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Treffpunkt Solitär Die Gitarre „mille corde - historisch gezupft“ mit Hans Brüderls Lautenbande Konzeption: Matthias Seidel Mittwoch, 23. März 2011 19.30 Uhr Solitär Universität Mozarteum Mirabellplatz 1

Treffpunkt Solitär Die Gitarre „mille corde - historisch

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Page 1: Treffpunkt Solitär Die Gitarre „mille corde - historisch

Treffpunkt SolitärDie Gitarre

„mille corde - historisch gezupft“

mit Hans Brüderls Lautenbande

Konzeption:Matthias Seidel

Mittwoch, 23. März 201119.30 Uhr

SolitärUniversität Mozarteum

Mirabellplatz 1

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ProgrammItalopop der RenaissanceAnonym Aria di Gran Duca Tutti Strumenti

Joan Ambrosio Dalza Saltarello & Piva(Venedig 1508) Cecilo Perera, Hans Brüderl,

Renaissancelauten

Affetti stravagantiGiovanni Girolamo Kapsberger Toccata VII(1580-1651) Sebastian Pointner, Arciliuto

Stefano Landi Canzona(1587-1639) detta la Alessandrina

Leonore von Stauss, BarockharfeJonas Nordberg, Theorbe

Hans Brüderl, Arciliuto

Bellerofonte Castaldi Tasteggio soave(1581-1649) Jonas Nordberg, Theorbe

Le nuove musicheGiulio Caccini Al Fonte al Prato(1545-1618) Non ha´l ciel cotanti lumi Amor cháttendi

Aco Bišćević, Tenor

Music for the Kings Robert de Visée Prelude, Allemande(1660-1732) Jonas Nordberg, Theorbe

Georg Friedrich Händel No se emenderá jamas(1685-1759) Cantata a voce sola e Chitarra

Laila Cathleen Neuman, Sopran

von Priestern und Mördern Gaspar Sanz Canarios(1640-1710) Clarines y trompetas con canciones muy curiosas

José Marín Ojos pues me desdenais(1618-1699) No piense Mengilla ya

Laila Cathleen Neuman, Sopran

Im Anschluss wird zu einem Künstlergespräch im Foyer Solitär geladen.

Ausführende

Laila Cathleen Neuman, SopranAco Bišćević, TenorLeonore von Stauss, BarockharfeKatharina Wittmann, BarockgitarreCecilio Perera, RenaissancelauteSebastian Pointner, ArciliutoJonas Nordberg, TheorbeHans Brüderl, Renaissancelaute, Arciliuto, Barockgitarre

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Mille Corde – „tausend Saiten“…..es sind zwar nicht ganz tausend Saiten, die an diesem Abend erklingen, jedoch kommt es der gefühlten Zahl beim Stimmen der Instrumente sehr nahe...

Gezupfte Saiteninstrumente haben eine lange Geschichte und dieses Programm soll einen kleinen Ausschnitt aus einer der wichtigsten Epochen der verschiedenen Lauteninstrumente darstellen.

Die ersten gedruckten Lautentabulaturen finden wir in Venedig um 1500 bei dem berühmten Drucker Ottavio Petrucci, der auch die Kompositionen Dalzas veröffentlichte. In den folgenden Jahren entstanden unzählige Publikationen und somit ein riesiges Repertoire für die Renaissancelaute, die damals zu den beliebtesten Instrumenten gehörte. Mit dem Stilwandel um 1600 waren plötzlich größere Instrumente zur Ausführung des Basso Continuos gefragt. Es entstanden Instrumente mit verlängertem Hals um längere und stärkere Basssaiten zu verwenden, die den Anforderungen eines Instruments zur Begleitung von Sängern besser entsprachen. Die Erzlaute (Arciliuto) und die Theorbe wurden in den neu entstandenen Opern eingesetzt aber auch die Solomusik entwickelte sich rasch. Virtuosen wie Kapsberger, Piccinini und Castaldi versuchten die erweiterten Klangmöglichkeiten auf raffinierte Weise auszuschöpfen. Giulio Caccini und seine Zeitgenossen schätzten die Theorbe als ideales Begleitinstrument zu den neuen Liedern im monodischen Stil, wie sie in seinem Buch „Le nuove musiche“ präsentiert wurden.

