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132 Mund Kiefer GesichtsChir 3 · 2003 Durch aktuelle molekulargenetische Untersuchungen und Erkenntnisse der letzten 8 Jahre konnten die Ursachen der häufigsten syndromalen Kraniosynos- tosen näher spezifiziert werden. So ist das FGFR3-assoziierte Koronarnahtsyn- ostosesyndrom, das auch als Muenke- Kraniosynostose bezeichnet wird [5, 21], durch eine seit Mitte der 90er Jahre be- kannte Punktmutation (C749G) auf dem Fibroblastenwachstumsfaktorrezeptor- 3-Gen (FGFR3-Gen) verursacht, die in einer Pro250Arg-Substitution resultiert [1, 9, 11, 18]. Die Familie der Fibroblastenwachs- tumsfaktoren besteht aus mindestens 19 Mitgliedern, die durch Bindung an 4 verschiedene FGF-Rezeptoren u. a. bei der Schädel- und Extremitätenentwick- lung eine bedeutende Rolle spielen [3, 13]. Die meist familiär beobachtete und autosomal-dominant vererbbare Muen- ke-Kraniosynostose zeichnet sich durch einen variablen Phänotyp aus, sodass Verwechslungen mit einem Saethre- Chotzen-, Pfeiffer- oder auch Crouzon- Syndrom auftreten können [12, 14, 16]. Bei der Mehrzahl der betroffenen Kinder wird aus funktionellen und auch ästhetischen Gesichtspunkten eine früh- zeitige Ausformung der frontoorbitalen Region in Form eines so genannten fron- toorbitalen Advancements, evtl. ein- schließlich einer Kalottenremodellie- rung, erforderlich, um die Deformität zu korrigieren sowie das intrakranielle Volumen zu vergrößern und dadurch schwere funktionelle Folgen zu verhin- dern [4, 10]. Zur genaueren Charakterisierung dieser Fehlbildung, die im Rahmen der vorliegenden Studie ausschließlich nach molekulargenetischer Feststellung der Mund Kiefer GesichtsChir 2003 · 7 : 132–137 DOI 10.1007/s10006-002-0447-7 Originalien E. Reinhart · S. Eulert · J. Bill · K. Würzler · L. Phan The · J. Reuther Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universität Würzburg Typische Merkmale des kraniofazialen Wachstums beim FGFR3-assoziierten Koronarnahtsynostosesyndrom (so genannte Muenke- Kraniosynostose) Online publiziert: 30. April 2003 © Springer-Verlag 2003 Priv.-Doz. Dr. Dr.E. Reinhart Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universität Würzburg, Pleicherwall 2, 97070 Würzburg, Tel.: 0931-20172720,Fax: 0931-20172941, E-mail: [email protected] Zusammenfassung Hintergrund: Das FGFR3-assoziierte Koro- narnahtsynostosesyndrom (Muenke-Kranio- synostose) wird durch eine Punktmutation (C749G) auf dem Fibroblastenwachstums- faktorrezeptor-3-Gen (FGFR3-Gen) hervor- gerufen (Pro250Arg-Substitution). Methode: Zur genaueren Typisierung dieser Fehlbildung wurden das Neuro- und Viszero- kranium prä- und teilweise postoperativ nach einem frontoorbitalen Advancement anhand von axialen Schädel-CT-Aufnahmen sowie seitlichen Fernröntgenaufnahmen von bis zu 13 betroffenen Kindern analysiert. Ergebnisse: Bei der präoperativen Analyse der intrakraniellen Kapazität zeigte sich bei 4 Patienten eine geringe mittlere Reduktion von 3,6%, die auf eine teilkompensierende Expansion der Schädelkalotte bei meist be- stehender Koronarnahtsynostose hinweist. Die klinisch auffällige Brachyzephalie konnte durch die signifikante mittlere Verkürzung der Schädellänge von 13,2% sowie der vor- deren Schädelbasislänge von maximal 5,9% objektiviert werden. Der anteriore Schädel- bereich war durch eine um 8,6% signifikant vergrößerte interkoronare Distanz gekenn- zeichnet, was bei diesem Krankheitsbild auf ein kompensatorisches Transversalwachstum hinweist. Der verbreiterte bilateral-interorbi- tale Abstand und die anteriore interorbitale Distanz, die im Mittel um 7,3 bzw. 9,0% er- höht waren, bestätigen den für dieses Syn- drom typischen Hypertelorismus. Das mit einer Brachyzephalie verbundene, unter- schiedlich ausgeprägte „frontal bossing“ war bei den 13 analysierten Muenke-Kindern durch die präoperativ um durchschnittlich 112,9% erhöhte sagittale Ausdehnung der Stirnprominenz (N-tf-Strecke) sowie durch die um 47,8% im Mittel vergrößerte Höhe der Stirnprominenz (TF-tf-Strecke) charakte- risiert. Unmittelbar postoperativ war eine operativ bedingte und im weiteren Verlauf relativ konstante Verkleinerung dieser Varia- blen der Stirnform festzustellen. Die von Muenke et al. (1997) beobachtete Mittelge- sichtshypoplasie konnte nur durch die fest- gestellte mittlere Verkürzung der Oberkiefer- basislänge (Spna-Spnp-Strecke) von 6,8% bestätigt werden. Resümee: In Übereinstimmung mit Angaben aus der Literatur zeigt die charakteristische Schädelkonfiguration der Muenke-Kranio- synostose Ähnlichkeiten mit dem Saethre- Chotzen-Syndrom. Schlüsselwörter FGFR3-assoziierte Koronarnahtsynostose · Muenke-Kraniosynostose · Kraniosynostose · Intrakranielles Volumen · Kephalometrie

