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208 Rose : Ueber Daratellung krystallisirter Riesels3ure xxv. Ueber Dmstellung krystallisirter Kiesels8ure auf trocknem Wege. G. Rose. (A. d. lonatsber. d. Akad. d. Wissenseh. zu Berlin. Juni 1869.) Von Man hat in der neueren Zeit Kieselsaure mehrfach in krystallisirter Form, wenn auch stets nur in sehr kleinen mikroskopischen Krystallen dargestellt, doch gelang dies stets nur auf nassem, nie auf trockenem Wege. So stellte Senar- mont *) sie dadurch dar, dass er eine Auflosung von Kiesel- saure in verdiinnter Chlorwasserstoffsaure in einer verschlos- senen Glasrohre einer Hitze von 200-3000 aussetzte, worauf sich die Kiesels%ure als sandiges Pulver abschied, das unter dem Mikroskop betrachtet aus lauter durchsichtigen deutlich erkennbaren Krystallen in der Form des Quarzes bestand. DaubrBe, nachdem er friiher schon Quarz in undeutlich kry- stallinischcm Zustande durch Zcrsctzung von Chlor- oder Fluorkieselgas mit Wasserdiimpfen in einer gliihenden Porcellanrohre dargestellt hatte , erhielt spgter noch etwas grossere, bis 2 Mm. lange Krystalle auch in der Form des Quarzes, als er gewijhnliches Glas durch Wasser bei erhijhter Temperatur und Druck zersetzte **). Wenn man den Quarz fur sich allein bei hoher Hitze schmilzt, so bildet er beim Erkalten ein Glas. Da aber krystallisirte Kieselsaure wie Quarz als Gemengtheil von Gebirgsarten vorkommt , die wie Trachyt, Granit, Quarzporphyr in Lavastromen, oder, in Spal- ten anderer Gesteine eingedrungen , als Gesteinsgainge vor- kommen ? also friiher flussig gewesen sein miissen, so sollte man voraussetzen konnen, dass der Quarz sich auoh durch Schmelzung, oder auf trockenem Wege bilden kijnne. Ich hatte deshalb in dieser Hinsicht schon friiher Versuche ange- stellt und beschrieben ***), die es wahrscheinlich machten, dass *) Ann. de ehim. et de phys. 1851, 32, 14%. **) Cnmpt. rend. t. 45, p. 792. ***) Monatsber. d. Akad. 1867, p. 140; dieg. Journ. 101, 228.

Ueber Darstellung krystallisirter Kieselsäure auf trocknem Wege

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Page 1: Ueber Darstellung krystallisirter Kieselsäure auf trocknem Wege

208 Rose : Ueber Daratellung krystallisirter Riesels3ure

xxv. Ueber Dmstellung krystallisirter Kiesels8ure auf

trocknem Wege.

G. Rose.

(A. d. lonatsber. d. Akad. d. Wissenseh. zu Berlin. Juni 1869.)

Von

Man hat in der neueren Zeit Kieselsaure mehrfach in krystallisirter Form, wenn auch stets nur in sehr kleinen mikroskopischen Krystallen dargestellt, doch gelang dies stets nur auf nassem, nie auf trockenem Wege. So stellte S e n a r - mont *) sie dadurch dar, dass er eine Auflosung von Kiesel- saure in verdiinnter Chlorwasserstoffsaure in einer verschlos- senen Glasrohre einer Hitze von 200-3000 aussetzte, worauf sich die Kiesels%ure als sandiges Pulver abschied, das unter dem Mikroskop betrachtet aus lauter durchsichtigen deutlich erkennbaren Krystallen in der Form des Quarzes bestand. DaubrBe, nachdem er friiher schon Quarz in undeutlich kry- stallinischcm Zustande durch Zcrsctzung von Chlor- oder Fluorkieselgas mit Wasserdiimpfen in einer gliihenden Porcellanrohre dargestellt hatte , erhielt spgter noch etwas grossere, bis 2 Mm. lange Krystalle auch in der Form des Quarzes, als er gewijhnliches Glas durch Wasser bei erhijhter Temperatur und Druck zersetzte **). Wenn man den Quarz fur sich allein bei hoher Hitze schmilzt, so bildet er beim Erkalten ein Glas. Da aber krystallisirte Kieselsaure wie Quarz als Gemengtheil von Gebirgsarten vorkommt , die wie Trachyt, Granit, Quarzporphyr in Lavastromen, oder, in Spal- ten anderer Gesteine eingedrungen , als Gesteinsgainge vor- kommen ? also friiher flussig gewesen sein miissen, so sollte man voraussetzen konnen, dass der Quarz sich auoh durch Schmelzung, oder auf trockenem Wege bilden kijnne. Ich hatte deshalb in dieser Hinsicht schon friiher Versuche ange- stellt und beschrieben ***), die es wahrscheinlich machten, dass

*) Ann. de ehim. et de phys. 1851, 32, 14%. **) Cnmpt. rend. t. 45, p. 792.

