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32.5 111. Ueber das Krystallisationssystem cles Quar- zes; Gon G. Hose. (Aus den Monatsberichlen der B. Akedemie 1844 April.) H a i d in g e r hat zuerst eine eigenthumliclie Art von Quankrystallen beschrieben, die im Dauphin6 vorkoin- men, uiid dadurch ausgezeichnet sind , dafs die Fllchen der gewiihnlichen sechsfliichigen Zuspitzung des Elides matte und gliiiizende Stellen zeigen, wclche SO vertlieilt sind, dnfs eine gljinzendc Stelle der eincn Fliiche in dcr Endknnte an eine inntte der aiideren angriinzt. Er er- kllrt diese Krystalle durch regelmgfsige Verwachsung von zwei Individuen, deren Zuspitzungsfliichen abwech- sellid matt und glanzend sind, wodurch nun bei der Durchwachsung der Iiidividuen, wcnn das cine gegen das andere in der Axe uin 180° gcdreht ist, dic matleu Fllchcii des eiuen in die Richtuug der glZnzenden des andereii fallen, und bei der ganz uuregelmsfsig laufen- den Grsnze zwischen beiden Individuen, der Zwilling auf den Fliichen das gesprenkelte Ansehen , erhllt, wel- ches diese Art der Zwillingskrystalle auszeichnet. Die in einer Konte angriinzenden inattcn und gllnzenden Stellen zweier beuachbarten ZuspitzungsHlchen gehiireu. daher einem und demselben Individuum, die matten uud gliinzenden Stellen einer und derselben Zuspitzungsfliiclie verscbiedener Individuen an. Diese merkwiirdigen Zwillin$ykrystalle sind in neue- rer Zeit sehr schiiu aiif eineui Quarzgange im Granit bei Jerischau unweit Striegau in Schlesien vorgekommen ; der Unterschied zwisclien Matt und Glanz auf den Flachen isf nicht so stark wie bei den Krystallen des Dauphind, so dafs bei dem starken Glanze der Fliichen im Allgel meinen, schoii einige Aufmerksamkeit dazu gebOrt, die

Ueber das Krystallisationssystem des Quarzes

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32.5

111. Ueber das Krystallisationssystem cles Quar- zes; Gon G. Hose.

(Aus den Monatsberichlen der B. Akedemie 1844 April.)

H a i d in g e r hat zuerst eine eigenthumliclie Art von Quankrystallen beschrieben, die im Dauphin6 vorkoin- men, uiid dadurch ausgezeichnet sind , dafs die Fllchen der gewiihnlichen sechsfliichigen Zuspitzung des Elides matte und gliiiizende Stellen zeigen, wclche SO vertlieilt sind, dnfs eine gljinzendc Stelle der eincn Fliiche in dcr Endknnte an eine inntte der aiideren angriinzt. Er er- kllrt diese Krystalle durch regelmgfsige Verwachsung von zwei Individuen, deren Zuspitzungsfliichen abwech- sellid matt und glanzend sind, wodurch nun bei der Durchwachsung der Iiidividuen, wcnn das cine gegen das andere in der Axe uin 180° gcdreht ist, dic matleu Fllchcii des eiuen in die Richtuug der glZnzenden des andereii fallen, und bei der ganz uuregelmsfsig laufen- den Grsnze zwischen beiden Individuen, der Zwilling auf den Fliichen das gesprenkelte Ansehen , erhllt, wel- ches diese Art der Zwillingskrystalle auszeichnet. Die in einer Konte angriinzenden inattcn und gllnzenden Stellen zweier beuachbarten ZuspitzungsHlchen gehiireu. daher einem und demselben Individuum, die matten uud gliinzenden Stellen einer und derselben Zuspitzungsfliiclie verscbiedener Individuen an.

Diese merkwiirdigen Zwillin$ykrystalle sind in neue- rer Zeit sehr schiiu aiif eineui Quarzgange im Granit bei Jerischau unweit Striegau in Schlesien vorgekommen ; der Unterschied zwisclien Matt und Glanz auf den Flachen isf nicht so stark wie bei den Krystallen des Dauphind, so dafs bei dem starken Glanze der Fliichen im Allgel meinen, schoii einige Aufmerksamkeit dazu gebOrt, die