Typische Merkmale des kraniofazialen Wachstums beim FGFR3-assoziierten Koronarnahtsynostosesyndrom (so genannte Muenke-Kraniosynostose)

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Page 1: Typische Merkmale des kraniofazialen Wachstums beim FGFR3-assoziierten Koronarnahtsynostosesyndrom (so genannte Muenke-Kraniosynostose)

132 Mund Kiefer GesichtsChir 3 · 2003

Durch aktuelle molekulargenetischeUntersuchungen und Erkenntnisse derletzten 8 Jahre konnten die Ursachen derhäufigsten syndromalen Kraniosynos-tosen näher spezifiziert werden. So istdas FGFR3-assoziierte Koronarnahtsyn-ostosesyndrom, das auch als Muenke-Kraniosynostose bezeichnet wird [5, 21],durch eine seit Mitte der 90er Jahre be-kannte Punktmutation (C749G) auf demFibroblastenwachstumsfaktorrezeptor-3-Gen (FGFR3-Gen) verursacht, die ineiner Pro250Arg-Substitution resultiert[1, 9, 11, 18].

Die Familie der Fibroblastenwachs-tumsfaktoren besteht aus mindestens 19 Mitgliedern, die durch Bindung an 4 verschiedene FGF-Rezeptoren u. a. beider Schädel- und Extremitätenentwick-lung eine bedeutende Rolle spielen [3,13].

Die meist familiär beobachtete undautosomal-dominant vererbbare Muen-ke-Kraniosynostose zeichnet sich durcheinen variablen Phänotyp aus, sodassVerwechslungen mit einem Saethre-Chotzen-, Pfeiffer- oder auch Crouzon-Syndrom auftreten können [12, 14, 16].

Bei der Mehrzahl der betroffenenKinder wird aus funktionellen und auchästhetischen Gesichtspunkten eine früh-zeitige Ausformung der frontoorbitalenRegion in Form eines so genannten fron-toorbitalen Advancements, evtl. ein-schließlich einer Kalottenremodellie-rung, erforderlich, um die Deformität zukorrigieren sowie das intrakranielleVolumen zu vergrößern und dadurchschwere funktionelle Folgen zu verhin-dern [4, 10].

