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Rose: Ueher das goldhaltige GIas. 75 erde 0,13, Kohlensiure 43,52, Wasser 1,07 = (Ca, Mg) 0 + co, . Rickelspeiss con der Wissenbaeher Nickelhiitte bei DilZenburg: Nickel 55,575, Kupfer 2,925, Eisen 0,600, Arsenik 31,975, Schwefel 7,955 , unlijsl. Riicks tand und Verlust 0,970. Nlckelhaltiyes Garkupfer von der Isabsllenhiitte bei Dillen- bury: Kupfer 97,49, Nickel 0,69, Eisen 0,31, Schwefel 0,14, Silicium 1,35. Kaufdiches A'ickelmefald, aus Xckelspeise dar- gestellt von Hen be1 in Kassel: Nickel 89,35, Kupfer 7,%, Eisen 2,69. VII. Ueber das goldhaltige Glas. Von R. Rose. (Aus d. Ber. der Bed. dcadcmie.) S p 1 i t t g e r b e r hat einige Versuche iiber die merkwiirdige Eigenschaft des weissen goldhaltigen Glases angestellt, beim An- wzrmen oder bei der Temperatur des anfangenden schwachen Gliihens sch6n robinroth zu werden, ohne seine Durchsichtigkeit ZLI verlieren. Er fand, dass der Erfolg eben so gut in Sauer- stoffgas wie in Wasserstoffgas vor sich geht, und selbst auch in verschlossenen Tiegeln, in Sand, Kohlenstaub oder in Zinnoryd gepackt , stattfindet. Ich habe einige Untersuchungen mit einem farblosen Gold- glase angestellt, das auf der dem Grafen von S c h a f f g o t s c h gehBrigen Josephinen-Hatte in Schlesien bereitet morden war und das ich der Giite des Hrn. Po hl, des Directors dieser Hiitte, verdanke. Ich fand, class dasselbe rubinroth wrrde, sowohl wenn es in einer Atmosphlre von Sauerstoffgas als auch yon Kollen- sriuregas erhitzt wurde. In Wasserstoffgas gegliiht, w r d e es nur schwach rtithlich und grau gefirbt, offenbar wohl dadurch, dass das in demselben enthaltene Bleioxyd reducirt mrde- Wurde das Glas einer gtisseren Hitze ausgesetzt , bei wel- cher es anfing etwas weich zu werden, so murde es an diesen

Ueber das goldhaltige Glas

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R o s e : U e h e r d a s g o l d h a l t i g e GIas. 75

erde 0,13, Kohlensiure 43,52, Wasser 1,07 = (Ca, Mg) 0 + co, . Rickelspeiss con der Wissenbaeher Nickelhiitte bei DilZenburg: Nickel 55,575, Kupfer 2,925, Eisen 0,600, Arsenik 31,975, Schwefel 7,955 , unlijsl. Riicks tand und Verlust 0,970. Nlckelhaltiyes Garkupfer von der Isabsllenhiitte bei Dillen- bury: Kupfer 97,49, Nickel 0,69, Eisen 0,31, Schwefel 0,14, Silicium 1,35. Kaufdiches A'ickelmefald, aus Xckelspeise dar- gestellt von H e n be1 in Kassel: Nickel 89,35, Kupfer 7,%, Eisen 2,69.

VII. Ueber das goldhaltige Glas.

Von

R. Rose.

(Aus d. Ber. der Bed. dcadcmie.)

S p 1 i t t g e r b e r hat einige Versuche iiber die merkwiirdige Eigenschaft des weissen goldhaltigen Glases angestellt, beim An- wzrmen oder bei der Temperatur des anfangenden schwachen Gliihens sch6n robinroth zu werden, ohne seine Durchsichtigkeit ZLI verlieren. Er fand, dass der Erfolg eben so gut in Sauer- stoffgas wie in Wasserstoffgas vor sich geht, und selbst auch in verschlossenen Tiegeln, in Sand, Kohlenstaub oder in Zinnoryd gepackt , stattfindet.