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Erscheinung zu erkennen; die Individuen sind aber mei- stentheils iiur aneinander, nicht wie bei denen des Dauphin14 unregelm5kig durcheinander gewachscn, sb dafs sicli die Griinze zwischen beiden Iudividucii auf das bestimmteste verfolgen Iafst. Hr. G. R o s e lint diese Zwillingskry- stalle nun ntiher untersucht und daraus die Symmetric der Fhchen fur die cinfachen Krystalle abgeleitet; er hat sodann auch die Quankrystalle der ubrigen Fiind- orte niclit allein in der reicheii Kbnigl. Salnlnlung, son- dern auch in den hiesigen Privatsammlungen, an welchen allen, wie er fand, die bescliriebene Verwachsung mehr oder weniger deutlich, eine selir gewiihriliche Erschei- nung ist, untersucht, und zieht clann aus seinen Beob- achtungen den Schluk, dafs die Krystallisation des Qiiar- zes bestimmt rhomboedrisch sey. Das sechsgliedrige An- sehen, melches der Q u a n so hiinfig auffallend zcigt, so wie die vieleii Abweichungen voii der Symmetric, die ihm gewBhnlicli eigen sind, ruhren nur von solclien Ver- wachsungen her. Die einfachen Krystalle sind gnnz ent- scliieden rhomboedrisch ; solche Krystalle konimen auch hiiufig vor, und die Symmetric, die inaii bei ihnen wahr: nimmt, ist dieselbc, die fiir die Individuen der Zwillinge abgeleitct werdcn kann. Die gewiihiiliche sechsflechige Zuspitzung des Qnanes besteht deinnach ails zwei Rhom- boedern, von denen das eine als die Grundform oder das Hauptrhomboeder n, das andere als sein Gegen- rhornbo6der r' zu betrachten ist. h i d e unterscheiden sich untereinander nicht allein haufig durch die Verhalt- nisse des Glanzes und der Gr i i te , sondern aucli diirch ihr Vorkommen mit den andern Rhomboedern, von de- nen die Rhomboeder erster Ordnung stets verschiedeu von denen zweiter Ordnung sind. Die Spaltbarkeit un- terscheidet aber das Hauptrhomboeder nicht ; sic ist beiin Quane gewbhiilich uberhaupt nicht deutlich, findet aber gleich deutlich parallel den Fliichen des Haupt- und Ge- genrhotnboCders stalt.

327 Die einfacben Fomeu, die Herr G. R o s e beiin

Quarze aufgefunden hat, sind uberhaupt folgende : 1) R I r o m b o G d e r

u) erster Ordnung. R=( u: a : m a : c )

+ r = ( Z . o : : . a : m a : c )

4 r = ( - ; . u : ; a : m U : c ) yr=(&z: ,.,a: m a : c )

?J=( d : a ’ : m a : c ) $r’ = ( 2 a’: 2 a’: Q) 0 : c) 2 f =(;a’: ; a ‘ : m a : c ) 4 ?J = ( + d : + up: m u : c) 7?J = ( + a’: f a’ : m u : c)

l l r ’=( ; . ra’ : + z ‘ : m a : c )

, s = (a : & a : a : c)

3 r = ( + a : 4 u : m a : c)

6 r = ( ;a: ; o : ~ u : c ) b ) zweiter Ordnung.

2) D r e i s e i t i g e P y r a m i d e n ’).

3) T r a p e z o i i d e r ’). u ) Gewtihnliche

u = (a : +a : +a : c) ; mit 7 facliein Cosinus y=(a:;.a:;a:c) - 9 - - z = ( a : + a : f a : c ) - 11 - v = ( u : + ~ : + ~ : c ) - 15 - -

1) Vf’egen der Gestalt, in welcher die Flirhcn dieser Form in den gewcihnlichen Combinationen erscheinen, werden sie gew6lmlich nhom- benfl.ichen genannt. wie die Fljchen der TrapezGder Trnpczflichen.

2) Sic licgen siimmtlich in der Endkantcnzone des durch R nnd rf ge- bilgeten HenagondodecaEders, und ihre Fliehcn haben in diuer Zone die in dem Folgenden angegebencn Verhlltnisse, wjhrcnd die Fli- ehen yon H iind r’, darin die F1:chen mit 2 fachcrn, und die Rhom- benllichen, die auch in dierer Zone licgen, die Fljchen mit 3bchcm ,Cosinus sind. Mit den Namcn der gewcilinlichen nnd ungew6hnli- lielien TnpezoEdcr bezeichnet Hr. G. R o s e die von W i c k e r n o - g e l sogenanntcn Forsen und kleinen Trapezflichen.

