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148 1 Die bei 285-2290° siedwidv freio Haso ist frisch destillirt ein schweres, schwach gelblich gefgrbtes Oel vnn nicht unangeriehmem 6:erudi, dcr an deiijeriigen des rl'(!rp(mtiri~ils crinnort. Sie ist nicht unzorsetzt fliicht,ig; dost,illirt inan schnell , so geht. ein fast. fzlrbloses Oel iiber, verlangsimit man aber die 1)cstillation oder unterbricht man sic? auch iiur ciiieri Augenblick , so orhhlt nitln ein braiin gofhrbtes Dcst,illat. znletet t,ritt vollstgndigc Verharzung eiri. Es ist uns daher ;inch nicht. rniiglich gewosen ~ die Moloculargriiss(?ilargr~jss(? der Basis , melcher riacli der Zusamuiensetzung des sxlzsaurcii und des pikririsaureii Salzes die Formcl (C, H11 N):, zuzusprecheii ist, durch eine Dampfdictitcbe- stirnmuiig voll ZII bcweiscri. Rei dei. ICinwirkung YOII ,Jodrnethpl irri gesch1ossc:neri Rohi, bci 1000 erhdt man, wZ,hrend sich vie1 Iia.rzige t'rodiictc? bilderi ~ niir (3xs schworliisliche jodwasserstoffsaure Salz dcr uiiveriiiiderton Hasis. Aus cterrr E:inwir.kutigsprodiict, iiiit Natrinriiacetat und Essigs~~irirearihydrid konntc: ebensowonig eino neuc! Verbindung isolirt. werden, nrtd alleri selbat den stlrksten Reduetionsmitteln leistet. die East c:nt,wt:dw vollstiiridig Widerstand, indem sie aus dctm Reau- tionsproduct umver~indert znriiekgewonncn wird, oder (?s tritt Verhar- eung ciii. IAsst. iiiitii sic im offeiieii OefGss lliigere &it an der Luft sfeheii, so goht sie ;illmiihlicli nntcr 13raiinfiirbiing in das isomere \Vir br:tractitcm die vorst eheriden Vorsuche nicht als abgcschlosseri and gedeukeri sowolil itndere lloiriologe des Pyrrols als auch Pyrrol- derivate tier glcichon Reaction zu irnterwerfen. c- Isopropylpyrrol Ubcr. 260. Ludwig Wolff: Ueber Acetal- und Diacetalamin. I Mitt,hcilung iius derir chamisohen lnstitut tier Cnivci-sitiit Str;tsshurg.] (Eingogtlngan a111 12. April.) lrii Anschluss an nieine Untersuchungen ') iiber die Rildung von Kctinen bei der Eiriwirkung von Amrnonittlc auf Verbindungen mit den (:ruppt~Ii . habe ich ~ieuerdings versucht, die den Ketinen zu (huride liegeride Base CgI-14N2, dns Pyrazin, (Aldin riach V. M e y (2 r) aus Chloracetal darzustellen, indem ich letzteres mittelst Ainmoniak in Acetalamiri iiberfuhrte, das bei der hbspiiltung der Acetalgrnppen dic gesuchte Verbindung geben konnte. - co - CH (OH)

Ueber Acetal- und Diacetalamin

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Page 1: Ueber Acetal- und Diacetalamin

