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iiber Zimmtcassia. 99 Was nach der Behandlung mit kaltem Wasser im Fil- ter zuriickgeblieben war, Ioste sich in siedendem bald auf. Weiogeist von 90 Procent bedurfte nur einer Minute zur Auflosung desselben, urn namlich zu einer hochst duakeln und dicklichen Tinctur zu werden. Siedender Aether hatte wenig Wirkung darauf. Die Flussigkeit war weingelb. Mehrere Versuche lehrten, dass die in erwahnten drei Flussigkeiten gelosle Substanz eine mil sehr wenigem Harz vermengte nicht gewohnliche Gerbsaure sei, indem sie in reinem Zustande das Eisenoxyd braun fallte. Das mit Weingeist ausgezogene Zimmtpulver lieferte mit Wasser gekocht ein Filtrat, welches in die Enge ge- brachl, ein geschmackloses Gummi darbot. Annahernd war das Resultat obiger Versuche dieses : Pflanrenfaser.. ..... 52 Curnmi ............ 14 CerbsBure. ........ 16 Harr eine Spur. Der Verlust ist auf erstere zu beziehen, da wabrend der Manipulation Theilchen davon verstreuet wurden. Wir besitzen eine Analyse der Zimmtcassia von Bu cho 12, in deren Resultat von keiner Gerbsaure, son- dern allein von einem geschmacklosen Harze die Rede ist. Solhe den sonst so accuraten Arheiter der Umstand getauscht haben, dass die hier gewonnene Gerbsaure mit kallem Wasser gewaschen, jene in der That fast geschmack- 10s zuruekliess? V a u q el in fand Gerbsaure im englischen Canehl. ----+m-+- Ueber das Extract nnd das Harz der Wacholderbeeren ; von D e m se 1 b e n. 8lan erhdt aus den frischen Wacholderbeeren, wenn sie zur Gewinnung ihres fluchtigen Oels und ihres was- serigen Extracts (Wacholdermuss) in einer Destillirblase

Ueber das Extract und das Harz der Wacholderbeeren

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iiber Zimmtcassia. 99

Was nach der Behandlung mit kaltem Wasser im Fil- ter zuriickgeblieben war, Ioste sich in siedendem bald auf. Weiogeist von 90 Procent bedurfte nur einer Minute zur Auflosung desselben, urn namlich zu einer hochst duakeln und dicklichen Tinctur zu werden.

Siedender Aether hatte wenig Wirkung darauf. Die Flussigkeit war weingelb.

Mehrere Versuche lehrten, dass die in erwahnten drei Flussigkeiten gelosle Substanz eine mil sehr wenigem Harz vermengte nicht gewohnliche Gerbsaure sei, indem sie in reinem Zustande das Eisenoxyd braun fallte.

Das mit Weingeist ausgezogene Zimmtpulver lieferte mit Wasser gekocht ein Filtrat, welches in die Enge ge- brachl, ein geschmackloses Gummi darbot.

Annahernd war das Resultat obiger Versuche dieses : Pflanrenfaser.. ..... 52 Curnmi ............ 14 CerbsBure. ........ 16 Harr eine Spur.

Der Verlust ist auf erstere zu beziehen, da wabrend der Manipulation Theilchen davon verstreuet wurden.

Wir besitzen eine Analyse der Zimmtcassia von Bu cho 12, in deren Resultat von keiner Gerbsaure, son- dern allein von einem geschmacklosen Harze die Rede ist. Solhe den sonst so accuraten Arheiter der Umstand getauscht haben, dass die hier gewonnene Gerbsaure mit kallem Wasser gewaschen, jene in der That fast geschmack- 10s zuruekliess? V a u q el in fand Gerbsaure im englischen Canehl.

----+m-+-

Ueber das Extract nnd das Harz der Wacholderbeeren ;

von D e m s e 1 b e n.

8lan erhdt aus den frischen Wacholderbeeren, wenn sie zur Gewinnung ihres fluchtigen Oels und ihres was- serigen Extracts (Wacholdermuss) in einer Destillirblase

30 du hlenil, iiber Exlracl und Harz der CT’acholderbeeren.

behandelt sind, ein ebenso schones nnd wirksames Pra- perat, als wenn es durch Infusion und langsames Abrau- chen (2. B. bei 65-75’ C.) dargestellt ist; ein Verfahren, welches den Vortheil gewiihrt, die Besren ungestoseen anwenden zu durfen, da sie schon nach kurzer Zeit des Kochens 80 weich sind, dass sic sich leicht pressen lassen.