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b ) Ungew6hnlielre.

t’ = ( 4 a : 2- a : a : c); n i t 4 facheln Cosinus p k ( $ u : ;a:a:c> - I ? 3 ’ -

o l = ( ; u : $ a : a : c ) . - 5 - r v ’ = ( q n : , ~ , a : a : c ) .- ‘ 7 -

g ’ = ( + a : ? , n : a : c ) - 7 - u ’ = ( + a : 4 a : a : c ) - 7 -

n ’ = ( : , a : , g a : a : c ) - 25 - m’=( i -a : + a : a : c ) - 13 -

Z ’ = ( ; ~ U : ; ~ U : ~ : C ) - 27 -

4) S c a l e n o G d e r .

o = (a : $0 : 3 a : c) ; init 5 fachem Cosinus.

5 ) P r i s m e n .

11) LleguIirc seclrsseitige l’rismeii.

g = ( a : n : c c a : a D c )

d = ( a : ; a : - $ : U 3 C )

b ) Symmetrische seclrsseitige Prismen.

Die Rhomboyder ersler Ordnung sind alle glanzend und glatt, niir die FlYchen von R sind iifters warzig; auch reflectiren sie bfters ein scliwaches rothes Licht (Zwillingskrystalle vom Dauphine‘). Diefs Khombocder findet sich zuweilen ohne alle Coinbiriation oder nur mit dem regularen sechsseitigen Prisma. Unter den iibri- gen Rhomboederu dieser Orduung ist 3r am hlufigsten; es findet sich besonders herrschend an Krystalleii aus der Schweiz, und kommt hier mit $I; 4r und r vor; bei den Krystallen von Striegau findet es sicli nur n i t + r , welches vorherrscht ; bei den Dauphinker Krystallen kommt es niclit v-or, hier finden sich die Rhomboeder

Die Rhomboeder zweiler Ordnung sind ineistentheils matt oder gestreift; die Flichen von r‘ sind wohl hautig noch glanzend, doch selten so stark wie die von B, aiich

r und 6r.

329 reflectiren sie zuweilen ein grunes Licht (Zwillingskry- stalle voin Dauphind) ; gewijhnlich sind sie auch kleiner als die Fllchen von n. +r’ ist bis jetzt nur bei deli Krystallen von Quebeck vorgekommen, die Fljiclien sind hier immer matt und gew6hnlich abgerundet. Die iibri- gen Rhomboeder sind alle gestreift. 7 $ Gndet sich mit 111.’ besonders an Krystallen vom DauphinC, ohne Zlr’ zu Carrara; 4r‘ besonders a n Krystallen in der Schweiz.

Die Flachen der 3seiligen Pyrumide s sind mei- stentheils gestreift parallel den Kanten mit R und den ungewiihnlichen TrapezoCderflScben.

Unter den gewohnlichert TrapezJacherz finden sich die von x am hsufigsten I ) , sie kornineii hzufig ohne die anderen Trapezflachen (an den Krystallen von Car- ram, vorn Dauphine’, Baveno u. s. w.) vor, und sind ge- wiihulich glatt und glgnzend. - Die Flacheii u kommen gewijhnlich mit den Fliichen x zusammeu vor, wie z. B. an deli Krystallen aus der Schweiz, und sind mcisten- theils matt. Die Flachen 7 sind sehr selten und finden sich mit u und x zusammen an Krystallen aus der Schweiz; die Flachen u erscheinen haufiger, aber immer nur als

sehr schmale Abstumpfungsfllchen von -. (Dauphind,

Jemtland.) Die ungew ohlichen Trupezjuchen k ommcn vie 1 se 1-

tener vor als die gewGhnlichen, doch sind ihrer cine grii- here Zahl. Sie sind bis auf u sammtlich voil den er- stern verschieden. Ihre Flgchen sind immer gestreift pa- rallel ihren Kanten mit s oder &.

Die Flachen von t’ sind bei den Krystallen von Ba- veno haufig und finden sich auch an den Zwillingskry- stallen der Schweiz als schmale Abstuinpfuugsflachen der Kanten vou R des einen, nnd 3r des anderen Indivi- duums.

2‘

g

1) W a c k e r n a g e l beliauptet dids \*on dem ‘Trapezokler u, was niclit mit den Beobaehtungen des H e m G. Rose Cbereinkommt.

