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TREND-GUIDE FüR EPU So führen Sie Ihr Ein-Personen-Unternehmen in die Zukunft 3. überarbeitete und erweiterte Auflage

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Trend-Guide für ePu

So führen Sie Ihr Ein-Personen-Unternehmen in die Zukunft

3. überarbeitete und erweiterte Auflage

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2 IMPRESSUM

Herausgeber:Wirtschaftskammer ÖsterreichJunge Wirtschaft / Gründerservice / Frau in der Wirtschaft WIFI UnternehmerserviceWiedner Hauptstraße 631045 Wien

Für den Inhalt verantwortlich:Mag. Elisabeth ZehetnerMag. Roman Riedl Mag. Claudia Scarimbolo

[email protected] epu.wko.at

Trends und Thesen:Zukunftsinstitut Österreich GmbHRudolfsplatz 12/61010 Wien

[email protected]

Konzeption und ProjektmanagementDavid MockChristof LanzingerMark Morrison

AutorenChristof LanzingerDavid Mock Sebastian Neumann

LektoratFranz Mayer

Grafik-DesignKsenia Pogorelova

Foto CoverFlickr, Dean Hochman, CC BY 2.0

Foto Präsident Dr. Christoph LeitlDoris Kucera

© Zukunftsinstitut GmbH, 2016Alle Rechte vorbehalten.

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3Zukunftsinstitut I EPU 2016

Liebe Unternehmerinnen, liebe Unternehmer!

Selbst das Unternehmen zu sein, das ist das Größte. Eigene Ideen zu verwirklichen und sich nicht mehr dreinreden zu lassen auf seinem Weg – Ein-Personen-Unternehmen nehmen diese Herausforderung an, mit viel Mut und Selbstvertrauen. Genau diese Courage braucht der Wirtschaftsstandort Österreich. Es gibt 290.000 Ein-Personen-Unternehmen in Österreich – und es werden immer mehr, allein in den letzten vier Jahren sind 50.000 dazugekommen. Ich habe großen Respekt vor allen, die ihren Traum vom ei-genen Betrieb als unternehmerische Solisten verwirklichen. Auch, weil dazu nicht nur der Wunsch nach Freiheit gehört, sondern eine gehörige Portion Eigenverantwortung. Der Alltag als Beschäftigter mag planbarer sein und die Behördenwege weniger anstrengend, aber das Umsetzen der eigenen Idee im eigenen Unternehmen motiviert wie nichts anderes: Selbst Chef zu sein, ist viel wert.

Der Zeitgeist spricht für die Arbeitsform als Ein-Personen-Unternehmen. Immer mehr Menschen versuchen, ihr berufliches Leben so zu gestalten, wie es zu ihren Talenten, Vorlieben und Stärken passt. Viele sehen die Existenz als Ein-Personen-Unternehmen als Ausgangspunkt für ihren individuellen Weg zum Erfolg. Sie wollen ihre eigenen Ideen verwirklichen und mit viel Einsatz perfek-tionieren oder vielleicht sogar mit ihnen expandieren. Immer mehr EPU gehen Part-nerschaften ein und sind miteinander erfolg-reich im Netzwerk. Dadurch steigt auch die

unternehmerische Vielfalt, die Wirtschaft wird bunter durch die große Zahl an EPU, und das ist gut so. Denn eines steht fest: EPU bringen Leben in die Unternehmerlandschaft und sind ein starker Motor der österreichischen Wirt-schaft. Was können die Zukunftsperspektiven der Ein-Personen-Unternehmen sein, welche neuen Chancen können sie entdecken und für sich nutzen? Darum geht es in diesem Trend-Guide. Niemand von uns hat eine Kristallkugel, mit der die Zukunft mit Sicherheit vorhergesagt werden kann. Aber wesentliche Trends sind er-kennbar – auf den folgenden Seiten werden sie beschrieben und sollen Ihnen als EPU helfen, klarer Richtung Zukunft zu navigieren.

Der Trend-Guide ist ein Werkzeug für Ihre strategische Planung im Unternehmen. Denn: Die Entwicklungen der kommenden Jahre optimal einzuschätzen, ist entscheidend für Ihren Erfolg. Die Wirtschaftskammer begleitet und unterstützt Sie dabei!

Dr. Christoph LeitlPräsident der Wirtschaftskammer Österreich

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4 EINLEITUNG

Die Trends sprechen für Ein-Personen-Unternehmen: Entweder groß und mächtig oder klein und schmächtig in der Unter-nehmenswelt – das war einmal. Viele neue große Player der globalen Wirtschaft haben ganz klein angefangen und nicht selten alte Giganten verdrängt. Die Gesellschaft organisiert sich neu, und zwar in flexiblen Netzwerken und Beziehungsfeldern statt in fixen Strukturen. Das kommt EPU zugute, denn Beweglichkeit ist gefordert – und die liegt ja in der DNA jedes Ein-Personen-Unternehmers. EPU sind ein Erfolgsmotor der österreichischen Wirtschaft, und Trendwissen ist ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg.

Die schwerfälligen Tanker der Wirtschaft haben es deutlich schwerer mit den großen Wellen des Wandels. Festgezurrte Pläne, fixe Hierarchien und Strukturen machen starr. Ein-Personen-Unternehmen sind umso bessere Lotsen in eine neue, von Trends bestimmte Welt – als Dienstleister und kriti-sche Partner für die etablierten Player.

Wichtig ist, zentrale Strömungen der Verän-derung zu erkennen. Aus der Gesellschaft kommend verändern sie die Wirtschaft und die Märkte und überraschen etablierte große Unternehmen oft heillos. Der Trend zum Teilen und gemeinsamen Nutzen von

Produkten, statt sie zu kaufen, ist eines von vielen Beispielen dafür. Das heißt also: Wer die Gesellschaft richtig beobachtet, weiß, wie sich Markt und Kunden entwickeln und kann Lö-sungen präsentieren, bevor die Mitbewerber es tun.

Ein-Personen-Unternehmen können den Wandel optimal nutzen, wenn sie seine Muster verstehen und das Navigieren mit Trends beherrschen. Denn das bedeutet: die Perspektive immer wieder wechseln, die Strategien adaptieren und variieren, sich den Trends entsprechend neu aufstellen. Aus einer Wissensgesellschaft wird eine Wirtschaft des Wissens – Trend-Wissen ist Macht, es ist der Fast-Forward-Button für Ihr Unternehmen!

Die Erfolgsformel lautet also: EPU-Spirit + Trendkompetenz = Vorsprung auf dem Markt.

Lern-Tool für den Vorsprung

Sie werden sich über die Aufforderung, Ihr Heft zu signieren, ein bisschen wundern. Aber das ist ernst gemeint. Ihr Trend-Guide ist ein Unikat, das Sie gestalten – so wie Ihr Unternehmen. Es ist ein strategisches Lern-Tool. Informationen über Trends werden mit praktischen Übungen kombiniert, die das neue Wissen auch anwendbar machen.

Trend-Wissen: Der Fast-Forward-Button für EPU

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5Zukunftsinstitut I EPU 2016

Inhalt

Dieses Booklet kombiniert generelle Informationen über Trends mit Ihrem persönlichen Zugang und ist damit eine konkrete Hilfe für das Arbeiten im unterneh-merischen Alltag.

Das Booklet geht mit Ihnen durch vier Ebenen, Schritt für Schritt. Es führt Sie zu Antworten auf zentrale Fragen:

Orientierung Wo steht Ihr Unternehmen?

ZukunftsfitnessWie bauen Sie Trend-Kompetenz auf – im Unternehmen, privat und gesellschaftlich?

Thesen und Trends Was sind entscheidende Ströme des Wandels – wie können Sie Veränderung erkennen und konkret nutzen?

Reflexion und PerspektiveWelchen Weg können Sie mit Ihrem Unter-nehmen in Zukunft gehen?

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6 oRIENTIERUNG

Zu Beginn: eine erste OrientierungEine Welle ist ein ideales Symbol für

den Entwicklungsverlauf eines Un-

ternehmens. Am Start ist man voller

Zuversicht und springt auch gern ins

kalte Wasser. Schon bald braucht man

aber viel Kraft, um den begonnenen

Weg auch wirklich durchzustehen - bis

man die Talsohle erreicht und den

Aufschwung in Sicht hat. Idealerweise

folgt dann eine Zeit, in der es richtig gut

läuft. Doch wie jeder Zyklus kann sich

auch dieser wenden, der Höhepunkt

wird erreicht und überschritten. Dann

geht es wieder „bergab“ und man muss

viel Energie aufwenden, um überhaupt

zu überleben.

