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SCHNEIDERIN WAR FÜR SABINE KLEIN SCHON IMMER IHR TRAUMBERUF. NUN HAT DIE WEINHEIMERIN IM EIGENEN MASSATELIER IHRE ERSTE DIRNDL-KOLLEKTION ENTWORFEN. Traumen Stoff zum 27 UBI BENE 26 UBI BENE LADYSPECIAL

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SCHNEIDERIN WAR FÜR SABINE KLEIN SCHON IMMER

IHR TRAUMBERUF. NUN HAT DIE WEINHEIMERIN IM EIGENEN MASSATELIER

IHRE ERSTE DIRNDL-KOLLEKTION ENTWORFEN.

TraumenStoff zum

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Die Liebe zu Stoffen leugnet Sabine Klein nicht. Es wäre auch zweck-los. Bis unter die Decke stapeln

sich die Bahnen in den beiden Zimmern im Souterrain ihres Hauses in Lützelsachsen, in denen sie ihr Atelier eingerichtet hat. Fein säuberlich aufgerollt liegen gelbe Seide, hell-blaues Leinen, burgunderrote Spitze und dun-kelblauer Denim bereit. „Es sind die Stoffe, die mich inspirieren“, erzählt sie. „Ich liebe es, auf Messen oder bei Großhändlern nach ihnen zu stöbern oder einfach in die Stadt zu fahren und zu schauen, was es Neues gibt und was ich damit machen könnte.“ Der Stoff bestim-me das Kleid, sagt sie und zieht zum Beweis zwei fertige Modelle von der Stange, die sie als Anschauungsmaterial für Kundinnen ent-worfen hat: ein elegantes Etuikleid aus blass-blauer, mit Spitze veredelter Seide und eines aus sommerlich geblümter Viskose. „Derselbe Schnitt, aber sie sehen völlig verschieden aus. Mein Ziel ist es, nie zweimal das gleiche Kleid zu machen“, erklärt sie.

Mit zwei Nähmaschinen nach Argentinien

Dass Sabine Klein Schneiderin werden wür-de, stand früh fest. Schon als junges Mädchen nähte sie, angeleitet von Mutter und Großmut-ter, viele ihrer Sachen selbst. Nach dem Abi-tur entschied sie sich für die Schneiderlehre, denn: „Ich wollte das Handwerk lernen.“ Den Meisterbrief in der Tasche, startete sie in die Selbstständigkeit als Maßschneiderin. Den eigenen Laden in der Weinheimer Innenstadt gab sie auf, als das erste ihrer vier Kinder ge-boren wurde, den Beruf jedoch nie. Die beiden Nähmaschinen, treue Begleiter seit vielen Jah-ren, mussten auch mit, als die Familie für meh-rere Jahre nach Argentinien zog. Zurück in der Region, ließ sie im Keller des Einfamilienhau-ses eine Starkstromleitung legen und richtete ihr Atelier ein, in dem sie Kundinnen empfängt und berät und die Entwürfe in die Tat umsetzt.

„Ganz unterschiedlich“ sei ihre Klientel, er-zählt sie: „Das sind überwiegend berufstätige Frauen auf der Suche nach Businesskleidung, die in den Geschäften nicht das finden, was sie suchen, oder die nicht die gängigen Maße haben, die in Konfektion von der Stange pas-sen.“ Doch auch Kleider für festliche Anlässe entwirft sie gern, wie das wadenlange eng an-liegende kleine Schwarze, das über eine Puppe gezogen in einer Ecke steht. Einige Kundinnen wüssten ganz genau, wie sie ihre Hosenanzü-ge, Blusen, Röcke und Kleider haben wollten: „Manche bringen sogar den Stoff mit.“ Für die anderen zieht sie immer neue Bahnen aus

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sondern auch bei seiner Schöpferin: „Ich habe gemerkt, wie viel Spaß das macht und wie kre-ativ man dabei sein kann.“

Die Passform ist schnell gefunden: Ein Dirndl ist ein Korsagenkleid mit einem weit schwin-genden Rock. Brustweite, Taillenumfang und Körpergröße – mehr braucht Sabine Klein nicht, damit jede Frau im Dirndl gut aussieht. „Aber mit den Materialen kann man wunder-bar spielen.“ Meist wisse sie, wenn sie anfan-ge, noch gar nicht, wie das Dirndl am Ende aussehe, erzählt sie: „Es ist ein Ausprobieren, Rantasten, und irgendwann stelle ich fest: So mache ich es.“ Das Nähen dauert dann meh-rere Tage, schließlich wird alles handgemacht. Selbst die Paspeln oder kleine Seidenröschen fertigt sie selbst an.

