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Deutsch perfekt Audio 09/2012 1
TRACK 1: BEGRÜSSUNG
Dascha: Herzlich willkommen zu Deutsch perfekt Audio!
Peter: Ob im Beruf oder im privaten Bereich – der Computer spielt inzwischen
überall eine wichtige Rolle. In unserem Spezialthema geht es diesmal um
Ausdrücke und Wörter rund um das Thema Computer: Welche englischen
Ausdrücke werden auch in der deutschen Sprache benutzt, und welche Wörter
sollte man auf Deutsch kennen?
Dascha: Außerdem sind wir zu Besuch an der Ostsee, im drittgrößten Nationalpark
Deutschlands. Dort gibt es jetzt wieder ein ganz besonderes Naturspektakel zu
beobachten, wenn rund 70 000 Kraniche an der Küste landen.
Peter: Auch diesen Monat haben wir spannende Hörtexte und Übungen zu
interessanten Themen für Sie: Sind Sie fit in der Verwendung von „als“ und
„wenn“? Testen Sie sich! Kennen Sie die unterschiedlichen Bedeutungen des
Wortes „wohl“? Lernen Sie außerdem hilfreichen Wortschatz rund um Bus und
Bahn, und erweitern Sie Ihren Wortschatz mit Synonymen für „Lust haben“.
Dascha: Das und vieles mehr hören Sie diesmal auf Deutsch perfekt Audio!
TRACK 2: KURZ & KNAPP
Niveau: leicht
Peter: In der deutschen Sprache gibt es viele Wörter für unsympathische Menschen.
Nicht alle Arbeitnehmer treffen ihre Kollegen gern in der Freizeit. Und: Der
Regisseur Werner Herzog wird 70 Jahre alt.
Dascha: Hören Sie zu diesen Themen drei kurze Texte. Zu jedem Text gibt es eine
Frage. Antworten Sie am Ende des Textes nach dem Signal. Danach hören Sie
die richtige Antwort zur Kontrolle.
Peter: Möchten Sie mitlesen? Die Texte finden Sie in Ihrem Begleitheft.
Dascha: Text eins: Welche Wortart haben die Psychologen bei ihrem Experiment
gesammelt?
Martin: Text: Fürs Gute fehlen die Worte
Deutsch perfekt Audio 09/2012 2
Dascha: Welche Wortart haben die Psychologen bei ihrem Experiment gesammelt?
Dascha: Sie haben verschiedene Adjektive gesammelt.
Peter: Text zwei: Wie viele Arbeitnehmer treffen ihre Kollegen nicht nach der
Arbeit?
Katja: Text: Freizeit lieber ohne die Kollegen?
Peter: Wie viele Arbeitnehmer treffen ihre Kollegen nicht nach der Arbeit?
Peter: Sechs von zehn Arbeitnehmern treffen ihre Kollegen nicht nach der Arbeit.
Dascha: Text drei: Was musste Werner Herzog nach der verlorenen Wette essen?
Martin: Text: Herzlichen Glückwunsch, Werner Herzog!
Dascha: Was musste Werner Herzog nach der verlorenen Wette essen?
Dascha: Er musste einen Schuh essen.
TRACK 3: SPEZIALTHEMA – Computersprache
Niveau: leicht
Dascha: Sowohl im Berufsleben als auch im privaten Alltag spielt der Computer eine
zentrale Rolle.
Peter: Viele englische Ausdrücke rund um den Computer werden auch auf Deutsch
benutzt. Aber dazu muss man wissen, welche – und für welche Ausdrücke es
auch deutsche Bezeichnungen gibt.
Dascha: Deshalb haben wir dieses Spezial dem Thema Computersprache gewidmet.
Peter: Zu diesem Thema können Sie nun wichtigen Wortschatz lernen, Dialoge hören
und, wie immer, auch selbst sprechen. Viel Spaß beim Üben!
Deutsch perfekt Audio 09/2012 3
TRACK 4: COMPUTERSPRACHE – Wortschatz Software
Niveau: mittel
Dascha: Um mit Kollegen und Freunden über den Computer und den Umgang damit
sprechen zu können, brauchen Sie den nötigen Wortschatz. Wir erklären Ihnen
wichtige Ausdrücke aus dem Bereich der Software. Wiederholen Sie die
Nomen nach dem Signal!
Norbert: das Betriebssystem
Ariane: Das Betriebssystem ist die Basis-Software eines Computers, die die
Systemressourcen des Computers verwaltet.
Norbert: die Daten
Ariane: So heißen allgemein alle gesammelten Informationen. Achtung: Dieses Nomen
steht immer im Plural!
Norbert: die Datei
Ariane: Das ist ein elektronisches Ordnungssystem für Daten und Dokumente. Die
einzelnen Dateien tragen spezielle Namen.
Norbert: das Programm
Ariane: Programme sind Software wie zum Beispiel Word und Firefox.
TRACK 5: COMPUTERSPRACHE – Wortschatz Hardware
Niveau: mittel
Peter: Nun stellen wir Ihnen Wörter aus dem Wortfeld der Hardware vor.
Wiederholen Sie auch diese nach dem Signal. Danach hören Sie die
Erklärungen.
Ariane: der Bildschirm
Ariane: Bildschirm ist ein Synonym für Monitor.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 4
Norbert: die Grafikkarte
Norbert: Diese spezielle Karte im Computer gibt Bilder und Texte als grafische
Informationen an den Monitor weiter.
Ariane: der Speicherplatz, die Speicherkapazität
Ariane: Das ist die vorhandene Kapazität oder der Platz, um Dateien zu speichern.
Norbert: die Festplatte
Norbert: So heißt das wichtigste Medium, auf dem ein Computer Dateien speichert.
Wenn der Festplattenspeicher zu gering ist, kann man eine externe Festplatte
dazukaufen.