Zur genaueren Charakterisierungdieser Fehlbildung, die im Rahmen dervorliegenden Studie ausschließlich nachmolekulargenetischer Feststellung der

Mund Kiefer GesichtsChir 2003 · 7 : 132–137DOI 10.1007/s10006-002-0447-7 Originalien

E. Reinhart · S. Eulert · J. Bill · K.Würzler · L. Phan The · J. ReutherUniversitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universität Würzburg

Typische Merkmale des kraniofazialen Wachstumsbeim FGFR3-assoziiertenKoronarnahtsynostosesyndrom (so genannte Muenke-Kraniosynostose)

Online publiziert: 30. April 2003 © Springer-Verlag 2003

Priv.-Doz. Dr. Dr.E. ReinhartUniversitätsklinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie,Universität Würzburg,Pleicherwall 2, 97070 Würzburg,Tel.: 0931-20172720, Fax: 0931-20172941,E-mail: [email protected]

Zusammenfassung

Hintergrund: Das FGFR3-assoziierte Koro-narnahtsynostosesyndrom (Muenke-Kranio-synostose) wird durch eine Punktmutation(C749G) auf dem Fibroblastenwachstums-faktorrezeptor-3-Gen (FGFR3-Gen) hervor-gerufen (Pro250Arg-Substitution).Methode: Zur genaueren Typisierung dieserFehlbildung wurden das Neuro- und Viszero-kranium prä- und teilweise postoperativnach einem frontoorbitalen Advancementanhand von axialen Schädel-CT-Aufnahmensowie seitlichen Fernröntgenaufnahmen vonbis zu 13 betroffenen Kindern analysiert.Ergebnisse: Bei der präoperativen Analyseder intrakraniellen Kapazität zeigte sich bei 4 Patienten eine geringe mittlere Reduktionvon 3,6%, die auf eine teilkompensierendeExpansion der Schädelkalotte bei meist be-stehender Koronarnahtsynostose hinweist.Die klinisch auffällige Brachyzephalie konntedurch die signifikante mittlere Verkürzungder Schädellänge von 13,2% sowie der vor-deren Schädelbasislänge von maximal 5,9%objektiviert werden. Der anteriore Schädel-bereich war durch eine um 8,6% signifikantvergrößerte interkoronare Distanz gekenn-zeichnet, was bei diesem Krankheitsbild aufein kompensatorisches Transversalwachstumhinweist. Der verbreiterte bilateral-interorbi-tale Abstand und die anteriore interorbitaleDistanz, die im Mittel um 7,3 bzw. 9,0% er-höht waren, bestätigen den für dieses Syn-drom typischen Hypertelorismus. Das miteiner Brachyzephalie verbundene, unter-schiedlich ausgeprägte „frontal bossing“ warbei den 13 analysierten Muenke-Kinderndurch die präoperativ um durchschnittlich112,9% erhöhte sagittale Ausdehnung der

Stirnprominenz (N-tf-Strecke) sowie durchdie um 47,8% im Mittel vergrößerte Höheder Stirnprominenz (TF-tf-Strecke) charakte-risiert. Unmittelbar postoperativ war eineoperativ bedingte und im weiteren Verlaufrelativ konstante Verkleinerung dieser Varia-blen der Stirnform festzustellen. Die vonMuenke et al. (1997) beobachtete Mittelge-sichtshypoplasie konnte nur durch die fest-gestellte mittlere Verkürzung der Oberkiefer-basislänge (Spna-Spnp-Strecke) von 6,8%bestätigt werden.Resümee: In Übereinstimmung mit Angabenaus der Literatur zeigt die charakteristischeSchädelkonfiguration der Muenke-Kranio-synostose Ähnlichkeiten mit dem Saethre-Chotzen-Syndrom.

Schlüsselwörter

FGFR3-assoziierte Koronarnahtsynostose ·Muenke-Kraniosynostose · Kraniosynostose ·Intrakranielles Volumen · Kephalometrie

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E. Reinhart · S. Eulert · J. Bill · K.Würzler · L. Phan The · J. Reuther

Typical features of craniofacial growth of the FGFR3-associated coronal synostosis syndrome (so-called Muenkecraniosynostosis)

