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01 Ausgabe 02 2014 TV ZUKUNFT 02/ ------------------- Trends der IFA 2014 Aus den Arbeitsgruppen 04/ ------------------------- AG Ultra HD 05/ ------------------------ AG Smart-TV 06/ ------------- AG Broadcast Infrastruktur 07/ ------------- AG Mobile Mediennutzung 08/ ------------------------------ News Die Familie vor dem Fernseher für ein Highlight versammelt – dieser Klassiker des TV-Konsums wird rar. Nicht nur, weil die Ausstattung der Haushalte mit TV-Ge- räten steigt, sondern auch weil Fernsehen nicht mehr nur ein Erlebnis auf dem TV- Screen ist. Der große Bildschirm im Wohn- zimmer ist nur noch einer unter vielen – fast jedes Bildschirmgerät ist mittlerweile „fernsehtauglich”. Ganz zu schweigen von den Übertragungs- und Empfangswegen inklusive Vernetzungslösungen: Neben Satellit, Kabel und Antenne hat sich IPTV als feste Größe etabliert und selbst der Mo- bilfunk ist immer weniger Telefonie pur. Medienkonsumenten wollen selbst be- stimmen, wann sie welche Inhalte auf welche Weise nutzen. Und zwar jede >> Medienkonsum und CE-Markt im Umbruch Wie sehen wir fern? Fernsehen verschmilzt immer mehr mit anderen Formen des Bewegt- bild-Konsums zu einem multimedialen Gesamterlebnis. Das hat Aus- wirklungen auf die TV-Branche. 02 2014 Aktuelle Informationen zum Digitalfernsehen

TVZUKUNFT 02 2014...Ausgabe 02 2014 03 Auf ein Wort Die Weichen sind neu gestellt Als 1994 die erste von mittlerweile rund 90 Ausgaben der TV Zukunft erschien, schauten wir analog

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01Ausgabe 02 2014

TVZUKUNFT

02/ ------------------- Trends der IFA 2014

Aus den Arbeitsgruppen

04/ ------------------------- AG Ultra HD

05/ ------------------------ AG Smart-TV

06/ ------------- AG Broadcast Infrastruktur

07/ ------------- AG Mobile Mediennutzung

08/ ------------------------------ News

Die Familie vor dem Fernseher für einHighlight versammelt – dieser Klassikerdes TV-Konsums wird rar. Nicht nur, weil

die Ausstattung der Haushalte mit TV-Ge-räten steigt, sondern auch weil Fernsehennicht mehr nur ein Erlebnis auf dem TV-

Screen ist. Der große Bildschirm im Wohn-zimmer ist nur noch einer unter vielen –fast jedes Bildschirmgerät ist mittlerweile„fernsehtauglich”. Ganz zu schweigen vonden Übertragungs- und Empfangswegeninklusive Vernetzungslösungen: Neben Satellit, Kabel und Antenne hat sich IPTVals feste Größe etabliert und selbst der Mo-bilfunk ist immer weniger Telefonie pur.

Medienkonsumenten wollen selbst be-stimmen, wann sie welche Inhalte auf welche Weise nutzen. Und zwar jede >>

Medienkonsum und CE-Markt im Umbruch

Wie sehen wir fern?Fernsehen verschmilzt immer mehr mit anderen Formen des Bewegt-bild-Konsums zu einem multimedialen Gesamterlebnis. Das hat Aus-wirklungen auf die TV-Branche.

02 2014Aktuelle Informationenzum Digitalfernsehen

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TVZUKUNFT02

Generation und Lifestyle-Gruppe für sich.Auf die Frage, was denn eigentlich heuteund in Zukunft Fernsehen noch ist, gibt esnur eine Antwort: Ein Teil von allgegen-wärtigem Bewegtbildkonsum. Die heuti-gen TV-Macher selbst arbeiten daran, dasses ein wichtiger Teil wird. Newcomer oderInternet-Marken hoffen, dass sie die neuenFernseh-Champions werden.

Deutlich lassen sich die Trends undneuen Entwicklungen bei der alljährlichenIFA betrachten: Großbildschirme mit ele-gant geschwungenen Oberflächen, UltraHD-Auflösung für überwältigende Bild-schärfe, Smart-TVs mit Apps und Red Button-Diensten, Streaming über vieleEndgeräte-Arten – die Berliner Messehallenunter dem Funkturm bieten (fast) alles.

