13
Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 Dienstag, 9. April 2013, 22 Uhr Zeit im Bild 2, ORF2 Quelle: http://tvthek.orf.at/ Autor: Dieter Zirnig ([email protected]) Artikel auf http://neuwal.com Bild: orf.at

Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Citation preview

Page 2: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Abb. 1: Wordle mit 50 Wörtern

Armin Wolf: Guten Abend und vielen Dank für's Kommen.

Frank Stronach:  Guten Abend.

Armin Wolf:  Herr Stronach, warum verachten Sie Politiker eigentlich so?

Frank Stronach:  Ich habe nicht gesagt, dass ich sie verachte. Ich habe nur gesagt, wenn zuviele Berufspolitiker. Wir können die Politiker nicht alleine regieren lassen. Das ganze Land. Wirmüssen verstehen, dass die Regierung, das Management eines Landes ist. Undunglücklicherweise besteht dieses Management aus Politikern. Das Mandat eines Politikersgewählt und wiedergewählt zu werden. Sobald sie die Wahl gewinnen, denken sie schon, wasmüssen wir tun mit der nächsten Wahl. Das heißt...

Armin Wolf:  Das steht genau so...

Frank Stronach:  Ich bin gleich fertig. Das heißt: Das ganze Land wird durch politische Ideen und

Page 3: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Überlegungen gemanaged. Und das kann nicht funktionieren.

Armin Wolf:  Genau so wie Sie das jetzt gesagt haben steht das auf Seite 1 ihresParteiprogrammes ihres Neuen. Da steht wörtlich: "Wir wollen keine Berufspolitiker."Und dann steht da im ganzen Parteiprogramm verteilt: Politiker sagen nicht dieWahrheit, sie neigen zur Korruption, sie denken nur an ihren eigenen Vorteil. Und siedenken an das Parteibuch, usw.

Frank Stronach:  Das stimmt...

Armin Wolf:  Moment, ich bin noch nicht fertig mit meiner Frage. Das interessante daranist aber, dass Sie in ihrer ganz neuen Partei aber etliche Berufspolitiker haben. ZumBeispiel Herrn Köfer, den neuen Landesrat in Kärnten oder den Spitzenkandidaten inSalzburg oder ihre jüngste Nationalratsabgeordnete Frau Schenk, die ihr ganzesBerufsleben überhaupt nur als Parteiangestellte verbracht hat.

Frank Stronach:  Aber nocheinmal: Man muss sehen, dass diese Leute erstens einmal Mutgehabt haben. Und, dass sie auch intellligent genug sind, dass sie wissen, sie sind bei Parteiendabei, bei Politikern, wo es keine Zukunft gibt. Wir haben eine Regierung, die seit 50 Jahren nurSchulden macht. Das kann doch...

Armin Wolf:  Aber jetzt weichen Sie mir aus. Das heißt, Berufspolitiker bei TeamStronach sind gute Berufspolitiker und die anderen sind schlechte Berufspolitiker?

Frank Stronach:  Nein. Die müssen auch nach den Werten. Wir werden einen Ehrencodexhaben, die sie unterschreiben müssen. Und wir sagen, Politiker maximum zwei Perioden. Ichmöchte hier noch sagen: Ich habe nie gesagt, dass die Politiker lügen. Und, dass sie nicht dieWarheit sagen.

Armin Wolf: Aber natürlich. Das steht in ihrem Parteiprogramm. Herr Stronach, dasmüssen Sie ja nachlesen. Politiker sagen oft nicht die Wahrheit. Das steht...

Frank Stronach: Nein, nein, nein. Das ist ein Unterschied, wenn man sagt, die Politiker sagennicht die Wahrheit.

Armin Wolf:  Genau das habe ich zitiert...

Page 4: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Frank Stronach: Nein, nein. Ja genau. Ob ich hier sage, sie sagen 'oft nicht die Wahrheit', da istein Unterschied. Und oft heißt: Wieviel, zehn Prozent oder zwanzig. Ich weiß ganz genau, wasich sage. OK? Und ich hoffe, wir haben  heute ein sehr sachliches und sehr vernünftiges. Undich freue mich, dass wir einmal sehr vernünftige Gespräche haben.