Abstract

Background: The FGFR3-associated coronalsynostosis syndrome (Muenke craniosynos-tosis) is caused by a point mutation (C749G)on the FGFR3 gene resulting in a Pro250Argsubstitution.Methods: To characterize this malformation,the neuro- and viscerocranium were analyzedby axial CT scans of the skull and cephalomet-ric radiographs of up to 13 affected childrenbefore and in part after fronto-orbital ad-vancement.Results: Preoperative analysis of the intracra-nial volume of four patients showed a meandecrease of 3.6%, indicating a compensatorygrowth pattern of the skull in cases of coro-nal synostosis.The typical brachycephalycould be verified by the significant shorten-ing of the skull length of 13.2% on averageand by the significant reduction of the ante-rior cranial base length of maximal 5.9% onaverage.The anterior part of the skull wascharacterized by a significant mean increaseof the intercoronal distance of 8.6%, whichindicates a compensatory transversal growthin this malformation.The widened bilateralinterorbital and anterior interorbital distanceswere increased by 7.3 or 9.0%, respectively,confirming a hypertelorism typical for thissyndrome.The “frontal bossing”frequentlyfound in brachycephaly was characterized bythe preoperatively increased sagittal exten-sion of the forehead (about 112.9% abovethe norm) and by the increased height of thefrontal prominence (about 47.8% above thenorm). Following surgery, both variablesdefining the morphology of the foreheadwere reduced and appeared to be constantthroughout the follow-up. Hypoplasia of themidface described by Muenke et al. (1997)was confirmed in the present study only bythe significant reduction of the sagittallength of the maxillary base, which was de-creased by 6.8%.Conclusion: In accordance with the currentliterature, the skull configuration describedfor Muenke craniosynostosis shows similari-ties with the Saethre-Chotzen syndrome.

genannten FGFR3-Gen-Mutation klassi-fiziert wurde, wurden das Neuro- undViszerokranium prä- und teilweise post-operativ nach einem frontoorbitalen Ad-vancement im Rahmen einer quantita-tiven Auswertung axialer Schädel-CT-Aufnahmen sowie seitlicher Fernrönt-genaufnahmen von 13 betroffenen Kin-dern analysiert.

Patienten und Methode

Anhand axialer Schädel-CT-Aufnah-men, die parallel zur orbitomeatalenEbene ausgerichtet und in einer Schicht-stärke von 5 mm im Bereich der Schä-delbasis und von 10 mm im Bereich derKalotte aufgenommen wurden, wurdennach Einlesen der jeweils genau definier-ten intrakraniellen Fläche jeder Schicht-aufnahme über einen Flachbettscannerder jeweilige Flächeninhalt mit Hilfe desProgramms „ghostview“ bestimmt undmittels der jeweiligen Schichtabständedas intrakranielle Volumen präoperativberechnet.Bei der Evaluierung der Mess-methode wurde beim Vergleich zwischendirekt und indirekt bestimmtem intra-kraniellen Volumen eine mittlere Ab-weichung von 2,04% gefunden. Die be-rechneten Werte für die intrakraniellenKapazitäten wurden mit den alters-entsprechenden geschlechtsspezifischenStandardwerten von Lichtenberg [8]verglichen und die jeweiligen Abwei-chungen vom entsprechenden Norm-wert prozentual berechnet und gemittelt.

Zudem wurden auf diesen axialenpräoperativen Schädel-CT-Aufnahmenentsprechend den Definitionen und Mes-sungen von Waitzman et al. [19, 20] dieSchädellänge (SL), die interkoronareDistanz (IKD), die bilateral-interorbita-le (BIOD) sowie die anteriore interorbi-tale Distanz (AIOD) gemessen und mitden von Waitzman et al. [20] angegebe-nen altersentsprechenden Normwertenverglichen und die jeweiligen Abweichun-gen prozentual berechnet und gemittelt.

Die genannten Variablen wurden auf2 ausgewählten CT-Schichtaufnahmenermittelt,wobei die Messungen im Schä-

delkalottenbereich in der Schichtauf-nahme durchgeführt wurden, die durchdie am weitesten anterolateral gelegenenBegrenzungspunkte der lateralen Ven-trikel geht und den Okzipitalbereichoberhalb der Protuberantia occipitalisexterna schneidet. Die Messungen imOrbitabereich erfolgten auf der CT-Schichtaufnahme, die durch den Bulbussowie die Linse, den N. opticus, den me-dialen und lateralen M. rectus, die Eth-moidalzellen, das Nasenbein und durchden oberen Bereich des Processus fron-talis des Jochbeins geht. Dabei wurdendie Schädellänge (SL) als Abstand zwi-schen den am weitesten anterior und amweitesten posterior gelegenen Punktender Tabula externa, die interkoronareDistanz (IKD) als Abstand zwischen derrechten und linken Tabula externa inHöhe der anterolateralen Begrenzungs-punkte der lateralen Ventrikel, die bila-teral-interorbitale Distanz (BIOD) alsAbstand zwischen den beiden am wei-testen anterior gelegenen Punkten derjeweiligen lateralen Orbitawand im Be-reich des Jochbeins und die anterioreinterorbitale Distanz (AIOD) als Abstandzwischen den 2 Punkten an jedem Os la-crimale,die jeweils das vordere Ende dermedialen Orbitawand repräsentieren,definiert.