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Die bei 285-2290° siedwidv freio Haso ist frisch destillirt ein schweres, schwach gelblich gefgrbtes Oel vnn nicht unangeriehmem 6:erudi, dcr an deiijeriigen des rl'(!rp(mtiri~ils crinnort. Sie ist nicht unzorsetzt fliicht,ig; dost,illirt inan schnell , s o geht. ein fast. fzlrbloses Oel iiber, verlangsimit man aber die 1)cstillation oder unterbricht man sic? auch iiur ciiieri Augenblick , s o orhhlt nitln ein braiin gofhrbtes Dcst,illat. znletet t,ritt vollstgndigc Verharzung eiri. Es ist uns daher ;inch nicht. rniiglich gewosen ~ die Moloculargriiss(?ilargr~jss(? der Basis , melcher riacli der Zusamuiensetzung des sxlzsaurcii und des pikririsaureii Salzes die Formcl (C, H 1 1 N):, zuzusprecheii ist, durch eine Dampfdictitcbe- stirnmuiig voll ZII bcweiscri. Rei dei. ICinwirkung YOII ,Jodrnethpl irri gesch1ossc:neri Rohi, bci 1000 e r h d t man, wZ,hrend sich vie1 Iia.rzige t'rodiictc? bilderi ~ niir (3xs schworliisliche jodwasserstoffsaure Salz dcr uiiveriiiiderton Hasis. A u s cterrr E:inwir.kutigsprodiict, iiiit Natrinriiacetat und Essigs~~irirearihydrid konntc: ebensowonig eino neuc! Verbindung isolirt. werden, nrtd alleri selbat den stlrksten Reduetionsmitteln leistet. die East c:nt,wt:dw vollstiiridig Widerstand, indem sie a u s dctm Reau- tionsproduct umver~indert znriiekgewonncn wird, oder (?s tritt Verhar- eung ciii. IAsst. i i i i t i i sic im offeiieii OefGss lliigere &it an der Luft sfeheii, s o goht sie ;illmiihlicli nntcr 13raiinfiirbiing in das isomere

\Vir br:tractitcm die vorst eheriden Vorsuche nicht als abgcschlosseri and gedeukeri sowolil itndere lloiriologe des Pyrrols als auch Pyrrol- derivate tier glcichon Reaction zu irnterwerfen.

c - Isopropylpyrrol Ubcr.

260. Ludwig W o l f f : Ueber Acetal- und Diacetalamin. I Mitt,hcilung i ius derir chamisohen lnstitut tier Cnivci-sitiit Str;tsshurg.]

(Eingogtlngan a111 12. April.)

lrii Anschluss an nieine Untersuchungen ') iiber die Rildung von Kctinen bei der Eiriwirkung von Amrnonittlc auf Verbindungen mit

den (:ruppt~Ii . habe ich ~ieuerdings versucht, die den

Ketinen zu (huride liegeride Base CgI-14N2, dns Pyrazin, (Aldin riach V. M e y (2 r) aus Chloracetal darzustellen, indem ich letzteres mittelst Ainmoniak in Acetalamiri iiberfuhrte, das bei der hbspiiltung der Acetalgrnppen dic gesuchte Verbindung geben konnte.

- co - CH (OH)

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Die bis jetzt erhaltenen Resultate machen es mir sehr wahr- scheinlich, dass ich das Pyrazin bereits in Handen habe, wenn mir auch wegen der sehr schlechten Ausbeute an Rase der absolut sichere Nachweis ihrer Existenz nicht geliingen ist.

Die kurzlich erschienene F-orlaufige Mittheilung von A. W o h 1 l), welche den gleichen Gegenstand behandelt , veranlasst mich , schon heute fiber das Ergebniss der Versuche kurz zii berichten.

E i n w i r k a n g v o n A m m o n i a k a u f C h l o r a c e t a l . Wird Chlor- acetal mit dein 4 - 5 fachen Volumen bei O o gesattipten Ammoniak- wassers in Rohren 12- 14 Stunden auf 130° erhitzt, so erhalt man neben wenig unverandertem Chloracetal zwei neue Basen, hcetal- amin iind Diacetalamin, welche entsprechcnd den Gleichungen : CH2C1. CIT (OCzH.i)z -+ N H , = CHaNHz. CH (OCaH5):! + HCI und

entstehen und leicht yon einxrrder getrennt werden kiinnen. Zu diesem Zweck wird der braun gefirbte Riihreninhalt , der zuweilen aus 4 Schichten besteht, mit etwas Wasser verdiinnt find 3 - 4 Ma1 mit Aether ausgewhiittelt, um Diicetalamin und Chloracetal aus der Liisung zu entfernen; aus letzterer scheidet man d a m mittelst kohlensauren Kalinms das Acetalamin ab, welches nach sorgfiiltigem Trocknen mit Brtryiimoxyd sofort constant Lei 163 0 iibwdestillirt; es bildet das Hauptproduct der Reaction. Der aetherische Extract, welcher irur kleine Mengeii von Acetalamin enthalt, wird direct der fractionirten Destillation unterworfen; bis 2000 geht pin Gemisch Ion Chloracetal urid Acetalamirr uber, dann steigt die Temperatur rasch auf 2500. und ron 350 - 360” erhl l t man das Diacetalamin als gelb gefiirbtes Oel , das zur volligen Reinigung uochnials bri vermindertem Drack destillirt werden muss.