Armin Wolf:  Ja, das hoffe ich auch. Jetzt können wir nicht ihr ganzes Parteiprogrammabarbeiten. Das hat immerhin 62 Seiten und viele, viele Punkte. Aber zu ein paarPunkten möchte ich Sie fragen. Die Schulden haben Sie schon angesprochen. Und jetztschreiben Sie da konkret: "Sie wollen die Verwaltungskosten in Österreich jedes Jahrum 5 Prozent senken. Wieviele Milliarden wären das?"

Frank Stronach:  Das sind viele Milliarden.

Armin Wolf:  Ja wieviel?

Frank Stronach:  Wir müssen das durchrechnen. Ja. Wir müssen das durch. Ich weiß, es wirdüber eine Milliarde sein. Und wir wisse auch, dass Ganze passt nicht mehr. Nicht. Zum Beispiel,unser Vorschlag ist: Unser Wirtschaftsprogramm ist aufgebaut auf sozialökonomischeGerechtigkeit. Wir sagen: Firmen, die ihren Profit in Österreich investieren, zahlen nur 10Prozent Steuern, Und das können sie den Arbeitern geben, weil es ist für die Arbeiter einmoralisches Recht, dass ein Teil des Profits. Aber, was wir sagen: Firmen, österreichischeFirmen, die ihren Profit im Ausland investieren, müssen die vollen Steuern zahlen. Und siekönnen die Schulden nicht abschreiben und die Verluste, was sie... Und das war das Problem...Milliarden wurden...

Armin Wolf:  Aber, Herr Stronach. Das hat jetzt mit meiner Frage überhaupt nichts zutun...

Frank Stronach:  Wir müssen... Die Leute wollen auch verstehen... Wir sagen, das ist eineWirtschaftsfrage. Und ich glaube, die Wirtschaft verstehe ich.

Armin Wolf:  Herr Stronach.

Frank Stronach:  Und ich weiß auch, Sie sind ein guter Reporter, aber die Wirtschaft verstehenSie nicht ganz.

Armin Wolf:  Herr Stronach.

Page 5: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Frank Stronach:  Ich gebe Ihnen gerne etwas Wirtschaftsnachunterricht.

Armin Wolf:  Gut. Ich habe ein bisserl Wirtschaft studiert. Aber immerhin.

Frank Stronach:  Ein bisschen, das ist.. das genügt ja nicht.

Armin Wolf:  Und jetzt trotzdem. Wenn Sie so konkret schreiben in IhremParteiprogramm, dass Sie die Verwaltungskosten um fünf Prozent senken können, dannmüssen Sie ja wissen, wieviel diese fünf Prozent sind.

Frank Stronach:  Ja, wir wissen, wieviel die Verwaltungskosten sind. Insgesamt fünf Prozent.Das kann man sich ausrechnen. Wichtig ist: Wir müssen die Verwaltungskosten reduzieren.Wir alle wissen, das ist überverwaltet. Wenn Du in Österreich eine Schuhmacherei anfangenwillst, einen Friseurladen, Du musst viele Prüfungen ablegen. Pass auf, wenn die Schuhe nichtpassen, kauft sie Dir keiner ab. (Das hat mit der Umwelt nichts zu tun.) Wir brauchen. Wirmüssen die Wirtschaft ankurbeln.

Armin Wolf:  Herr Stronach, diese Sätze bestreitet ja niemand. Das unterschreibt ja jedeandere Partei auch.

Frank Stronach:  Nein, wir müssen. Es ist nur wichtig... Es muss einmal verstanden werden, wiedie Wirtschaft funktioniert. Die Wirtschaft wird von drei Kräften geschrieben. Äh, getrieben: KlugeManager, fleißige Arbeiter und Investoren. Und ich sage, die Arbeiter haben ein moralischesRecht, einen Teil des Profites, den sie durch ihren Fleiß mittragen. Und dadurch entsteht einganz anderes Denken. Und die Arbeiter sind mehr motiviert. Sie sind dann mit Herz dabei. Siedenken nach. Das führt zu neuen Produkten.

Armin Wolf:  Herr Stronach.

Frank Stronach:  Man wird produktionsfähiger.

Armin Wolf:  Herr Stronach. Kennen Sie den Schriftsteller Mark Twain?

Frank Stronach:  Ja, natürlich. Ich habe schon viel von ihm gehört.