Dieses Modell ist natürlich stark ver-

einfachend. Unser Unternehmerleben

verläuft nicht entlang gezeichneter

Wellen. Aber es ist ein starkes Modell,

um für sich selbst eine erste Verortung

vorzunehmen. Eine ehrliche Analyse

auf Basis dieses Modells hilft, sich für

die Zukunft zu orientieren. Trends, wie

sie im weiteren Verlauf dieses Arbeits-

buches beschrieben werden, nutzen

nur demjenigen, der weiß, wo er selbst

steht. Daher nutzen Sie die Chance und

überlegen Sie sich: Wo auf dieser Welle

sehen Sie Ihr Unternehmen, von wo

aus starten Sie in die Zukunft?

StartSie gründen Ihr eigenes Unternehmen.

Volle Kraft- anstrengungSie benötigen gerade alle Kraft (Zeit, Geld...), um „das Neue“ zum Laufen zu bringen.

Aufschwung in SichtDie Talsohle ist erreicht und Sie sehen, dass es langsam, aber sicher greift.

Ihr Unternehmen

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7Zukunftsinstitut I EPU 2016

Auf KursIhr Unternehmen läuft jetzt immer besser und mit Leichtigkeit.

es läuft richtig gutohne viel tun zu müssen, läuft Ihr Unternehmen fast wie von alleine. Es wird weniger Kraft benötigt, Zeit- und Geldressourcen wer-den frei.

Höhepunkt überschrittenLeise beginnen Sie wahrzunehmen, dass der Höhe-punkt überschritten ist.

AbwärtsIhr Unternehmen läuft nicht mehr rund und braucht viel Kraft, um überhaupt zu überleben.

= Idealer Zeitpunkt für etwas Neues

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8 Thesen

Worauf wir unseren Blick lenken, hängt davon ab, wonach wir suchen. Denn das menschliche Gehirn ist nicht dazu geschaffen, viele verknüpfte Optionen gleichzeitig zu bewerten (sonst wären wir alle Schach-Großmeister). Unser bewusstes Denken lebt von der Reduktion, vom Weg-lassen und Fokussieren. In jedem Moment der Konzentration werden die Einflüsse rundherum ausgeblendet. Doch sie ver-schwinden natürlich nicht.

Zukunftsfitness braucht eben beides, das genaue Hinschauen auf sich und seine nächste Umwelt und den Panoramablick über die Gesellschaft und ihren Wandel. Wie entsteht und verläuft dieser Wandel? Darum geht es bei Trends. Wandel erzeugt höhere

Werden Sie zukunftsfit!360-Grad- Blick gegen blinde Flecken

Komplexität und existiert auf vielen Ebenen. Die meisten sozialen Veränderungsprozesse haben einen wiederkehrenden Charakter. Allerdings sind die Zyklen nicht einfach nur eine „Wiederholung“, sondern finden immer auf einer neuen Ebene statt. Vermeintliche Gegenbewegungen kehren einen Trend nicht um, sondern differenzieren ihn nur aus und heben ihn auf die nächste Stufe.

Daher ist es spannend, zu überlegen: Welche Trends werden in den kommenden Jahren die EPU am meisten betreffen? Was kommt auf Menschen zu, die ihren Beruf zum Unter-nehmen gemacht haben? Diese Frage stellt sich jedoch als gar nicht so einfach heraus. Denn die Reflexion des eigenen Lebensweges ist schon schwer genug. Dies dann auch noch

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9Zukunftsinstitut I EPU 2016

mit den Veränderungen in der Umwelt abzugleichen ist noch schwieriger. Deshalb entscheiden sich die meisten Menschen auch dafür, sich wenig fundierte Gedanken über die Zukunft zu machen. Wer es aber tut, hat eine echte Chance, die entschei-dende Nasenlänge voraus zu sein. Wer Trends richtig zu interpretieren lernt, stärkt seinen Instinkt für das Kommende. Und kann Schritt für Schritt den Wandel in der Gesellschaft deuten und sich diesen viel-leicht sogar zunutze machen.

Wer ein EPU gründet, hat sich damit ange-freundet, seine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb ist es nur gut, dass es dafür auch fundierte Werkzeuge und Einblicke in die Trends gibt, welche für EPU

relevant sind. Bei aller Vielfalt und Verschie-denartigkeit von Ein-Personen-Unternehmen: Es gibt Trends, die für wirklich jeden wichtig und beachtenswert sind.

Auf den folgenden Seiten des Trend-Guides werden die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Sphären Beruf, Gesellschaft und Privatleben aufgezeigt. Daraus kann man Schlüsse ziehen, was sich in Zukunft für einen selbst ändert und wie man diese großen Ver-änderungen im Kleinen mitgestalten und von ihnen profitieren kann. Dabei wird auch das Zukunftsfitness-Diagramm zum Abschluss des Kapitels helfen. Anhand dieses Selbstanalyse-tools können Sie Ihren Status quo erkennen und ein umfassendes Bild für Ihre momentane Situation entwickeln.

BERUFLICH PRIVAT / PERSÖNLICH

GESELLSCHAFTLICH

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10 Thesen

Kommunizieren lernen

Durch die ungeheure Verdichtung von Information via Internet, Medien, Smart-phones etc. wird unser tägliches Leben zum Informationsnetzwerk. Das Telefon klingelt eben nicht nur zwischen 9 und 17 Uhr. Man muss sich nur überlegen, wie viel Kommu-nikation für die Koordination eines einzigen Meetings nötig ist: im Regelfall mehrere Telefonate, Mails und Messages... Diese Ver-dichtung von Kommunikation erhöht leider nicht das Wissen oder den Wert von Infor-mationen, sondern meist nur den Aufwand.

Was eigentlich dabei entsteht, ist „Infobesity“, das Süchtigsein nach Signalen. Im Internet haben wir Zugriff auf jede Information im Moment ihrer Entstehung. Und gleichzeitig verstehen wir nichts mehr. Denn Informa-tion wird durch das Internet fragmentiert und verliert ihren Kontext. Es geht darum, Erregung zu erzeugen, die einzig in Klicks gemessen wird. Übrig bleibt eine Infowüste aus Sensationen, die keine Verbindung un-tereinander haben. Die Welt zerfällt in Streif-lichter, Behauptungen und Zuspitzungen. Diese Tendenz erzeugt bei vielen Nutzern

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Unbehagen. Zum Trend der Konnektivität entsteht eine Gegenbewegung, die die Exzesse unserer Online-Welt aufzeigt. Der Gegentrend zu Online ist zunächst einmal Offline. Menschen versuchen, sich aus der Überforderung des Medial-Digitalen zu befreien, indem sie die Verbindung kappen. Aber schnell merken wir, dass es ohne nicht mehr geht. Was es braucht, ist eine digitale Emanzipation.

Die nächsten Jahre werden deshalb einen Lebensstil der digitalen Balance hervor-bringen. Einerseits kehren analoge Formen zurück – das Buch, die Schallplatte, die Langsamkeit. Andererseits wird das Netz selbst als Balancemedium genutzt. Viele Unternehmen arbeiten heute an analog-digitalen Symbiosen: so online wie nötig, so wirklich wie gewollt. Dort, wo das Netz beide Bereiche des menschlichen Lebens umfasst, versöhnt es uns mit seinen Zumutungen.

die Suche nach Kraft

Keine Reise, keine Überweisung, kein Ein-kauf, in dem man nicht selbst zum Service-mitarbeiter der Unternehmen wird. Wer heute im Internet bestellt, berät sich selbst. Wer selber ein Hotel bucht, braucht kein Reisebüro, übernimmt aber dessen Arbeit. Wer zur Bank geht, landet oft wieder bei Automaten. Der Aufwand zur Steuerung des eigenen Lebens wächst immens. Die Kraft, die man heute zum „Überleben“ benötigt, ist deutlich höher als in den Generationen vor uns.

Und diese Kraft ist keine rein mentale, obwohl das Hirn allein 25 Prozent der Körperenergie verbraucht. Es geht um physische Kraft. Um alle Erledigungen immer zeitgerecht und richtig zu tätigen, ist schon ein immenser Aufwand notwendig. Wer dann auch noch Sonderwünsche hat, sprengt oft den Rahmen seiner Belastbarkeit. Der Bedarf an körperli-cher Kraft wächst also, und wir sprechen dabei noch nicht einmal vom beruflichen Leistungs-druck. Natürlich: Viele der erwähnten Errun-genschaften sind angenehm und interessant. Nichtsdestotrotz bedeuten sie mehr Anstren-gung. Auch der Sinn der Individualität, sein Leben wie ein Projekt zu designen, erhöht den Aufwand. Wer sich selbst als Projekt definiert, muss sich managen. Wer sich selbst optimiert, muss ständig an sich arbeiten. Das alles kostet Kraft. Körperliche Kraft wird zum Grundbe-dürfnis einer hochgradig individuellen Gesell-schaft. Energie wird zum zentralen Dreh- und Angelpunkt im Privaten wie im Beruf.