hc .e ta1 : imin CXI29€12. CH(OC.11& i s t eine farblose, it1 Wasser., Alkohol , Athther und Cbloroforrn sehr leicht lijsliche Flussigkeit, welche beini Steheri :in der L i f t Kohlensaure alrsorbirt: es siedet ohne Zersetzung bei 1 G 3 O und besitzt einen hiichst unangcnrbmen GtAruch. Seine Zu~ammrnsetzung ergiebt sich aus folgender Analysr:

2CIIp CI . CH (0 Cz H5)2 + NWB = NIX (CH2 . CH (0 Cr H5)2)2 + 2 HC1

0.2227 g galBen (I.&l?l g [<ohlonshorc uud 0.2.274 g Wssser. 0.15H9 4 gahen 17.3 ccni btickbtoff h i ?‘Lo iind 750 nirn Dluck.

Ikr fiir CHsK;H2. CH(0CzKi)z Gefunden C‘ 34.1; 51.14 pct . H 11.27 11.34 ))

N 10.32 10.77 > Die wtisserige Lijsrinp reagirt stark slkalisch und giebt mit Queck-

silberchlorid einen weissen, floclcigen Niederschlap, mit Goldchlorid ein 0 t . L das b;ild xu gelben Tiifelchen erstarrt.

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Das von Wo h l bereits dargestellte Plat inst i lz krystallisirt ails heissein Wasser oder Alkohol in gliinzenden, gelben Bltittchen, welche nach der Fonriel (CH2NHz . Cl.I(Of&H&)sPtCI( zusarnmerigesetet siridj beim 1Gnd:ampl'en der wassrigen L6suiig findet Zersetzung statt.

0.2733 g i irftt(.rockrior Substain gabcn b o i a ~ Vorbrenpon 0.079 1 g Platin. 0.1571 g gnhcn 0.1870 g l(ohlone8ilrc lint1 0.1060 g Wasst!r.

Brrcchriot Pt 28.78 C 21.32 11 4.73

Cofiindcn

21.51 '28.83 pct.

4.93 m

Gegeii verdiinnte Saiiren ist dus Aoctalamin nicht bestlindig, dcrin seinc! schwefelsaure Liisung vermtrg s ~ h o ~ i nach .mehrsttindigem Stehen ~rinmoiiiakalisciie Silberliisnng zu reducircii, cine Ihcheinung, welche die frcie I h s e nicht zeigt. Hehr rasch erfolgt diese Zersetzung heim Kochen ilor Verbindung mit verdiirinter Schwerelsanrc, uiid ewar wcrdeii hierbei, wie ein mit 8 g Substairz ausgcfiihrtcr Versuch zeigte, (lit! Acetalgriippen f&st cliiurititativ in Form von Alkohol abgespalten. AIM der rcsnltiretidcn, brarrrigefiirbtcn Liisung, wclche stark rcducirt, rctreiiclitc: ich den Aldehyd zii isoliren, iiidern .kh die Pliissigkeit init Soda bis zur sctiwach alkalischcn Reaction vt?rsetz$e, allein schoil bci gewiihiilichier Tempemtiir schioden sich alsbnld brriune liarsige Massen sl), urid nachfolgende 1)cstilltrtion mit Wusscrdampl' licferte ein al- kiiliscihcs 'I>estill:it, das aiusser Ammoiiiak oiiic iiusserst fliichtige, priietrant riecheiide Base ciithiielt. Dax Goldsadz der letrtcreri ist in kalttrni Wasscr sehr schwer liislich iind krystallisirt ;MIS heissem Waiseer iii schwcfclgclben Nadelcheii ; zii eirier Giitersuchung reichte dic rnir zii (hbote stchendc Mengc iiicht iiiis.

