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Ni. 8/10371 Mrockmann, Hause: Uher clas Dracorubin ([I.). 1733 300. Hans Brockmann und Rudolf Haase: Uber das Dracorubin (11. Mitteil.) . TA4ns (1. Hiochcvn. AliteiI. cl. Ailgcrn. Chem. Univcl-sit~ts-T,abornl:. in G6ttingeir.J (ICingegnngen am 21. Juli 1937.) Das ,,l)rachenblut" (sanguis draconis) verdankt seine rote Farbe liaupt- siichlich deni D r a c o r u b i n , das in schon krystallisierter Form isoliert werden konntel). Auf Grund der CH-Bestimmungen und der Analyse des Hydro- chlorids hatten wir fur Dracorubin die Bruttoforniel C,,H,,O, angenonimen. Fast gleichzeitig mit unserer Mitteilung erscliien eine Arbeit von G. He s s e 2) ~ in der uber die Isolierung von zwei roten Farbstoffen aus sanguis draconis berichtet wird, von denen der in grofierer Menge gefundene als Dracocarmin, mid ein zweiter, in geringer Menge vorkommender, als Dracorubin bezeichnet wird. Fur Dracocarniin findet Hesse die Bruttoformel C,,H,,O,, fur sein 1)racorubin C,,H,40,. Da das Dracocarniin von Hesse und unser Dracorubin sehr ahnlich, wenn nicht gar identisch sind, und Abbauversuche, die wir inzwischen am 1)racorubin durchgefuhrt haben, erkennen lassen, dafi das Molekulargewicht cles Dracorubins griifier sein muB, als wir zunachst annahmen, haben wir verschiedene Oxoniumsalze des Dracorubins erneut analysiert. Dabei hat sich herausgestellt, da13 &as von uns seinerzeit zur Molekulargewichtsbestim- iiiung benutzte Hydrochlorid zweifellos niehr als ein Mol. Saure enthalten Iiat, da wir in dem Bestrehen, eiri Abdissoziieren von Saure aus dern Oxotiiuni- salz ZLI vernieiden, die Praparate nur kurz getrocknet hatten. Auf Grund unserer neuen Analysen fur das Hydrochlorid, Perchlorat und Pikrat finden wir nuniiiehr ein Molekulargewicht von 490. Die Analysenwerte fur unser Dracorubin liegen fur Kohlenstoff etwas hoher, fur Wasserstoff etwas niedriger als die Werte von Hesse. Wir haben ein durch dreinialige Adsorption besonders gereinigtes Dracorubin in ver- scliiedenen 1,aboratorien analysieren lassen und Ergebnisse erhalten, die riiit unseren fruher rnitgeteilten Analysen in guter Ubereinstimniung stehen. Auf Grund dieser CH-Bestinimungen und der Analysen der Oxoniunisalze nehnien wir die Bruttoformel C,,H,,O6 fur unseren E'arbstoff an. Uni das fiir diese Formel berechnete Molekulargewiclit 488 noch auf andereni Wege siclierzustellen, wurden kryoskopische Molekulargewichtsbestimmungen durch- gefuhrt. Wegen der geringen Loslichkeit des Dracorubins ist die Zahl der geeigneten 1,osungsmittel sehr klein. Am vorteilhaftesten erwies sich die Verwendung von Phenol. Die nach der Methode von Eyknian gefundeneii Werte stehen in befriedigender Ubereinstimmung mit den Analysen der Oxoniunisalze. Trotz der etwas abweichenden Analysenwerte ist das Draco- carniin von Hesse offenhar identisch mit unsereni Dracorubin. Bei der Alkalischmelze des Dracorubins entsteht, wie wir in unserer ersten Mitteilung angaben, Benzoesaure, und es tritt Geruch nach Aceto- phenon auf. Das Acetophenon haben wir als Dinitrophenyl-liydrazon ab- gefangen und durch Misclischmelzpunkt identifiziert. Benzoesaure entsteht ;117ch bei der Oxydation des Dracorubins mit Chrornsaure oder mit Wasserstoff- perosyd. I) H. Iirockrnaiin 11. K. Haase, 13. fig, 19.50 119361. 2, A. 524, 14 [1936].