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12 Thesen

Produktivität durch Vertrauen

Wie produktiv bin ich? Diese Frage stellt man sich als Unternehmer ständig. Doch woran wird Produktivität gemessen? Was sind die richtigen Messgrößen für (wirtschaftlichen) Erfolg? Zu kleinteilige Performance-Messung verändert das Unternehmen. Wer ständig seine Leistung anhand von Kennzahlen vor sich selbst verteidigen muss, wird schnell den Blick aufs große Ganze verlieren. Die Arbeitsleistung hingegen wird dadurch nicht steigen. Das

Ergebnis sind im Gegenteil Strukturen, die viel zu sehr nach innen gerichtet sind anstatt in Richtung Markt und Kunden. Das führt zu einem falschen Fokus und zu Erschöpfung, die Leistung sinkt. Dem will man in der Folge na-türlich noch genauer auf den Grund gehen – und schon beginnt sich die Abwärtsspirale zu drehen.

Auch wenn die Verlockung groß ist, sich in unsicheren Zeiten möglichst genau an Messbarkeit zu orientieren, das Schlüsselwort für unternehmerischen Erfolg in Zukunft

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13Zukunftsinstitut I EPU 2016

Das Gehirn lässt sich nicht abschalten, Ideen kommen, wo und wann immer ihnen danach ist. Aber sie entstehen selten aus dem Nichts, sondern meistens nach der intensiven Ausei-nandersetzung mit einer Fragestellung. Nur lässt sich diese leicht übersehen. Wir schätzen nicht nur das Resultat der Arbeit, sondern vor allem auch den Aufwand. Wir fragen uns auch, ob Dienstleister, die im Handumdrehen eine Aufgabe erledigen und dabei auch noch Freude haben, ebenso hoch bezahlt werden sollten wie jemand, der sich stundenlang abmüht. Das Ergebnis ist das gleiche, aber „Arbeit“ hat ja gefälligst weh zu tun! Wo aber Tätigkeit und Muße, Engagement und Talent ineinander übergehen, wo Arbeit zu Kon-templation wird, verschwindet dieses alte Verständnis von Arbeit, und man kann von „Anti-Work“ sprechen.

Die Generation Y ist mit diesem Verständnis von Arbeit bereits sozialisiert. Ihre Grund-prinzipien lauten: Nutzen ist wichtiger als Besitzen, Zugang wichtiger als Eigentum und Geld spielt eine geringere Rolle als Leistung, Wissen oder Kreativität. Sie suchen nach selbstbestimmter Arbeit und wollen Verant-wortung übernehmen. Aus ihrem Blickwinkel wird Arbeit wieder zu einer ganzheitlichen Tätigkeit.

heißt: Vertrauen. Netzwerk- und Kooperati-onspartnern Vertrauen entgegenzubringen ist schlichtweg sinnvoll. Die Wirtschaft von morgen ist zu schnell, zu komplex, zu vielschichtig, um alle Dinge kontrollieren zu können. Damit sich Vertrauen als Grund-konstante in Netzwerken etablieren kann, braucht es klare Kommunikation zu den ge-steckten Zielen: wertschätzendes Feedback, ehrliches Ansprechen von Defiziten und gemeinsames Lernen aus Fehlern. Gerade vernetztes Arbeiten lebt von intensiven und kurzen Rückkopplungsschleifen und braucht den Austausch.

Eine Frage an ein modernes EPU wäre also: Vertraut es den Synergien der Netzwerke oder versteift es sich auf Individuallö-sungen? Denn Synergien bedeuten die Chance, dass die Summe mehr als die Anzahl der Teile ist. Dass also durch schlaue Synergien und Kooperationen ein Mehrwert geschaffen wird, der alleine nicht zu gene-rieren wäre.

Anti-Work

Gerade als EPU erlebt man es immer wieder: Freizeit und Arbeit sind eins. Immer wieder bemüht man sich, die beiden Lebensbe-reiche voneinander zu trennen, denn die Vermischung kann großen Stress verursa-chen. Aber das vermeintlich ruhige Leben jenseits von Vernetzung und Komplexität kommt nicht zurück. Man braucht Zonen der Ruhe, Orte der Stille und Zeiten der Nicht-Arbeitens. Aber gerade für Selbststän-dige ist das eine große Herausforderung:

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14 Thesen

Pro-AgingDer demographische Wandel ist uns allen mittlerweile zigmal erklärt worden. Doch was bedeutet er wirklich? Eine Welt, in der die Menschen durchschnittlich 80 Jahre und älter werden, verändert unsere tägliche Realität. Für die Gesellschaft ist es eine Notwendigkeit, neue Vorstellungen über das Alter zu entwickeln. Die grundsätzliche Idee der Linearität des Lebens verliert ihre Trag-fähigkeit bei der Betrachtung des Lebens-verlaufs. Das Lineare verleitet sehr stark zur Überbetonung des Endes (als Problem) und

übersieht die Zyklen der gesamtgesellschaftli-chen Erfahrungsakkumulation.

Wenn sich Menschen über 50 ausschließlich in Richtung Jugend orientieren, ist die Ver-leugnung des Alters und Altwerdens schnell geschehen. Dadurch wird aber auch das Potenzial dieser Lebensphase nicht erkannt. Denn mit Erreichen der zweiten Lebenshälfte können wir auch das Privileg der Lebenserfah-rung für uns reklamieren und nutzen. Den-noch tun heute noch viele Unternehmer so, als würden Mitarbeiter jenseits der 50 langsam

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15Zukunftsinstitut I EPU 2016

zum alten Eisen gehören. Gerade deshalb verlieren viele Menschen genau in dieser wirtschaftlich so wertvollen Altersphase den emotionalen Kontakt zu ihrem Beruf. Was sehr schade ist, denn: Wer einmal 50 geworden ist, bringt Gelassenheit mit und hat Filter aufgebaut, die Wichtiges von Un-wichtigem unterscheiden helfen. Wer durch Lebenskrisen geschritten ist, Verletzungen erfahren hat und Erfolge verschiedenster Art feiern durfte, kann eine Resilienz aufbauen, die keine äußere Kraft benötigt, sondern sich aus einer Ruhe im Inneren erklärt.

Eine Gesellschaft, deren erklärtes Ziel es ist, mit aller Kraft jung zu bleiben und Anti-Aging zu betreiben, erlebt das Älterwerden nicht als Prozess der Reifung. Dadurch läuft sie Gefahr, in ihrer Entwicklung stecken-zubleiben. Stattdessen sollte sie das Alter und das Altern als Symbol für Gelassenheit, Achtsamkeit und Weisheit und als spannend und wesentlich für die Gemeinschaft inter-pretieren. Der Begriff dafür ist Pro-Aging.

das neue Zeitalter des Wir

Der Trend der Individualisierung hat seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Entwicklung unserer Gesellschaft maßgeb-lich beeinflusst. Gleichzeitig zeigen uns Worte wie „Sharing“ oder „Crowd“, dass es eine Gegenbewegung und einen Schub in Richtung Wir gibt. Zwar gab es schon immer Zusammenschlüsse, Kooperationen und Ge-meinschaftsunternehmen, um den Anforde-rungen der Welt etwas Kraftvolles entgegen-zusetzen. Diese gemeinschaftliche Tradition

hat in den letzten Jahrzehnten allerdings an vielen Stellen Platz gemacht für eine Form von Individualismus, in der vor allem persönliche Stärke, der Einzelne und seine Leistung zählte. Doch das Blatt scheint sich zu wenden. Mit neuen Technologien in der Tasche und einer Kombination aus motivierender Sehnsucht und starkem Innovationsdruck scheint das Wir wieder salonfähiger zu werden. Das Pendel schwingt in die andere Richtung – statt den Einzelnen mitsamt seiner Leistungen und seines Gestaltungsspielraums zu überhöhen, wandert der Fokus zurück zur Kooperation. Wir bauen somit wieder verbindendes soziales Kapital auf.

Daher werden soziale Innovationen die Zukunft prägen, nicht technikgetriebene. Hinter den neuen konnektiven Organisations-formen steht ein emotionales Bedürfnis: Es gibt eine tiefe Sehnsucht nach gemeinsamen Identitäten und nach einer Kultur, die Be-ziehungen schafft. Dieses neu erwachende Vergemeinschaftungsbedürfnis kann auch von den EPU gar nicht ernst genug genommen werden. Natürlich darf man die bloße technische Vernetzung nicht mit sozialen Verbindungen gleichsetzen. Während Tech-nologie nur die Möglichkeit zur Verbindung schafft, verlangen soziale Innovationen jede Menge Investitionen, damit eine tragfähige gemeinsame Kultur entsteht. Dennoch ist der Schub, der hier vom Internet kommt, nicht zu unterschätzen.

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16 ZUKUNFTSFITNESS

Wohin führt Sie das? Auf den letzten Seiten haben wir Ihnen die wichtigsten Sphären der Entwicklung aufge-zeigt und Sie auch dazu angeregt, in Übungen Ihren eigenen Zugang dazu zu finden.