Ariane: die Maus
Ariane: Dieses Gerät bewegt man auf dem Tisch hin und her, um den Zeiger auf dem
Bildschirm zu bewegen.
Norbert: der Personal Computer, der PC, auch: der Rechner
Norbert: Das sind alle heute typischen Computer im Unterschied zu sehr großen
Computern in der Industrie.
Ariane: der Akku
Ariane: Viele Laptops haben einen Akku. Damit funktionieren sie auch ohne Strom aus
der Steckdose.
Norbert: die Tastatur
Norbert: So heißt der Gegenstand mit Tasten, um Informationen in den Computer zu
schreiben. Beim Laptop ist die Tastatur integriert.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 5
TRACK 6: COMPUTERSPRACHE – Im Computergeschäft
Niveau: schwer
Dascha: Hören Sie nun einen Dialog in einem Computergeschäft:
Norbert: Guten Tag!
Ariane: Guten Tag! Wie kann ich Ihnen helfen?
Norbert: Ich wollte mich nach einem Computer umsehen.
Ariane: Haben Sie schon bestimmte Vorstellungen?
Norbert: Nun ja, ich bin beruflich viel unterwegs und hätte gern einen Laptop. Er sollte
nicht zu schwer sein und eine lange Akku-Laufzeit haben. Außerdem ist mir
ein großer Bildschirm wichtig.
Ariane: O.k. Hier haben wir ein interessantes Modell. Der Bildschirm ist groß, und das
Gerät hat eine sehr gute Grafikkarte. Die Speicherkapazität der Festplatte
liegt bei 500 Gigabyte. Der Preis liegt bei 679 Euro. Ich finde das Preis-
Leistungs-Verhältnis hier wirklich gut.
Norbert: Und der Arbeitsspeicher?
Ariane: Der ist mit vier Gigabyte richtig leistungsstark. Übrigens gibt es vier USB-
Anschlüsse.
Norbert: Ah ja, das klingt gut. Auch die Tastatur ist angenehm, nur benutze ich nicht so
gern das Touchpad, sondern lieber eine Maus. Ist hier eine dabei?
Ariane: Na ja, eigentlich nicht, bei dem Preis … aber da lässt sich sicher noch was
machen. Die Garantie läuft übrigens über 24 Monate. Für einen extra Betrag
können Sie sie um ein Jahr verlängern.
Norbert: Aha. Aber das waren jetzt so viele Informationen auf einmal … haben Sie
vielleicht einen Infozettel mit den genauen Daten zu diesem Modell?
Ariane: Gerne. Ich drucke Ihnen den einfach mal aus.
Norbert: Vielen Dank!
Peter: Übrigens: Das Substantiv „Laptop“ ist auf Deutsch maskulin oder neutral. Sie
können also sagen: der Laptop oder das Laptop. Ein Synonym ist „das
Notebook“.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 6
TRACK 7: COMPUTERSPRACHE – Hörverstehen
Niveau: schwer
Dascha: Hören Sie nun Aussagen zu diesem Dialog, und entscheiden Sie: Was ist
korrekt, a) oder b)? Wenn Sie mögen, können Sie die Aussagen auch in Ihrem
Begleitheft in Übung 7 mitlesen. Falls Ihnen die Übung schwer erscheint, dann
hören Sie den Dialog einfach noch einmal an!
Norbert: Der Herr möchte …
Dascha: a) irgendeinen PC kaufen.
b) einen Laptop kaufen.
Norbert: b) ist richtig: Der Herr möchte einen Laptop kaufen.
Ariane: Die Speicherkapazität der Festplatte liegt bei …
Peter: a) 5 Gigabyte.
b) 500 Gigabyte.
Ariane: b) ist richtig: Die Speicherkapazität der Festplatte liegt bei 500 Gigabyte.
Norbert: Der Kunde arbeitet lieber …
Dascha: a) mit dem Touchpad.
b) mit der Maus.
Norbert: b) ist richtig: Der Kunde arbeitet lieber mit der Maus.
TRACK 8: COMPUTERSPRACHE – Wörter aus dem Englischen
Niveau: mittel
Dascha: In der Computersprache werden viele Wörter aus dem Englischen verwendet,
besonders auch Verben. Diese werden mit deutschen Endungen oder auch
Präfixen kombiniert. Kennen Sie diese Beispiele? Hören Sie zu! Wiederholen
Sie nach dem Signal den ganzen Ausdruck!
Deutsch perfekt Audio 09/2012 7
Norbert: der Download
Ariane: ein Programm downloaden
Peter: Das Verb heißt auf Deutsch: „herunterladen“: Man holt sich etwas aus dem
Internet auf den Computer.
Norbert: der Scan
Ariane: ein Foto scannen oder einscannen
Peter: Das bedeutet, man macht eine Kopie, z.B. eines Fotos, und speichert sie auf
dem Computer.
Norbert: surfen
Ariane: im Internet surfen
Peter: Surfen bedeutet, dass man im Internet wahllos oder gezielt nach Informationen
sucht.
Norbert: die Software Skype
Ariane: mit der Freundin skypen
Peter: Beim Skypen telefoniert man mit einer speziellen Software über das Internet.
Dabei kann man den Gesprächspartner auch auf dem Bildschirm sehen, wenn
man eine Webcam, also eine kleine Videokamera, benutzt.
TRACK 9: COMPUTERSPRACHE – Verben im Perfekt
Niveau: leicht
Dascha: Üben Sie jetzt die gehörten Verben: Formulieren Sie Aussagen im Perfekt.
Was hat Frau Müller schon alles gemacht? Hören Sie zuerst ein Beispiel:
Norbert: das Dokument einscannen
Ariane: Frau Müller hat schon das Dokument eingescannt.
Peter: Sprechen Sie nach dem Signal:
Deutsch perfekt Audio 09/2012 8
Norbert: mit ihrer Familie skypen
Ariane: Frau Müller hat schon mit ihrer Familie geskypt.