Ein gutes Dutzend Modelle hat Sabine Klein entworfen. Keins ist wie das andere: Mal sind die Mieder aus Seide, mal in Lederoptik oder aus Leinen, mal ist der Rock geblümt oder kostbar bestickt mit Perlen oder Metallfäden. Nicht zwingend muss man sie mit Schürze tra-

Auch die traditionellen Dirndl-Applikationen sind dezent gewählt: Hübsche Charivaris oder dunkel-metallene Edelweiß-Ösen, die das Mieder wie geschnürt aussehen lassen, hat Sabine Klein in Garmisch entdeckt, ebenso Kropfbänder aus Samt und passende Hals-ketten. Doch längst nicht allen Modellen hat sie alpenländische Anklänge verpasst, sondern stattdessen am Mieder nur zwei Stoffe kombi-niert und mit Paspeln abgesetzt – oder Federn aufgenäht. „Ich entwerfe keine Tracht“, stellt sie klar. „Meine Dirndl sind meine ganz eigene Interpretation dieser Tracht.“ Daher hat sie ihr Label auch „A kind of Dirndl“ genannt – eine Art Dirndl, das frau nicht nur einmal im Jahr beim Oktoberfestbesuch tragen kann, sondern auch bei vielen anderen Anlässen.

Text: Ute Maag Fotos: Petra Arnold n

Weitere Informationenwww.kindofdirndl.de

den Regalen, bis Farbe, Muster und Materi-al perfekt abgestimmt sind. „Was Sie hier an Stoffen sehen, ist noch gar nicht alles, ich hab‘ noch ein Lager“, sagt sie und lacht über die eigene Sammelleidenschaft.

Das Oktoberfest als Initialzündung

Jetzt, wo die Kinder groß sind, startet die heute 53-Jährige, unterstützt von ihrer Freundin Anja Sickinger, noch einmal durch – mit ihrer ersten Dirndl-Kollektion. Initialzündung des Projekts war eine Einladung gewesen. „Ich musste zum Frankfurter Oktoberfest, also brauchte ich ein Dirndl“, erinnert sie sich. Das passende zu fin-den, war schwerer als gedacht: „Mir hat ganz einfach kein einziges gefallen. Da dachte ich: Hey, ich kann nähen!“ Also griff sie – mal wie-der – in ihre Stoffsammlung, stellte sich an den großen Schneidetisch und entwarf kurzerhand eines nach ihrem Geschmack. Der Besuch im Festzelt sei „ganz nett“ gewesen, doch was die viel prägendere Erfahrung war: Das Werk kam nicht nur bei bewundernden Bekannten an,

gen. „Wenn ich einen aufregenden gemuster-ten oder bestickten Rock trage, wäre es doch fast schade, ihn mit der Schürze zu bedecken“, begründet die Schneiderin. „Außerdem möch-te ich sie nicht zu bayerisch machen: Keine Frau soll sich verkleidet fühlen, wenn sie eines meiner Dirndl trägt.“

Leder, Federn und Swarovski-Steinchen

An mangelnden Ideen liegt die Idee, der Träge-rin die Wahl zu lassen, jedenfalls nicht: Unter den Schürzen sind Exemplare aus Spitze, mit Blumen aus Metall und Swarovski-Steinen und mit Federn. Alternativ kann die Trägerin aber auch zu Gürtel oder Schärpe in Leder oder Seide greifen. An den Blusen sucht man Rü-schen oder Puffärmelchen vergebens. „Nicht mein Stil. Das fände ich überladen“, sagt Sabi-ne Klein und schüttelt den Kopf. Sie setzt auf körpernahe Varianten, die aber in Seide oder halbtransparent in Spitze daherkommen und je nach Geschmack oder Anlass auch durch ein T-Shirt ersetzt werden können.

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DAS DIRNDL: VOM ARBEITSG’WAND ZUM MODESTATEMENT

Es hat die Unschuld von Heidi und gleichzeitig einen Schuss Erotik – für viele ist das Dirndl das weiblichste aller Kleider. Eine klassische Tracht, die einer bestimmten Volksgruppe vorbehalten gewesen wäre, war es nie, vielmehr ein „G‘wand“, das Bäuerinnen und Mägde bei der Arbeit im Haus, Stall oder auf dem Feld trugen. Denn es war praktisch: Zum eng anliegenden Mieder kam ein weit schwingender wadenlanger Rock. Eine züchtige Bluse verhinderte allzu tiefe Einblicke und mit der Schürze konnte man sich auch mal die Hände abtrocknen oder Eier, Obst und Holz einsammeln. Nicht selten wurde es aus Stoffen von Sofakissen, Gardinen oder Lampenschirmen zusammengenäht – eine frühe Form des Patch-work, die sich jeder leisten konnte. Für den Kirchgang am Sonntag hatte frau ihr Festtagsdirndl.

Inzwischen ist es auch deutlich nördlich des Alpenrandes zum modischen Statement geworden. Ausgehend vom Münchner Oktoberfest hat es eine ungeahnte Renaissance erlebt, zumal immer mehr Designer es neu interpretieren. Luxuriöse Stoffe, schöne Farben und Muster und aufwendige Applikationen machen es auch abseits von Trachtenfesten und Motto-Partys zu einem jederzeit tragbaren Kleid, das an jeder Frau gut aussieht und in dem sie immer gut angezogen ist.

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