Ich habe einige Untersuchungen mit einem farblosen Gold- glase angestellt, das auf der dem Grafen von S c h a f f g o t s c h gehBrigen Josephinen-Hatte in Schlesien bereitet morden war und das ich der Giite des Hrn. P o hl, des Directors dieser Hiitte, verdanke. Ich fand, class dasselbe rubinroth wrrde, sowohl wenn es in einer Atmosphlre von Sauerstoffgas als auch yon Kollen- sriuregas erhitzt wurde. In Wasserstoffgas gegliiht, w r d e es nur schwach rtithlich und grau gefirbt, offenbar wohl dadurch, dass das in demselben enthaltene Bleioxyd reducirt mrde -

Wurde das Glas einer gtisseren Hitze ausgesetzt , bei wel- cher es anfing etwas weich zu werden, so murde es an diesen

76 Rose : U e b e r d n s g o l d l i a l t i g e G i n s .

Stellen leberfarben. In der Flamme des Knallgasgeblises sclimolz das rothe Glas zu farblosen Tropfen. Es gelang mir aber nicht, wie S p l i t t g e r b e r , diesem farblosen Glase durch’s Erwirmen die rubinrothe Farbe wieder mitzutheilen.

S p 1 i t t g e r b e r ist der Meinung, dass das farblose Goldglas ein Silicat des Goldoxyds enthilt , welches beim Erhitzen in Goldorydul venvandelt wird, durch dessen stark farbende Kraft selbst bei einer genngen DIengc eine dunkle Farbe im Glase hervorgebracht werden kann. Da wir aber das Goldoxyd we- der auf nassem, noch weniger auf trocknem Wege mit Sluren verbinden kUnnen, und wir eigentlich gar keine salzartige Ver- bindungen desselben kennen, so ist es nicht sehr mahrscheinlich, dass es ein Silicat des Goldoxyds gebe. Wenn aber auch wirk- lich ein solches in dem farblosen Goldglase existiren sollte, so sieht man nicht den Grund ein, warum dasselbe bei einer weit niedrigeren Temperatur, als zu seiner Erzeu,gmg nothwendig ist, Sauerstoff verlieren und sich in Goldosydul verwandeln sollte, und zwar in einer Atmosphiire von Sauerstoffgas selbst.

Andrerseits wissen mir jetzt, dass das Goldoxydul, welclies eine Rase ist, sich in seinen Verbindungen bestjndiger als das Oxyd verhslt. Wir wissen, dass der Purpur des C a s s i u s , der nach B e r z e l i u s’s neueren Ansichten eine Doppelrerbindung von zinnsaurem Zinnoxydul und zinnsaurem Goldoxydul ist, eine holie Temperatur ohne Zersetzung ertragen kann.

Es scheint mir daher weit natiirlicher, in dem farblosen Goldglase ein Silicat des Goldoxyduls anzunehmen, das wie der Purpur des C a s s i u s in Verbindung mit andern Silicaten eine hohe Temperatur ohne Zersetzung ertragen kann und diese zu seiner Bildung erfordert. Wird ein solclies neutrale , oder viel- leicht auch saure farblose Silicat von Neuem erwiirmt, und zwar bei einer Temperatur, die niedriger ist als die, bei welcher es erzeugt worden ist, so scheidet sich ein Theil des Goldoxgduls aus. Dieses sich ausscheidende Goldoxydul ist es, welches in kleiner Menge eine grosse Menge Krystallglas dunkel-rubinrotli zu f5xben im Stande ist.

Diese Ansicht scheint mir besonders durch die Analogien unterstiitzt zu werden, welche das Goldglas mit dein Glase des Kupferoxyduls hat.

R o s c : U e b c r d a s g o l d h a l t i g e G l a s . 77

Gold- und Kupferoxydul haben nicht nur eine gleiche nto- mistische Zusammensetzung , solidern auch Tiel Aehnlichkeit in den Eigenschaften.

Bekanntlich bereitet man in den Glashiitten vermittelst des Kupferoxyduls ein Glas von einer Ihnlichen rubinrothen Farbe, wie sie das aufgewkmte Goldglas besitzt. Dieses Glas ist, wie rlas Goldglas, nncli dem Schmelzen farblos und bekommt, wie dieses , die rothe Farbe durch’s Aufklrmen. Diess geschieht nicht vermittelst einer Reduction des etwa im Glase enthaltenen Iiupferoxyds zu Oxydul, denn das farblose Glas mird auch (lurch’s Erwlrmen roth, wenn es yon beiden Seiten mit farblosem Krystallglas tibenosen ist, eine Erscheinung, aid welche mich Hr. P o h l nufmerksam machte. Auch erhllt das farblose Glas, wenn es lange in einer Atmosphire von Sauerstoffgas erhitzt wird, eine grime Farbe, die von Kupferoxyd herriihrt. In Kohlen- siuregas dagegen wird es ro th , und zwar theils diirchsichtig roth , theils emailartig und undurchsichtig. Durch einen Strom von Wasserstoffgas wird das Kupfer im Glase reducirt, aber zu- gleich auch das darin in @&serer nlerige enthaltene Bleioxyd.