Weiterhin wurden seitliche Fern-röntgenaufnahmen sowohl prä- als auchpostoperativ nach einem frontoorbita-len Advancement hinsichtlich Schädel-basis, Mittelgesicht und Stirnkonfigura-tion basierend auf der Technik von Ha-sund et al. [6], Broadbent et al. [2] sowieSegner u. Hasund [17] ausgewertet unddie Größen der jeweiligen Variablen (S-N-Strecke: Länge der vorderen Schä-delbasis; SNA-Winkel: Winkel, der diesagittale Position der Maxilla in Bezugzur vorderen Schädelbasis beschreibt;N-Spna-Strecke: Höhe des anteriorenskelettalen Mittelgesichts; Spna-Spnp-Strecke: Länge der Oberkieferbasis;N-tf-Strecke: Maß für die Lage der knö-chernen Stirnprominenz gegenüber demN-Punkt in Richtung der S-N-Strecke;TF-tf-Strecke: Maß für die Höhe derknöchernen Stirnprominenz gegenüberder S-N-Strecke) mit den von Broadbentet al. [2] angegebenen altersentsprechen-den Normwerten verglichen. Resultie-rende Differenzen vom jeweiligen Norm-wert wurden als Prozentzahl bezogenauf den jeweiligen altersentsprechendenStandardwert umgerechnet.

Mund Kiefer GesichtsChir 2003 · 7 : 132–137DOI 10.1007/s10006-002-0447-7

Keywords

FGFR3-associated coronal synostosissyndrome · Muenke craniosynostosis ·Craniosynostosis · Intracranial volume ·Cephalometry

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Originalien

Bezüglich der zeitlichen Folge wur-den unabhängig vom jeweiligen Alterbei der Fernröntgenanalyse die ermit-telten Differenzwerte in Prozent in zeit-lich aufeinander folgenden Gruppen zu-sammengefasst, wobei die Werte bezüg-lich der präoperativen, der 1. postopera-tiven sowie der 2. und 3. postoperativenFernröntgenaufnahme jeweils gemitteltwurden.

Bei gegebener Normalverteilung,die mit dem Kolmogorov-Smirnov-Testüberprüft wurde, erfolgten Signifikanz-prüfungen mittels t-Test, bei fehlenderNormalverteilung wurde der Wilcoxon-Test herangezogen.

Insgesamt konnte die prä- und post-operative Fernröntgenanalyse bei 13 Pa-tienten mit einer Muenke-Kraniosynos-tose durchgeführt werden, während dieintrakranielle Kapazität präoperativ nurbei 4 und die Variablen der metrischenCT-Analyse präoperativ bei 7 bzw. 5 be-troffenen Kindern bestimmt werdenkonnten.

Im Patientenkollektiv der Fernrönt-genanalyse, das sich aus 5 Jungen und 8 Mädchen zusammensetzte, lag das mitt-lere Operationsalter bei 1,39 Jahren, wo-bei das jüngste Kind zum Zeitpunkt desfrontoorbitalen Advancements 0,24 Jah-re (2,8 Monate) und das älteste 3,56 Jah-re (42,7 Monate) alt waren. Die durch-schnittliche postoperative Beobachtungs-phase betrug 2,41 Jahre mit einem Maxi-mum von 6,99 Jahren; 7 Kinder konntendabei mehr als 2 Jahre postoperativ kon-trolliert werden.