Norbert: das neue Programm herunterladen
Ariane: Sie hat schon das neue Programm heruntergeladen.
Norbert: im Internet surfen
Ariane: Sie hat schon den ganzen Tag im Internet gesurft.
Dascha: Übrigens: Hier können Sie im Perfekt „hat“ oder „ist“ benutzen: Sie hat im
Internet gesurft. Aber auch: Sie ist im Internet gesurft!
TRACK 10: COMPUTERSPRACHE – Probleme mit der E-Mail
Niveau: mittel
Peter: Zwei Freunde unterhalten sich über eine E-Mail. Hören Sie zu:
Ariane: Du, Tobi, ich habe die Mail von Sabine aus Versehen gelöscht. Hast du die
vielleicht noch?
Norbert: Die Mail mit der Einladung zu ihrer Party?
Ariane: Ja.
Norbert: Hast du sie in den Papierkorb verschoben?
Ariane: Ja, aber den habe ich gestern dummerweise auch geleert.
Norbert: Dann leite ich dir ihre Mail weiter.
Ariane: Ja, das wäre gut.
Ariane: Hm, ich kann das Attachment mit der Wegbeschreibung nicht öffnen. Immer
wenn ich es anklicke, stürzt der Computer ab.
Norbert: Also, ich kann den Anhang schon öffnen. Soll ich dir die Wegbeschreibung
ausdrucken?
Ariane: Gerne! Und was schenken wir Sabine?
Norbert: Das könnten wir mit den anderen besprechen. Vielleicht schenken wir alle
zusammen etwas?
Ariane: Schreibst du die anderen an? Dann besorge ich später das Geschenk!
Deutsch perfekt Audio 09/2012 9
TRACK 11: COMPUTERSPRACHE – Richtig reagieren
Niveau: schwer
Peter: Welche typischen Ausdrücke haben Sie im Zusammenhang mit E-Mails im
Dialog gehört? Hören Sie die Vorschläge, und entscheiden Sie, was korrekt ist:
a) oder b)? Wiederholen Sie den korrekten Satz nach dem Signal!
Ariane: a) Sie hat die Mail gelöscht.
b) Sie hat die Mail weggemacht.
Dascha: a) ist richtig: Sie hat die Mail gelöscht.
Norbert: a) Ich habe die Mail in den Papierkorb verfügt.
b) Ich habe die Mail in den Papierkorb verschoben.
Dascha: b) ist richtig: Ich habe die Mail in den Papierkorb verschoben.
Ariane: a) Eine Mail wird weitergeleitet.
b) Eine Mail wird weitergeschickt.
Dascha: a) ist richtig: Eine Mail wird weitergeleitet.
Norbert: a) Ein Anhang wird ausgedruckt.
b) Ein Anhang wird ausgedrückt.
Dascha: b) ist richtig: Ein Anhang wird ausgedruckt.
TRACK 12: ZU BESUCH BEI … den Kranichen
Niveau: schwer
Dascha: Wenn jetzt wieder bis zu 70 000 Kraniche im Nationalpark Vorpommersche
Boddenlandschaft landen, beginnt eines der größten Naturspektakel
Deutschlands. Naturfreunde aus ganz Europa reisen dann an die Ostsee.
BARBARA KERBEL war beim Deutschland-Stopp der eleganten Vögel
dabei.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 10
Fabian: Schon lange, bevor man sie sehen kann, sind die Kraniche zu hören. Ohne
Pause klingen die Rufe der Vögel durch die Dunkelheit. Ganz nah müssen sie
sein, das kann man spüren. Tausende Tiere schlafen hier noch, ganz in der
Nähe. Klaus Schröter reicht das Fernglas und zeigt in die Dunkelheit:
In dieser Lagune da hinten, da sitzen welche drin.
Jetzt wo das Feuer, das Leuchtfeuer da hinten ist, davon links hab’ ich (Kraniche) gesehen,
da in diesem Bereich gucken Sie mal lang, da müssten welche sitzen.
Und davon rechts und links müssen sie mal gucken, da wo Wasserflächen sind, sieht erst aus
wie Schilf, aber dann nachher, wenn Sie genauer hinschauen, sieht man, dass die Kraniche da
drin stehen.
Fabian: In der Dunkelheit sind nur ganz schmale, helle Streifen zu erkennen. Aber
Schröter sieht mehr als andere. Der 65-Jährige kennt die Natur an diesem Ort
so gut wie nur wenige andere Menschen. Schröter ist Revierleiter im
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Seit 1978 ist er der
Kranichexperte in der Region.
Katja: An diesem Morgen hat er uns zum Pramort mitgenommen, dem östlichsten
Teil der Halbinsel Zingst an der Ostsee. Das Besondere daran: Im September
und Oktober darf vor Sonnenaufgang eigentlich niemand diese Zone betreten.
Denn direkt vor dem Pramort liegt die frühere Insel Großer Werder,
dazwischen ist das Windwatt. Im Herbst sind dort Vögel zu Besuch, die nachts
auf keinen Fall gestört werden dürfen: Bis zu 40 000 Kraniche haben dort ihren
Schlafplatz. Vom Aussichtspunkt am Pramort kann man sie an ihrem
Schlafplatz beobachten – und zusehen, wie sie bei Sonnenaufgang in langen
Ketten losfliegen, um den Tag auf einem der vielen Futterplätze zu verbringen.