Dazu kommt noch die Kombination derCE- Geräte mit Heim- und Haushaltstech-nik. Kein Wunder, dass sich der Veranstal-ter der weltweit bedeutendsten Messe fürConsumer Electronics, die gfu – Gesell-schaft für Unterhaltungs- und Kommuni-kationselektronik mbH, mit dem neuenLogo-Claim „Consumer & Home Electro-nics” präsentiert. >>

Repräsentative, europaweite Studie von Value_A MarketingIntelligence im Auftrag der gfumit 6.000 Haushalten in Deutsch-land (1.000) und Frankreich,Großbritannien, Italien, Öster-reich, Spanien, Schweiz (5.000)

Stärker als je zuvor ist die IFA 2014 vomZusammenwachsen bisher separater Bran-chen geprägt: Consumer Electronics undHome Appliance gehen in diesem Jahr inden Messehallen unter dem Funkturmeine neue Allianz ein. Als Trends bei denElektro-Groß- und Kleingeräten gelten lautgfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- undKommunikationselektronik und MesseBerlin – Vielseitigkeit, Effektivität, Nach-haltigkeit und natürlich edles Design.

Fachleute betonen vor allem die smarteFunktionalität, die bei allen Haushaltsge-

räten Einzug gehalten hat. So sagte bei dergfu-Veranstaltung „Insights & Trends”Hans Wienands, Executive Vice President,Samsung Electronics GmbH, dass es beiSmart Home nicht um komplexe, teure Infrastrukturen, sondern um das Erlebnisdes Zusammenspiels für Konsumentengehe. Als Vorsitzender des ZVEI-Fachver-bandes Consumer Electronics sieht er dieSchaffung eines Smart Home Massen -marktes als Summe vieler kleiner smarterSzenarien: „Smart Home ist das nächstegroße Ding”. //

Die vernetzte Zukunft kommt in vielen, kleinen Schritten

Smart Home wird Massenmarkt

Gründe für die TV-NeuanschaffungDeutschland 2014 vs. 2013

Größerer Bildschirm

Höhere Auflösung (HDTV / UHD)

Smart-Funktionen

2014 2013

Trends der IFA 2014

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03Ausgabe 02 2014

Auf ein Wort

Die Weichen sind neu gestellt

Als 1994 die erste von mittlerweile rund 90 Ausgaben der TV Zukunft erschien,schauten wir analog in die Röhre. Nochzwei Jahre sollte es bis zum Start des digi-talen Fernsehens in Deutschland dauern,der Rest ist Geschichte. Heute reden wirüber smarte Fernseher mit ultrahoher Auf-lösung, über Second Screens, über neueFormen der Mediennutzung und überneue und bestehende Infrastrukturen.Diese Trends werden die Arbeit der Deut-schen TV-Plattform zukünftig noch stärkerbestimmen. Die Weichen haben wir dafür

mit der neuen Struktur unserer Fachgre-mien gestellt. In den Arbeitsgruppen Broad-cast Infrastruktur, Mobile Mediennutzung,Smart TV und Ultra HD wollen wir die Zukunftsthemen unserer Branche mitge-stalten und vorantreiben. Das spiegelt sichauch in der TV Zukunft wieder, die Ihnenin neuem Look & Feel ab dieser Aufgabenoch mehr Informationen über die Arbeitund Themen der Deutsche TV Plattformbietet.

Einer aktuellen gfu-Studie zufolgeschauen 44 Prozent der Deutschen dasFernsehprogramm zeitversetzt. Bei denGründen für Neuanschaffungen von Fern-sehern rangieren Smart-Funktionen hinterBildschirmgröße und höherer Auflösungauf Platz drei (s. Grafik). Allerdings warhier der Zuwachs im Vergleich zur Um-frage 2013 besonders groß – „Smart-TV istder Gewinner des Jahres”, konstatiert gfu-Aufsichtsratsvorsitzender Hans-JoachimKamp.