*** ) Monatsber. d. Akad. 1867, p. 140; dieg. Journ. 101, 228.

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sich Quars oder wenigstens eine krystallisirte Kieselszure auf trockenem Wege bilden konne. Ich zeigte, dass die Kie- selsaure, die sich beim Schmelzen der Silicate mit Phosphor- salz vor dem Lothrohr ausscheidet , krystallinisch und keine gewohnliche amorphe Kieselsaure sei , da sie sich in Kali- lauge nicht auflost; aber sie scheidet Rich hierbei in so klei- nen, zusammengehauften Krystallen aus, dass ich uber ihre Form auch bei starker Vergrosserung unter dem Mikroskop nichts ausmachen konnte. Auch selbst bei Schmelzungen grSsserer Mengen im Platintiegel iiber der Gasflamme waren die Resultate nicht anders, und als ich ein Gemenge yon ge- schmolzenem Phosphorsalz mit Adular , beide gepulvert und wohl gemengt im Platintiegel, dem Feuer des Porzellanofens aussetzte , zersetzte bei der grossen Hitze des Porcellanofens das Platin des Tiegels das Phosphorsalz, der ganze Tiegel floss zu einem ganz krystallinischen Phosphorplatinrcgulus irn Innern der iibrigen verschlackten Ilasse zusammen ; der Versuch gelang nicht.

Ich musste diese Versuche unterbrechen, und habe sie spater wieder aufgenommen, ohne im Stande zu sein, sie jetzt ganz zu Ende zu fuhren, was ich mir fur eine spatere Zeit vorbehalte. Sie haben indessen jetzt schon zu einem Resultate gefiihrt , das ich nicht unterlassen wollte, der Akademie vor- zulegen. Ich habe die Schmelzversuche im Feuer des Por- cellanofens der hiesigen Konigl. Porcellanmanufactur fortge- setzt, was mir wie friiher durch die grosse Bereitwilligkeit sowohl des Directors der Manufactur, des Hrn. Geh. Raths Moller, als auch der Arkanisten, derHerren Dr. E l s n e r und Herzog moglich war. Zuerst wurde wieder Phosphorsalz mit Adular geschmelzt ; wie friiher drei Raumtheile des go- schmolzenen und zerriebenen Salzes mit eiiiem Raumtheile des zerriebenen Adulars, doch geschah diesmal die Schmel- zung in einem Tiegel von Biscuit. Die Mmse war gut ge- schmolzen. Sie wurde in dem Tiegel mit verdiinnter Chlor- wasserstoffsaure begossen , und warm gestellt , wodurch sie sich nach einiger Zeit unter Hinterlassumg eines schneeweissen erdigen Riickstandes aufloste , welcher filtrirt und ausgewa- schen wurde. Unter dem Mikroskop betrachtet, kann man

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sehen , dass er aus lauter einzelnen oder mit anderen verbun- denen durchsichtigen sechsseitigen Tafeln besteht , die regel- massig sind, da sie im polarisirten Licht sich wie einaxige KrystalIe verhalten ; bei der Dunnheit der Krystalle sieht man an denen, die mit der Hauptflache der Tafel horizontal liegen, kein liingaystern und im Inneren dessclben keine Far- ben, aber sie erhellen nicht, oder nur, wenn sie in schiefer Lage liegeu , das durch gekreuzte Nicols hervorgerufene Dunkel des Gesichtsfeldes. Ihr spec. Gew. wurde in eineln Versuche 2,311, bei einer Wiederlioluug init demselben Na- terial 2,317 gefunden. Zu dem crsteren Versuche wurden 3,1004 Grm., zu den1 letzteren zufallig cine fast gleiche Menge, 3,1028 Grm., genomnien. Ich halte das letzterc Besultat fur das genauere.

Die auf diese Weise erhxltene Kieselsaure hat also a.lle Eigenschaften des Tridyniits oder der Kiesclsgure in der vom Quarz verschiedenen Form, wie sie iiizwischen von v o m R a t h in den Drusen des Trachj-ts von Pachuca in Mexico entdeckt *), und auch splter von S a n d b e r g e r in den Trachyten vom Mont Dorc und vom Sicbengebirge aufgefundeu ist. V o m R a t h giebt das spec. Gew. des natiirlichen Tridyniits nach 3 Versucheu mit verschiedenen Mengen zu 2,316, 2,312 und 2,295 an ; die beiden ersten Zahlen siud rnit denen, die ich gefunden, fast iibereinstimrnend.