Fabian: Wir haben Schröter auf einem Parkplatz in der Nähe getroffen. Zum Pramort
dürfen nur Radfahrer fahren, Autos sind verboten. Für den Vogelexperten gilt
aber eine Ausnahme: Er darf als Revierleiter mit seinem Geländewagen auch in
die innerste Zone des Nationalparks fahren. Aber auch er muss Rücksicht
nehmen. Deshalb ist er den letzten Kilometer ohne Licht durch die Nacht
gefahren, die letzten Meter sind wir zu Fuß gegangen. Wer in die Nähe der
Kraniche kommen will, muss vorsichtig sein. Denn die sensiblen Vögel haben
Angst vor Menschen.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 11
Deshalb muss man sich verstecken, wenn man Kraniche beobachten will. Wir
stehen in einer Aussichtsplattform aus dunklem Holz, nur drei schmale Fenster
sind geöffnet. Durch die Fenster bläst der Wind, es ist eiskalt. Wer Kraniche
beobachtet, muss sich warm anziehen. Ohne dicke Jacke, Handschuhe,
Thermounterwäsche und warme Schuhe wird es ganz schnell ungemütlich.
Und noch etwas braucht man, wenn man zu den Kranichen in die Natur
hinausgeht: Geduld.
Noch sehe ich sie nicht, wo sie stehen, aber nach dem Krach nach … Ja, da hinten sind
welche, aber das sind nicht allzu viele. Die müssen da hinter der Schilfkante stehen.
Katja: An diesem Morgen sind die Kraniche auch für Schröter nicht sofort sicher zu
erkennen. Die Vögel stehen nämlich nicht dort, wo sie sonst immer schlafen.
Normalerweise stehen sie im flachen Wasser in der Nähe des Ufers. Aber weil
das Wasser in dieser Nacht 20 Zentimeter höher gestiegen ist als sonst, stehen
die Tiere weiter hinten an Land. Denn wenn sie zu tief im Wasser stehen,
verbrauchen sie zu viel Energie.
Energie brauchen die Kraniche dringend, für den Tausende Kilometer langen
Flug in den warmen Süden. Dort verbringen die Vögel den Winter, im Frühjahr
kommen sie wieder zurück. Auf ihrer Reise von Nordeuropa in den Süden und
zurück machen sie an verschiedenen Orten Rast, um die nötigen Fettdepots zu
bekommen. Die Rügen-Bock-Region in Mecklenburg-Vorpommern ist einer
der wichtigsten Kranichrastplätze in Europa. 70 000 Kraniche wurden dort
schon gezählt. Rund um die Halbinsel Darß-Zingst, die Insel Hiddensee und
die Westseite Rügens ist das Wasser sehr flach. Es besteht aus einer Mischung
aus Salz- und Süßwasser. Dieses Gebiet wird Bodden genannt.
Hier links nachher, wo man jetzt das Wasser sieht, das ist an und für sich … fällt sonst
trocken, das ist ein Windwatt.
Das ist fast 1000 Hektar auch groß, so ungefähr.
Das hängt dann mit den Wasserständen ab, wenn hoher Wasserstand ist, dann steht das unter
Wasser, und ansonsten kann man an und für sich rein theoretisch von da oben mit dem Auto
bis nach Hiddensee fahren.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 12
Fabian: In der flachen Boddenzone finden Kraniche ideale Schlafplätze. An diesem
Morgen kann man es sich aber nur schwer vorstellen, dass das Wasser nicht da
ist. Man sieht es funkeln.
Langsam wacht die Natur auf. Von Minute zu Minute wird es heller. Durch das
Fernglas sind Rehe zu sehen, man hört Kühe, ein Fuchs läuft vorbei. Je heller
es wird, desto mehr schmale Streifen beginnen, sich zu bewegen. Schröter
hatte recht: Da stehen überall Kraniche, Tausende, direkt vor uns. Ihre Rufe
werden lauter, in Gruppen beginnen sie, zu fliegen.
Bis zu zwei Kilometer weit kann man die Rufe der Kraniche hören.
Wunderschön klingen sie durch die kalte Luft. Der Morgen bei den Kranichen
ist ein Spektakel, das Erwachen der Natur ist faszinierend.
Den Tag werden die Tiere auf den Feldern in der Region verbringen, wo sie
nach Futter suchen. 250 Körner Getreide frisst jedes Tier pro Tag. Die Bauern
freut das nicht, da die Kraniche auf vielen Feldern die Wintersaat zerstören.
Deshalb gibt es in der Region extra für die Kraniche angelegte Futterplätze.
Dort lassen sich die Tiere tagsüber besonders gut beobachten.
Kraniche beobachten: Das ist die Hauptbeschäftigung der Touristen, die im
September und Oktober in diese Region reisen. Fast alle Besucher sind
Naturfreunde, die Kraniche verlängern die Tourismussaison um rund zwei
Monate. Viele Gäste stehen morgens im kalten Wind, um auf die Vögel zu
warten. Tagsüber drängen sich die Beobachter am Rand der Futterplätze. Und
am Abend, vor Sonnenuntergang, sammeln sich überall Menschen, um zu
sehen, wie die Kraniche zu ihren Schlafplätzen zurückfliegen.
TRACK 13: KOLUMNE – Alia Begisheva über Freiheit und Verbote
Niveau: schwer
Dascha: Unsere Autorin Alia Begisheva liebt das Leben in Deutschland: Wie liberal das
Land doch ist! Aber was machen da dann bloß all diese Verbotsschilder?
Peter: Möchten Sie mitlesen? Den Text finden Sie in Ihrem Begleitheft.
Katja: Kolumne
Deutsch perfekt Audio 09/2012 13
TRACK 14: KOLUMNE – Das Modalverb „dürfen“
Niveau: schwer
Peter: In der Kolumne haben Sie gerade gehört, dass Deutschland das Land der
großen Freiheit ist, aber gleichzeitig auch das Land vieler kleiner Verbote. Die
vielen Verbotsschilder sagen einem, was man darf und was man nicht darf. Das
Modalverb „dürfen“ ist in diesem Zusammenhang also ziemlich wichtig. Mit
„dürfen“ drückt man aus, ob etwas erlaubt ist oder nicht. Zum Beispiel:
Ariane: Ich habe kein Parkverbotsschild gesehen – also darf ich hier parken!