Im Privaten wird sich das tägliche Leben mehr und mehr als Informationsnetzwerk darstellen, aus dem das wirklich Wichtige herausgefiltert werden muss. Denn mehr In-formation bedeutet leider nicht automatisch mehr Wissen. Die Vernetzung bietet dabei immer mehr Möglichkeiten zum individu-ellen Selbermachen, die aber auch körper-lich Kraft rauben. Zu wissen, woher man Energie für sich selbst bekommt, ist darum sehr wichtig. Auch das menschliche Denken wird im Vergleich zum computergestützten an Bedeutung gewinnen, weil es nicht völlig an Algorithmen abgegeben werden kann.

den Wandel mitdenken

Der gesellschaftliche Wandel muss von EPU intensiv mitgedacht werden. Dazu gehört, die „Überalterung“ der Gesellschaft nicht als Katastrophe zu sehen, sondern als Chance auf noch mehr Know-how. Um dieses ebenso wie das vorhandene effektiv zu nutzen, werden Knotenpunkte entstehen. Doch keineswegs nur virtuelle, sondern auch an realen Orten, an denen Menschen sich ihr Wissen direkt übermitteln und neue Ideen entwickeln können. Das wird auch

nötig sein, denn in einer immer dichter orga-nisierten Welt führen Aktionen rasend schnell zu Reaktionen: Das hilft denjenigen, die sich schnell anpassen und auf Feedback flexibel reagieren können.

Im Berufsleben werden Sie sich mit dem Um-gang mit Komplexität beschäftigen müssen. Das bedeutet, sich nicht mit Lösungen nach Schema F zufriedenzugeben, sondern be-weglich zu werden: „Komplex“ muss nicht „kompliziert“ bedeuten! Zu dieser Beweglich-keit gehört auch, Synergien zwischen ver-schiedenen Unternehmen und Berufssparten zu entdecken und diese aktiv zu nutzen. Dazu ist Vertrauen in sich und seine Partner not-wendig. Nur so kann in Zukunft echte Pro-duktivitätssteigerung ohne Selbstausbeutung stattfinden.

All diese Überlegungen lassen sich nun in einem weiteren Schritt weiter konkretisieren, um zu einer fundierten Einschätzung der Zukunftsfitness Ihres Unternehmens zu gelangen. Das wird auf den nächsten Seiten gezeigt, zuvor können Sie aber noch einmal kurz innehalten und sich notieren, welche Trends und Veränderungen Sie am meisten interessieren und betreffen.

Quintessenzen

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17Zukunftsinstitut I EPU 2016

Ihre Notizen

1. privat

2. beruflich

3. gesellschaftlich

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18 ZUKUNFTSFITNESS

Zukunfts-fitnessAuf den letzten Seiten haben wir Ihnen die wichtigsten Trends im privaten, beruflichen und gesell-schaftlichen Bereich aufgezeigt. Diese drei großen Bereiche lassen sich aber für eine weitere Analyse noch genauer unterteilen, wie nebenstehendes Zukunftsfitness-Diagramm für EPU zeigt.

Es soll Ihnen dabei helfen, die eigene Position besser einzu-schätzen. Das Diagramm dient als Selbstanalysetool. Auf den acht Achsen des Diagramms werden die zukunftsrelevanten Bereiche gemessen. Sie sind so gewählt, dass sie durch das Handeln des Einzelnen beeinflusst werden können. Jeder einzelne dieser Bereiche ist wichtig. Eine genauere Beschreibung, wofür die Achsen stehen und welche Themenkreise sie umfassen, finden Sie auf der nächsten Doppelseite.

Obwohl es unrealistisch erscheint, in jedem dieser Aspekte eine glatte 6 zu erreichen, sollte man zumin-dest auf zwei Achsen den Wert 5 anstreben, um seine persönliche Zukunftsfitness garantieren zu können. Da aber jede Selbstwahr-nehmung Lücken und Fehlein-schätzungen beinhaltet, ist es sinnvoll, Freunde, Bekannte oder auch Kunden um ihre Einschätzung zu bitten. Dies kann helfen, ein objektiveres Bild seiner eigenen Situation zu entwickeln.

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Beispiele:

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20 ZUKUNFTSFITNESS

SeLf MAnAGeMenT – Sich selbst führen

Die zentrale Aufgabe eines Ein-Personen-Unternehmers ist, sich selbst im beruflichen, aber auch im privaten Leben zu managen. Dazu zählen die Fähigkeit, seine Zeit einzuteilen, Ziele zu erreichen, seine eigene Struktur aufzubauen und einen Rahmen für die tägliche Arbeit zu schaffen (Pünkt-lichkeit, Zielerreichung, Switch zwischen beruflicher und privater Rolle).

›› Was ich mir vornehme, gelingt!

HOMe cOnTrOL – Sein Lebensumfeld organisieren

Die Basis des privaten Lebens ist das eigene Zuhause. Dabei lautet die Frage: Wie sehr belasten die täglichen „Hausaufgaben“ den unternehmerischen Alltag? Ein Zitat eines deutschen Topmanagers besagt: „Wenn man zuhause ein Problem hat, hat man bald in der Firma Probleme.“ Dies trifft besonders auf EPU zu. Deshalb stellt Home Control die Basis für die tägliche Arbeit im EPU dar.

›› Mein Umfeld habe ich im Griff!

PerSOnAL HeALTH – die persönliche Gesundheit und VitalitätGesundheit ist extrem wichtig für die Betreiber eines EPU. Der Ausfall der Arbeitskraft stellt ein großes Risiko dar. Die persönliche Ge-sundheit stellt daher eine zentrale Ressource dar. Ein alltagstaugliches Gesundheitskonzept (Fitness, Ernährung, Entspannung) ist dabei die Voraussetzung. Zukunftsfitness bedeutet also, Körper, Geist und Seele frisch zu halten.

›› Ich tue jeden Tag etwas, um gesund und vital zu bleiben!

TALenT BuiLdinG – das eigene Talent fördern

Wer sich als EPU selbstständig gemacht hat, muss schon ein persönliches Talent unter Beweis gestellt haben. Die tägliche Arbeit und der Aufwand der gesamten Organisation – privat wie geschäftlich – lassen jedoch schnell vergessen, dass das eigene Talent auch wei-terhin gefördert und trainiert werden muss. Untersuchungen zeigen: Um im Sport, in der Kunst oder in der Wirtschaft in die Weltspitze zu kommen, muss man mindestens 10.000 Stunden im Leben mit Üben verbracht haben. ›› Ich nehme mir regelmäßig Zeit, um meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln!

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21Zukunftsinstitut I EPU 2016

SOciAL effecT – die eigene Wirkung in der umweltEPU sind Vorbilder für eine gesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Ebenso sorgen sie – ohne es zu wissen – für ein neues Bild des Unternehmers. Dabei ist es aber gut zu wissen, dass gerade EPU äußerst bedeu-tende Wegweiser und ein Vorbild für die Zukunfts fähigkeit unserer Gesellschaft sind. ›› Ich tue viel, um in meinem Umfeld als Selbst-ständiger wahrgenommen zu werden!

MOney MATTerS – der monetäre erfolg des unternehmens

Für die geschäftliche Seite zählt auch der monetäre Erfolg. Dies ist, wie viele Untersu-chungen zeigen, für EPU nicht das vordring-lichste Motiv für die Selbstständigkeit. Es erscheint offensichtlich, dass EPU Selbstver-wirklichung vor Gelderfolg setzen. Den-noch: Um nachhaltig zu überleben, stellt der finanzielle Erfolg eine essenzielle Basis dar. Finanzübersicht, Liquitätsplanung, Kalku-lation und Rechnungsstellung sind für ein erfolgreiches EPU keine Fremdworte.

›› Beim Geld kenn ich mich aus!

eASy diGiTAL – der gekonnte umgang mit den neuesten Technologien

Modernste Technologien haben für EPU viel ermöglicht – von einfacher Kommunikation bis zu coolen Präsentationen. In den kom-menden Jahren werden die technologischen Entwicklungen in verkürzten Perioden noch mehr ungeahnte Möglichkeiten mit sich bringen. Daher bildet der gekonnte Umgang mit den neuesten Technologien eine Zu-kunftsfähigkeit, die Handwerker, Berater und Servicespezialisten gleichermaßen nutzen können. ›› In der digitalen Welt bin ich zu Hause!

PLAyfuL cOnnecTiViTy – der spielerische umgang mit netzwerken

Das Netzwerk ist das Lebenselixier eines EPU. In Netzwerken sollten sich EPU frei bewegen können und wollen, da sie in diesen eingebettet sind wie kaum eine Unternehmer-generation zuvor. Es geht um den Aufbau von Vertrauen und einen freudvoll spielerischen Umgang mit Verbündeten in den Netzwerken.