Der yon mir dargestellte Tridymit ist in Aufl6sungen von Kalihydrat und kohlensaurem Natron nicht vijllig ulllos- licli, wie dies ja auch selbst der Quarz nach den Versuchen meines Bruders nicht ist **), aber sie ist doch nur sehr schwer aufllisiich. Ich habe den kiinstlich dargestellten, selbst schon als feines Pulver erscheinenden Tridymit noch wei ter im Achatmnrser zerricben, und eine Stunde mit einer concentrir- ten Aufliisung von kohlensaurem Natron gekocht , ohm dass ich sah, dass sich die angewandte Menge merklich vermin- derte. Das filtrirte kohleiisaure Natron gab mit Chlorwas- serstoffs'slure gar keinen Xicdcrschlag ; das entstandene Chlor-

*) Monstsber. d. Akad. lSBS, p. 201 u. dies. Jonm. 104, 459. ** ) Uieu. Joiim. 81, 2'23.

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natrium aber zur Trockniss abgedampft , liess bei der Wie- derauflosung in Wasser , einen geringen Rilckstand von Kieselslure. Wenn daher vom R a t h angiebt , dass der na- tiirliche Tridymit in kohlensaurem Natron vollkorntnen auf- lijslich ist, so hat er offenbar nur kleim Mengen feingeriebenen Tridymits mit vielem Irohlensauren Natron gekocht , was um so wahrscheinlicher ist , da der natiirliche ‘l’ridymit bis jetzt nur in sehr geringer Nenge vorgelromrnen ist ; diese geringe Menge kann recht gut von dem kohlensauren Natron aufge- lost sein, und der Tridymit auf diese Weise aufloslicher er- scheinen, als er in der That ist.

Ich habe nun statt des Adulars pulverfiirmige amorphe Kieselsaure genommen ~ die aus kieselsaurem Natron durch Zersetzung mit ChlorwasserstoffsBure dargestellt war? und die ich der Gute des Herrn l iamnie lsberg verdanke. Es wur- den wiecler 3 Itaumtheile geschmolzenen und zerriebenon Phosphorsalzes mit &em ttaumtheil Kieselsiure im Biscuit- tiegel dem Feuer des Poreellanoferis ausgesetzt ; die Masse war wiederum gut geschmolzen, und in ihr hatten sieh wieder die Krystalle ausgeschieden, die durch Auflosuug in heissein Wasser getrennt wurden. Das erhdtene Yulver unter dem Mikroskop betrachtet bestand aus noch grosseren sechsseiti- gen Tnfeln wie friiher, die auch haufig regelmbaig baumfor- mig oder auf eine Weise gruppirt waren, welche vielleicht der, die bei den natiirlichen Krystallen vorkomrnt, und worauf sich der dieser Kieselsiiure von v o m K. a t h gegebene Name bezieht, entspricht, was noch weiter zu nntersuchen ist.

Ich habe nun noch andere Auflosungsniittel fur die Kie- selsaurc versucht j zuerat kohlensaures Natron. Da gleiche und dopyelte Gewichtsmengen von kieselsanre mit gegliihtem kohlensauren Natron irn Platintiegel im Yorcellanofen ge- schmolzen, wie ich fand, immer nur ein ganz klares Glas gaben, so wurde nun ungefahr die dreifache Menge Kiesel- slure, 8,4580 Grm. auf 2,9164 kohlensauren Natrons genom- men. Ich erhielt wiecler ein klares Glas, in melchem nun aber kleine, etwas graulicliweisse, schwach durchscheinende Kugeln porphyrartig eingelneugt waren ; sie hingen grossten- theils an der Oberfliiche des Glases, ragten hier aber nicht

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aus demselben hervor, sondern waren an der ganz ebenen Oberflache wie abgeschnitten. Andere im Innern waren ganz rund, wenn sie sich nicht beriihrt, und dadurch in der Aus- bildung gestiirt hatten. Im Bruch sind sie dicht; kleine Bruchstiicke unter dem Mikroskop erscheinen feinkiirnig. Das Glas , worin die Kugeln lagen, ist in ChlorwasserstoffsSure unloslich ; mechanisch war es von ihnen nicht vijllig zu tren- nen; ich habe daher die Kugeln nur moglichst vom Glase befreit und sie mit dem nun noch anhdngenden Glase, sowie auch dieses selbst gewogen. Ich fand so das spec. Gew. der Kugeln 2,373, das Gewicht des Glases 2,391. Man kann hiernach wohl annehmen, dass die Kugeln Tridyrnit sind, und dass das hohe spec. Gew. nur durch das anhhgende Bas,. welches schwerer als der Tri4ymit, hervorgebracht ist.