Größer, schärfer, personalisiert und mitanderen Bildschirmgeräten vernetzt istdeshalb auch das Motto des diesjährigenIFA-Standes der Deutschen TV-Plattform.In der TecWatch-Halle 11.1 zeigt der Ver-ein zusammen mit seinen MitgliedernUltra HD sowie smartes Fernsehen und analysiert bei seiner Pressekonferenz undbei einem Panel zu UHD im TecWatch-Forum die Trends. Zur Information undAufklärung gibt es auch aktuelle Publika-tionen – sowohl für Experten wie auchVerbraucher. //

Deutsche TV-Plattform am Stand 23 im IFA-Ausstellungs -bereich TecWatch (Halle 11.1),

Auszug aus dem IFA-Messeplan 2014

Wolfgang Elsäßer (ASTRA Deutschland), Vorstandsvorsitzender Deutsche TV-Plattform

Trends der IFA 2014

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Aus den Arbeitsgruppen Ultra HD

TVZUKUNFT04

Im Juli ist die AG Ultra HD aus der entspre-chenden Projektgruppe der Deutschen TV-Plattform entstanden. Ihr Leiter StephanHeimbecher (Sky Deutschland), neues Vor-standsmitglied des Vereins, gibt über Ziele,Aufgaben und den Stand der EntwicklungAuskunft.

Wo stehen wir bei der Entwicklung vonUltra HD in Deutschland und interna-tional?Heimbecher: Viele Standards für UltraHD sind im Wesentlichen definiert, doches zeichnet sich ab, dass es zu einem pha-senweisen Umstieg auf den Nachfolger fürHDTV kommen wird. Auch infrastruktu-rell (Übertragung via Satellit, Kabel, VDSLund Antenne) und produktionstechnischist Ultra HD in der aktuellen Phase in ers-ten Tests und Demos praktisch realisiert –selbst für Live-Übertragungen. Und die CE-Industrie bietet den Verbrauchern immermehr Ultra HD-Displays an. Einen umfas-

senden Überblick bietetunser White Book „BeyondHD” (in Deutsch und Eng-lisch), für das es zur IFA 2014ein Update geben wird.

Wann wird aus Ultra HDdenn nun UHDTV?Was den Regelbetrieb eineslinearen Ultra HD-Kanalsbetrifft, so könnte es nochein wenig dauern, ehe einVorreiter diese Pionierrolleübernimmt. Grund dafürsind die zuvor nötigen In-vestitionen in ein entspre-

chendes Upgrade der gesamten Produk -tionskette. Aber für dieses Jahr sind ersteAngebote für Video on Demand (VoD) undStreaming professioneller Anbieter ange-kündigt. Und bei YouTube oder anderenInternet-Portalen findet sich auch schonerstes Ultra HD-Material – zum Teil mitConsumer-Technik gedreht.

Was braucht es noch außer an Inhalten,um den Durchbruch zu schaffen?Der kommerzielle Erfolg für Programm -veranstalter stellt sich erst mit einem so genannten Wow-Effekt ein – schärfere Dis-plays sind nur ein Anfang. Weitere wichtigeFeatures, die zur Verbesserung bei UltraHD beitragen werden, sind High DynamicRange (HDR), High Frame Rates (HFR), dieAusschöpfung neuer Farbräume und neueAudio-Erlebnisse. Wir zeigen den Entwick-lungsstand und Perspektiven bei der IFA2014 auf dem Stand der Deutschen TV-Plattform im TecWatch (Halle 11.1) .

Und was sagen die Programmveranstal-ter dazu, die ja investieren müssten?Da ist in den letzten 24 Monaten ein er-kennbarer Wandel eingetreten – wie auchdas 23. Symposium der Deutschen TV-Plattform im Februar 2014 zeigte.

Dass Ultra HD das Potential hat, lang-fristig der Nachfolger von HDTV zu wer-den, stellt inzwischen kaum ein Pro-grammveranstalter in Abrede. Nur wannwas in welcher Form und wie schnell ein-geführt wird, ist noch offen. Einige sind jaheute noch mit dem Umstieg auf HD be-schäftigt.

Umso wichtiger ist es, dass sich die ver-schiedenen Glieder der Verwertungskettepermanent über die jeweiligen Schritteverständigen. Deshalb haben wir in derDeutschen TV-Plattform auch die AG UltraHD mit dem Untertitel „Qualitätsverbes -serung Bild & Ton”, was auch die Weiter-entwicklung von HDTV genauso wie dieEvolution von 3DTV hin zu autostereo -skopischen Formaten einschließt. //

„Schärfere Displays sind nur ein Anfang, wenn Ultra HD zu UHDTVwerden soll.”