›› Ich weiß genau, wie ich mir ein Netzwerk aufbaue

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22 Thesen

Trends, ob im persönlichen oder gesamt-gesellschaftlichen Bereich, treiben Ver-änderungen voran. Diese Veränderungen passieren dabei auf allen Ebenen unseres Lebens. Der private Bereich, unser Zusam-menleben als soziale Wesen und die Her-ausforderungen an das unternehmerische Handeln werden auch in Zukunft von den vorne aufgezeigten Strömungen bestimmt. Für die Zukunftsentwicklung von EPU kann die Trendforschung Thesen aus diesen Entwicklungen ableiten. Sie werden nach-folgend ausführlich beschrieben. Sie können sie als Wegweiser in die Zukunft lesen, als mögliche und wahrscheinliche Szenarien, wie sich das Heute in ein noch vielfältigeres Morgen verwandeln kann.

Gerade EPU werden vom sich abzeich-nenden Wandel unmittelbar betroffen sein. Sie bringen aber auch alle Voraussetzungen mit, um die Veränderungen zu antizipieren und für ihren Vorteil zu nutzen. Sie werden ihren Stammplatz in der österreichischen Wirtschaft nicht verlieren. Während Krea-tivität, Kooperation und Nachhaltigkeit für große Unternehmen immer auch Orga-nisationsaufwand und oft große Umstel-lungen bedeuten, können Ein-Personen-Unternehmer flexibler reagieren und so viel einfacher Alleinstellungsmerkmale daraus machen.

Thesen für die Zukunft

In den folgenden fünf Thesen verbinden wir die Beobachtungen der Megatrends mit statistischen Daten und Studien über EPU zu einem schlüssigen Zukunftsbild.

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23Zukunftsinstitut I EPU 2016

Achtsamkeit & Selbstbestimmung

„Achtsamkeit“ ist ein starker neuer Trend, der auf die persönliche Entwicklung und Erfüllung abzielt und bewusstes Denken und Entscheiden fördert. Dazu gehört auch die „Tech-Life-Balance“, der differenzierte Umgang mit neuen Technologien. Wer achtsam ist, fällt nicht auf falsche Informa-tionen herein und sucht sich auch vermehrt echte Experten für seine Anliegen – ein großer Vorteil für die hochspezialisierten Ein-Personen-Unternehmen.

co ist King: neue netzwerke

Erfolgreiche Ein-Personen-Unternehmen nutzen flexible neue Netzwerke, um pro-jektabhängig mit den unterschiedlichsten Partnern zu kooperieren. Anders als schwer-fällige Großkonzerne können sie dadurch viel dynamischer auf Veränderungen des Markts reagieren und Krisen in Chancen zur Neuorientierung verwandeln. Gleichzeitig lösen sich durch die neuartigen Kooperati-onskonzepte auch traditionelle Rollenbilder auf.

die neuen Lebensphasen

Menschen in Schubladen wie „Jugendlicher“ oder „Pensionist“ zu stecken wird künftig noch stärker an der Realität vorbeigehen. Zu groß ist die Vielfalt individueller Le-bensentwürfe, die überdies immer weniger

vom Alter abhängen. Durch den persönlichen Kontakt zum Kunden haben besonders EPU die Chance, genau zur momentanen Lebens-situation passende Angebote zu machen und Stammkunden lebenslang an sich zu binden.

Klein, laut und proud

Neugründungen wie AirBnB oder Uber zeigen, dass es nicht mehr nötig ist, selbst über Res-sourcen wie Hotels oder Taxis zu verfügen, um mit ihnen Geld zu verdienen. Eine Plattform dafür zu betreiben, reicht aus – je unkompli-zierter, desto erfolgreicher. Das betrifft auch die Individualisierung von Angeboten: Diese hat ihren Zenit überschritten, der Kunde ver-langt sinnvolle Beratung statt Überforderung durch immer neue Wahlmöglichkeiten.

die neue innovation

Der Konsument will vermehrt selbst Pro-duktveränderung vorantreiben und sich in Entwicklungsprozesse einbringen – der „Prosument“ ist geboren. Der digitale Wandel verändert die Wertschöpfungsketten, beson-ders für EPU. Durch neue Technologien und Open Innovation sind Innovationen außerdem kein Monopol von Großkonzernen mehr, sie werden mehr und mehr von kleineren Unter-nehmen getragen.

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24 Thesen

Der Blick aufs Smartphone ist für die meisten von uns zur Routine geworden. WhatsApp, Facebook, SnapChat, Instagram und viele andere Apps buhlen um unsere andauernde Aufmerksamkeit. Dieser Always-on-Zustand wird immer öfter als Stress und Zumutung empfunden: Zeiten und Räume werden gesucht, in denen man nicht nur offline sein kann, sondern wieder zur Ruhe kommt und sich voll und ganz auf sich selbst konzentriert – also „achtsam“ ist. „Verbunden zu sein statt abhängig, verant-wortlich zu sein statt schuldig: Achtsamkeit will heraus aus dem ewigen Müssen-Müssen“, schreibt Zukunftsforscher Matthias Horx.

„Omline“ sein

Die digitale Form der Achtsamkeit nennt sich „Omline“, nach dem meditativen

Urklang „Om“. Das Finden einer Tech-Life-Ba-lance wird eine der nächsten großen Aufgaben der Gesellschaft sein, eine Art „neugierige Abschottung“ gegenüber dem Internet. Denn wie bei jedem vergleichsweise neuen Me-dium lernen die Menschen nur langsam und schrittweise, sinnvoll damit umzugehen. Erst dann können sie tatsächlich davon profitieren und hetzen nicht einfach nur der nächsten Statusmeldung nach. Denn der Mensch ist nicht dafür geschaffen, andauernd von einem elektronischen Helferlein am Ärmel gezupft zu werden.

Wissen mit Kompetenz

Diese Entwicklung hin zu einem bewussten Umgang mit Information kommt EPU dabei sehr zugute. Denn durch die einfache Möglichkeit, auch Halb- und Unwahr-heiten per Internet zu verbreiten – siehe

– These 1 –

die PerSÖnLicHe diMenSiOn: AcHTSAMKeiT

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25Zukunftsinstitut I EPU 2016

Verschwörungstheorien –, steigt vermehrt die Nachfrage nach vertrauenswürdigen Experten. Und wer wäre dazu besser geeignet als EPU, die im persönlichen Kontakt mit ihren Kunden stehen und über echtes Spezialwissen verfügen. Sie können den Kunden in Zukunft das geben, was sie heute oft vermissen: geprüfte Informationen und gesicherte Kommunikation mit einem Gegenüber, dem sie vertrauen. Wer achtsam ist, sucht nach fundiertem Wissen und geht auch Panikmache nicht auf den Leim. Das macht den Blick in die Zukunft klarer und verhindert unnötiges Schwarzsehen. Krisen werden als Chancen zur Veränderung wahrgenommen und nicht als Katastrophen.

neue erfolgslogikDer Wunsch nach individueller Selbstentfal-tung und einem bewussten Umgang mit sich selbst ist ebenso Ausdruck von Achtsamkeit. Darum liegen auch EPU voll im Trend, was ihr hoher Anteil an den Unternehmen in Österreich beweist. Dabei etabliert sich auch eine neue Erfolgslogik: „Erfolg ist, wenn ich mich selbst verwirkliche, und mit etwas Glück kann ich damit auch Geld verdienen.“ Der Unternehmer der Zukunft entwickelt eine Lei-denschaft, die wir bisher nur von Künstlern, Wissenschaftlern oder Sportlern kannten. Der Beruf wird zur Berufung, der Pflichterfüller zum Kreativitätsumsetzer. EPU offerieren eindeutig am meisten Chancen, diese Voraus-setzungen im Arbeitsleben umzusetzen.

die kreative erfolgslogik

industrielle erfolgslogik Geld Erfolg Glück Selbstver-

wirklichung+ = =x

Kreativeerfolgslogik

Selbstver-wirklichungIch

Ich

Erfolg Glück Geld+ = =x

Quelle: Zukunftsinstitut

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26 Thesen

denKen OHne LärM Um sich mit Zukunft zu be-schäftigen, gilt es, das Denken und das Wahrnehmen in einen sehr konzentrierten Zu-stand zu bringen. Das gelingt am besten, indem man dieser Konzentration den nötigen Raum gibt – sowohl physisch als auch zeitlich. Indem man sich thematisch auf etwas kon-zentriert, wie z.B. „Innovati-on“, entsteht eine Ausdehnung der Wahrnehmung. So können regelrechte Erkenntnissprünge entstehen.

Also nehmen Sie sich bewusst einen Moment Zeit und notie-ren Sie dann, was Sie derzeit am meisten beschäftigt, wenn Sie an die Zukunft Ihrer Bran-che und Ihres Unternehmens denken.

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27Zukunftsinstitut I EPU 2016

Bei Achtsamkeit geht es vor allem um Ihr persönliches Empfinden. Treten Sie einen Schritt vom Alltag zurück und denken Sie in Ruhe über die drei Fragen nach.