Da ich schon fruher gesehen hatte, dass Wollastonit ge- schmolzen, ein Glas giebt, so habe ich auch diesen a h Schmelzinittel versucht. 4 Raumtheile des zerriebenen Wol- lastonits von Yerhenniemi in Finnland wurden mit 1 Raum- theil amorpher Kieselsaure gut gemengt, und im Biscuittiegel im Porcellanofen geschmolzen. Es bildete sich ein grlinliches Glas, ganz erfullt rnit grossen mit blossen Augen deutlich erkennbaren tafelartigen Krystalleu , die sich gruppweise radial verbunden hatten, wie es schien ganz nach Art des natiirlichen Tridymits. Die sechsseitigen Tafeln stehen senk- recht zur Oberflache des Glases, doch liegen einzelne hori- zontal auf der Oberfliiche xerstreut. Sie erschejnen noch deutlicher in dlinn geschliffenen Platten unter dem Mikro- skop, sind aber auch hies ungeachtet ihrer Grijsse, ihrer Form nach nicht genauer xu bestimmen , da sie von dem umgeben- den Glase , das yon Chlorwasserstoffsaure nicht angegriffen wird , nicht getrennt werden kijunen *). Dessenungeachtet kann man wegen der Aehnlichkeit der Form nicht zweifeln,

*) Das Glas, worin die Krystnlle liegen, ist daher wahrscheinlich kein neutrales Silicat mehr, wie der Wollastonit, doch ist zu bemerken, dass der im Porcellanofen zu Glas geschmolzene reine Wollastonit, wenn auch fein zerrieben , von heisser Chlorrvasserstoffsgure nur sehr wenig angegriffen mird, wahrend doch der krystallisirte mit Leichtigkeit damit gelatinirt.

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dass die KrystalleTridymit sind, der sich also auoh auf diese Weiee gebildet hat.

Da die Titansaure sich bei der Schmelzung mit Borax ganz anders verhalt wie bei der Schmelzung mit Phosphor- salz, und sich im ersteren Falle beim Erkalten der geschmol- zenen Massc Krystalle von Titansaure in der Form des Rutils, im letzteren Falle in der Form des Anatases ausscheiden *), so scbien es mir nijthig, anch die Kiesels%ure noch niit Borax dem Feuer des Porcellanofens auszusetzen. 1c.h scbmelzte daher Boraxglas zuerst mit der doppelten Menge Kieselsaure, namtich 4,43 10 Grm. mit 8,2867 Grm. KieselsLure, erhielt aber auf diese Weise nur ein ganz klares wasserhelles Glas **I. Dasselbe wurde daber wieder fein xerrieben, und mit 5,0200 Grm. neuer Kieselskre gemengt, so dass also, wenn sich bei der ersten Schmelzung von dem Borax nichts vertltichtigt hatte, 4,43 10 Borax mit 13,3067 Kieselsaure ge- schmelzt wurden. Es entstand nun ein Glas, das voll kleiner Blasen ist und deshalb etmas opalisirt; auf ihrn hatte sich zum Theil cine dlinne schneeweisse Decke gebildet , die aus schmalen Streifen besteht , welche wiederum aus fasrigen, horizontal liegenden Theilen zusammengesetzt ist, die auf den Bandern der Streifen senkrecht stehen. Der aussere Streifen ist dem Rande der Decke parallel, die inneren liegcn unregel- massig. Das Glas ist in Chlorwasserstoffsaiure unliislich oder wenigstens sehr schwer liislich , doch konnte durch Koche damit ein Theil der Decke gctrennt werden, wobei dieser kleine Theile zerfiel. gen sich nun die Formen des Tridymits. Krystalls sind hier nicht einzeln zu sehen, das mas dem blossen Auge als Fasern erscheint, besteht aus einer Gruppirung von Krystallen ; aber

Unter dem Mikroskop hetrachtet

*) Nonatsber. d. Akad. 1867, p. 130 11. 450. ** ) Die Kieselszure verhglt sich also gegen Borax gans nnders wie

die Thonerde. Um Krystalle von dieser zu erhalten, echmelate E b e 1 - m e n (vergl. Ann. de chim et dc phys. 1861, 33, 63) 4 Th. serriebenen Boraxglases mit 1 Th. Thonerde, w o r d ' sich beim Erkaltcn sehr deut- liche Krystalle in der For111 des Corunrles ausschieden. Bei friihercn Versuchen hatte er weniger Borax genommen, dock war dabei die Masse nicht zum v6lligen Fluss gekommen.

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diese Gruppirung und das was von der Form der einzelnen Krystalle zu sehen ist, ist ganz dem iilinlich, was sich bei der Schmelzung der Kieselsanre mit Phosphorsalz bildet, so dass auch hier nur Tridymit entstanden war.