Über das Dracorubin (II. Mitteil.)

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Ni. 8/10371 M r o c k m a n n , H a u s e : Uher clas Dracorubin ( [ I . ) . 1733

300. Hans Brockmann und Rudolf Haase: Uber das Dracorubin (11. Mitteil.) .

TA4ns (1. Hiochcvn. AliteiI. cl. Ailgcrn. Chem. Univcl-sit~ts-T,abornl:. in G6ttingeir.J (ICingegnngen am 21. Jul i 1937.)

Das ,,l)rachenblut" (sanguis draconis) verdankt seine rote Farbe liaupt- siichlich deni Dracorub in , das in schon krystallisierter Form isoliert werden konntel). Auf Grund der CH-Bestimmungen und der Analyse des Hydro- chlorids hatten wir fur Dracorubin die Bruttoforniel C,,H,,O, angenonimen. Fast gleichzeitig mit unserer Mitteilung erscliien eine Arbeit von G. H e s s e 2) ~

in der uber die Isolierung von zwei roten Farbstoffen aus sanguis draconis berichtet wird, von denen der in grofierer Menge gefundene als Dracocarmin, mid ein zweiter, in geringer Menge vorkommender, als Dracorubin bezeichnet wird. Fur Dracocarniin findet Hesse die Bruttoformel C,,H,,O,, fur sein 1)racorubin C,,H,40,.

Da das Dracocarniin von Hesse und unser Dracorubin sehr ahnlich, wenn nicht gar identisch sind, und Abbauversuche, die wir inzwischen am 1)racorubin durchgefuhrt haben, erkennen lassen, dafi das Molekulargewicht cles Dracorubins griifier sein muB, als wir zunachst annahmen, haben wir verschiedene Oxoniumsalze des Dracorubins erneut analysiert. Dabei hat sich herausgestellt, da13 &as von uns seinerzeit zur Molekulargewichtsbestim- iiiung benutzte Hydrochlorid zweifellos niehr als ein Mol. Saure enthalten Iiat, da wir in dem Bestrehen, eiri Abdissoziieren von Saure aus dern Oxotiiuni- salz ZLI vernieiden, die Praparate nur kurz getrocknet hatten. Auf Grund unserer neuen Analysen fur das Hydrochlorid, Perchlorat und Pikrat finden wir nuniiiehr ein Molekulargewicht von 490.

Die Analysenwerte fur unser Dracorubin liegen fur Kohlenstoff etwas hoher, fur Wasserstoff etwas niedriger als die Werte von Hesse. Wir haben ein durch dreinialige Adsorption besonders gereinigtes Dracorubin in ver- scliiedenen 1,aboratorien analysieren lassen und Ergebnisse erhalten, die riiit unseren fruher rnitgeteilten Analysen in guter Ubereinstimniung stehen. Auf Grund dieser CH-Bestinimungen und der Analysen der Oxoniunisalze nehnien wir die Bruttoformel C,,H,,O6 fur unseren E'arbstoff an. Uni das fiir diese Formel berechnete Molekulargewiclit 488 noch auf andereni Wege siclierzustellen, wurden kryoskopische Molekulargewichtsbestimmungen durch- gefuhrt. Wegen der geringen Loslichkeit des Dracorubins ist die Zahl der geeigneten 1,osungsmittel sehr klein. Am vorteilhaftesten erwies sich die Verwendung von Phenol. Die nach der Methode von Eyknian gefundeneii Werte stehen in befriedigender Ubereinstimmung mit den Analysen der Oxoniunisalze. Trotz der etwas abweichenden Analysenwerte ist das Draco- carniin von Hesse offenhar identisch mit unsereni Dracorubin.