HDTermine

05 06 0909 09 1014 14 14IFA-Standund PKBerlin

Ultra-HD-Event im

TechWatch-Forum

AG-SitzungKöln

ULTRA

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Smart TV Aus den Arbeitsgruppen

05Ausgabe 02 2014

„Nur sicheres und intuitivbedienbares Smart-TV wirdweiterhin erfolgreich.”

Termine

05 15 2209 10 1014 14 14IFA-PKBerlin

AG-SitzungFrankfurt

Stand MedientageMünchen

Smartes Fernsehen ist ein sich entwickeln-der Massenmarkt in Deutschland – sowohlvon der Zahl der entsprechenden Gerätein den Haushalten (rund 23 Mio) wie auchden angebotenen Diensten als HbbTV-Ser-vice von über 70 Sendern und hundertenApps in diversen Portalen. Allerdings verweist die Anschlussrate der internet -fähigen TV-Empfangsgeräte von über 70Prozent auf Reserven bei der Nutzung desmodernen, vernetzten Fernsehens, wie diejüngste Studie im Auftrag der gfu – Gesell-schaft für Unterhaltungs- und Kommuni-kationselektronik ergab. Als Gründe wer-den neben technischen Problemen (leis-tungsfähiger Internetanschluss) auchkomplizierte Handhabung und Sorgen umSicherheit und Datenschutz genannt.

Genau diese zwei Themenfelder hat dieAG Smart-TV der Deutschen TV-Plattformim Fokus und entfaltet entsprechende Aktivitäten. So wurde nach einer erstenUsability-Studie durch die TU Ilmenau in

2011 in den letzten Mona-ten eine neue Studie durchdie Hochschule Mainz imAuftrag des Vereins durchge-führt. Sie wird bei der IFA-Pressekonferenz der Deut-schen TV-Plattform vorge-stellt. Das Mainzer Team hat mit 26 Personen, die ineinem Screening-Verfahrenrekrutiert wurden, eine ex-plorative Untersuchung inMehr-Methoden-Designdurchgeführt. Dabei muss-ten die Probanden nicht nurim Testlabor unter Kamera -

beobachtung und Blickregistrierung be-stimmte Aufgaben an Smart-TVs lösen,sondern wurden auch ausführlich inter-viewt. Es ging sowohl um die Handhabungvon HbbTV-Applikationen acht verschiede-ner Anbieter als auch um die Usability vonSmart-TV-Geräten von vier verschiedenenHerstellern. „Unser Ziel war es, einheitlichesender- und geräteübergreifende Standardszu identifizieren”, sagt Prof. Pagel, „dieauch über die spezifisichen Dienste und Geräte hinaus von Bedeutung sind.” An-knüpfend an die 2011er Studie geben des-halb die Mainzer Forscher allgemein gültigeHandlungsanleitungen zur Verbesserungder Usability beim smarten Fernsehen.

Auch beim zweiten Problemkreis, derdie Nutzung von Smart-TV derzeit nochbremst, ist die Deutsche TV-Plattformaktiv. In der im Mai veröffentlichten„Marktanalyse Smart-TV” (in Deutsch undEnglisch) beschäftigt sich ein in der Neu-auflage erweitertes Kapitel mit Verbrau-

cherschutz beim smarten Fernsehen. Kon-kret geht es um die Sicherheit von smartenGeräten und Diensten, den StandardHbbTV sowie den Schutz persönlicherDaten der Nutzer. Zusätzlich zu dieser Auf-klärung durch Experten moderiert die AGdes Vereins einen Dialog zwischen allenBeteiligten, um gemeinsame Maßnahmenzur Verbesserung des Datenschutzes beider Nutzung von HbbTV-Diensten zu er-reichen. In der Debatte ist auch ein „Codeof Conduct Smart TV”, um Verhaltens -regeln bei der Datennutzung mittelsSmart-TV-Geräten zu vereinbaren.