Sie sollen Ihnen dabei helfen, sich darüber klar zu werden: Wie sieht unternehmerischer Erfolg für Sie ganz persönlich aus?

iHr PerSÖnLicHer erfOLG

Was sind Merkmale eines erfolgreichen Unternehmens?

Wann fühlen Sie sich erfolgreich?

Was sind die Einflussfaktoren für diesen Erfolg?

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28 Thesen

Stark durch resilienz und Kooperation

Wachsende Komplexität und Unberechen-barkeit sowie latente Krisen machen es für Unternehmen schwieriger, kontinuierlich erfolgreich zu sein. Doch die Veränderungen des Markts führen dazu, dass kleine und eigenständige Einheiten wie EPU einen großen Vorteil haben: Sie können rascher reagieren und sind damit „resilienter“ als Großunternehmen mit trägen Strukturen. Resilienz bedeutet bei EPU: Sie sind beweg-licher. Sie erfinden sich in Krisen schneller neu, erkennen in veränderten Situationen Vorteile und nutzen diese auch ökonomisch. Das Meistern schwieriger Situationen ist für sie eine unternehmerische Ressource, durch die sie Innovation generieren.

Veränderungen als chance

Resilient sind EPU vor allem im Rahmen intelligenter Netzwerke. Damit sind nicht

Seilschaften und Kontaktpflege gemeint, sondern das Entwickeln tragfähiger Strukturen des Wissensaustauschs. Ein-Personen-Unter-nehmen können sich zu flexiblen Netzwerken verbinden und Partnerschaften auf Zeit gründen. Neue Kooperationsformen nehmen vermehrt Anleihen beim „Ensemble-Prinzip“ im Theater oder beim Film. Dort kommt man zusammen, um ein konkretes Projekt zu verwirklichen, ohne dass sich daraus lang-fristige gegenseitige Abhängigkeiten ergeben. Die Auswahl der Projektpartner erfolgt gezielt, erfordert aber andere Kompetenzen, als wir sie aus klassischen industriellen Produktions-prozessen kennen: Empathie, Fantasie und Kommunikationsfähigkeit.

„co“ ist King

Das allgegenwärtige „Co“ beschreibt das Comeback des „Wir“ in Wirtschaft und Gesellschaft. Dementsprechend boomen die Co-Working-Spaces. Die Kunden wiederum haben ein neues Faible für gemeinschaftliche

– These 2 –

STArK durcH reSiLienTe SySTeMe

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29Zukunftsinstitut I EPU 2016

Erlebnisse – gemeinsames Gärtnern, Re-parieren, Werken und Produzieren – mit alten Werkzeugen und neuer Technologie. Die Ökonomie insgesamt wird kooperativer organisiert. Wer den wechselnden Umgang mit Netzwerkpartnern als Wesensmerkmal der neuen Ökonomie verstanden hat, ist für die Zukunft gut gerüstet. Die Nutzung von Synergien innerhalb der Netzwerke wird dabei oft effektiver Mehrwert generieren als Individuallösungen. Je besser sich die funktionalen Gruppen überlappen (ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben), desto adaptiver wird das Netzwerk, desto fähiger, sich an Krisen anzupassen. Zusammen ist man also nicht nur weniger allein, sondern ergänzt sich für mehr Schlagkraft am Markt. Und: Maßgeschneiderte Angebote für Ge-meinschaften zahlen sich aus.

„cocreation“ und „coopetition“

Netzwerke, die nicht nur Brücken zwischen einzelnen Gruppen bilden, sondern diese überlappen lassen, nennt Netzwerkforscher Harald Katzmair „Cross-Scale-Fold Networks“. Sie sind besonders adaptiv und resilient, zwingen aber zum Überdenken alter Rollen-bilder: Partner stellen oft gleichzeitig Konkur-renten dar. Die partnerschaftliche Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten („Cocrea-tion“) und das Spannungsfeld aus Zusammen-arbeit und Wettbewerb („Coopetition“) sind dabei Konzepte, die Sie als Unternehmer in Ihre Denk- und Arbeitswelt integrieren sollten.

Pyramiden-Hierarchien mit ihren starren Kommunikationswegen sind in Krisen momenten regelmä-ßig zu langsam. Bis die Information die operative Ebene erreicht, tritt häufig schon die Katastrophe ein.

Netzwerke verteilen Information sehr schnell, neigen aber durch starke selbstverstärkende Momen-te zur Überreaktion, die bis zum Zusammenbruch führen kann.

Resiliente Systeme kombinieren hierarchische Strukturen und Netzwerkstrukturen, geben so im Normalfall Sicherheit und im Ernstfall die Chance, schnell zu handeln.

Quelle: Zukunftsinstitut

Vom netzwerk zum resilienten System

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30 Thesen

KOOPerATiVe LÖSunGSSucHe–Die Organisation unserer Gesellschaft folgt immer mehr dem Netzwerk-Prinzip. Im Zuge dieser Entwicklung kommt es für Unternehmen aller Branchen immer mehr darauf an, sich mit starken Partnern zu verbünden, um so die Kundenbedürfnisse der Zukunft adäquat bedienen zu können.

Denken Sie über ein zentrales Problem Ihrer Kunden nach: Wie sähe die optimale Lösung aus? Wer kann Sie unterstüt-zen und was können Sie per-sönlich zur Lösung beitragen?

Problem des Kunden

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31Zukunftsinstitut I EPU 2016

icH

ideale Lösung

Kooperationen

Kooperationen

Kooperationen

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32 Thesen

Der alte Dreiklang der Biografie – Kindheit/Jugend – Erwerbsalter – Ruhestand/Alter – geht in eine bunte Melodie mit neuen Tönen über. Aus der Biografie wird eine Multigrafie. Was bedeutet das für EPU, wie ticken die neuen Kunden? Ein Grundsatz: Kunden sind zuallererst Menschen, die verstanden werden wollen – und nicht Käufer, die bedient werden müssen. Ihre Bedürfnisse verändern sich mit den einzelnen Lebens-phasen. Wer sie versteht, kann auch die richtigen Angebote machen.

Multigrafie statt Biografie

Die Kindheit ist kürzer und intensiver, die Jugend dauert dafür länger. Die

„Postadoleszenz“ geht von Anfang 20 bis Anfang 30. Lebensstile werden ausprobiert, in-tensive Bindungen bis zur Familiengründung geht man erst später ein. Eine Lebensphase mit hohem Freiheitsgrad – der Wunsch nach neuen Erfahrungen und Erlebnissen steht im Vordergrund.

Dann folgt die Phase der „Rush Hour“ des Lebens mit Karriere, Kindern und Kraftbedarf, von Anfang 30 bis Anfang 50. Wenn das per-sönliche Wohlbefinden auf dem Tiefststand und die wahrgenommene Stressbelastung auf dem Höhepunkt ist, wünscht man sich vor allem Belohnungen und Auszeiten vom harten Alltag. Dort, wo früher schon die Wartepe-riode für die (Früh-)Pension war, kommt ein

– These 3 –

Ade ZieL-GruPPe, HALLO MenScH!

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33Zukunftsinstitut I EPU 2016

„zweiter Aufbruch“ – von Anfang 50 bis Ende 60. Beruflich ist man meist gefestigt, die Kinder verlassen das Elternhaus, oft sind private Trennungen oder Scheidungen die Folge. Man will wieder etwas erleben, sich weiterbilden und die neue Freiheit auf eine reife Art auskosten. Im zweiten Aufbruch sind Geld, Lust und Mut da, noch einmal etwas ganz Neues anzufangen. Da sind Angebote gefragt, die Orientierung geben.Ab Ende 60 folgt schließlich der „Un-Ruhe-stand“ der aktiven Alten. Man geht nicht ins Heim, sondern will weiter aktiv am Leben teilnehmen. Menschen im Un-Ruhestand begeben sich noch einmal auf Sinnsuche und wollen der Gesellschaft und ihren Ange-hörigen noch etwas zurückgeben.

Pro-Aging statt Anti-Aging

Überhaupt, die Älteren: Sie werden nicht nur anders, sie werden auch viel mehr und bleiben länger gesund und fit. Die Lebenser-wartung steigt beständig – wer heute geboren wird, kann locker über 100 Jahre alt werden. Die neuen Älteren – 2030 werden die über 50-Jährigen in Österreich 43,4 Prozent der Bevölkerung stellen, die über 60-Jährigen über 30 Prozent. Die Folge: Pro-Aging statt Anti-Aging. Ältere Menschen werden ein aktiver Teil der Märkte sein. Eine doppelte Chance für Ein-Personen-Unternehmen: Erstens für neue Services und Leistungen für aktive Ältere. Zweitens für neue Partnerschaften im Netz-werk: Immer mehr ältere Menschen starten nach Jahrzehnten des Angestelltendaseins mit einem Unternehmen neu durch.