Bei der Alkalischmelze des Dracorubins entsteht, wie wir in unserer ersten Mitteilung angaben, Benzoesaure, und es tritt Geruch nach Aceto- phenon auf. Das Acetophenon haben wir als Dinitrophenyl-liydrazon ab- gefangen und durch Misclischmelzpunkt identifiziert. Benzoesaure entsteht ;117ch bei der Oxydation des Dracorubins mit Chrornsaure oder mit Wasserstoff- perosyd.

I ) H. Iirockrnaiin 11. K. H a a s e , 13. fig, 19.50 119361. 2, A . 524, 14 [1936].

f 734 R r o c k m a n n , H a a s e : Uber das Dracorzcbin ([I.). [Jahrg. TO

Bei der Reduktion von Dracorubin mit Zinkstaub in Pyridin-Eisessig rntfarbt sich die Reaktionsfliissigkeit schnell, wird aber bei Luftzutritt wieder rot. Beim Behandeln mit Zinkstaub in Eisessig tritt dagegen keine Entfar- bung ein.

Durch Einwirkung von Brom auf Dracorubin entsteht eine gut krystalli- sierende Bromverbindung, die in allen Losungsmitteln schwerer loslich ist als Dracorubin und scliarfe, langwelligere Absorptionsbanden besitzt als dieses. Wir nehmen an, daB in dieser Verbindung ein Dibrom-Substitutions- proclukt des Dracorubins vorliegt. Die Analysenwerte sind fiir Kohlenstoff und Wasserstoff etwas zu niedrig, fur Brom dementsprechend etwas zu hoch, was wohl auf eine Beimengung schwer abtrennbarer holier brornierter I’rodukte zuruckzufuhren ist.

Wird Dracorubin in Eisessig unter Verwendung von Platin-Katalysator mit 7-8 Mol. Wasserstoff liydriert, so entsteht in einer Ausbeute von etwa 6 0 (5; ein f arbloses Hydrierungsprodukt, das aus der Hydrierungsflussigkeit in Nadelchen ausfallt 3). Die Analysen des Hydrierungsproduktes stimmen am besten auf die Bruttoforiiiel C,,H,,O,, lassen aber eine urn 2 €1-Atome reichere Pormel niclit mit Sicherheit ausschliefien. Danach ist der Ubergang von Dracorubin in das farblose Produkt mit einer Aufnahme von 7 oder inoglicherweise 8 Mol. Wasserstoff verbunden. Wir bezeichnen dieses Hydrie- rungsprodukt, das bei 248O unter Rotfarbung schmilzt, vorlaufig als a -Hydro - dr a c or u b i n. Die polarimetrische Untersuchung von a-Hydro-dracorubin hat ergeben, da13 es optisch aktiv ist ([a]::: +740 in Pyridin), und dal3 deni- nach irn Dracorub in e in opt i sch ak t ive r Natur farbs tof f vorl iegt . 1)racorubin selber, dessen optische Aktivitat wegen seiner tiefroten Farbe nur mit Hjlfe der Cadmiumquecksilberlampe gemessen werden kann, zeigt in Chloroform eine spezif. Drehung von [a]::: -35O 4).

Die Untersucliung des a-Hydro-dracorubins auf aktive H-Atome nach %erewit inoff-Rotl i fuhrte zu einem Wert von 1..5, woraus auf die Anwesen- heit von inindestens einer OH-Gruppe zu schlieflen ist. Da Dracorubin selbst keine aktiven H-Atome besitzt, ist die OH-Gruppe des Hydrierungsproduktes offenbar durch Iieduktion einer Ketogruppe entstanden. Damit ist neben deni Sauerstoffatom, das fur die Bildung der Oxoniumsalze verantwortlich ist, ein weiteres Sauerstoffatom im Dracorubin festgelegt.