„Unsere Bemühungen zielen auf einenkonstruktiven Beitrag zur medienpoliti-schen Debatte über anonymes Fernsehen”,sagt Jürgen Sewczyk (Foto) als AG-Leiterund Vorstandsmitglied der Deutschen TV-Plattform: „Nur wenn sich die Kunden sicher fühlen und intuitiv das Smarte Fern-sehen nutzen können, gibt es weitere Impulse für eine erfolgreiche Marktent -faltung.” //

S SMAR

T TV

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Weichenstellung bei der Terrestrik: Wäh-rend Media Broadcast weitere Sender inDVB-T-Ballungsräumen aufschaltet, hatder Sendenetzbetreiber zugleich den Auf-bau einer Plattform für den Nachfolgestan-dard DVB-T2 in Deutschland angekündigt.Zuvor hatten sich Media Broadcast und dieMediengruppe RTL auf die Verlängerungihrer Verträge über die DVB-T-Verbreitungbis 2016 geeinigt. Andre Prahl von der Mediengruppe RTL Deutschland und Vor-stands-Vize der Deutschen TV-Plattform:„Die geplante Einführung von DVB-T2 er-öffnet dem digitalen terrestrischen Fernse-hen eine echte Zukunftsperspektive.”

Nach einem ersten Treffen von Vertre-tern der Medienanstalten, ARD, ZDF, RTL,ProSiebenSat.1, VPRT und Media Broad-cast wurde bekannt gegeben, dass sich alleMarktbeteiligten auf eine Modernisierungdes digitalen Antennenfernsehens durchdie Einführung des NachfolgestandardsDVB-T2 im neuen Videokodierstandard

HEVC (H.265) verständigthaben. Für Verbraucher be-deutet das einen Austauschihrer entsprechenden Ge-räte für terrestrischen TV-Empfang, ermöglicht abermehr Programme in besse-rer Qualität, insbesondere inHD. Während die privatenAnbieter und Netzbetreiberein Angebot anstreben, dasüberwiegend verschlüsseltund bundesweit vermarktetwerden soll, wird das öffent-lich-rechtliche Angebot wei-

terhin unverschlüsselt empfangbar sein.Schrittweise soll die Umstellung von 2016bis 2019 erfolgen.

Laut dem Digitalisierungsbericht derMedienanstalten haben im Jahr 2013 elfProzent der deutschen TV-Haushalte Fern-sehen über DVB-T empfangen (knapp 4,2Mio.). Für insgesamt 2,1 Mio. Haushalte istDVB-T der einzige Fernsehempfangsweg.

Zur technischen Erprobung läuft dem-nächst ein Projekt in Berlin an, bei demMedia Broadcast einen Pilotversuch mitDVB-T2 und HEVC organisiert, um die ge-samte Systemkette zu überprüfen und diegeeigneten Parameter festzulegen. Dazugehört auch der Einsatz von Verschlüsse-lungssystemen. Das von Herbst 2014 bisSommer 2016 geplante Pilotprojekt sollGeräteherstellern für ihre Testzwecke zurVerfügung stehen und wird mit Beteili-gung der öffentlich-rechtlichen und priva-ten Programmveranstalter durchgeführt.

In Bayern hat sich neben einem DVB-T2-Test zugleich eine Projektgruppe zur Integration von Mobilfunk und Rundfunk(IMB5) gebildet. Das Konsortium wirdunter Leitung des Instituts für Rundfunk-technik (IRT) in den nächsten zwei Jahrenerforschen und testen, wie sich ein ent-sprechender Standard (LTE 5G) realisierenlässt. Das Projekt, so das IRT, „wirkt sichnicht auf die bevorstehende, geplante Ein-führung von DVB-T2 in Deutschland aus”.

Für die Modernisierung und Weiterent-wicklung der Terrestrik engagiert sich auchdie Deutsche TV-Plattform. „Wir werdenunsere Kompetenz in den Prozess der Ein-führung von DVB-T2 in Deutschlandsowie die Zukunft der terrestrischen Medienverbreitung einbringen”, erklärteDr. Ulrich Liebenow (mdr), Arbeitsgrup-pen-Leiter Broadcast Infrastruktur undVorstandmitglied der Deutschen TV-Platt-form (Foto). //

Aus den Arbeitsgruppen Broadcast Infrastruktur

TVZUKUNFT06

Termine

05 09 2909 09 1014 14 14PTKO-Forum

Digitalisie-rungsbericht

AG-SitzungFrankfurt

BROADCAST

INFRASTRUKTUR

„Wir werden unsere Kompetenz bei der Einführung von DVB-T2 inDeutschland einbringen.”

