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R o s e : K r y 8 to 11 \v a s s c r. 355 LI. Ueher das Krystallwasser in einigen Doppelsalzen. VOll H. Rose. (Ber. d. Berl. Akademie.) Dem Polyhalit in seiner Zusammensetzung analog ist ein DoppeEsalc von schioefelsaurer Kalkerde mit schioefelsairrena Kdi, das yon A. Phil 1 i p s in einer WeinsteinsBurefabrik bei London in schonen tafelartigen Krystallen bemerkt wurde. Es ist nach der Formel Ks+ba’s”+H zusammen- gesetzt, und es ist wahrscheinlich, dass die Uebereinstim- mung in der chemischen Zusammensetzung zwischen diesem Salze und dem Polyhalit sich such in deren Formen wiederholt. Xan kann dieses Doppelsalz kunstlich sehr leicht hemorbringen, nur erhalt man es dann nicht in deutlichen Krystallen , sondern als eine seidengliinzende, filzartige, papierahnliche Masse. Wird dieses Doppelsalz erhitzt und seines Krystall- wassers beraubt, so wird es wie der Polyhalit weit leichter durch Wasser zersetzt , als im nicht erhitzten Zustande. Jedoch kann das Resultat des Versuches oft scheinbar ein ganz anderes werden, indem nach einem geivissen Er- hitzen hei der Behandlung mit Wasser die schwefelsaure Kalkerde yon einer so voluminosen Beschaffenheit zuriick- bleibt, dass nur wenig von der Losung dayon getrennt werden ktmn. Bei dem nicht erhitzten Salze ist dies nicht der Fall, und da bei der Behandlung mit Wasser hei diesem die schwefelsaure Kalkerde von einem weit ge- ringeren Volumen zuriickbleibt, so enthalt oft die getrennte Losung mehr .vom ldslichen Salze, als dies bei dem er- hitzten der Fall ist. Es ist dem Verf. gelungen. such eine krystallihische Verbindung von schwefelsaura Strontianerde mit sch wefelsaurem 23 *

Ueber das Krystallwasser in einigen Doppelsalzen

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R o s e : K r y 8 t o 11 \v a s s c r. 355

LI. Ueher das Krystallwasser in einigen

Doppelsalzen. VOll

H. Rose.

(Ber. d. Berl. Akademie.)

Dem Polyhalit in seiner Zusammensetzung analog ist ein DoppeEsalc von schioefelsaurer Kalkerde mit schioefelsairrena K d i , das yon A. P h i l 1 i p s in einer WeinsteinsBurefabrik bei London in schonen tafelartigen Krystallen bemerkt wurde. Es ist nach der Formel Ks+ba’s”+H zusammen- gesetzt, und es ist wahrscheinlich, dass die Uebereinstim- mung in der chemischen Zusammensetzung zwischen diesem Salze und dem Polyhalit sich such in deren Formen wiederholt. Xan kann dieses Doppelsalz kunstlich sehr leicht hemorbringen, nur erhalt man es dann nicht in deutlichen Krystallen , sondern als eine seidengliinzende, filzartige, papierahnliche Masse.

Wird dieses Doppelsalz erhitzt und seines Krystall- wassers beraubt, so wird es wie der Polyhalit weit leichter durch Wasser zersetzt , als im nicht erhitzten Zustande. Jedoch kann das Resultat des Versuches oft scheinbar ein ganz anderes werden, indem nach einem geivissen Er- hitzen hei der Behandlung mit Wasser die schwefelsaure Kalkerde yon einer so voluminosen Beschaffenheit zuriick- bleibt, dass nur wenig von der Losung dayon getrennt werden ktmn. Bei dem nicht erhitzten Salze ist dies nicht der Fall, und da bei der Behandlung mit Wasser hei diesem die schwefelsaure Kalkerde von einem weit ge- ringeren Volumen zuriickbleibt, so enthalt oft die getrennte Losung mehr .vom ldslichen Salze, als dies bei dem er- hitzten der Fall ist.

Es ist dem Verf. gelungen. such eine krystallihische Verbindung von schwefelsaura Strontianerde mit sch wefelsaurem

23 *

356 Met eo r e i se n.

Kali kunstlich darzustellen. Sie besteht aus gleichen Atomen eines jeden Salzes. Es gelang ihm aber nicht, die Verbindung O O ? ~ sehloefelsaurer Kdkerde mil schwefel- saurem Natron, welche a19 Glauberit in der Natur vor- kommt, kunstlich zu erzeugen. Der Glauberit enthalt kein Krystnllwasser; er verhalt sich daher gleich, wenn er im nicht erhitzten oder im erhitzten Znstande mit Wasser be- handelt wird.

Bei wenigen Doppelsalzen zeigt sich der Einfluss des Wassers vor und nach der Erhitzung so verschieden, wie bei dem GayEussit oder der Verbituilcng volt kohlensawer Kalk- erne itnd kohletlsaiirem Natron mit Krystallwasser. Wird die Doppelverbindung ihres Krystallwassers beraubt , das ubrigens schon bei 1OOo leicht und vollstiindig verjagt werden kann, so verhalt sie sich wie eine Mengung yon kohlensaurem Natron und von kohlensaurer Kalkerde, und Wasser trennt dann die beiden Bestandtheile so volL- kommen, dass man darauf eine quantitative Analyse griinden kann, wahrend die nicht erhitzte Verbindung nur langsam und allmahlich durch Wasser zersetzt wird.

LII. M e t e o r s t e i n.

Herr G. R o s e hat der Berliner Akademie den kunlich bei Linum gefallenen Meleorstein vorgelegt, der yon Sr. Maj. dem Konige dem konigl. mineralogischen Museum ge- schenkt und dem Berichterstatter von Hm. A. v o n H u m - b o l d t fur dasselbe Bbergeben ist. Er fiigte zugleich den Bericht des Torfgrabereibesitzers F t i ed . K e 1 c h hinzu, mit welchem derselbe den Stein an Sr. Maj. den Konig ubersandt hatte, und der folgendermaassen lautet :

,,Nachstehende Darstellung ist der hussage des Torf- meisters K o h 1 e aus Fehrbellin , welcher die Auswerbung