Beim Versuch, im Dracorubin Ketogruppen durch Uinsetzung mit Hydroxylamin nachzuweisen, erhielten wir ein gut krystallisierendes farbloses Oximierungsprodukt, das sich beim Erhitzen in ein rotes Produkt ver- wandelt, welches in Losung die Absorptionsbanden des Dracorubins zeigt. Mit der Untersucliung des Oximierungsproduktes sind wir beschaftigt .

Bemerkenswert ist die leichte Oxydierbarkeit des a-Hydro-dracorubins. Die f arblose Hydrierungsflussigkeit farbt sich bei Luftzutritt schnell gelbrot, weslialb beim Abfiltrieren und Umkrystallisieren des Hydrierungsproduktes zweckmal3ig unter LuftabschluB gearbeitet wird. Wird a-Hydro-dracorubin in Benzol mit Chloranil dehydriert, so farbt sich die farblose Losung zunachst gelbrot, dann carminrot und zeigt dann die Absorptionsbanden des Draco- rubins. Gleichzeitig fallt ein schwerloslicher braunroter Niederschlag aus.

7 H. Hrockmann u. R. H a a s e , B. 69, 1952 [1936]. 4) Die Bestimmung wurde von Hm. Dr. Wal lenfe l l s , Heidelberg, durchgefiihrt.

Nr. 8/10371 B r o c k m a n n , H a a s e : uber das Dracorubin (II.). 1735

Aus der i-oten Reaktionsldsung und aus dem Niederschlag haben wir eine dunkelrote, gut krystallisierende Substanz erhalten (Schinp. 280°), die niit Dracorubin Schnielzpunktsdepression zeigt, in der Lage der Absorptions- banden aber genau mit Dracorubin iibereinstiinmt. Die Analyse ergibt, da8 diese Verbindung wasserstoffreicher ist als Dracorubin. Die Analysen- werte stiinnien auf die Bruttoformel C,2H,o0,, schlieoen aber die Ii'orrnel CB2H2R05 nicht atis. Niiiinit man die erste Formel als richtig an, und fiix a-Hydro-dracorubin die Formel C,,H,,O,, so ist die Deliydrierung mit einein Verlust von 8 H-Atomen verbunden. Wir bezeichnen das netie farbige Hydrierungsprodukt vorlaufig als P-Hydro-dracorubin. Es ist in seinen Eigenschaften dem Dracorubin sehr ahnlich und la8t sich nach unseren bisherigen Urfahrungen nur sehr scliwer von diesem trennen. Man wird danlit rechnen miissen, da8 auch P-Hydro-dracorubin im Drachenblut als Naturfarbstoff vorkoinmt und als Beimengung des Dracorubins dessen Analysenwerte falsclien kann.

Uber den Mechanismus der Dehydrierung 1a8t sich nocli nichts Bestimmtes aussagen. Man kann deutlich zwei Reaktionsstufen unterscheiden, die Dehydrierung zu gelbroten Produkten mit einer oder zwei Absorptions- banden, die schnell verlauft und schon durch Luftsauerstoff eintritt, und die daran anscliliefiende langsalner verlaufende Dehydrierung mit Chloranil zuni P-Hydro-dracorubin. Ob in dem schwerloslichen Niederschlag, der sich bei der Uinsetzung des a-Hydro-dracorubins mit Chloranil bildet, ein Zwischen- produkt der Dehydrierung vorliegt, wie sie kiirzlich von R. Crieg6e5) bei der Dehydrierung mit Chinonen aufgefunden wurden, mul3 noch untersucht werden. Die Aufklarung des Deliydrierungsvorganges wird dadurch erschwert, da8 die berechneten Analysenwerte fur Bruttoformeln, die sich uin 2 H-Atome unterscheiden, wegen des groBen Molekulargewichtes sehr nahe beieinander- liegen, und so eine endgiiltige Entscheidung zwisdien den Bruttoformeln der 'beiden Hydrierungsprodukte nur durch sehr genaue Analysen zu erbringen ist .