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Immer mehr Lebensberei-che der Menschen werdendurch Digitaltechnik ge-prägt. Das reicht von der Ar-beit über die Freizeit bis hinzum Wohnen. Besondersmoderne Kommunikation,Unterhaltung und Medien-konsum basieren auf Algo-rithmen und nutzen dievielfältigen Formen der Ver-netzung. Die Palette reichtdabei von großen Netzenund Cloud-Servern übereher kleinzellige Netze wieder Mobilfunk bis zu Nah -

bereich-Lösungen wie WLAN, Powerlineoder Bluetooth. Vernetzung ist nicht alles,aber ohne Vernetzung ist alles nichts,könnte man zugespitzt für die neue All-tagstechnik sagen.

„Die Digitale Gesellschaft – smart undvernetzt” titelte folgerichtig die gfu – Ge-sellschaft für Unterhaltungs- und Kommu-nikationselektronik – als Veranstalter der

IFA ihre jüngste Konferenz. Von einer„Aufbruchsstimmung” sprach dabei Jür-gen Boyny, Global Director ConsumerElectronics, GfK Retail and TechnologyGmbH, denn der Gesamtmarkt der techni-schen Konsumgüter werde in diesem Jahrum 5,9 Prozent wachsen. Zentrale Geräte-arten der Unterhaltungselektronik wie TV-Geräte mit großen Bilddiagonalen ergän-zen sich mit den kleinen Bildschirmen dermobilen Geräte. Bei der Autonutzung kon-statierte Sebastian Kurme von HERE/Nokia

einen Trend zur Integration persönlicherGeräte in die Fahrzeug-Infrastruktur. Vonderzeit 32 Millionen werde die Zahl dervernetzten Autos weltweit in den nächstensechs Jahren auf 150 Millionen steigen.

Für die Deutsche TV-Plattform ist dasThema Vernetzung nicht neu. Erste Ein -blicke gab es schon beim 20. Symposiumdes Vereins Ende November 2011 in Berlinunter dem Titel „Integrierte Mediennut-zung: Daheim und Unterwegs”. Ein halbesJahr später entstand die Projektgruppe Ver-netzung, um sich intensiver mit der Wei-terentwicklung vorhandener und neuerKonzepte für drahtgebundene und draht-lose Vernetzung sowie störungsfreie Ge-räte-Kompatibilität zu beschäftigen. Als Er-gebnis ist ein „Kompendium Vernetzung”entstanden, das zur IFA 2014 erscheinenwird. In ihm bieten Experten einen kom-pletten Überblick der aktuellen Lösungenund Verständnis der künftigen Trends beidefinierten Verfahren, Spezifikationen undStandards inklusive entsprechenderSchnittstellen und Applikationen.

Im Mittelpunkt der neuen, im Juli 2014gegründeten Arbeitsgruppe Mobile Me-diennutzung stehen künftig die Chancendurch die wachsende Vernetzung verschie-dener Endgeräte der Consumer Electronics(CE), der IT- und Kommunikations-Weltsowie Haus- und Heimtechnik.

„Vernetzte Systeme statt Einzelgerätestellen zunehmend die Plattformen für dieprivate Mediennutzung dar”, erklärt Dr.Helmut Stein (Foto) als AG-Leiter und Vor-standsmitglied der Deutschen TV-Platt-form: „Dabei haben neben der stationärenVernetzung (Heimnetz) und der Fahrzeug-netze (Car Infotainment) natürlich auchdie Mobilfunknetze eine zunehmende Be-deutung. Als universelle Endgeräte fungie-ren meist Smartphones und Tablets, dieimmer mehr zum multifunktionalen undpersönlichen Medien- und Kommunikati-ons-Manager werden. Die AG soll sowohlTechnik und Weiterentwicklung derartvernetzter Systeme beschreiben, als auchdadurch mögliche Nutzungsszenarien mitihren spezifischen und neuartigen Diens-ten darstellen.” //

Mobile Mediennutzung Aus den Arbeitsgruppen

07Ausgabe 02 2014

MED

IENNUT

ZUNG

MOBILEM„Vernetzte Systeme stattEinzelgeräte

prägen immer mehr die privateMediennutzung.”