Dascha: „Dürfen“ hat aber noch eine andere Bedeutung: Wenn „dürfen“ im Konjunktiv
II steht, kann damit auch eine Annahme oder eine Vermutung ausgedrückt
werden:
Norbert: Wenn die Mannschaft weiter so schlecht spielt, dürfte sie das Spiel verlieren.
Peter: Sie hören jetzt einige Sätze. Formulieren Sie die Sätze so um, dass sie
entweder eine Erlaubnis, ein Verbot oder eine Vermutung ausdrücken.
Benutzen Sie die entsprechende Form des Verbs „dürfen“! Hören Sie zuerst ein
Beispiel:
Norbert: Wir sind bald in Berlin.
Dascha: Formulieren Sie eine Vermutung.
Norbert: Wir dürften bald in Berlin sein.
Peter: Sprechen Sie nun nach dem Signal:
Ariane: Julia übernachtet nicht bei ihrem Freund.
Peter: Formulieren Sie ein Verbot.
Ariane: Julia darf nicht bei ihrem Freund übernachten.
Norbert: Frau Schneider isst den Kuchen.
Dascha: Formulieren Sie eine Erlaubnis.
Norbert: Frau Schneider darf den Kuchen essen.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 14
Ariane: Die Studenten wiederholen die Prüfung nicht.
Peter: Formulieren Sie ein Verbot.
Ariane: Die Studenten dürfen die Prüfung nicht wiederholen.
Norbert: Meine Nachbarin ist schon über 60 Jahre alt.
Dascha: Formulieren Sie eine Vermutung.
Norbert: Meine Nachbarin dürfte schon über 60 Jahre alt sein.
Ariane: Mein Sohn sieht sich den Film an.
Peter: Formulieren Sie eine Erlaubnis.
Ariane: Mein Sohn darf sich den Film ansehen.
TRACK 15: MEIN ERSTER MONAT – Kanako Cheng erzählt
Niveau: leicht
Peter: Im Januar 2009 ist die Japanerin Kanako Cheng nach München gekommen.
Hören Sie, was sie über ihren ersten Monat dort erzählt! Den Text finden Sie in
Ihrem Begleitheft.
Dascha: Text: Mein erster Monat
TRACK 16: MEIN ERSTER MONAT – Wortschatz öffentliche Verkehrsmittel
Niveau: leicht
Peter: Kanako Cheng benutzt gern öffentliche Verkehrsmittel. Um problemlos mit
Bus, U-Bahn oder Straßenbahn zu fahren, muss man einige spezielle Wörter
kennen.
Dascha: Hören Sie jetzt oft verwendete Wörter und dazu Beispielsätze.
Ariane: Für alle öffentlichen Verkehrsmittel braucht man Fahrkarten. Es gibt
Einzelfahrkarten für eine Fahrt, Tageskarten für einen Tag, Wochentickets
für eine Woche und Monats- und Jahrestickets.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 15
Norbert: Ich glaube, ich kaufe mir ein Monatsticket für die U-Bahn.
Ariane: Viele Fahrkarten müssen an einem speziellen Automaten gestempelt werden.
Das bedeutet, dass ein Stempel auf der Karte zeigt, dass diese Karte schon
benutzt wurde.
Norbert: Wo kann ich meine Fahrkarte stempeln?
Ariane: Manchmal wird kontrolliert, ob man eine gültige Fahrkarte hat. Diese
Fahrkartenkontrolle wird von Kontrolleuren gemacht.
Norbert: Gestern gab es im Bus eine Fahrkartenkontrolle mit drei Kontrolleuren.
Ariane: Wenn jemand seine Fahrkarte nicht stempelt oder keine Fahrkarte dabei hat,
dann nennt man ihn Schwarzfahrer.
Norbert: Bei der Kontrolle ist ein Schwarzfahrer entdeckt worden.
Ariane: Die Fahrkarten kann man am Automaten kaufen. Wenn man Fragen hat und
lieber bei einem Verkäufer fragt, geht man zum Schalter.
Norbert: Entschuldigung, ich suche einen Schalter, an dem ich meine Karte kaufen
kann.
Ariane: Am Schalter bekommt man nicht nur Fahrkarten, sondern auch Fahrpläne.
Das sind Zettel, auf denen steht, wann die Züge, Busse oder Bahnen fahren.
Norbert: Kannst du mal auf dem Fahrplan nachsehen, wann der nächste Zug nach
Berlin fährt?
Dascha: Jetzt sind Sie dran. Sie hören einen Satz. Beenden Sie ihn nach dem Signal mit
dem richtigen Wort.
Norbert: Ich weiß leider nicht, wann der nächste Bus fährt. Hast du einen …?
Norbert: Fahrplan?
Ariane: Im Oktober fahre ich für eine Woche nach Wien. Ich denke, am besten kaufe
ich mir dort ein …
Ariane: Wochenticket.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 16
Norbert: So kannst du nicht einsteigen. Du musst deine Fahrkarte zuerst …
Norbert: stempeln.
Ariane: Der Automat ist kaputt. Ich muss meine Fahrkarte woanders kaufen. Gibt es
hier auch einen …?
Ariane: Schalter?
Norbert: Oje, ich habe meine Fahrkarte vergessen und da hinten kommt ein …
Norbert: Kontrolleur.
Ariane: Wer ohne Fahrkarte S-Bahn fährt, ist ein …
Ariane: Schwarzfahrer.
Track 17: GRAMMATIK – Die Konjunktionen „als“ und „wenn“
Niveau: mittel
Dascha: Die Konjunktionen „wenn“ und „als“ werden oft verwechselt. Dabei ist das
Thema gar nicht so schwer, wenn Sie diese Regeln kennen:
Bei wiederholten Handlungen in der Vergangenheit oder in der Gegenwart
benutzt man den Ausdruck „immer wenn“, wie in diesem Beispiel:
Norbert: Immer wenn ich zu viel Sport mache, bekomme ich Knieprobleme.