Tridymit bildet sic11 abcr nicht bloss durch Ausscheidung aus eincm Fluasmittel , sonilerri aiich dureh einfaches starkes Gliihen sowohl der amorpheri wie auch der rhomhoEdrischen Kieselsgure. Dies gebt schon aus deli Versuchcn meines Bru- ders bestimmt hervor. Nein Bruder hatte 1859 die merkwtir- dige Entdeckung gcmacht, dass dcr Quarz durch blosses star- kes Gliihen, ohne an absolutcm Gewieht abzunehmen, sein spec. Gew. bcdeutend vcrmindere, wlhrend sieh das des Opals etwas vergrijsscre *). Fein gepulverter Bergkrystall mit einem spec. Gew. 2,651 clem Feuer des Poreellanofens ausgesetzt, sinterte zu eincm Kuchen zusamnien, cler sich aber leicht zer- driicken liess; sein spec. Gew. war dadurch auf 2,394 und nach cinem nochmaligen Erl-iitzen auf 2,329 gesunken **). Amoqhe Kieselsiiure, wie sie bei den dnalysen der Silicate gewonnen wird mit dem spec. Gew. 2,2, erhielt dureh das Brennen irn Porcellanofen das hiihere spec. Gem.. 2,3 11. Die- selbe durch Zersetzung von Fluorkieselglas vermittelst Was- ser dargestellt, mit dern spec. Gew. 2,2, erhielt durch anhal- tendes Weissgliihen ein spec. Gcw. 2,301, und d a m weiter dem Feuer des Porcellanofens ausgcsctzt das spec. Gew.

,291 ; Infusorienerdc aus der Liineburger Haide mit Chlor- sserstoff'saure und Wnsser gerciuigt , von dem spec. Gew.

im Feuer des Porcellanofens das spec. Gew. 2,303. Da damals der Tridymit noeh nicht bekanrit war, und man nur von den beiden Zusthden der Kieselshre , dem amorphen des Opals, und dem krystalliuischeri des Quarzes , Kenntniss hatte, so schloss mein Bruder aus seinen Versuchen, dass durch blosscs starkes Gliihen im Poreellanofen der gepulverte Bergkrystall sich in aniorplie Kieselsiiure umiinderc, und das spec. Gew. der aniorphen Kieselsdure bis ZU 2,3 hinaufgehen kiinnte. Indessen ist dic im Porcellanofen gegliihte amorphe

*) Vergl. H. R o s e iiber die versehiedenen Zustgnde der Kiesel- saure in dies. Journ. 81, 223.

* * ) A. a. 0. p. 225.

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EieselsBiure nicht mehr amorph, und der gegliibte Quarz noch krystallinisch , da beide eine Einwirkung auf das polarisirte Licht zeigen und bei gekreuzten Nicols heller erscheinen als der verdunkelte Grunt1 , auch nach Beseitignng des Lichts durch reflectirende FILchen. Beide sind ferner in kohlensau- sem Natron nur sehr wenig auflijslicb , und da auch das spec. Gew. ganz ubereinstiwniend mit dem des Tridyrnits ist, so ist auch anzunehmcn, dass alle diesc Substanzen in derHitze des Porcellanofens in diesen Zustztnd ubergegangen sind *).

Mein Bruder batte auch die Verhderungen untersucht, die der Qoarz des Grnnits irri Feuer des Porcellnnofens erlei- det'"). Ich hatte schon vor langer Zeit den Granitit von Warinbrunn im Poreellanofen schmelzcn lassen , und Eiatte dazu dcnselben in kleine Stiicke zerschlagcn, urid diese theils in einen Platin-, theils Kohlen- odcr Biscuittiegel gethan. Es warcn aber auf dieseweke nur die Silicate des Granitites zu einem graulich-schwarzen blasigcn Glase geschmolzcn ; der Quarz war in seinerForm erhxlten, und nur in seiner Re- schaffcnhcit vcr$ndert, schneeweiss und feinkornig geworden, son den1 Glase wie fraher von den ubrigen Gemcngtheilen umschlossen geblieben. Mein Bruder hatte den so verlnder- ten Quarz aus dem Glase ausgesucht und sein spec. Gew. be- stimnit ; er fand es in Stiicken gewogcn 2,337, und zu feinem Pulver zerriebcn 2,352. Auch diesen so veranderten Quarz