Termine

05 05 0109 09 1014 14 14KompendiumVernetzung

IFABerlin

Arbeits gruppen-Sitzung

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Deutsche TV-Plattform

TVZUKUNFT08

IFA-PressekonferenzAm 5. September von 10.30 – 11.30 Uhrveranstaltet die Deutsche TV-Plattformihre Pressekonferenz im TecWatch-Forum(Halle 11.1). Neben einem Überblick überaktuelle Trends beim digitalen Fernsehensowie die neuen Arbeitsstrukturen des Ver-eins gibt es Details zu Ultra HD und Smart-TV. Unmittelbar danach stehen Expertenam Stand der Plattform zur Verfügung. //

Von Ultra HD zu UHDTVAm 6. September organisiert die DeutscheTV-Plattform im TecWatch-Forum eineVeranstaltung zum Thema „Von Ultra HDzu UHDTV” unter Moderation von AG-Leiter und Vorstand Stephan Heimbecher.Von 12.30 – 14.30 Uhr halten sechs Exper-ten kurze Vorträge und diskutieren überden Nachfolger von HDTV. //

Beteiligung an der ANGA COM

Strategiepanelpersonalized TV

Zum fünften Mal hat die Deutsche TV-Plattform aktiv an der internationalenKongressmesse ANGA COM in Köln teilge-nommen. Vom 20. – 22. Mai demons-trierte der Verein an seinem eigenen Standsmartes Fernsehen und die Möglichkeitenfür personalisierte Nutzung. Beim Strate-giepanel am 20. Mai in Kooperation mitder ANGA diskutierten Experten über „Per-sonalized TV – Fernsehen mit freundlicherEmpfehlung”. Vorgestellt wurde auch eineaktualisierte Neuauflage der Broschüre„Marktanalyse Smart-TV” in Deutsch undEnglisch. Mit eigenen Ständen sowie Kongressforen beteiligten sich auch einDutzend Mitglieder der Deutschen TV-Platt -form an der ANGA COM in den KölnerMessehallen. //

Münchner Medientage 2014

Präsent mit neuem Stand

Zum fünften Mal in Folge wird sich dieDeutsche TV-Plattform bei den Medien -tagen München beteiligen. Geplant ist dies-mal vom 22. – 24. Oktober ein erweiterterStand mit Unterstützung von TV-Geräte-herstellern. Mit eigenen Ständen bzw. alsSponsoren und beim Kongress sind rundein Dutzend weiterer Mitglieder des Ver-eins in München aktiv, darunter Astra, Eutelsat, Sky, ProSiebenSat.1, IRT, bmt/BLM,Media Broadcast, Fraunhofer und ARD/BR.Neu ist dieses Jahr der kostenpflichtigeEintritt an den ersten beiden Messetagenfür Kongressteilnehmer und Fachbesucher.Kostenfrei ist der Messeeintritt am Freitag,dem Publikumstag. //

KURZUND KNAPP

Mitglieder der Deutschen TV-Plattform bei den IFA Media Briefings

Innovationen und PremierenBei den zum dritten Mal veranstalteten IFAMedia Briefings (IMB) gaben Anfang Juli inBerlin Aussteller Einblick in ihre neue Pro-duktpalette: Mit dabei acht Mitglieder derDeutschen TV-Plattform. Im Mittelpunktstanden neue Vernetzungsmöglichkeitenund Ultra HD. So hat TP Vision/PhilipsTV einen Smart-TV mit Android als Be-triebssystem im Angebot. Samsung glänztemit Curved Ultra HD-Geräten und intuiti-ver Steuerung mittels Sprache und Gesten.

Bei Panasonic gibt es neben 4k-Gerätenauch Smart-TVs mit DVB>IP. Dabei kön-nen Rundfunksignale (Satellit, Kabel, An-tenne) in IPTV verwandelt und per LAN,WLAN bzw. Powerline im gesamten Heimauf alle möglichen Bildschirmgeräte ver-teilt werden. Loewe kündigte sein Come-back mit einer neuen Serie von multime-dialen Ultra HD-Geräten an. Auch Sony,Grundig, Metz und Technisat stellten beiden IMB ihre neuen Smart-TVs vor. //

Ein Informationsdienst in den Zeitschriften CE-Markt,

FKT, InfoSat, Digitalfernsehen und ASTRA aktuell.

Auflage: 44.600 Exemplare.

Hrsg.: Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI,

Lyoner Str. 9, 605281 Frankfurt, www.tv-plattform.de.

V.i.S.d.P.: Carine Chardon, Geschäftsführerin.

Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, c/o konzeptW.

Gestaltung: Petra Dreßler.

Illustrationen: IFA, gfu, DTVP, Fotalia, Messe Berlin.

Druck: Druckteam Berlin

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