Die Gitarre entwickelte sich vom einfachen Instrument zur Liedbegleitung zu einem Mode-instrument der aristokratischen Gesellschaft. So war Robert de Visée nicht nur ein ausgezeichneter Theorbist sondern auch der Maître du guitare von König Ludwig XIV, der diesen jeden Abend mit seiner Gitarre unterhielt.Gaspar Sanz hat mit seiner Gitarrenschule „Instruccion de musica sobre la guitarra espagnola“ ein wichtiges Lehrwerk geschaffen, in dem er auch die Bedeutung der italienischen Gitarristen, insbesondere Kapsberger und Corbetta hervorhebt. Viele Stücke von Sanz finden sich auch in der Publikation Luz y Norte des Harfenisten Lucas Ruiz de Ribajaz, der die Musik für die spanische Tripelharfe notiert hat.Die Tatsache, dass der große Georg Friedrich Händel eine einzige Kantate für Sopran mit Begleitung der spanischen Gitarre komponierte, ehrt das Instrument auf ganz besondere Weise.Wie die Barockgitarre in den spanischen „Tonos Humanos“ eingesetzt wurde, das zeigt uns die schillernde Figur des Priesters José Marín, der uns mit seiner Sammlung einige Dutzend äußerst raffinierter Lieder mit Gitarrenbegleitung hinterlassen hat. Man möchte nicht glauben, dass der Komponist dieser wunderbaren Musik gleichzeitig als Geldfälscher und Mörder auf der Fahndungsliste stand.

Hans Brüderl

Laila Cathleen Neuman wurde in Amstelveen, Holland geboren, wo sie ihr Gesangsstudium bei Christa Pfeiler und Susanna Waleson begann.Sie absolvierte ihr Bachelor-Studium Gesang am Conservatorio G. Verdi di Milano bei Rosina Crosatti und Margaret Hayward mit summa cum Laude. Zur Zeit studiert Laila Cathleen Neuman bei Breda Zakotnik Lied und Oratorium sowie bei Barbara Bonney an der Universität Mozarteum Salzburg.Sie besuchte mehrere Meisterkurse, unter anderem bei Dalton Baldwin, Venceslava Hruba-Freiberger, Deda Cristina Colonna und bei der Hugo-Wolf-Gesangsakademie in Slovenj Gradec. Bühnenerfahrung durfte die Sängerin als Second Woman in Henry Purcells „Dido and Aeneas“ sowie in der Rolle der Melpomene

in der Oper „Il Parnaso confuso“ von Christoph Willibald Gluck im Rahmen des Mozart Opern Institutes sammeln.

Aco Bišćević

wurde in Slowenien geboren, wo er an der Musikhochschule Ljubljana zur Zeit ein Studium der Musikpädagogik abschließt. Gleichzeitig studiert er an der Universität Mozarteum Salzburg Gesang bei Horiana Branisteanu und Cembalo bei Wolfgang Brunner.In Slowenien leitet er den Kammerchor Aeternum, mit dem er 2005 beim slowenischen Staatswettbewerb einen Preis für den vielversprechendsten Nachwuchschorleiter gewann und 2008 den Prešeren-Preis, die höchste Auszeichnung für Studenten, bekam. Mit seinem Chor führt er vor allem vokal-instrumentale Musik des Barock auf und nimmt für das Archiv des slowenischen

Rundfunks Werke slowenischer Komponisten des Barock bis zur Gegenwart auf. Als Korrepetitor am Klavier, Cembalo und an der Orgel erhielt er erste Preise bei mehreren Wettbewerben. Er ist Mitglied des World Youth Choir sowie des Salzburger Bachchores und des Arnold Schönberg Chores, mit dem er unter Dirigenten wie Marc Minkowski, Ivor Bolton, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado auftrat. Als Solist debütierte er als Triquet in P.I. Tschaikowskis „Eugen Onegin“ am Mozarteum und trat 2010 bei der Styriarte als Amoretto in „Orfeo ed Euridice“ von Johann Josef Fux unter der Leitung von Jordi Savall auf. Er ist Titularorganist der St. Andrä Kirche.

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Leonore von Stauss konzertiert in verschiedenen Besetzungen und Orchestern als Continuospielerin, Liedbegleiterin und Kammermusikpartnerin. Ihr Interesse für Continuospiel führte sie nach dem Studium der historischen Tasteninstrumente zum Erlernen der Barockharfe.Ihr künstlerisches Wirken ist durch verschiedene Rundfunk- und CD -Aufnahmen dokumentiert, die von der Hammerklavierliteratur (z.B. Einspielungen von W.A.Mozart und Ignaz Pleyel zusammen mit Wolfgang Brunner, erschienen bei Profil/Hänssler) bis zum französischen Chanson (mit dem Lebeau-Trio) reichen.Mit Barockharfe konnte man sie zuletzt im Januar 2011 in C. Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“ am Stadttheater Passau hören.