*) Feuerstein nnd Hyalith machcn scheinbar eine Ausnahme, indem ihr spec. Gew. nach dem Erennen nicht g m z das des Tridymits ist. Feuerstein, der Hitze des Poreellanofens ausgesetzt , wurde weisa und uiiirbe, so dass er sich leicht in] MSrser zerreiben liess , und sein spec. Gew. war dadurrh bis auf 2,237 gesunken und beim Hpl i th von Waltsch in Biihmen niit einem spec. Gew. von 2,16-2,15 nach Graf S c h a f f g o t s c h (er cnthLlt 3 Th. Wasser) stieg das spec. Gew. nur auf 2,20. Indessen ist der Feuerstein vohl keine gnnx reine Kieselsiiure, auch betrug soin spec. Gew. im ungegliihten Zustande nur 2,591, und der Hyalith, der sich beim Gliihen sehr imfbliiht , bildete einc poriise schwarnniige Masse mit glassrtigen Stellen, war also nicht vollstIndig vergndcrt, nnd soin spec. Gew. deshalb und auch mohl megen seiner PorlisitLt ungeachtet er als Pulver gewogen wurde, z11 p i n g aus- gefallon.

** ) Er ist durch die Abmesenhcit des weissen Glirnrners ausge- zeichnet und enthiilt nur schwarzen Glimmer.

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hielt mein Bruder fur amorphe Kieselsaure ; das hohe spec. Gew. zeigt, dass es Tridymit sei. Ich babe von dern im Por- cellanofen geschmolzenen Granitit von Warmbrunn ein diin- nes Plattchen zur Untersuchung unter dem Mikroskop schlei- fen lassen, und ebenso von einem im Poreellanofen geschmol- zenen eigentlichen Granit von Annaberg in Sachsen *) , der im Feuer des Porcellanofens dieselben Veranderungen erlitten hatte, nur war das Glas, wegen der fast vijlligen Abwesenheit des schwarzen Glimmers im Granit, nur lichte graulich-weiss geworden. Die Quarzstiicke des geschmolzenen Granitits und Granits erschienen unter dem Mikroskop nun eckig kijrnig, und zeigten eine deutliche Einwirkung auf das polarisirte Lieht. In dem Glase des geschmolzenen Granits von Anna- berg liegen aber noch andere kleine nadelfiirmige wasserhelle Krystalle theils einzeln zerstreut, theils sich um die Hasen des Glases radial, zum Theil auch tangential verbreitend, ohne aher in dieselben hineinzuragen. Sie gleichen ganz den nadelftrmigen Krystallen, die in der Lava von Aphroessa bei Santorin in grosser Menge eingewachsen sind und sich in den Dtinnschliffen unter dem Mikroskop zeigeu **), und von Z i r k e l aueh no& in vielen anderen eruptiven Gesteinen beobach tet sind. Man kann selten die Endigung der durchsichtigen Rry- stalle deutlich erkeanen, doch. sieht man zuweilen hier eine Zuscharfung, und die Krystalle erscheinen so als langgezo- gem Sechsecke. Da die sechsseitigen Tafeln von bestimmt hexagonalen Krystallen , wie z. B. von EisengIanz und ein- axigem Glimmer, wenn sie eingewachsen vorkommen, sich oft zu langgezogenen Krystallen ausdehnen ***)) so konnte es wohl sein, dass dies auch hier der Fall war, und die Krystalle in dem geschmolzenen Granit von Annaberg wie in der Obsidian- oder Pechsteinlava von Aphroesss Tridymit sind. Es wiiren diese dann der Theil des Quarzes, der von dem Glase der

*) Der vorzugsweisse weissen Glimmer enthielt , und den ich der

* *) Vergl. die Beschreibung und Zeichnung dieser Krystalle von freundlichen Theilnahme des Berrn Dr. E 1 sn e r verdanke.

Zirkel in L e o n h a r d ’ s und G e i n i t z Jahrbuch von 1866, p. 769. * * * ) Monatsbcr. d. Akad. von 1869, p. 345 u. 353.

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Silicate aufgelost und beim Erkalten wieder ausgeschieden ware, wahrend der tibrige unaufgeldst gebliebene Quarz nur mit Beibehaltung der Form in Tridymit umgeandert ist.