Ergebnisse

Bei der Analyse der intrakraniellen Ka-pazität, die in der vorliegenden Unter-suchung bei 4 betroffenen Patienten be-stimmt wurde, ergab sich im Vergleichzu den altersentsprechenden Normwer-ten von Lichtenberg [8] eine mittlere Re-duktion von 3,6%, wobei bei 2 Patienteneine deutliche Reduktion der intrakra-niellen Kapazität von 9,5% und 12,1%und bei 2 weiteren Patienten eine gerin-ge Vergrößerung des Schädelvolumensvon 3,2% bzw. 3,9% beobachtet werdenkonnte.

Die metrische CT-Auswertung, diebei 7 bzw. 5 Patienten mit einer Muenke-Kraniosynostose durchgeführt werdenkonnte, zeigte bezüglich der Schädellän-ge (SL) eine signifikante mittlere Vermin-derung von 13,2% (n=7, p=0,001, t-Test),

während bei der interkoronaren Distanz(IKD), die als Maß für die vordere Schä-delbreite untersucht wurde, eine signifi-kante Verbreiterung von durchschnitt-lich 8,6% (n=7, p=0,036, t-Test) festzu-stellen war. Bei den Einzelberechnungen

der Schädellänge konnte eine prozentu-ale Verkürzung zwischen 9,0 und 17,5%beobachtet werden. Dagegen war bei derinterkoronaren Distanz eine Abweichungzwischen 4,7 und 18,4% zu verzeichnen(Abb. 1).

Abb. 1 � Prozentuale Abweichung der Schädellänge (SL) und der interkoronaren Distanz (IKD) vomaltersentsprechenden Normwert bei 7 Patienten mit Muenke-Kraniosynostose

Abb. 2 � Prozentuale Abweichung der bilateral-interorbitalen und der anterioren interorbitalenDistanz (BIOD, AIOD) vom altersentsprechenden Normwert bei 5 Kindern mit Muenke-Kraniosynostose

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Bei der Messung der bilateral-inter-orbitalen Distanz (BIOD), die als Maßfür den Abstand zwischen den beidenlateralen Orbitarändern bei 5 betroffe-nen Kindern bestimmt werden konnte,zeigte sich eine prozentuale Vergröße-rung zwischen 0,2 und 14,8%, wobei eine

mittlere nichtsignifikante Verbreiterungvon 7,3% resultierte. Zusätzlich konntebei der Messung der anterioren interor-bitalen Distanz (AIOD, Maß für deninneren Orbitaabstand) eine Abweichunggegenüber den altersentsprechendenNormwerten zwischen 2,5% und +19,1%

verzeichnet werden. Bei der Mittelungdieser Werte ergab sich eine durch-schnittliche, ebenfalls nichtsignifikanteVergrößerung von 9,0% (Abb. 2).

Bei den kephalometrischen Unter-suchungen im seitlichen Fernröntgen-bild war bei der Länge der vorderenSchädelbasis (S-N-Strecke) sowohl prä-als auch postoperativ eine leichte mitt-lere signifikante Verkürzung von maxi-mal 5,9% zu beobachten (p=0,002, t-Test).Dagegen zeigte sich der SNA-Winkel,der die sagittale Position der Maxilla zurvorderen Schädelbasis beschreibt, miteiner durchschnittlichen Verminderungvon maximal 2,0% nur gering reduziert.

Auch die Länge des vorderen Mit-telgesichts (N-Spna-Strecke) wich beider Muenke-Kraniosynostose mit einermaximalen mittleren Reduktion von 1,9%nur wenig von der Norm ab. Allerdingskonnte bei der Auswertung der Oberkie-ferbasislänge (Spna-Spnp-Strecke) einemittlere signifikante Verkürzung von biszu 6,8% ermittelt werden (p=0,0001,t-Test) (Abb. 3).

Die sagittale Ausdehnung der Stirn-prominenz (N-tf-Strecke), die präopera-tiv um durchschnittlich 112,9% signifi-kant erhöht war (p=0,0001, t-Test),nahmnach dem frontoorbitalen Advancementund im weiteren Verlauf an Größe ab,ohne jedoch an den Standardmittelwertheranzukommen (Abb. 4).Auch die prä-operativ um durchschnittlich 47,8% sig-nifikant vergrößerte Höhe der Stirnpro-minenz (TF-tf-Strecke; p=0,0001, t-Test)war unmittelbar nach dem chirurgischenEingriff operationsbedingt verkleinert,ohne allerdings den Normwert zu errei-chen, und stellte sich im weiteren post-operativen Verlauf annähernd konstantdar (Abb. 4).