Kin (?twits bcsscreu, wonii auch iiiclit viillig befriedigeiidcs ltosultat cirzidtc icli beitri Erwiirmcm VOJI Acetalumin init wasscrfreier Oxal- sii.iir(! ( i i i i .Verhii,ltiiiss gleiclier Molckiilc). Wcrdeii h i d e Verbindongen in ciiier Itetorto aiif 110 120" erliitzt,, so brgiiint iinter Rriiunung d ~ r Maeilc eiiie lebhafte Itinwirkuiig, uiid man crhllt bei allrniililicher St.c!igc?riiitg der Tcinperntur bis 190 0 eiri wasserhellcs Dentillat, in dem iiiisscr hlkohol, (.kaliith(;r 11. s. w. eiiic iti Wanser siemlich leicht Ifis- liche I5aso iiachgewiosen wnrden koniitc:, weloho uuf. L:ikrnus iioiitral reiigirt urid ruis ihrer wassrigeii Liisung mitidst koh1ens:iiiren Kaliuriis als Oel abgweliicdeii w i d .

Ihts G o Ids alz: viiilig verschiedeii voti deiii oben beschrieberieu, krystsllisirt. iius heisscmi Wasuer oder hlkohol in gclbcn , gliirizeiideii Kliittcheii, welcho bei ca.. 200 0 schmelzcm; d:isselbc scheiiit zu Polge ciner Croltlbctstirriiriiiiig uach der l'orniel CJ €I.kSs . ( h u CI:! IICl), + 132 0 ziirainmcu~e~etl.t mi seiri, doch ~ ~ i t i ~ l i t ~ ich mir hierirber endgiltige A ngaberi vorbehal ton.

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D i a c e t a l a m i n , Nli[CHz. CH(OC;,H&]2, siedet bei gewbhn- lichem Driick mit geringer Zersetzung bei 258-260°, unter 5 cm Druck unzersetzt bei 173-1i40. Es bildet eine farblose, widerlich riechende Fliissigkeit, schwimmt aiif Wasser und mischt sich in jedein Verhiiltniss mit Alkohol, Aether iind Chloroform. Es giebt mit dem 6-Sfachen Volumen kalten Wassers eine klare, stark alkalisch reagirende Liisuiig, die sich bei geliiidem Erwarmen triibt und bei Steigernng der Teni- peratur einen grossen Theil der Base in Oeltropfrn abscheidct; heini Erkalten der Fliissigkeit tritt wiedrr vollstandige Liisnng ein. Auch selbst sehr vwdiinnte Liisungen eeigrn diese charakteristische Er- scheinung.

Die Analyse der in ~ a c u o destillirten Base rrgab die Poiriiel

0.2243 g gahcn 0.4740 g Kohlensaurc nnci 0:2'21S g IV:t55e~. 0.2353 g qtheri 11.8 ccm Stirkstoff IJOI 14" nnd 759 mni Drirek.

N H [CHa . CII(OCgH5)2]2.

B c r ( ~ b n c 1 Gefunden c .i'i.x3 57.63 pCt. H 10.84 10.96 7

N 5.61 5.92 v

Mit 1-erdunnter Schwefelskure giebt die Base eine gelbe Iiijsung, welche sich beim Kochen lrraiiri farbt und d a m Silberliisung zu re- duciren im Stande ist: uuch bier lassen sich i m Reactionsprodiict erhebliche Mengen von Alkohol nachweisen.

D a s P l a t i n s a l z krystallisirt aus heissern Wassrr in orangrrotheii Tafeln vom Schmelzpunkt 1-21 ('; seine Zusammensetziiiig mtsprioht der Forinel [NH . (CHz . CH(OCzH.s)a]z. PtC1,.

0.2119 g gallen 0.1921 g Chlorsilber und 0.0458 g %tiii.l) 0 2119 g gaben 0.2445 g I<olilensanre untl 0.1 172 g Wasscr.

IZereclmet Grfunden

c 1 23.47 '33.35 '>

C .;1.73 31.47 )>

H (i .1 (i 6.14 >i

Pt 31.44 21.61 pCt.

Beim Eindanipferi der wiissrigen Liisung findet eine Zersetzurrg statt, und es scheidet sich alsbald ein in heissern Wasser sehr schwzr liisliches , in zinnoberrothen Nadeln krystallisirendes Platinsalir a m , das ich nicht naher iuitersucht habe.

S t r a s s b u r g , im April 18x8

I) Ausgefuht nach der (-nipfehlcnsncrtlicrr Methcdti \on W a l l a c h, diese Berielitel XTV. 7 5 3 .