330 Die Flachen p' siiid gllnzend und erscheinen an den

U Krystallen der Schweiz als Abstuinpfungsfliichen vou - 2 8'

Die Flachen o' sind matt. Die Flachen w' sind glanzend und erscheinen an den

Krystallen aus der Schweiz als schmale Abstumpfuugs- fllchen der Kanten zwischen u des eineu und 3 r des anderen Individuums.

Die Flschen 9' an den Krystallen der Scliweiz als U Abstuinpfungeu von - $f*

Die Flnchen u' an Krystallen von Dissentis in der

Scliwciz als Abstumpfungen von - auberdein in dcr

Zone vou R, x nach dein untern u'. Dic Fllichen R' an eben diesen Krystallen als Ab-

stumpfungen der Kanten zwischen z und dcm untcrn d f . Die Flachen z an den Zwillingskrystallen der Schweiz

als Abstompfungsfliichen der Kanten zwischen dern obern x dcs eineii und dein untern 4 r des andern Individuums.

Das ScolenoZder o findet sich an deli Krystallen in den Hfihlungen dcs Mandelsteins von den FerroGrn, wie auch an dein Amethystc aus Brasilien.

Die Fllchen cles regularen sechsseifigen Prisma fin- den sich nach den Fllchen .fl und F' am hiiufigsten und bildcn mit diesen die gewfihnlichste Combination. Die Fliichen desselben sind zuweilen ganz glatt und gliinzend (an den Krystallen von New-York, Carrara, Bornholm, Marmorosch u. s. w.), gew6hnlich sind sic aber horizon- tal gestreift. Ziiweilen sind die einen abwechselnden Flnchen etwas matter wie. die aodcrn. (Krystalle von Jerischau bei Striegau.)

Die F lkhen des syrnmeirisch sechsseifigen Prisma bildeu nur selir schmale Zuscharfungen der abwechseln- den Kanteu der vorigen Form.

Durch das Vorkommeu der dreiseitigen Pyramide und

X

{. r"

331 der Trapezozder, die bis jetzt noch an keinem andern Minerale vorgekommen sind , erscheint das Krystallisa- tionssystem des Quarzes selir eigenthumlich. Die ge- nanoten Formen haben keine parallelen Fliichen; die Fliichen derselben finden sich in den Coinbinationen an den abwechselnden Seitenkanten des sechsseitigen Prisma zugleicli ain obern und untern Ende, die Trapezfllclien a n den Seiten der Rhombenflachen, die gewiihnlichen auf der einen Seite und in der Zouc r', s, g,-die unge- wbhnlichen aiif der andern Seite und in der Zone R, s, g; so dafs dalier, wenn eine bestimmte Trapezfl5chc am obern Ende auf der recbten Seitc von s crscheint, an dem tintern sie sich an der linken findet. Nie kom- inen aber an einfachen Krystallen die Rhomben- oder dieselben Trapezfljichen an benachbarten Ecken vor ; wo sie sich auf diese Weise finden, ist diek immer eine Folge der Zwilliiigsverwachsuii~; aber die Rhombeii und Trapezfl%chen finden sich entweder an deli einen oder den andern abmechscliiden Seitenkanten, oder aiif der rechten oder liiikeu Seite der Hauptrhomboederflzchen, so dais man danach die Quankrystalle in rechte und linke unterscheideii kann. -Diejenigen Krystalle sind rechte, bei deiien, wenn man sich in der Axe des Kry- stalls denkt, das Gesicht ziir Hanptrhomboederfliiche ge- richtet, die Rliomben - und Trapezflachen zur Rechten liegcn; diejenigen linke, wo sie zur linken liegen. An dem obern Ende liegen daher die gewiihnlichen Trapez- flichen immer an der innern Seite der Rhombentlachen und die ungewiihnlichen an der iukern.

Selir merkwurdig ist nun bei dem Vorkoinmen von Trapezoijdern das Vorkommen von Scalenogdern, wel- ches die homoedrischen Forinen der TrapezoEder sind. Es ist bis jetzt mit Sicherheit nur ein einziges solches bekannt, welches der Doppclfllcliner eines gewbhnlichen Trapezoeders wire, aber als solches nicht, wohl aber als ungewbhnliches TrapezoEder vorkolnmt , nlmlich das

332 ScalenoEder 0. Als grofe Seltenlieit sclieiiit auch das Sca- lenoider x vorzukominen, die kiinigl. Sammlung Lesitzt zwei Krystalle, an denen sicli eiiie rechte urld linke Tra- pezflache x an zwei benachbarten Ecken unter der Maupt- rhomboederflache finden; den eiiien verdankt die Samm- lung Herrn W a c k e r n a g e l , der auch einige Fille der Art beschreibt ). Die Zuschlirfiingen der Seitenkaiiten der sechsseitigen Prismen fiiiden sicli nur an denjenigen Kanten, an welchen keinc l\hombenfl:ichen vorkomlnen i sie haben ebenfalls keine parallele Flachen.