Urn einen naheren Einblick in die Konstitution des Dracorubins zu er- halten, liaben wir zahlreiche Abbauversuche auf oxydativem Wege durch- gefiihrt. Am erfolgreichsten war die Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd, bei der ein sclidn krystallisierendes gelbes Oxydationsprodukt vom Schmp. 248O gefaBt werden konnte, das noch optisch aktiv ist, und dessen Analysen am besten auf die Bruttoformel C,,H,,O, stimmen. Dieses Abbauprodukt lafit sich in ein krystallisiertes Hydrierungs- und Acetylierungsprodukt iiberfuhren und kann durch therniische Zersetzung weiter abgebaut werden. Dariiber sol1 im Zusanimenhang demnachst berichtet werden.

Beschreibung der Versuche.

D r a c o r u b i n : Die Darstellung erfolgte nach der friiher angegebenell Methode 6, iiber das Pikrat . Als Ausgangsmaterial wurde sanguis draconis (pulvris.) von 5;. Merck sowie sanguis draconis in massa von Caesar & L o r e t z verwendet. Der mehrmals aus methanolhaltigem Benzol umkrystalli- sierte Farbstoff wurde aus Chloroform in einer Saule von Aluininiumhydroxyd I11 adsorbiert. Es bildete sich eine einheitliche rote Zone aus. Der obere und untere Teil der Zone wurde verworfen, der mittlere Teil niit Chloroform, das 5 yo Methanol enthielt, eluiert. Der beim Verdampfen cles Eluates hinter-

b) R. 69, 2758 [1936]. s) U. 69, 1952 [1936]

1530 Rroc l rmann , H a a s e : i?De.r clas Dracorubin (‘11.). [ Jdirg. T O

hliebene krystalline Kiickstand wurde erneut in Chloroform gelost und die Adsorption in der beschriebenen Weise noch %ma1 wiederholt. I)as so ge- woiineiie I’raparat zeigte den Schnip. 31.4-315O (R er l - Block, ahgekurztes ’I‘hernionieter niit Rinteilung in O.ZO, loo unterhalb des Schmelzpunktes eingesetzt. Beiin langsamen Erhitzen liegt der Schnielzpunkt niedriger und ist unschiirfer ; tinter diesen Bedingungen wurde niit eineni gewijhrilicheii Thermometer cler Schinp. 206--298° beolnchtet).

Mit dem so gereinigteii Praparat haben wir noch einnial die Lage der Absorptionsbanden uberpriift. 13enierkenswert ist, dal3 die Absorptions- tianden in Methanol, in welcheiii sich Dracoi-ubin im Gegensatz zu anderen I,osringsniitteln niit gelbsticliig roter Farbe lost, auffallend kurzwellig und sehr unscharf sind (538 mp, 499 mp), (Durch einen Druckfehler, der, wir leider iibersehen haben, sind die Wellenlangen fiir die Absorptionsbanden in Methanol in unserer ersten Mitteilung zii hoch angegeben.) 1Sin ahnliches Verhalten findet sich bei Carotinoiden, in denen CO-Gruppen in Konjugation zii koiijugierten Doppelbindungen stehen7). In reinstem 13enzol fanden wir die Absorptionsbanden init unserem besteii Prgparat bei 589, 544, 502 mp. Die friiher gefundenen, etwas kiirzeren Wellenlangen beruhten auf eineni geriiigen Methanolgehalt des Benzols. Schon sehr kleine Mengen Methanol xrerschieben in Renzol die Lage der Absorptionsbanden nach Blau.

Die Analysen des durch 3-malige Adsorption gereinigten I’riiparstes u~urcten an vcrschicdenen Stcllcn ausgefiilirt.