Kundenversteher und Lebensbegleiter

Das alte Denken in Zielgruppen ist jedenfalls vorbei. Die Unternehmen, die Bedürfnisse nach Lebensphasen erkennen und das richtige Angebot zum jeweiligen Lifestyle machen, werden gewinnen. Ältere Kunden spricht man am besten mit Angeboten an, die eben nicht „seniorengerecht“, sondern im Universal-De-sign gehalten sind, also für alle Altersgruppen. Am besten begreift man sich als Lebensbe-gleiter des Kunden. So kann auch das Prinzip des Stammkunden neu belebt werden. Wer als Kundenversteher früh einsteigt, bleibt lange Begleiter.

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34 Thesen

Alter 3123

Kindheit / Jugend Erwerbszeit / Familienzeit

Heiratsgrenze

Welche Ideen für Services/Produkte fallen Ihnen für die Lebensphasen ein, wie können Sie zum Lebens-phasen übergreifenden „Partner“ für Ihre Kunden werden?

Kindheit, Jugend (0-18)Bedürfnisse

Produkt/Service-Ideen

Post-Adoleszenz (18-30)

Welche Bedürfnisse haben die unterschiedli-chen Lebensphasen?

iHr unTerneHMen ALS Überlegen Sie in dieser Übung, im Sinne der Blickweitung, wie Sie die gesamtgesellschaftliche Entwicklung von der Bio-grafie hin zur Multigrafie nutzen können.

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35Zukunftsinstitut I EPU 2016

60 65

Erwerbszeit / Familienzeit Ruhestand

Erwerbsgrenze

Rush Hour (30-45) Zweiter Aufbruch (45-60) Un-Ruhestand (60+)

LeBenSPHASen-BeGLeiTer

Die Biografie des Industriezeitalters

Die Multigrafie des 21. Jahrhunderts

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36 Thesen

Die Gesellschaft formt die Märkte. Ein Bei-spiel: Die Sharing-Bewegung, die das Teilen und Nutzen – Stichwort privates Carsharing oder auch das Teilen von Wohnungen und Haushaltsgeräten – vor den Besitz stellt. For-ciert wird die Entwicklung durch die neuen technologischen Möglichkeiten. Nie war es so leicht, einen neuen digitalen Marktplatz zu schaffen. Das ist für den Unternehmer ebenso unaufwändig wie für jeden Kunden mit Smartphone.

die Beziehung steht im Zentrum

Das verändert das Spiel auf den Märkten. Früher galt: Stark heißt gleichzeitig groß, und wer die Mittel besitzt, hat auch die

Marktmacht. Das hat sich radikal geändert. Unternehmen brauchen keine eigene Infra-struktur, entscheidend ist die Plattform und die Beziehung zum Kunden. AirBnB konnte der weltweit größte Hotelbetrieb und Uber das weltgrößte Taxi-Unternehmen werden – ohne ein einziges Hotelzimmer bzw. Fahr-zeug zu besitzen. Die Zimmer und die Autos kommen von privaten Besitzern, die sich etwas dazuverdienen wollen. Aber die Plattformen halten die Kundenbeziehungen, sie sind die Marke. Das bedeutet: Die Platt-form ist das Unternehmen. So kann man als Kleiner sehr schnell ganz groß werden. Bei AirBnB standen drei und bei Uber zwei Personen am Start – vor nicht einmal zehn Jahren.

– These 4 –

KLein und STArK: ePu-neTZ-WerKe ALS neue PLATTfOrMen

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37Zukunftsinstitut I EPU 2016

Ein-Personen-Unternehmen können von der Entwicklung hin zur Plattform-Wirtschaft profitieren. Vor allem, wenn sie sich zu Netzwerken zusammenschließen, die gemeinsam eine Plattform mit einem klaren Kundenangebot bauen und sich einen flexiblen Zugang zu Infrastrukturen sichern. Das können andere Unternehmen, aber auch Privatpersonen sein – kommt darauf an, ob man nur Werkzeug braucht oder auch ab und zu schweres Gerät, ob man produziert oder eine Dienstleistung anbietet. Für EPU-Netzwerke, die kluge Plattformen bauen, gilt jedenfalls: Als Kleiner muss man nicht kleinlaut sein, ganz im Gegenteil: klein und laut. Und stolz darauf.

einen klaren Mehrwert bietenEines muss aber eisern durchgehalten werden: Die starke Position der Drehscheibe im Zentrum der Plattform darf nicht aus der Hand gegeben werden. Außerdem sollte man nicht nur an den Gewinn denken. Erfolgreiche Platt-formen denken zuerst an den Mehrwert des Kunden und lassen ihn das auch spüren. Noch einmal zu den beiden Beispielen aus dem Silicon Valley: Bei AirBnB ist es Intimität und ein Gefühl, unterwegs zu Hause zu sein, bei Uber das Gefühl, in einem Auto gefahren zu werden, das wie ein Privatfahrzeug ist. Dieser Mehrwert gemeinsam mit Vielfalt im Angebot und günstigen Preisen ist das Erfolgsrezept.

Der Mehrwert ergibt sich aus der Kundenbe-ziehung: Die Komplexität modernen Lebens ist mittlerweile so groß geworden, dass wir eine Individualität der anderen Art erleben. Dass jeder sein ganz persönliches Angebot selbst zusammenstellen will, das war einmal. Das überfordert alle, die immer mehr gleich-zeitig managen müssen. Da wünscht man sich Leistungen, Produkte und Services, die Orientierung geben und Entscheidungen klar vorbereiten. Also lieber eine Kochbox mit allen Zutaten für das Lieblingsrezept liefern lassen, statt selber vor dem Kochen einzukaufen.

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38 Thesen

der KreiS deS VerTrAuenS–Kunden von heute for-dern zunehmend mehr Transparenz, wenn es um Produktions prozesse geht. Im Fokus steht somit das Vertrauen.

Denken Sie in dieser Übung darüber nach, wie Sie Vertrauen in Ihre Produkte und Produktion durch eine authentische Inszenierung fördern können.

Was macht mich einzigartig? Was unterscheidet mich von anderen Mitbewerbern?

Wie erkennen meine Kunden meine Einzigartigkeit?

Mein Profil

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39Zukunftsinstitut I EPU 2016

der KreiS deS VerTrAuenS AnSäTZe und ideen:

Wie kann ich meine Kompetenz optimal kommunizieren?

Wodurch zeigt sich das Vertrauen meiner Kunden in meine Kompetenz?

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40 Thesen

EPU sind mittlerweile weltweit Innovations-motoren, von denen auch immer mehr große Unternehmen profitieren. Entweder weil Konzerne scheinbar unrentable Teile der Entwicklungs- und Forschungsabteilung outsourcen, die nun von hochqualifizierten Kleinstunternehmen übernommen werden. Oder weil sie – das gilt besonders für Markt-führer – oft zu „Overengineering“ der Pro-dukte neigen und damit Trends verschlafen, die sehr schnell in Nischen entstehen. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch den digitalen Wandel, dem sich niemand entziehen kann, der aber weitere vielfältige Handlungsspielräume für EPU eröffnet.

die drei Stufen der digitalisierung

Im ersten Schritt des digitalen Wandels, der „Konversion“, werden bestehende Abläufe und Produkte von der analogen in eine

digitale Form überführt, ohne dabei zunächst die Grundlagen zu verändern. Beispiele sind Online-Flugbuchungen und -Banking. Auf der Hut sollten in dieser Phase der digitalen Transformation vor allem Unternehmen sein, die als Mittler an Transaktionen oder an der Kommunikation zwischen den eigentlich Be-teiligten verdienen (Reisebüros, Bankfilialen).Die zweite Stufe der „Transformation“ macht auf der Basis von Informations- und Kommu-nikationstechnologie die kritischen Erfolgs-faktoren innerhalb einer Branche obsolet und ersetzt sie durch andere, neue Kompetenz-felder oder Ressourcen. So wurde etwa die analoge Fotografie völlig von Digitalkameras verdrängt. Befinden sich Unternehmen in dieser Phase, müssen sie sich damit auseinan-dersetzen, dass wesentliche Koordinaten, die ihre Welt bisher definiert haben, an Bedeu-tung verlieren und durch neue ersetzt werden.Im dritten und stärksten Schritt des digitalen

– These 5 –

ePu + Kunden = innOVATiOn

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41Zukunftsinstitut I EPU 2016

Wandels, der „Disruption“, werden ganze Geschäftsmodelle auf den Kopf gestellt und völlig neue Marktteilnehmer dringen unbelastet und frisch in Branchen ein. Es werden gänzlich neue Wertschöpfungs-systeme geschaffen. Beispiel dafür wäre die Verdrängung von Videotheken durch Streaming-Dienste.

innovation mit dem „Prosumenten“

In einem derartig veränderlichen Umfeld können neue Produkte und Dienstleis-tungen nicht mehr in einem hermetisch abgeschlossenen Entwicklungsprozess entstehen. Es braucht die Vernetzung mit anderen Unternehmen. Die Größe dieser Unternehmen spielt dabei nur mehr eine untergeordnete Rolle, denn die Digitalisierung hat EPU die Welt der „großen“ Wirtschaft in vielen Branchen

erst eröffnet. Marktzutrittsschwellen wurden hinweggefegt, die Fixkosten der Produktion gehen im Digitalen und in der Produktion 4.0 oftmals gegen Null. Open-Innovation-Prozesse machen die Wissensgrenzen von Unternehmen durchlässiger. Konsumenten als Prosumenten liefern wichtige Inputs für Innovationen und erhalten mehr Einfluss auf neue Produktentwicklungen.