Peter: Das Wort „immer“ kann man aber auch weglassen. Dann liegt die Handlung in
der Gegenwart:
Ariane: Wenn ich zu viel jogge, bekomme ich Knieprobleme.
Dascha: Bei einmaligen Handlungen oder Situationen in der Vergangenheit benutzt
man „als“:
Norbert: Als ich letzte Woche gejoggt bin, habe ich mir ein Bein gebrochen.
Peter: „Als“ verwendet man auch für die Beschreibung von Zuständen in der
Vergangenheit:
Ariane: Als ich noch jünger war, hatte ich keine gesundheitlichen Probleme.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 17
Track 18: GRAMMATIK – Sprechen
Niveau: mittel
Peter: Üben Sie nun: Sie hören Sätze. Wählen Sie aus, was beim ersten Signal passt:
„als“ oder „wenn“? Wiederholen Sie den Satz nach dem zweiten Signal mit der
passenden Konjunktion. Danach hören Sie die korrekte Antwort! Hören Sie
zuerst ein Beispiel:
Ariane: [Signal] ich klein war, besuchte uns oft meine Oma.
Ariane: Als ich klein war, besuchte uns oft meine Oma.
Dascha: Sprechen nun Sie nach dem Signal:
Ariane: Immer [Signal] sie zu uns kam, kochte sie mein Lieblingsessen: Pfannkuchen!
Ariane: Immer wenn sie zu uns kam, kochte sie mein Lieblingsessen: Pfannkuchen!
Ariane: Aber [Signal] ich einmal nach Hause kam, hieß es: „Oma kommt nicht mehr.
Sie ist jetzt im Himmel.“
Ariane: Aber als ich einmal nach Hause kam, hieß es: „Oma kommt nicht mehr. Sie ist
jetzt im Himmel.“
Ariane: [Signal] ich heute Pfannkuchen sehe oder rieche, muss ich an meine Oma
denken!
Ariane: Wenn ich heute Pfannkuchen sehe oder rieche, muss ich an meine Oma
denken!
TRACK 19: GESCHICHTE – Die blutigen Olympischen Spiele
Niveau: mittel
Peter: Vor 40 Jahren will sich Deutschland der Welt als friedliches, fröhliches Land
zeigen: mit den Olympischen Sommerspielen 1972 in München. Aber dann
kommt alles ganz anders.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 18
Dascha: Möchten Sie Ihr Hörverständnis trainieren? Dann machen Sie beim Hören
Übung 19 in Ihrem Begleitheft!
Fabian: Text: Die blutigen Spiele
TRACK 20: MAHLZEIT! – Folge 83
Niveau: mittel
Dascha: Was gibt es Neues bei Familie Lang und ihren Freunden? Hören Sie die letzte
Folge der Seifenoper „Mahlzeit!“. Möchten Sie mitlesen? Den Text dazu
finden Sie in Ihrem Begleitheft.
Peter: Tina kommt gerade vom Sport und geht ins Café Dada. Seit Helenes
Heiratsantrag sind schon ein paar Wochen vergangen.
Text: Mahlzeit! – Folge 83
Dascha: Damit endet unsere Serie Mahlzeit!. Alles über Mahlzeit! lesen Sie auf
www.deutsch-perfekt.com.
TRACK 21: MAHLZEIT! – „wohl“
Niveau: mittel
Norbert: Gregor war wohl überrascht, als Helene ihm einen Heiratsantrag gemacht hat.
Dascha: Wohl als Partikel kann eine Vermutung ausdrücken, also dass jemand etwas
nicht genau weiß. Wohl kann aber auch die Aussage eines Satzes verstärken,
wie in diesem Beispiel:
Ariane: Das war ja wohl eine Unverschämtheit!
Peter: Als Nomen oder Adjektiv meint wohl die physische und psychische
Gesundheit einer Person: „Ist dir nicht wohl?“ heißt zum Beispiel: „Geht es dir
nicht gut?“
Dascha: Der Ausruf „Auf unser Wohl!“ bedeutet so viel wie „Prost!“.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 19
Peter: Was könnten die Gäste bei der Hochzeitsfeier von Helene und Gregor wohl
alles sagen? Hören Sie die Sätze, und entscheiden Sie, in welcher der drei
Bedeutungen „wohl“ verwendet wird.
Ariane: Lasst uns auf das Wohl des Brautpaares trinken!
Peter: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Peter: c) Gesundheit ist korrekt.
Norbert: Wohin die beiden wohl ihre Hochzeitsreise machen?
Dascha: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Dascha: a) Vermutung ist richtig.
Ariane: Das gibt’s ja wohl nicht! Tante Rita trägt dasselbe Kleid wie ich!
Peter: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Peter: b) Verstärkung ist die richtige Antwort.
Norbert: Tina, fühlst du dich nicht wohl?
Dascha: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Dascha: c) Gesundheit ist die korrekte Antwort.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 20
Ariane: Oh, oh, Manni hat wohl das Geschenk vergessen.
Peter: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Peter: a) Vermutung ist richtig.
Norbert: Was glaubst du, wer wohl den Brautstrauß fangen wird?
Dascha: In welcher Bedeutung wird „wohl“ hier verwendet?
a) Vermutung
b) Verstärkung
c) Gesundheit
Dascha: a) Vermutung ist richtig.
TRACK 22: RADIO-NACHRICHTEN – Deutschlandfunk
Niveau: schwer
Peter: Was gibt es Neues in den deutschsprachigen Ländern? Hören Sie die
Nachrichten des Deutschlandfunks, und trainieren Sie so Ihr Hörverständnis!
Machen Sie beim Hören Übung 22 in Ihrem Begleitheft!