Um zu bewirken, dass der sgmmtliche Quarz sich auf- lose, habe ich den Granitit von Warmbrunn zu einem ganz feinen Pulver zerrieben, und ihn so im Biscuittiegel dern Feuer des Porcellanofens ausgesetzt. Ich erhielt nun ein schwarzes, an den Kanteii mit griinem Lichte durchscheinen- des Glas, das, wenn auch noeh voller Blasen, doch vollstandig geschmolzen war, und die grosste Aehnlichkeit mit Obsidian hatte, der ja auch nicbts anderes als geschmolzener Trachyt, der Granit der neueren Zeit ist. Der Quarz hatte sich voll- standig aufgeliist , aber die nadelfiSrmigen Erystalle des ge- schmolzencn Granits von Annaberg wie auch andere Aus- scheidungen waren auch in den Diinnschliffen unter dem Mikroskop nicht sichtbar. Sie hatten sieh auch bei der ersten Schmelzung des Granitits von Warmbrunn nicht gezeigt, und mit dern Granit von Annaberg habe ich die Versuche nicht wiederholt. Wenn nun auch die ausgeschiedenen Krystalle in dem geschmolzenen Granit von Annaberg Tridymitkry- stalle sein sollten, so wlre es doch nicht unmijglich, dass sich auf diese Weise unter Umstanden auch Quarzkrystalle bilden, denn sie finden sich , wenn auch nur sparsam , in dem Pech- stein von Meissen, dem Yerlstein von Tokay und zuweilen auch in dem Obsidian. I n dem Berliner mineralogischen MU- seum befindet sich ein solcher von Humbold t gesammelter Obsidian von Zimapan in Mexico, in dem Krystalle von gla- sigem Feldspath, Oligoklas und Quarz, letzterer in deutlichen Hexagondodekaedern und in nicht unbedeutender Menge ein- gesehlossen sind , und ein anderer Obsidian, angeblich aus Telkobanya in Ungnrn , mit fast zollgrosscu deutlich fasrigen Splitirulithkugeln ganz erfullt , der kleine Drusen von deutli- chen durchsichtigen Quarzkrystallen enthalt.

Die Umanderung in Tridymit erleidet der Qunrz doch nur wenn er gepulvert, oder wie beim Schmelzen des Granits in kleinen Stiicken angewandt wird. Grosse durchsichtige Quarzkrystalle erleiden diese Veranderung unter denselben Umstanden nicht. Mein Bruder hatte einen wasserhellen

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Bergkrystall dem Feuer des Porcellanofens ausgesetzt *) ; Form, Durchsicbtigkeit und spec. Gew., das vor dem Brennen 2,651 und nach demselben 2,650 gefunden wurde, waren gleich geblieben, die ganze Verauderung, die wahrgeiioinmen werden konnte, bestand nur in einigen Sprtingen , die er er- halten hatte. Kleinere Krystalle von derselhen Drnse, die nach unten zu, wo sie nufgesessen batten, nur durchacheinend waren, hatten auch am oberen Ende nur einzelne Spriinge erhalten, am untcren Ende waren sie undurchsichtiger, meiss und syriinpiger geworden, so dass sie sich init dem Finger leicht zerhriickeln licsseii ; sie waren hier ouch schon etwas in ihrer Beschaffenheit veriindert worden, was clas spec. Gew. anzeigte, welches, nnchdem die zcrhrijckelten Stiicke fein zcr- riehen waren, nur zu 2,613 gefunden wmde. Mein Bruder erklart dies Verhalten durch die vielen Spriinge, die bei dcn aufgewaehsenen Krystdlen a m unteren Ende rorkommen, und die Ursache ihrer TJridurchsichtigkeit an diesen Theilen w%rcn, indem sie die Einwirknng der Hitze erleiehterten , welche durch das Pulvern des Krystalls noch vermehrt wiirde. Es ist indessen rnerlrwiirdig , wie vcrschieden die verschicdenen Abznderungen des Quarzes sich in der Hitze verhalteu. W d i - rend kleine durchsirhtige Quarzkrystalle von Marmorosch im Platintiegel iiber eiiie Gttsflamme Stunde erhitzt, Rich gar nicht vergndern , w i d ein klarer durehsichtiger Quarzkry- stall, wie er auf Chalcedon aufsitzend, in den Hohlungen der Maiidclsteine von Island vorkommt, und ein ebenso vorkom- mender Amethyst ans Bresilien ganz schneeweiss, der erstere durch uud durch , dcr letztere nur auf der Oberfilche und im Innern niilchweiss. Ein grosser klnrer Rcrgkrystall niit noch etwas ansitzender Quarzmasse der IJnterlage von Jerisclixu in Schlesien, erlitt im Porcellanofcn nur die Veriinderuiigen, wie sie mein Bruder beschrieben hot; ein ganz lrlares Brnch- stiick von einem grasseren Krystall aus dcr Schwciz blieb ganz durchsichtig und erhielt nur unbedeutende Spriinge, wahrend ein Bruchstiick eines grossen Krystalls voii Ame- thyst ftus Brasilien, oder von dein Amethyst wie er auf stang-

*) A. a. 0.