1) 4.241, 4.237 mg Sbst.: 12.250, 12.230 mg CO,, 1.930, 1.920 mg 13,O; 2) 4.964 nig Sbst.: 14.285 mg CO,, 2.160 mg H,O; 3) 4.511 mg Sbst.: 13.017 mg CO,, 1.923 nig H,O. - - 0.2196, 0.284 g Sbst. in 23.00, 15.4 g I’lienol: A = 0.1300, 0.2750.

C&2406. l3cr. C 78.66, 1-1 4.06, Mol.-GeTy. 488. (kf. 1) ,, 78.78, 78.72, ,, 5.00, 5.07 (Kotli), ,, 52.jP4X3.

I , 2 ) , I 78.48, ,) 4.87 (Sc h o c 11 e r) , ,, 3) ,, 78.70, ), 4.77 (M.).

20.0 nig Slist. in 5 ccm Chloroform. CL = - 0.070, I = 0.5 din. [:a]::,: -350. D r a c o r ub in- h y d r ochl or i d : In1 Vakuum-Exsiccator his zur Gexviclits-.

3.323, 3.1 59 nig Sbst. : 0.900, 0.870 mg AgC1. konstanz getrocknet.

C3,H,406, HCI. Ber. C1 6.76. Gef. C1 6.70, 6.51.

D r a c or ti b i n p er chl or a t : 1ni Vakuuni-~:xsiccator his zur Ge-i\iclits-

2.845, 2.913 iiig Shst.: 6.59, 6.77 nig CO,, 1.18, 1.23 mg I3,O. -~ 3.850 nip Slxt. : konstani! getrocknet.

0.945 mg AgCl. C,,H,,O,, I-ICIO, + H,C). l k r . C 63.29, I1 4.40, C1 5.85.

Gef. ,, 63.17, 63.38, ,, 4.64, 4.72, ,, 6.07.

Dracorub inp ik ra t : Gine heiWe Losung von Dracorubin in Methanol wurde niit einer Losung von Pikrinsaiure in Methanol versetzt. Das Pikrat krystallisierte in feinen gelben Nadeln, die am Methanol urnkrystallisiert wurden.

5.585 mg Shst. : 0.294 ccni N, (24O, 738 mm). C,,HZ7O,,N,. Ber. N 5.86. Gei. N 5.88.

Kalischmelze von Dracorub in : 200 mg Dracorubin wmden in eineiii Rundkolbchen mit konz. Kalilauge iiber freier Flanime erhitzt . Naclidem der

7) T i . K u h n u. H. E r o c k m a n n , A. ,516, 95 1193.51.

Nr. 8'la37] B r o c k m a n n , H a a s e : Uber das Dracoruhin ( I I . ) . 1737

groIJte Teil des Wassers verdanipft und Geruch nach Acetophenon aufgetreten war, wurde mit einer Vorlage verbunden, die mit einer salzsauren alkohol. Losung von Dinitro-phenylhydrazin beschickt war, und das Erhitzen fort- gesetzt. In der Vorlage schieden sich nach einiger Zeit gelbe Nadeln aus, die ails Chloroform-Methanol umkrystallisiert wurden. Schmp. 245-246O (korr.). Keine Schnielzpunlrtsdepression mit dem D in i t r 0- phen y lh y dr az o n des Ace t op h e n o n s.