Wir sehen also, dass das Silicat vom Kupferoxydul farblos ist und durch eine geringere Temperatur als die ist, bei wel- cher es sich gebildet hat, roth werden kann. Dieses Rothwer- den rfihrt offenbar davon her, dass ein Theil des Kupferoxyduls sich durch’s E m l r m e n ausscheidet, und obgleich nur eine ge- ringe Menge desselben frei wird, so kann es megen seiner stark. tingirenden KraIt eine grosse Menge von Glas intensiv f*ben.

Jeder , der mit Lfithrohrversuchen sich beschsftigt, weiss, dass Bhnliche Erscheinungen sich zeigen, wenn man eine geringe Menge von Kupferoxyd sowohl in Borax als auch in Phosphor- salz auflfist und die Glber im Reductionsfeuer behandelt. Beide Gliser sind, wenn in der innern Flamme das Kupferoxyd zu Oxydul reducirt worden ist , vollkommen farblos und werden erst roth unter der Abktihlung, gewijhnlich beim Gestehen. Bei einem sehr geringen Kupfergehalte wird die farblose Phosphor- salzperle beim Gestehen oft durchsichtig rubinroth.

Dass gewisse Oxyde, wenn sie durch Schmelzen in Fliissen aufgelht worden sind, durch erneutes Erw5rmen bei einer Tem- peratur, die weit niedriger ist als die, bei welcher sie sich auf- gelfist habeil, zum Theil sich wieder aus ihrer AuflGsung aus-

78 t i c b i g ’ s M e t h o d e , a r s e r i r r e i e s i \ n t i n i o l l d a r z u s t e l l e n .

scheidell , ist eine bei Liithrohruntersuchungen sehr hiulig vor- kominende Erscheinung. Sie zeigt sich besonders , menn man jeile Oxyde in Borax aufgel6st hat und das Glas bis zu einem gewissen Grade gesittigt ist. Wenn man das klare Glas durch sehr kurzes wiederholtes Anblasen wieder envrirmt , wodurch es aber nicht schmelzen darf, so wird es tritbe und emailartig, auch oft gefarbt; durch sehr langes Blasen kann es nieder klar wer- den. B e r z e 1 i u s hat ffu- diese Erscheinung den Kunstausdruck, dass ein Glas unklar g.+attert werden kann, eingefiiht.

Wenn man das Rothwerden des farblosen Gold- und Kup- ferorydiilglases beim Emirmen von einer theilweisen Ausschei- dung der Oxydule herleitet, so kann man die Frage aufwerfen, warum das Glas bebn Erwermen nicht die Durchsichtigkeit ver- liert, da das ausgeschiedene Oxydul in einem nicht aufgelhten Zusfand irn Glase sein muss. Aber die Menge desselben ist so gering , dass dadurch allen rothen Lichtstrahlen der Durchgang nicht gesperrt wid . Aehnliehe Ersclieinungen finden wvir bei wiisserigen AuflBsungen. Sehr keine Mengen ron suspendirten Schwefelmetallen kOnnen Fliissigkeiten lange stark braiin firben, ohne sie undurchsichtig zu machen, meil die Menge des ausge- schietlenen Schwefelmetalls iusserst gering ist, aber doch in diesel- geringen Menge eine grosse Ewbende Krafi hat.

Wenn das durch Anwirmen roth gewordene Goldglas einer nach starkeren Hike ausgesetzt wird, bei welcher es aber noch nicht sclunilzt, sondern nur weich wird, so wird es, nie oben aiigefdwt murde, Ieberbraun und undurchsichtig. Es nihrt diess offenbar davon her, dass das durch Anwkmen frei gewordene Goldoxydul sich zu Metd reducirt, mas hei dem an Kiesel- skure gdundenen Oxytlul selbst bei der Sehmelzhitze nicht statthden kann.

VIII. Ueber L i e b i g ’ s Methode, arsenfreies An-

timon darzustellen. B e n s c h (Ann, d. Ch. u. Ph. LXHI, 2%) kam durch wie-

derholte P d u n g der Methade, nach welcher er stets befriedi-