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ligem Quarz aufgewachsen in Wiesenbad bei Annaberg in Sachsen vorkommt , oder durchsichtige Quarzkrystalle auf einer dicken Lnge von Chalcedon aus Island durch und durch schneeweigs , rissig , und in Tridymit nmgewandelt werden. Bei dern Bergkrystalle tius der Schweiz kann man aber deut- lich sehen, wie die UmYnrterunp in ‘l’riilymit vor Rich geht. Auf manchen Sprungen, die der durchsichtige Krystall erhal- ten hatte, kann man boobachten, dass sich schon deutliche TLfelchen von Tridymit gehildet haben, die schon mit blossen Augen zu el-kennen sind. Auch im Tnnereri Rind ausser den griisseren , langere Streken durchsetzenden Sprungen ganz kleine entstanden, bei denen man zwcifelhaft wird, ob es wirk- lich Spriinge oder nicht ganx danne TBfelchen von entstande- nem Tridymit sind ; sie spielen Farben, was von Sprungen wie von diinnen Krystallen herrtihren kann , zuweilen sieht man aber unter diesen feiiie weisse Ringe, die wie eine an- fangende Hildung von Tridymit erscheincn. Wie dern auch sein mag, so entstehen immer erst vor der Rildung des Tri- iiymits im Quarz Spaltcn, auf denen nun der specifisch leich- tere Tridymit Raum erhiilt sich zu bilden. Die leichte Um- wandlung des Amethystes unit des Quarzes auf Chalcedon in den Blasenraumcn des Mandelsteines erkliirt sich nun auch dadurch, dass dies sZmnitlich Zwillingskrystalle sind, die aus Lagen von rechten und linken Krystdlen bestehen, wodurch also wohl schneller Sprunge im Inneren entstehen, und so nuch schneller Tridymit gebildet merden kann. Dies Schnec- weisswerden der durchsichtigen Quarzkrystallc BUS dem Man- delstein beim Gluhen erfolgt aber so sicher, dass man dadurch leicht diese Quarzkrystalle von den ubrigen durchaichtigcn Quarzkrystallen unterscheiden kann.

Aus dem Angefuhrten ergiebt sich , dass die Darstellung der Kieselsgure in ihren drei heteromorphen Zustiinden, als Quarz, Tridymit und Opal auf trockenem Wege bis jetat nur bei den beiden letzteren gelungen ist ; bei dem Opal durch Schmelzung der Kieselssure , bei dem Tridymit durch blosse Gluhung derselben , oder durch Ausscheidung derselben aus einem Flussmittel bei seiner Erkaltung. Ob nun der Quarz, der specifisch schwerste, bei noch geringerer Temperatur oder

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220 Gore : Ueber Fluorwasserstoffsliure.

durch vie1 langsamere Erkaltung eines Flussmittels sich dar- stellen lasst , mus weiteren Versuchen vorbehalten bleiben. Aber anzunehmen, d w , weil er bisher auf trockenem Wege nicht dargcstellt ist, er sich auf diese Weise nicht darstellen lasse, ware doch ein tibereilter Schluss.

XXVI.

Ueber Fluorwa ssers toffs8ure.

0. Gore*).

(Philos. Transactions 1869, 173 ; Journ. of the Chem. SOC. 7, 368.)

A. Wasserfreie FluorwasserstoffsiWre.

Van

Der Vf. stellt diese Verbindung naeh der von F r e m y zuerst benutzten Methode , Erhitzeii von Fluorkalium-Fluor- wasserstoff dar. Dieses Salz wird aus kohlensaurem Kali und reiner wasseriger Fluorwasserstoffsaure crhalten, von der man so lange zu ersterem zufugt, bis die heim Erwarmen ent- weichenden Dampfe eineri deutlich sauren Geruch besitzen und Lakmus rathen. Das zur l'rockne gebrachte Salz wird durch vorsichtiges Erhitzen geschmolzen. Beim Erkalten er- starrt es zu einer weissen, harten, nicht zerfliessliehen Massc.

Zur Darstellung der FluorwasserstoffsLure verwendet man den Platinapparat (Fig. 1). In die Retorte H ( I 5,3 Cm. Hijhe und 3,8 Cm. Durchrnesser) werdeii 2800 Grains (381,4 Grm.) Fluorkaliorn-E'luorwasserstoff gebracht und bis zum Schmelzen crwarmt, urn jede Spur von Feuchtigkeit zu vertreiben. Die Retorte wird mit dem Platinrohr I (91,5 Cm. lang) luftdicht verbunden, was durch einen Kitt von Lampen- russ und geschmolzenem Sehwefel bewirkt wird. Das Rohr I umgiebt man mit einer Kaltemischung von 1 Th. Eis und 1 Th. Chlorcalciurn, welche durch die offene Riihre B eingefullt wird und verbindet es durch das Kniestiick D mit der Flasche C und dem Ableitungsrohr F. Die Dichtungen werden durch

*) Vergl. die vorliuinfige hlittheilung dies. Journ. 106, 437.