Broni ierung von Dracorub in : 450mg Dracorubin wmden in200ccm Chloroforin gelost und nach Zusatz von 1 g Brom 5 Min. erwarmt. Aus der Keaktionsldsung schieden sich nach einiger Zeit in der Kalte gelbbraune Nadeln von Brom-dracorubin-hydrobromid ah, die an der Luft ge- trocknet wurden. Das lufttrockne Material (906 mg) verlor beim Aufbewahren im Vak. iiber KOH erheblich an Gewicht (275 mg). Nachdem Gewichts- konstanz eingetreten war, wurde in heiBein Pyridin gelost, woraus sich beim Erkalteii das Rromprodukt in dunkelroten, glamenden Nadeln abschied. Zur Reinigung wurde nochmals in vie1 Chloroform gelost und mit Sodalosung durchgeschiittelt. Aus der eingeengten Chloroform-Losung krystallisierte der Farbstoff in dunkelroten Nadeln. Er zeigt keinen Schmelzpunkt, sondern zer- setzt sich bei etwa 300O. Das Dibrom-dracorubin ist in allen Losungs- mitteln schwerer .liislich als Dracorubin. Methanol wird selbst in der Warme nicht angefarbt. Die Absorptionsbanden in den verschiedenen Losungsmitteln sind scharf und langwelliger als beim Dracorubin.

Losungsmittel Lagc der Absorptionsbanden in m p Chloroform. . . . . . . . . . . . 586 542 500 lienzol . . . . . . . . . . . . . . . 600 552 511

2.718, 2.801 mg Sbst.: 5.86, 6.05 mg CO,, 0.88, 0.91 mg H,O. - 3.254, 3.038 mg Shst.: 1.990, 1.860 mg AgBr.

C,,H,,O,Br,. Rer. C 59.42, 1-I 3.43, Br 24.7. Gef. ,, 58.80, 58.91, ,, 3.62, 3.63, ,, 26.02, 26.05.

a -Hydro -d raco rub in : 1 g Dracorubin wurde in 25 ccm Eisessig p. a. suspendiert und mit 100 mg Platin (aus Platinoxyd) als Katalysator hydriert. Die anf anglich schnell erfolgende Wasserstoff-Aufnahme wurde, nachdem die Substanz in Losung gegangen war, bald trager, und aus der farblos gewordenen Reaktioiisfliissigkeit scliied sich in langsani zunehmender Menge das Hydrie- rungsprodukt in farblosen Nadelclien ah. Nachdem im Verlauf von 3 Tagen etwa 8 Mol. Wasserstoff aufgenommen worden waren und die Hydrierungs- geschwindigkeit sehr klein geworden war, wurde die Suspension des Hydrie- rungsproduktes vom Katalysator dekantiert und schnell filtriert. Das anfang- lich farblose Filtrat farbte sich an der Luft schnell gelbrot. Bei der Aufarbei- tung des Filtrates konnten lreine krystallisierten Produkte gefaRt werden. 'Das aiif der Nutsche befindliche, noch mit Katalysator vermengte Hydrie- rungsprodukt (G50 mg) wurde mit leicht siedendem Petrolather gewaschen, unter LuftabscliluB in 1ieiIjem Benzol gelost und durch Filtration vom Kataly- sator abgetrennt . Aus dem Filtrat krystallisierte nach Zusatz von Normal- benzin das cx-Hydro-dracorubin in farblosen Nadelbiischeln. Nach 3-maligem Umkrystallisieren aus Renzol-Benzin schmolz das Praparat unter Rotfarbung bei 247-248O korr. Das Hydrierungsprodukt ist loslich in Chloro- form und Pyridin. Bei Zusatz von Wasser fallt es aus Pyridin in farblosen Nadeln aus. In heil3em Benzol und Aceton ist die Loslichkeit einigermden gut, beide Losungsmittel eignen sich zum Umkrystallisieren. In warmem und

1'738 B r o e k m a n n , H u u s e : Uber das Drucorzcbin ( I I . ) . [Jahrg. 70

kaltem Methanol ist das a-Hydro-dracorubin wenig, in Benzin und Petrolather sehr schwer loslich. Zusatz von etwas Alkali erhoht die Loslichkeit in kaltem Methanol. Beini Stehenlassen an der Luft farben sich die Losungen gelbrot.