Armin Wolf:  Mark Twain hat einmal geschrieben: Ein Interview besteht üblicherweise

Page 6: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

aus dem Interviewer der Fragen stellt, und dem Interviewten, der sie beantwortet. IhreAntworten haben überhaupt nichts mit meiner Frage zu tun gehabt. Ich möchte nocheinmal gerne wissen: Wieviel der österreichischen Verwaltungskosten können sieeinsparen.

Frank Stronach:  Sie haben ein Problem: Sie wollen immer Ja oder Nein. Ich könnte auchsagen...

Armin Wolf:  Nein, ich muss gar nicht Ja oder Nein.

Frank Stronach:  Sagen Sie mir Ja oder Nein: Ist der ORF wirtschaftlich sehr gut geführt?

Armin Wolf:  Herr Stronach. Herr Stronach.

Frank Stronach:  Sagen Sie mir Ja oder Nein.

Armin Wolf:  Herr Stronach, ein Interview besteht aus einem Interviewer, der die Fragenstellt. Das bin ich.

Frank Stronach:  Sie sind Staatsangestellter

Armin Wolf:  Nein, ich bin kein Staatsangestellter.

Frank Stronach:  Sie sind beim ORF. Dann ist es halt eine verdeckte Anstellung.

Armin Wolf:  Herr Stronach.

Frank Stronach:  Sie können mir ja nicht sagen, dass das das eine private Firma ist. Das ist..Das stimmt nicht was Sie jetzt sagen.

Armin Wolf:  Herr Stronach, ich bin kein Staatsangestellter.

Frank Stronach:  Sie sind... Sie arbeiten... Wissen Sie, was Korruption ist?

...

Page 7: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Frank Stronach:  Korruption ist auch, Leute, die bewußt, Korruption, Strukturen und Werteunterstützen. Und ich glaube, mit dem Herzen und Denken gibt er mir recht. Aber ihr wisst, wennihr nicht nach den Parteien euch so verhält, dann habt ihr diese Stellung nicht. Weil dieserVerein...

Abb. 2: Wordle mit 150 Wörtern

Armin Wolf:  Herr Stronach...

Frank Stronach:  ...und der ORF wird nur von Politik funktionieren...

Armin Wolf:  Herr Stronach, Sie haben unrecht. Aber ich will mit Ihnen nicht über denORF diskutieren. Diskutieren wir über die Währungsunion. Ein wichtigeres Thema. Dawollen Sie austreten. Und Sie schlagen in dem Programm jetzt vor, dass jedes Landjetzt seine eigene Währung bekommen. Seinen eigenen Euro mit unterschiedlichemWert. Jetzt, wenn das einen unterschiedlichen Wert hat, wozu soll es dann noch Euroheißen. Warum dann nicht gleich "Zurück zum Schilling"?

Frank Stronach:  Ich hoffe, ich bin für ein starkes Europa. Das braucht Generationen, bis daszusammenwächst. Und, nicht, wir haben jetzt den Euro. Dann kann ruhig.. Wir sind dasgewöhnt den Euro. Aber eines ist ganz sicher: Wenn Österreich seinen eigenen Euro habenwürde: Die Österreicher wissen, dass der österreichische Euro mehr Wert ist als der

Page 8: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

griechische Euro.

Armin Wolf:  Und das ist der Unterschied?

Frank Stronach:  Und darum dreht sich's.

Armin Wolf:  Und was ist der Unterschied zwischen dem Schilling und einemösterreichischen Euro?

Frank Stronach:  Nein, nein, nein. Ich.. Wenn die Mehrheit...

Wir haben jetzt einmal den Euro. Und die ganze Idee ist ja, dass Europa zusammen wächst.Jetzt, wie wir in Europa strukturiert sind, wachst Europa auseinander. Es entsteht ein Hass. UndHass kann zu Kriege führen. Und das müssen wir vermeiden. Also, wenn man in Griechenlanddie Bilder sieht: Merkel mit Schnurrbart wie der Hitler und so weiter. So entsteht ein Hass. Esfunktioniert nicht mehr. Das war eine Fehlkonstruktion, die gemeinsame Währung. Weil, wennjedes Land seine Währung hat, dann kann ein Land aufwerten oder abwerten, um wiederkonkurrenzfähig zu sein.

Armin Wolf:  Gut.

Frank Stronach:  Das sind alles ganz wichtige Wirtschaftsfragen.