Die Zwillingsbildung ist beiln Quarz sehr 1iSulig. Die Zwillingsebene ist die gcrade Endtliiclie und die Urn- dreliungsaxe parallel der Hauptaxc. Die Krystalle siiid nuii in den Zwillingen theils anciuander, theils durchein- ander gewaclisen und sic sind entweder durcli einsprin- gende Winkel deutlicli voii einander zu untcrschciden, ocler niclit, in welchem Fall dnnn die Zwillingc, wie ein- fache Krystalle erscheinend, oft niir scliwcr zu erkeniien sind. Die Rhomboederflachen R und r' unterscheidcn sicli indessen sehr haufig durch Verschiedeiilieit des Glan- zes, wodurcli sicli 'auch in diesem Fall die Griirize bei- der Iiidividuen bemerklich mncht; wenn aber die durch- einander gewachsenen Krystalle ganz regelmiilsig wiiren und die Zwillingsgranzeii genau durcli die diainctralcii Seitenkanten gingen, so wiirden sich an dem eincn Eude nur die Flachen des Hauptrhoniboihlers, und an dem an- derii Ende iiur die des GegenrhomboCders, a n dem einen Eude also eine sechsflichige Zuspitzung mit glhzenden, an dem andern Ende init matten Fl;ichcn finden, und der Zwillingskrystall wurde, wenn er wie gewiihnlich aufge- waclisen ist, von einem einfachen Krystalle nicht zu un- terscheiden seyn; indessen sind die Griinzen nie so re- gelmiifsig und dadurch ist der Zwillingskrystall um so erkennbarer. Diese durcbeinander gewachsenen Krystalle finden sich besonders in der Schweiz; sie siud hier im- 1) Kastner's Archiv fkr die gesarnmte Naturlehre Bd.V. S. 83.

333 mer aufgewachsen und das freie Ende ist immer dasje- nige, an welchein sicli die glanzenden Hauytrhomboeder- fllchen finden; das andere hat Hr. G. R o s e nie ausge- bildet gesehen.

Alle diese Zwillingskrystalle sind aber nur Verwach- sungen von zwei rechten oder zwei linken Individuen; Verwachsungen von einein rechten und einein linkeii Io- dividuiirn siud Hrn. G. R o s e nie vorgekommen, daher die voii B r e w s t e r und D o v e I ) erhaltenen Resultate, dnfs Amethystc und Bcrgkrystalle mit stellenweise mat- ten uiid glanzenden FlBchcii in ihren optkchen Erschei- iiungen sich verbalten, wie eiiie Combiliation von rechts und links drehenden Individuen init den Ergebnissen der kryslalfographischen Untersuchung nicht tibereinstiinmen.

IV. Ueber die Quarzkrystalle von Jerischau bei Skriegau in Schlesitm; von G. R o s e ).

D i e s e Krystalle wiirden erst vor einigen Jabren aiif einein Quarzgange im Graiiit entdeckt, den man bei An- lcgung ciner neuen Strake entbliifste ). Sie gehbren

1) Vergl. P o g g e n d o r f f ’ s Ann. Bd. XI S. GOT. 2) Diese ilbliandlung ist ein Theil der gr8fsern Abliandlung iiber das

Krystellirationssystem des Quarzes, von der der rorige Bericlrt ein Aus- zug ist, und die vollst.indig in den Abliandlungcn der Akademie dcr Wisscnscliaften zu Berlin tom Jalire 1814, deren Druek im Anfang dcs Jahios 1845 beginnt, erscheinen wird. In dieser sind die Q u a n - krystalle der hauptkichlichsten Localit5ten besclirieben , und ich lase sclion liier die Buclireibung der Krystalle von einer dieser Localith- ten Iolgen, da sic, miltelst der bcigegebencn Figuren zum Verst5nd- nifs des vorigen Auszugcs beitragen kann.

3) Die schanen Kvstalle? welche die kihigl. Sarnmlung entldlt, kamm in dieselbe durch die Mineralienlundlung des Herrn K r a n t z , die nocli in Bui tz einer groljen Mcngc von Esemplaren irk