Die Ausbeute des lluchtigen Oels ist hier imrner sehr Sering, doch deckt sie die Kosten der Feuerung grossten- theils, zumal wenn auf grosiie Qaantitaten der Beeren gearbeitet und das ubergegangene Wasser wieder benutzt wird.

Der colirte Absud, welcher ziemlich dicklich sein kann, muss eioige Stunden zum Absetzen hingestelit und dann schnell eingekochl werden. Er giebt dann ein sehr siis- ses Product, welohes bei seiner Vertheilung in Wasser dieses sehr trubt. blan glaube nicht, dass es weniger Geruch habe, als das bei 65-750 abgerauchte Extract ; denn da das Abrauchen bei dieser Temperatur acht Ma1 so viel Zeit als das Einkochan erfordert, so bleibt in bei- den Fallen. nicht viel fluchtjges Oel zuriick. Kame es ubri- gens auf dieses an, so bemerke ich, dass einige Tropfen desselben auf mehrere Pfunde des Extracts dieses schon mehr als zu stark riechend etc. rnachen wiirde.

Die nach dem Kochen gepressten Beeren enkhalten, was merkwiirdig ist, eine solche Menge Harz, dass die Ilande beim Anfassen des zuruckgebliebenen Kuchens ganz klebrig davon werden.

Es schien mir nicht uninteressant, dieses harz naher kennen zu lernen, deshalb zog ich eine gute Quantitat desselben mit Weingeist aus. und da seine aussern Eigen- schaften sich denen des CuajaLharzes naherten, so stellte ich mil beiden folgende Versuche an.

I ) ?dil Eisenchlorid und nachher mit Wasser vcrsetzt, erlitt die Wacholderbeerharz - Auflosung eine schmutzig- grune Triibung. Die Guajakharz- Auflosung ebenso behan- deit, eine weisse.

2) Kupferchlorid liess erstere ,unverandert ; hinzu- geselzles Wasser .gab eine w&sse Trlibung. Die zweile

Stieren. Untersi&ing eines Aragonits tlon Eofgeismar. 31

wurde durch dieses Reagens blau und nach dem Zusatz von Wasser weissgriinlich getrubt.

3) Merliurclorid veranderte die Auflosung beider gar nicht. Mit Wasser wurden sie weiss.

4) Kalichromat brachte keine Veranderung in beiden AuOosungen hervor. M i t Wasser triibte sich erstere aber weiss, die andere griinblau.

Obige Versuche fielen also in den hervorgebrachten Ersckeinungen so aus, dass man an der Identitat beider zu zweifeln Ursache b t , obgleicli wahrscheinlich djo Ele- mentaranalyse ahnliche Resultate geben wird.

Der beim Einsieden des Wacholderbeerabsuds gewon- nene Schaum enthielt eine grosse Menge Harz, welches mittelst-Weingeistes abgesondert, sehr schon grun erschieo, was wohl von vie1 beigemengtem Blattgrun herruhrt.

Ob das Wacholderbeerharz therapeutisch benutzt zu werden verdient und vielleicht gar das Guajakharz ersetzen kann, scheint mir kein uninteressanter Gegenstand arzt- licher Versuche zu sein.

--- Uatersuchueg eines Aragonits Y O ~ Hofgeismar

in 'Wurhessen ; yon

Dr. E d u a r d S t i e r e n .

Bei dem Ordnen rneiner kleinen Sammlung von Mine- ralien fand ich einige Exemplare Aragonit., welche ich vor mehreren Jahren am Papenberge bei Hofgeismar gesam- melt habe, und da es rnir nicht. bekannt ist, dass dieser Aragonit schon untersucht worden, hielt ich es nicht fur uberflussig, denselben einer cliemischen Analyse zu unter- we rfen und diese zu veroffentlichen.

Der Aragonit kornmt am Papenberge nebst Kalkspath auf Basalt, in dessen Conglornerat und in Basaltluff vor.