Armin Wolf:  Alles das, wären noch etliche Nachfragen wert. Aber es gibt noch so vieleandere interessante Punkte. Auf Seite 20 ihres Parteiprogrammes steht: "Wer nichts zuverbergen hat, kann auch alles offen legen."

Frank Stronach:  Genau.

Armin Wolf:  Jetzt haben Sie in den letzten Monaten mehrfach angekündigt, dass Sieihre persönlichen Finanzen offen legen werden. Haben aber dann letztlich immer nurden gleichen Satz gesagt: Nämlich, dass Sie in Österreich ungefähr zwei Millionen imJahr verdienen. Und eine Million Steuer zahlen.

Frank Stronach:  ...Auszug vom Finanzamt.. Das ist es...

Page 9: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Armin Wolf:  Wann machen Sie das? Das kündigen Sie schon seit vielen Monaten an.

Frank Stronach:  Ich sage das und ich kann nicht... Letztendlich wird der Auszug vorkommen,wo ungefähr draufsteht: "2 Millionen Steuer". Und das ist ja nicht kompliziert.

Armin Wolf:  Und das dürfen wir dann morgen filmen?

Frank Stronach:  Bitte?

Armin Wolf:  Dürfen wir das dann morgen filmen?

Frank Stronach:  Ich muss.. Ich muss zuerst schauen, wo das ist.

Armin Wolf:  Ja, aber Sie kündigen das seit August schon an.

Frank Stronach:  Es ändert ja nichts. Wenn ich etwas anderes sagen würde, dann würde ichhier als Lügner dastehen.

Armin Wolf:  Ja wir können es ja nicht überprüfen.

Frank Stronach:  Ja, ich sage: Ihr kriegt's es einmal.

Armin Wolf:  Was heißt einmal?

Frank Stronach:  Ja, einmal eben. Pass auf. Das Finanzamt... wird meistens immer nach einemJahr abgerechnet. Und da gibt es eine genaue Überstellung.

Armin Wolf:  Gut. Man kann den Eindruck gewinnen, Sie meinen es nicht wirklich Ernstmit Ihrer Ankündigung.

Frank Stronach:  Ich meine es Ernst. Ich habe nichts zu verbergen. Überhaupt nicht.

Armin Wolf:  Also, wir  bekommen das und dürfen das abfilmen?

Page 10: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Frank Stronach:  Ihr könnt euch das abfilmen.

Armin Wolf:  Gut. Wir kommen darauf zurück. Jetzt geht es ja in Ihrer Partei ja ziemlichchaotisch zu. In Niederösterreich können sich die Abgeordneten seit über einem Monatnicht einigen, wer Klubobmann werden soll. Und in Tirol wurde vor zwei Wochen, fünfWochen vor der Wahl, ihr Parteiobmann abgesetzt. Und der ebenfalls abgesetzteLandesgeschäftsführer, der tritt jetzt mit seiner eigenen Liste "Team Stronach" an, dienicht ihre ist. Jetzt fliegen Sie morgen nach Tirol um mit ihm zu reden. Und ich höreaber heute aus Ihrer Partei, Sie werden ihm dann morgen sagen, dass Sie ihn nichtunterstützen werden und seine Liste nicht finanzieren werden.

Frank Stronach:  Nein, das stimmt ja alles nicht. Ich hatte heute das erwähnt. Ich wurde dreimalgefragt in der Pressekonferenz. Ich habe gesagt: Ich fliege morgen nach Tirol. Ich schätzeTiroler sehr. Tiroler sind sehr freiheitsliebend. Wollen nicht dominiert sein, von irgendjemanden:Nicht vom ihm, nicht von Brüssel. Und auch nicht von mir. Wir sind eine junge Partei. Wirmachen Fehler. Wir haben in der kurzen Zeit. Wir haben... Tausende von tausenden Leutenkommen und wollen mit dabei sein. Und da passieren Fehler. Aber letztendlich, wenn die Wertenicht stimmen. Und, wo mein Name drauf steht, da müssen die Werte stimmen. Ich fahremorgen raus. Ich werde zu den Tirolern sagen, was ich... Ich schätze Tiroler sehr, Tirol ist einsehr wichtiges Land für Österreich. Und ich verstehe die Unabhängigkeit und so weiter. Und ichwerde da mit den einzelnen Leuten sprechen und mir ein Bild machen, was da falsch gelaufenist. Und am Donnerstag werden wir dann fertig sein, mit den Leuten zusammensitzen, wo wirdas alles überprüfen und einmal eine Klarstellung machen. Und am Donnerstag Nachmittagoder am Freitag werden wir dann ein Inserat in die Presse, wie wir das sehen und welcheMaßnahmen wir getroffen haben.