,stcliu11g. Ziir Analyse wurdc bei 100" im Valr. grtrocknet. I'riiparate verschiedener Dar-

1 ) 4.014, 4.026mg Sbst.: 11.23, 11.26 m g C O X , 2.83, 2.84mg H,O; 2) 4.601, 4 299 mg Sbst. : 12.893, 12.059 mg CO,, 3.219, 3.046 m g HZO; 3) 2.935, 2.880 mg Sbst. : 8.25, 8.09 mg CO,, 2.09, 2.02 iiig H,O.

C,,H,,O,. I<cr. C 76.14, H 7.99. C,,H,,05. Iier. C 76.45, H 7.62. 1) (kf. C 76.30, 76.28 IX 7.89, 7.89 (Roth) . 2) ,, ,, 76.41, 76.50 ,, 7.83, 7.91 (M.) 3) ,, ,, 76.66, 76.61 ,, 7.96, 7.H5 (Kautz) .

P.cstimmung der aktiven II-Atome riach Zerewi t inof f -Roth : 10.40 mg Sbst. yo = 0.58 ccm CH, bei 29O; v,, = 0.68 ccm CH, bei 95u in Pyridin.

31.0 nig Sbst. in 2 ccm Pyridin: cc = $-0.41U (:t 0.0150). Gef. fiir C,,H,,O, 1.46 aktive H.

[R]:: + 7 4 S U (& 3O).

Anm. bei cler Korrelrtur : I:ci tlcr Knlisclimelze des a-I-Ipdro-clracoriibins koniite kein Acetophenoil nachgewiesen merdcn.

p - H y d r o - dr a c o r u b i n : 500 mg u - H y d r o - dr a c o r u b i n wurden in 200 ccm 1ieilSem Benzol gelost uiid mit einer Benzol-I,osung von iiberschiiss. Cliloranil versetzt, wobei sich die I,Gsung sofort rot farbte. Nach kurzem Kochen wurde, naclidem die rote Farbe nicht mehr an Intensitat zunahm, eTkalten gelassen. Sclion wahrend des Kochens fie1 ein braunroter Nieder- schlag aus, der nach dem Erkalten abfiltriert wurde. Das rote Filtrat zeigte die Absorptionsbanden des Dracorubins. Der Niederschlag wurde rnit heiBer verd. Natronlauge behandelt, nach dem Trocknen mit Benzol im Soxleth erscliopfend ausgezogen, darauf abermals mit Natronlauge behandelt und wiederum mit Benzol ausgezogen. Die abwechselnde Behandlung mit verd. Natronlauge und Benzol wurde noch mehrmals wiederholt. Die vereinigten Benzol-Ausziige, die alle die Absorptionsbanden des Dracorubins zeigten, wurden in1 Vak. verdampft. Der krystalline dunkelrote Riickstand wurde in Benzol, das 2% Methanol enthielt, gelost und die Losung durch eine Saule von Alu- nziniumhydroxyd I11 filtriert. Beim Einengen des Filtrates schied sich das P-Hydro-dracorubin in glanzenden, dunkelroten Krystallen ab, die aus niethanolhaltigem Benzol umkrystallisiert wurden. Schmp. 280" (korr.) ; Misch- schmelzpunkt rnit Dracorubin 2720 (korr.). p-Hydro-dracorubin ist in den verschiedenen Losungsmitteln etwas loslicher als Dracorubin. Die Absorptions- banden sind die gleichen wie die des Dracorubins.

Priiparate bei l o O D im Vak. getrocknet. 1) 4.749, 4.390 mg Sbst.: 13.570, 12.531 mg CO,, 2.459, 2.244 mg H,O. 2) 5.006,

C,,H,,O,. Ber. C 77.69, H 6.12. C,,H,,O,. Ber. C 78.01, H 5.73. 5.480 mg Sbst.: 14.245, 15.560 mg CO,, 2.720, 2.930 mg H,O.

1) Gef. C 77.93, 77.85, H 5.79, 5.72 (M.). 2 ) ,, ,, 77.63., 77.64, ,, 6.08, 5.99 (Schoeller) .