13 Uhr, die Nachrichten.
Die bayerische Staatsregierung hat ihre geplante Klage gegen den Länderfinanzausgleich
verteidigt. Die Grenzen der Solidarität seien erreicht, sagte Finanzminister Söder nach einer
Kabinettssitzung in München. Zuvor hatte die Landesregierung beschlossen, die Beschwerde
bis Ende des Jahres beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Söder und
Wirtschaftsminister Zeil verwiesen darauf, dass Bayern inzwischen Jahr für Jahr so viel Geld
in den Finanzausgleich einzahle, wie es zuvor über mehrere Jahrzehnte hinweg insgesamt
bekommen habe. Ferner riefen sie die anderen Geberländer Hessen und Baden-Württemberg
auf, ebenfalls in Karlsruhe zu klagen. Der baden-württembergische Ministerpräsident
Kretschmann will sich einer Beschwerde vorerst nicht anschließen. Er halte nach wie vor eine
Verhandlungslösung für den richtigen Weg, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Vertreter
Deutsch perfekt Audio 09/2012 21
der Empfängerländer kritisierten den Schritt und betonten, die derzeitige Regelung sei bis
2019 fest vereinbart.
Der Autohersteller Opel wird von der Absatzflaute in Europa stark getroffen. Im ersten
Halbjahr brach der Verkauf von Fahrzeugen der Marken Opel und Vauxhall im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent ein. Das geht aus der heute veröffentlichten Statistik
des Europäischen Branchenverbandes ACEA hervor. In Rüsselsheim kam unterdessen der
Aufsichtsrat des Unternehmens zu einer Sondersitzung zusammen. Es wird erwartet, dass das
Gremium einen Nachfolger für den zurückgetretenen Opel-Vorstandschef Stracke bestimmt.
Seit seinem Rücktritt werden die Vorstandsgeschäfte vom Aufsichtsratsvorsitzenden Girsky
wahrgenommen.
Das Bundesfinanzministerium hat den Bundestag um Zustimmung zu den Hilfen für die
spanischen Banken gebeten. Dies sei notwendig, um die Sicherung der Stabilität der Euro-
zone insgesamt zu gewährleisten, heißt es in dem Schreiben, aus dem die Nachrichtenagentur
DAPD zitiert. Die Kredite seien mit strengen Auflagen verbunden. Die Grünen haben sich
nach Angaben ihres Finanzpolitikers Schick in dieser Frage noch nicht festgelegt. Wie sich
die Fraktion bei der Abstimmung verhalten werde, solle erst am Donnerstag entschieden
werden, sagte Schick im Deutschlandfunk. Der Bundestag soll am Donnerstagnachmittag in
einer Sondersitzung über die Hilfen für die spanischen Banken entscheiden.
Das Wetter: In der Mitte und im Osten Regen. Sonst wechselnd bewölkt mit einzelnen
Schauern. Im äußersten Süden und an der Nordsee meist heiter. 17 bis 23 Grad. Morgen im
Norden und in der Mitte stark bewölkt, zeitweise Regen oder Schauer. Im Süden freundlich.
19 bis 28 Grad.
So weit die Meldungen.
Dascha: Haben Sie alles verstanden? Hören Sie die Meldungen noch einmal, und
machen Sie die nächste Übung in Ihrem Begleitheft! Die Lösungen und die
Transkription der Nachrichten finden Sie wie immer am Ende Ihres
Begleithefts.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 22
TRACK 23: KULTUR – Im Kino: Was bleibt von Hans-Christian Schmid
Niveau: schwer
Dascha: Die perfekte Familie – gibt es die? Um perfekt und glücklich zu wirken,
spielen viele Familien eine heile Welt vor, aber in Wirklichkeit sieht es dann
ganz anders aus. Diesen Monat kommt ein Film über eine auf den ersten Blick
perfekte Familie in die Kinos. Der Film Was bleibt porträtiert eine Familie, in
der jedoch einiges gar nicht funktioniert. Denn die Familienmitglieder haben
große Probleme – und Geheimnisse!
Martin: Marko ist Mitte dreißig und Schriftsteller. Seit seinem Studium lebt er in Berlin
– weit genug entfernt von seinen Eltern Gitte und Günter. Seine Eltern führen
ein recht konservatives Leben. Marko hat schon früh gemerkt, dass dieses
Leben nichts für ihn ist. Deshalb besucht er seine Eltern auch nur ein, zwei Mal
im Jahr. Nun ist es wieder so weit: Er muss sich mal wieder bei seinen Eltern
zeigen. Marko ist davon nicht begeistert.
> Ich hab’ echt keinen Bock auf das Theater! Ausschlafen, futtern, gut ist!
< Ich dachte, wir haben einfach mal ein schönes Wochenende zusammen. Die ganze Familie.
Kommt selten genug vor.
Marko hofft, dass das Wochenende bei seiner Familie ruhig verläuft. Aber es
wird anders, als er es sich vorstellt. Seine Mutter Gitte ist seit seiner Kindheit
psychisch labil. Lange Zeit konnte sie nur mit Medikamenten ein relativ
normales Leben führen. Aber sie fühlte sich nie als gleichwertiges
Familienmitglied, da ihr Mann und ihre Kinder immer versucht haben, sie vor
psychischem Stress zu schützen:
Merkt ihr denn nicht, wie respektlos das ist, wenn man nicht so viel anders als ein Möbelstück
behandelt wird? Also, was darf ich denn heute wieder nicht erfahren?
Nach einer homöopathischen Behandlung fühlt sich Gitte aber zum ersten Mal
seit langer Zeit so gesund, dass sie ihre Medikamente nicht mehr nimmt. Von
nun an möchte sie wie ein normales Mitglied der Familie behandelt werden.
Außerdem freut sie sich auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Mann Günter, der
Deutsch perfekt Audio 09/2012 23
gerade seinen Verlag verkauft hat und deswegen nicht mehr arbeiten muss.