Armin Wolf:  Wir müssen schon zum Ende kommen. Jetzt nach den Landtagswahlen inNiederösterreich und Kärnten, wo Sie ungefähr 10 Prozent erreich haben, haben Siegesagt: Sie sind enttäuscht, und hätten sich mehr erwartet. Was sind denn jetzt IhreErwartungen für Tirol und Salzburg?

Frank Stronach:  Ich muss morgen.. Für Tirol kann ich überhaupt keine Aussagen machen. Ichfahre morgen raus...

Armin Wolf:  Gut, das haben wir schon gehört... Salzburg?

Frank Stronach:  Salzburg glaube ich, Salzburg werden wir mehr wie 10 Prozent machen. Undwir werden sehen. Wir arbeiten. Wir sind alle ziemlich neu. Alles ziemlich... Irgiendwie... Wir

Page 11: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

werden gut abschneiden.

Armin Wolf:  Was ist die Latte für die Nationalratswahl, damit Sie zufrieden sind?

Frank Stronach:  Die Latte ist sehr hoch.

Armin Wolf:  Wie hoch?

Frank Stronach:  Ich sage nie einen Prozentsatz.

Armin Wolf:  Sie haben schon oft Prozentsätze gesagt. Sie haben mal 20 gesagt, siehaben mal 30 gesagt.

Frank Stronach:  Nein,  nein, nein, nein, nein, nein. Nie.

Armin Wolf:  Ich habe so viel gelesen, was Sie alles gesagt haben...

Frank Stronach:  Was die Zeitungen schreiben, ist ja alles Mist.

Armin Wolf:  Und auch im Fernsehen gesagt haben, Herr Stronach.

Frank Stronach:  Nein. Zeigen Sie mir, ich kann es sagen, ich sage das nicht. Ich habe das niegesagt. Ich weiß, was ich sage. Sie können mich mitten in der Nacht aufwecken. Ich sage: Eskommt vom Herzen, es ist die Wahrheit. Ich sage nie die Prozent, ich sage, ich arbeite. Wirhaben gute Programme. Wenn Leute unsere Programme verstehen. Nicht,Wirtschaftsprogramme, die auf sozialökonomische Gerechtigkeit...

Armin Wolf:  Herr Stronach, das können wir jetzt nicht nochmal besprechen...

Frank Stronach:  Ja, aber

Armin Wolf:  Sie wollen mir keine Zahl sagen.. Akzeptiere ich.

Frank Stronach:  Nein, habe ich nie. Habe ich nie gesagt.

Page 12: Transkript Interview mit Frank Stronach und Armin Wolf (ORF) in der ZIB2 (9. April 2013)

Armin Wolf:  Letzte... Akzeptiere ich. Letzte Frage, weil Sie das auf IhrerPressekonferenz nicht konkret beantwortet haben: Können Sie in Ihrer Partei eigentlichüberstimmt werden? Oder haben Sie bei allem ein Veto­Recht?

Frank Stronach:  Nein, ich habe ein Veto­Recht in der Bundespartei. Ich habe immer gesagt, inden Ländern, wenn es gute Leute dort gibt, die unsere Werte akzeptieren, dann  bin ich finanziellbehilflich. Aber in der Bundespartei, die ist sehr wichtig, und da wird ein sehr gutes Auge daraufmerken...

Armin Wolf:  Und da haben Sie das letzte Wort?

Frank Stronach:  Da habe ich das letzte Wort.

Armin Wolf:  Allerletzte Frage: Könnten Sie von Ihrer Partei abgewählt werden?

Frank Stronach:  Ich glaube nicht. Ich glaube nicht.

Armin Wolf:  Danke vielmals.

Frank Stronach:  Danke. Heute war's besser, wie das letzte Mal.

Armin Wolf:  Ich arbeite daran.

Frank Stronach:  Sehr gut.

Armin Wolf:  Ich muss sagen, Sie auch.

Frank Stronach:  OK. Sehr gut.

Armin Wolf:  Vielen Dank für Ihren Besuch im Studio.

Frank Stronach:  Danke.