Für EPU aus Handwerk, Ingenieurwesen oder Dienstleistung gilt also: Kunden einbinden, um Innovationen zu generieren. Das Dasein als Einzeltüftler wandelt sich zur hochgradi-gen Arbeitsteiligkeit in Sachen kooperativer Innovation und Umsetzung. Darüber wächst auch die Sensibilisierung für Alltagsprobleme und gesellschaftliche Neuerungen. Das bietet gerade EPU Chancen für Innovationen jenseits des herrschenden Mainstreams, in dem sich Neuerungen primär evolutionär und nicht disruptiv entwickeln.

Diese neue Unternehmenskultur zeigt sich besonders bei der Entwicklung von Apps und Games: Computerspiele sind heute meist komplexe interdisziplinäre Produktionen, an deren Entwicklung zum Teil über hundert Programmierer, Drehbuchautorinnen, Mu-siker und Designerinnen mitwirken. Viele der darin involvierten Unternehmen sind dabei EPU. Das digitale Zeitalter wird daher zu einem Bewusstseinszustand mit sozialen Auswirkungen. Technologie ist immer auch ein soziales Phänomen, und EPU gehören zu den Gewinnern der Digitalisierung und der neuen Produktionsformen.

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42 Thesen

crOSS-innOVATiOn Die Welt anders zu sehen funk-tioniert am besten, wenn Sie den Blick über den Tellerrand wagen und Bestehendes neu denken, indem Sie es bei-spielsweise geschickt rekombi-nieren.

Nehmen Sie Ihre Branche und „kreuzen” Sie ein Produkt/ einen Service Ihrer Branche bzw. Ihres Unternehmens mit einem Produkt/Service einer anderen Branche, das/ der Ihnen als besonders erfolg-reich ins Auge gefallen ist.

Welche Erfolgsprinzipien lassen sich übernehmen?

Meine Branche

(Mein) Produkt/Service

Attribute des Produkts/Erfolgsprinzipien

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43Zukunftsinstitut I EPU 2016

Andere Branche

Produkt/Service

Attribute des Produkts/ Erfolgsprinzipien

neue PrOduKT- Oder SerVice-idee

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44 Thesen

Auf den letzten Seiten haben Sie die fünf wichtigsten Thesen für die Zukunft von Ein-Personen-Unternehmen vorgestellt bekommen. Fassen wir kurz zusammen:

„Achtsamkeit“ bedeutet bewussten Umgang mit der digitalen Informa-tionsflut, Ablehnung des Always-on-Zustands und ein entspanntes Rück-besinnen auf sich selbst – ein wichtiger Aspekt für Sie selbst, aber auch für Ihre Kunden. Bei „Co ist King“ standen intelligente Wissensnetzwerke im Vordergrund und die Erkenntnis, dass wechselnde Kooperationen für unter-schiedliche Projekte der zukunftsträch-tigste Arbeitsmodus sind. Menschen lassen sich nicht mehr in Zielgruppen-Schubladen stecken, entscheidend ist, sie in ihrer jeweiligen Lebensphase

Ihr Unternehmen und die Zukunft

Auswirkung auf meine Branche

zu verstehen. Auch weit jenseits der 50 gestalten sie ihr Leben aktiv und stark individualisiert – Sie als Unternehmer können ihren Kunden dabei helfen.

EPU der Zukunft sind außerdem „klein und laut“, sie nutzen Plattformen und koordinieren ihren Zugang zu Ressourcen effektiv, statt sie alle selbst besitzen zu müssen. Sie sind außerdem der große In-novationstreiber der Zukunft: Gemeinsam mit den „Prosumenten“ – Konsumenten, die auch selbst (mit)produzieren wollen – nutzen sie enorm verbilligte Produktions-prozesse und intensive Kommunikation zum Schaffen von Neuem.

Überlegen Sie, was Ihnen von den Thesen am lebhaftesten im Gedächtnis geblieben ist – und beziehen Sie diese Überlegungen ganz konkret auf Ihr Unternehmen!

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45Zukunftsinstitut I EPU 2016

Wie wirken diese 5 Thesen zusammen auf mich und mein Unternehmen?

These 1: Die persönliche Dimension: Achtsamkeit

These 2: Stark durch Resilienz und Kooperation

These 3: Ade Zielgruppe, willkommen Lebensphase

These 4: Klein und stark: EPU-Netzwerke als neue Plattform

These 5: EPU + Kunde = Innovation

Auswirkung auf meine Branche

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46 REFLEXIoN

Weg in die Zukunft

Die Metapher einer Reise drängt sich für die Entwicklung eines langfristigen Handlungsplanes geradezu auf. Das Nachdenken über das Ziel und den Weg dorthin hilft beim Strukturieren der Gedanken.

Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, nutzen Sie die Grafik zur Entwicklung eines Handlungsplans bis ins Jahr 2025. Formulieren Sie ein Ziel für sich und Ihr EPU. Können bestimmte Netz-werkpartner Sie auf dem Weg dorthin begleiten? Denken Sie auch über Unterstützung nach, die Sie sich auf Ihrem Weg holen können. Quellen dafür können Ihre Familie und Freunde sowie Netzwerkpartner, aber auch persön-liche Fortbildung und gesellschaftliche Entwicklungen sein. Welche Etappen werden Sie auf dem Weg zum Ziel erreichen, an welchen Zwischenzielen können Sie Ihr Vorankommen auf dem Weg zu Ihrer Vision erkennen?

Tragen Sie Ihre Gedanken und Erkennt-nisse in die Grafik rechts ein. Wenn Sie alle Felder ausgefüllt haben, erhalten Sie ein klarer strukturiertes Bild von der Zukunft Ihres Unternehmens, aus dem sich ein Action-Plan mit Umsetzungs-schritten, Zwischenzielen und Umset-zungspartnern ableiten lässt.

netzwerkpartner:

HeuTe

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47Zukunftsinstitut I EPU 2016

unterstützung:

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ZieL 2025

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48 NoTIZEN

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IHRE ANSPRECHPARTNER

Mag. Roman RIEDLEPU-Beauftragter der WKÖ+43 (0)5 90 900 [email protected]

Mag. Ulrike CAMARA-EHNEPU-Beauftragte der WK Burgenland+43 (0)5 90 907 [email protected]

Mag. Herwig DRAXLEREPU-Beauftragte der WK Kärnten+43 (0)5 90 904 [email protected]

Mag. Wolfgang SCHWÄRZLEREPU-Beauftragter der WK Niederösterreich+43 (0)2742 851 [email protected]

Mag. Karin REITEREPU-Beauftragte der WK Oberösterreich+43 (0)5 90 909 [email protected]

Mag. Peter KOBEREPU-Beauftragter der WK Salzburg+43 (0)662 88 88 [email protected]

Mag. Bernd LIEBMINGEREPU-Beauftragter der WK Steiermark+43 (0)316 601 [email protected]

Mag. Sabine WIESFLECKEREPU-Beauftragte der WK Tirol+43 (0)5 90 905 [email protected]

Mag. Susanna TROYEPU-Beauftragte der WK Vorarlberg+43 (0)5522 305 [email protected]

Helmut MONDSCHEIN, MBAEPU-Beauftragter der WK Wien+43 (1)514 50 [email protected]

die Wirtschaftskammer als Partner der ein- Personen-unternehmen

Die Wirtschaftskammer ist Interes-senvertretung für mehr als 290.000 Ein-Personen-Unternehmen in Österreich.

Mit einem Anteil von rund 59% sind deutlich mehr als die Hälfte der heimischen Unternehmer EPU. Die WKO bietet Ein-Personen-Unter-nehmen konkrete Unterstützung durch zahlreiche Services, Leit-fäden und Online-Tools. Selbst-ständige erhalten im Rahmen einer Vielzahl von Veranstaltungen in ganz Österreich nicht nur wertvolle Informationen und Tipps fürs Busi-ness, sondern haben auch Gele-genheit, ihr Netzwerk zu erweitern.

Holen Sie sich mehr Informationen online unter www.epu.wko.atoder bei Ihrem Ansprechpartner/ Ihrer Ansprechpartnerin in Ihrer Wirtschaftskammer.