Diskussion

Die FGFR3-assoziierte Koronarnahtsyn-ostose stellt eine relative neue Entitätinnerhalb der Gruppe der syndromalenKraniosynostosen dar, deren Ursacheerstmals von Bellus et al. 1996 [1] alsPro250Arg-Mutation auf dem FGFR3-Gen beschrieben wurde. Aufgrund dernur kurz zurückliegenden Erstbeschrei-bung und Klassifikation dieser Fehlbil-dung existieren bisher nur vereinzeltmetrische und quantitative Angaben inder Literatur, die zum Vergleich der auf-geführten Ergebnisse herangezogen wer-den können.

Abb. 3 � Prä- und postoperative mittlere prozentuale Abweichung der Länge der vorderen Schädel-basis (S-N-Strecke), des SNA-Winkels, der Höhe des vorderen Mittelgesichts (N-Spna-Strecke) sowieder Oberkieferbasislänge (Spna-Spnp-Strecke) von der Norm bei einem Kollektiv von 13 Muenke-Patienten, FR Fernröntgenaufnahme

Abb. 4 � Prä- und postoperative mittlere prozentuale Abweichung der sagittalen Ausdehnung so-wie der Höhe der Stirnprominenz (N-tf-Strecke, TF-tf-Strecke) von der Norm bei einem Kollektiv von13 Kindern mit Muenke-Kraniosynostose, FR Fernröntgenaufnahme

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Originalien

Die bei der Muenke-Kraniosynosto-se meist vorhandene beidseitige Koronar-nahtsynostose führt zu einer brachyze-phalen Schädelform [1, 11, 12] (Abb. 5),die anhand der vorliegenden Untersu-chung durch die signifikante mittlereVerkürzung der Schädellänge (SL) sowieder vorderen Schädelbasislänge (S-N-Strecke) eindeutig objektiviert werdenkonnte. Auch Graham et al. [5] stelltenbei der anthropometrischen Untersu-chung einer erwachsenen Patientin mitMuenke-Kraniosynostose eine Kopflän-ge von 15 cm fest,die in Höhe der 25. Per-zentile lag. Die gestörte Sagittalentwick-lung des Schädels lässt eine Reduktionder intrakraniellen Kapazität vermuten,wobei aber die anscheinend nur geringemittlere Verkleinerung des intrakraniel-len Volumens von 3,6% in der vorliegen-den Studie auf einen teilkompensieren-den Wachstumsausgleich der Schädel-kalotte hinweist. Die von Graham et al.[5] und Mulliken et al. [12] bei der Muen-ke-Kraniosynostose gelegentlich beob-achtete Makrozephalie konnte allerdingsin der vorgestellten Untersuchung beikeinem Patienten gesehen werden. Je-doch weist die signifikant vergrößerteinterkoronare Distanz (IKD), die die an-teriore Schädelbreite charakterisiert, aufein kompensatorisches Transversalwachs-tum unter Berücksichtigung der gestör-ten Sagittalentwicklung hin. Auch Gra-ham et al. [5] stellten bei der erwähntenerwachsenen Muenke-Patientin eineKopfbreite von 13,5 cm fest, die mehr als2 Standardabweichungen über dem al-tersentsprechenden Normwert lag. Die-

ses überdimensionale Breitenwachstumim vorderen Schädelbereich lässt sichebenfalls anhand der Ergebnisse der me-trischen Untersuchung der Orbitaregionobjektivieren. So bestätigen die signi-fikant verbreiterte bilateral-interorbita-le und anteriore interorbitale Distanz(BIOD, AIOD) das überdurchschnittli-che Transversalwachstums des Kopfs beidieser Fehlbildung und weisen so aufden auch für die Muenke-Kraniosynos-tose typischen Hypertelorismus hin.Graham et al. [5] fanden auch bei einem9,5 Monate alten Muenke-Kind mit Tur-ribrachyzephalie einen Interkanthalab-stand von 3 cm, der für dieses Alter inHöhe der 95. Perzentile lag. Weiterhinstellte die gleiche Autorengruppe bei ei-nem 28 Monate alten Mädchen mit einerMuenke-Kraniosynostose einen Inter-kanthalabstand in Höhe der 90. Perzen-tile fest [5]. Beide Ergebnisse unterstrei-chen das überdurchschnittliche Breiten-wachstum in der Orbitaregion bei die-ser Fehlbildung.