Die Reaktionen auf Gittes Entscheidungen lösen in der Familie große
Diskussionen aus. Markos jüngerer Bruder Jakob hat Angst um die Gesundheit
seiner Mutter. Ihm wäre es lieber, wenn sie die Medikamente weiterhin
nehmen würde. Günter signalisiert, dass Gitte mit ihrer unerwarteten Genesung
die Pläne zerstört, die er für seinen Ruhestand gemacht hatte. Nur Marko
unterstützt Gittes Entschluss und sieht darin eine Chance für sie und die
Familie.
Doch die Situation wird noch komplizierter, als klar wird, dass Jakob hoch
verschuldet ist. Er möchte, dass seine Mutter davon nichts erfährt. Aber sein
Bruder verrät Gitte von Jakobs finanziellen Problemen und bringt die Familie
damit noch mehr aus dem Gleichgewicht.
Was bleibt ist ein Film von Hans-Christian Schmid. Nach den Filmen Requiem
und Sturm ist Was bleibt die dritte Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor
Bernd Lange. Marko wird gespielt von Lars Eidinger und Gitte von Corinna
Harfouch. Die Schauspielerin ist unter anderem auch in den Filmen Der
Untergang und Das Parfum zu sehen. Was bleibt kommt am 6. September in
die deutschen Kinos.
TRACK 24: KULTUR – Synonyme für „Lust haben“
Niveau: schwer
Peter: Im Film Was bleibt sagt Marko:
Ich hab’ echt keinen Bock auf das Theater!
Peter: Er meint damit, dass er keine Lust auf Streit hat. Er möchte ein möglichst
entspanntes Wochenende bei seinen Eltern verbringen. „Keinen Bock haben“
ist Umgangssprache und bedeutet, dass jemand keine Lust auf etwas hat. „Auf
etwas Bock haben“ bedeutet andererseits, dass man große Lust auf etwas oder
Motivation für etwas hat.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 24
Dascha: Es gibt auch noch andere Ausdrücke für „Lust haben“. Alle diese Ausdrücke
kann man auch in die negative Bedeutung von „keine Lust haben“
umformulieren.
Ariane: Ob man auf etwas Lust hat, ist immer auch davon abhängig, wie man sich
fühlt. Wenn jemandem nach etwas ist, hat er auf etwas Lust.
Norbert: Das Wetter ist endlich mal heiß, mir ist heute nach kurzen Hosen.
Ariane: Man kann das auch noch eleganter ausdrücken, indem man sagt, dass einem
der Sinn nach etwas steht:
Norbert: Mir steht heute der Sinn nach Theater. Immer vor dem Fernseher zu sitzen, ist
doch langweilig!
Ariane: Wenn man signalisieren will, dass man auf etwas Lust hat, kann man auch
sagen, dass man für etwas zu haben ist.
Norbert: Für eine Runde Kartenspielen bin ich natürlich immer zu haben!
Ariane: Mit dem Ausdruck auf etwas brennen zeigt man, dass man besonders große
Lust hat, etwas zu tun:
Norbert: Ich brenne darauf, deine neue Freundin kennenzulernen.
Peter: Üben Sie jetzt selbst. Formulieren Sie Sätze mit den Angaben und dem
angegebenen Synonym für „Lust haben“ in der „ich“-Form. Danach hören Sie
eine Modellantwort. Hören Sie zuerst ein Beispiel:
Norbert: Pommes frites
Dascha: der Sinn stehen nach
Norbert: Mir steht heut’ der Sinn nach Pommes frites.
Peter: Sprechen nun Sie nach dem Signal!
Ariane: ein Ausflug zum See
Peter: zu haben sein für
Ariane: Ich bin für einen Ausflug zum See zu haben.
Deutsch perfekt Audio 09/2012 25
Norbert: Biergarten
Dascha: Bock haben auf
Norbert: Ich habe heute Bock auf Biergarten.
Ariane: Kino
Peter: nach etwas sein
Ariane: Mir ist heute nach Kino.
Norbert: ein Eis
Dascha: brennen auf
Norbert: Ich brenne auf ein Eis.
TRACK 25: PHONETIK - „p“ und „pf“
Niveau: leicht
Peter: Peter fand eine Pfandflasche.
Dascha: Können Sie sich vielleicht schon denken, was das Phonetikthema in diesem
Monat ist?
Peter: Dieses Mal geht es um die Konsonanten „p“ wie in „Peter“ und „pf“ wie in
„Pfandflasche“.
Dascha: Das „p“ wie in „Peter“ wird stimmlos gesprochen. Hören Sie zu, und sprechen
Sie die Wörter nach dem Signal nach:
Peter: Papa
Pizza
Papier
Pest
Dascha: Das „pf“ wie in „Pfand“ wird auch stimmlos gesprochen. Wiederholen Sie die
Wörter mit „pf“ nach dem Signal:
Peter: Apfel
Kopf
Pflanze
Tropfen
Deutsch perfekt Audio 09/2012 26
Dascha: Versuchen Sie jetzt, den Unterschied zwischen „p“ und „pf“ zu hören. In
Übung 25 in Ihrem Begleitheft können Sie eintragen, welchen Laut Sie hören.
Peter: Kampf – Plastik
Papst – Pfeffer
pflegen – plagen
Panzer – Pflicht
Zopf – Pinzette
Dascha: Sprechen Sie zum Schluss noch zwei Wortpaare nach, bei denen das „p“ und
das „pf“ den Unterschied machen:
fand – Pfand
Panne – Pfanne
Dascha: Damit sind wir schon wieder am Ende von Deutsch perfekt Audio.
Peter: Wir hoffen, dass Ihnen das Deutschlernen mit uns Spaß gemacht hat und wir
uns bei der nächsten Ausgabe wieder hören! Freuen Sie sich im Oktober auf
unser Spezialthema mit jeder Menge Wortschatz und Übungen rund um das
Thema Wohnen! Das und vieles mehr können Sie nächsten Monat bei uns
hören und üben!
Dascha: Bis dahin verabschieden sich von Ihnen …
Peter: Peter Veit
Dascha: und Dascha Poisel.