Jonas Nordbergwurde in Schweden geboren und absolvierte 2008 sein Bachelor-Studium an der Universität Mozarteum Salzburg mit summa cum Laude. Seither ist er aktiv im Konzertleben als Spieler historischer Zupfinstrumente tätig. Er wirkte u.a. bei Produktionen der Universität Mozarteum (C. Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“) sowie des Salzburger Landestheaters (C. Monteverdis „Arianna“) mit. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Gitarrenwettbewerbe und Stipendiat der Royal Academy of Music in Schweden.Derzeit befindet er sich im Abschluss seiner Studien bei Eliot Fisk (Gitarre) und Hans Brüderl (Laute) und studiert außerdem Laute bei Sven Åberg am Royal College of Music in Stockholm.

Hans Brüderlstudierte klassische Gitarre und Kontrabass am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg und anschließend Gitarre an der Universität Mozarteum Salzburg bei Matthias Seidel, wo er mit Auszeichnung absolvierte.Es folgte eine intensive Beschäftigung mit Alter Musik und die Teilnahme an Meisterkursen bei bedeutenden Lautenisten wie Stephen Stubbs, Jacob Lindberg und Rolf Lislevand. Hans Brüderl ist ein gefragter Continuospieler und war Gast bei internationalen Festivals wie Barockfest Münster, Flandern Festival, Salzburger Festspiele, Tiroler Barocktage, Wiener Musikwochen, Bachfest Salzburg, Landshuter Hofmusiktage, Musiksommer zwischen Inn und Salzach, Musiksommer im Loisachtal, Carl Orff-Festspiele

Andechs, Musica Sacra Trento, Brežice Festival Slowenien, I concerti nella laguna Venedig, Musikwochen Millstatt.Das Repertoire variiert dabei vom Lautenlied zu größeren Besetzungen bis zur Barockoper. Daneben wurde er zu Opern, Konzertprojekten, Rundfunk- und CD Aufnahmen von Orchestern wie Münchner Rundfunkorchester, Mozarteumorchester Salzburg, Tiroler Landesorchester, Hofkapelle München, Hofkapelle Stuttgart, Capella Triumphans, Capella Leopoldina und anderen eingeladen.Künstlerische Projekte abseits der Alten Musik: Salzburger Gitarrenquartett, Guitar8, zusammen mit den Canadian Guitar Quartet.Kurstätigkeit im Bereich didaktisch pädagogischer Arbeit in Deutschland, Österreich, Spanien und Kanada.Publikationen bei Universal Edition Wien, Zimmermann Frankfurt, Trekel, Hamburg, Acoustic Music Osnabrück, Vogt & Fritz Schweinfurt, Schott Mainz und Klett Leipzig.Er unterrichtet derzeit an der Universität Mozarteum in Salzburg und Innsbruck die Fächer Gitarre, historische Zupfinstrumente und Alte Musik für Zupfinstrumente.

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Vorschau

Freitag, 1.4. Poco a poco diminuendo oderSamstag, 2.4. ... erst wanns aus wird sein20.00 Uhr Szenisch-musikalisches Projekt des 3. JahrgangsTheater in der Druckerei der Abteilung für Schauspiel und RegieUniversität Mozarteum Idee, Konzept und Leitung: Wolfgang PillingerParis-Lodron-Str. 2a Bühnenbild: Geraldine Resch / Regieassistent: Adnan Taha

Eine Veranstaltung der Abteilung für Schauspiel und Regie in Kooperation mit der Abteilung für Bühnen- und Kostümgestaltung, dem Bureau Mirko Borsche München sowie dem Technik Team der Universität Mozarteum

Tickets: Euro 8,- / erm. Euro 4,- Tel: +43 662 6198 3121 (Mo-Do, 9.00-14.00 Uhr) Email: [email protected] und an der Abendkasse

Samstag, 2.4. Festliche Bläsermusik des Barock 19.30 Uhr Bläserphilharmonie Mozarteum SalzburgGroßer Saal Dirigentin: Dorothee Oberlinger Stiftung Mozarteum Werke von G.F. Händel, C. Monteverdi, G. Muffat,Schwarzstraße 28 A. Vivaldi, G. Gastoldi, F. Upser, J.M. Molter, G. Gabrieli

Tickets: Euro 14,- / ermäßigt Euro 7,- Polzer Travel und Ticketcenter Tel.: +43 662 8969 / Email: [email protected] und an der Abendkasse

Mittwoch, 6.4. City Walks of Mumbai 201019.30 Uhr Eine Filmdokumentation über einSolitär Lab Inter Arts-Projekt in IndienUniversität Mozarteum Filmpräsentation mit anschließendem GesprächsaustauschMirabellplatz 1 Projektleitung und Filmpräsentation: Helmi Vent AV-Dokumentation, Postproduktion, Schnitt: Martin Hantich

Eine Veranstaltung des LIA - Lab Inter Arts im Rahmen des Schwerpunktes „Wissenschaft und Kunst“, Programmbereich „Contemporary Arts & Cultural Production“

Alle Angaben basieren auf den im Veranstaltungsreferat eingegangenen Programmvorlagen!