Die meist mit einer Brachyzephalieeinhergehende, unterschiedlich ausge-prägte Vorwölbung im Stirnbereich, dasso genannten „frontal bossing“ [7, 10, 15],war bei den 13 analysierten Muenke-Kindern der vorliegenden Studie durchdie präoperativ signifikant vergrößerteHöhe der Stirnprominenz (TF-tf-Stre-cke) sowie durch die ebenfalls deutlichund signifikant erhöhte sagittale Aus-dehnung der Stirnprominenz (N-tf-Stre-cke) charakterisiert. Unmittelbar nachdem frontoorbitalen Advancement wareine operativ bedingte Verkleinerung

dieser Variablen der Stirnform festzu-stellen, die im weiteren Verlauf annä-hernd konstant blieb, sodass das bila-terale frontoorbitale Advancement beidieser Fehlbildung einen positiven undnachhaltigen Einfluss auf die Entwick-lung der Stirnkonfiguration zeigte.

Die von Muenke et al. [11] beobach-tete Mittelgesichtshypoplasie konntedurch die ermittelte signifikante Verkür-zung der Oberkieferbasislänge (Spna-Spnp-Strecke) bestätigt werden, wobeisich der SNA-Winkel sowie die vordereMittelgesichtshöhe nur diskret reduziertdarstellten. So scheint, vergleichend mitanderen häufigen syndromalen Kra-niosynostosen, wie beispielsweise demPfeiffer-,Apert-, Crouzon- oder Saethre-Chotzen-Syndrom, die Ausprägung derMittelgesichtshypoplasie bei der Muen-ke-Kraniosynostose in Übereinstim-mung mit den Beobachtungen von Mul-liken et al. [12] nur leicht bis gering aus-geprägt zu sein (Abb. 6).

Die Muenke-Kraniosynostose weist,wie auch die vorliegende Untersuchungzeigen konnte, teilweise große Ähnlich-

Abb. 5 � Frontale und seitliche Aufnahme eines 6 Monate alten Säuglings mit Muenke-Kraniosynos-tose mit Hypertelorismus, brachyzephaler Schädelform und deutlicher Stirnvorwölbung

Abb. 6 � Seitliche und intraorale Aufnahme ei-nes 10-jährigen Mädchens mit Muenke-Kranio-synostose und geringgradig ausgebildeter Mit-telgesichtshypoplasie sowie knappem fronta-len Überbiss und seitlichem Kopfbiss rechts

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keiten mit dem Saethre-Chotzen-Syn-drom auf, sodass beide Krankheitsbildernicht nur aufgrund ähnlicher klinischerSymptome, wie beispielsweise dem tiefliegenden Haaransatz im Stirnbereich,sondern auch wegen der Ähnlichkeitihrer Schädelkonfiguration häufig ver-wechselt werden [12, 14, 16]. Allerdingskann heute durch den humangeneti-schen Nachweis der entsprechendenMutation auf dem FGFR3-Gen die Diag-nose einer vorliegenden Muenke-Kra-niosynostose relativ einfach gesichertwerden. Diese Mutation ist in der sensi-blen Verbindungsregion zwischen der 2. und 3. immunglobulinähnlichen Do-mäne des FGF-Rezeptors-3 lokalisiert,wodurch möglicherweise die Konfigu-ration der Ligandenbindungsstelle undso ihre Affinität gegenüber den einzel-nen FGF verändert werden. Die Frage,auf welche Art und Weise diese Genmu-tation die für die Muenke-Kraniosynos-tose herausgearbeiteten charakteristi-schen Merkmale der kraniofazialen Re-gion hervorruft, kann nur durch weitereUntersuchungen auf dem Gebiet derMolekulargenetik und -biologie beant-wortet werden.

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