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iibsr Bronasolmiiu. 205 centrirt wird ; SO ist vielleiclit das tlic Krystallisalion dcs Solanins verhindernde Princip, dessen in diescn Bliitt,crn bereits .Erwahnung geschchen ist, durch Chlor zii ent- fernen, zumal, wenn man das Solanin iiicht in Subslanz, sondcrn in irgend einer verdiinnten Saurc aufgelijst, wo man uberdiess mit grosseren Mengcn operircn kann, der Einwirkung des Chlors aussetzt. Da aber, um cin gunsligcs Rcsultat zu erlangen, jeden- falls grosscrc Mcngen Solanin in Arbcit genommen werden miissen, so muss ich dic Versuche dai.iiber bis dahin auf- schieben, wo mir einc entsprechende Mcngc dicses jetzt noch seltcnen Alkaloids zu Gebotc stchcn wird. ---- lreber Bromsolanin ; von D em sel b e 11 *). - Analog dem Jod und Chlor verbindet sich nuch das Orom niit dem Solanin zu einem eigenthumlichcn Korper, dessen Eigenschaften von denen des llroms und Solanins giinzlich verschieden sind. Das Bromsolanin wird wie das Jodsolanin dargestcllt, i d e m man in einc weingcistige Losung des Solanins eine angemcsscnc Menge Brom schiittet, welches die Flussig- lieit sogleich dunkelgelb farbt; man vcrdunstel dann dcn Alkohol, mit welchcm das von dcm Solanin nicht gebun- denc Brom entweicht. Der nicht fliiclitigc Riickstand ist clas Bromsolanin. Die Eigenschaficn dieses IIaloidsalzcs sind folgcndc : Es ist im troc,knen Zustande eine schwarzbraunc, etwas glinzcndc, nicht hygroskopische, amorphe Massc, die in kaltem Wasser, ohne sich aufzuloscn, wie ein harziger Korper zu Boden fallt, im kochenden dagegen, sowie in wasserigeni Wcingcist und Alkohol von 0,845 spec. Gew. mit brauner Farbc loslich ist, von Aether und fetten Oelen aber nicht aufgenommen w i d 3:) \Vir geben cliese spitter eingegangene illillheilnng tlcs ?hn. VerF. all: Ergiinzuiig tler vorslelicndeii Abhanclliing. 1). n etl.

Ueber Bromsolanin

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iibsr Bronasolmiiu. 205

centrirt wird ; SO ist vielleiclit das tlic Krystallisalion dcs Solanins verhindernde Princip, dessen in diescn Bliitt,crn bereits .Erwahnung geschchen ist, durch Chlor zii ent- fernen, zumal, wenn man das Solanin iiicht in Subslanz, sondcrn in irgend einer verdiinnten Saurc aufgelijst, wo man uberdiess mit grosseren Mengcn operircn kann, der Einwirkung des Chlors aussetzt.

Da aber, um cin gunsligcs Rcsultat zu erlangen, jeden- falls grosscrc Mcngen Solanin in Arbcit genommen werden miissen, so muss ich dic Versuche dai.iiber bis dahin auf- schieben, wo mir einc entsprechende Mcngc dicses jetzt noch seltcnen Alkaloids zu Gebotc stchcn wird. ----

lreber Bromsolanin ; von

D e m se l b e 11 *). - Analog dem Jod und Chlor verbindet sich nuch das

Orom niit dem Solanin zu einem eigenthumlichcn Korper, dessen Eigenschaften von denen des llroms und Solanins giinzlich verschieden sind.

Das Bromsolanin wird wie das Jodsolanin dargestcllt, i d e m man in einc weingcistige Losung des Solanins eine angemcsscnc Menge Brom schiittet, welches die Flussig- lieit sogleich dunkelgelb farbt; man vcrdunstel dann dcn Alkohol, mit welchcm das von dcm Solanin nicht gebun- denc Brom entweicht. Der nicht fliiclitigc Riickstand ist clas Bromsolanin.

Die Eigenschaficn dieses IIaloidsalzcs sind folgcndc : Es ist im troc,knen Zustande eine schwarzbraunc, etwas

glinzcndc, nicht hygroskopische, amorphe Massc, die in kaltem Wasser, ohne sich aufzuloscn, wie ein harziger Korper zu Boden fallt, im kochenden dagegen, sowie in wasserigeni Wcingcist und Alkohol von 0,845 spec. Gew. mit brauner Farbc loslich ist, von Aether und fetten Oelen aber nicht aufgenommen w i d

3: ) \Vir geben cliese spitter eingegangene illillheilnng tlcs ?hn. VerF. all: Ergiinzuiig tler vorslelicndeii Abhanclliing. 1). n etl.

?!I6 Bniimann, iiber Bt-omsolonin.

Beim Erhitzen irn I’latinloffel schmilzt das Bromsola- nin, blaht sich aber niclit auf, hrennt angeziindet mit Flamme ; es entweichen weissc, stcchend riechende, Lack- muspapier rothende Diirnpfe und cine viillig verbrennendc Kohle hinterbleibt.

Aus der wasserigen Losung, welche, wie die weingei- stige, Lackmuspapier rsthet, wird durch Aetzammoniak das Solanin in weissen Flocken gekillt; salpetersaures Sil- beroxyd erzeugt darin einen weissen, in Aetzammoniali unter Abscheidung von Solanin loslichen Niederschlag von Bromsilber. Jod, in die wasserige oder weingeistige Lo- sung des Bromsolanins gebracht, bcwirkt die Bildung von Jodsolanin , indem sich Sleichzeitig das ausgeschiedene Brom rnit Jod zu Jodbromiir verbindet, welcher Korper sich auf der Oberfliiche der Fltissigkeit in dunnen rothen Hautchen abscheidet.

VerSleicht nian dime drei Haloidsalze, das Jod-, Brom- und Chlorsolanin rnit einander, so findet man, dass die- selben linter gleichen Urnstanden entstehen, dass sie in Bezug auf ihre Farbe und Gestalt sich hochst ahnlich sehen, in ihrem pyro - chemischen Verhalten auch ganz iibereinslimmen und nur in Bctreff der Loslichkeit einen wesentlichen Unterschied zeigen ; denn das Jodsolanin i d ein sehr schwer, fast unloslicher, das Chlorsolanin dagc- sen ein schr leicht loslicher Korper, und das Brornsolanin halt in dieser Beziehung zwischen beiden die Mitte.

Unter diescn drei Salzbildern liat das Jod die grosste Verwandtschaft zu dem Solanin, indcm es die heiden an- dern Salzbilder aus ihrer Verbindung mit demselben aus- treibt ; dann folgt das Brom, da dassclbe trotz seiner gros- sen Fluchtigkeit sehr energisch von dem in Weingeist auf- gelosten Solanin zuriickgehalten wird, wahrend das sonst sich mit andern Korpern sehr leicht verbindende Chlor, wie wir gezeigt haben, in Verhaltniss zii den beiden an- dern Salzhildern sich weniger leicht mit dern Solanin ver- bindet. Es findet also hier cine umgekehrte Reihenfolge stalt, da das Chlor in der Regel das Brom und Jod atis ihren Yerhindungen austreibt.

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