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582 IV. Ueber das Od der UZLS GetraicEe tlesti//irteie GetrGnke; uon G. J. Bfulder. Die Untcrsuchungcn von L i c b i g und P c 1 o u z c iibcr den Ocnanths%~re- Acthcr ) sclieincn zu dcr Vcrinu- thung zu fuhren, dafs das itherkche Ocl dcr 211s Ge- traidc dcstillirten geistigcii Getrsnke deinjcnigcn glcich liornmc, welches man bci der Dcstillation des cigcntli- chen Branntwcins erhnlt. Diese Vcrinuthang habe ich wirklicli bestiitigt grfuntlcn. Bci rrstcr 1)estillation dcr Flussigkcit aus gcgolirc- nein Gctraitlc blcibt in tIcin Appnrat, durch wclclic~ die iibcixlestillirte sc:lirr;iclie Fliissigkcit gcpiiscn ist, einc dunkelbrnnnc, fctte iintl iibc1i~icc:hctntlcSuhsinnz znriick, die nacli einer nberinaligcn .Uestillation griinlich ist, voil K up ferg ch a 1 t. Dcstillirt inn11 dicsc fcttigc Suhstnnz init cincr scbwn- chcn Aiifliisung von kolrlcnsnurcni Nntroii, so bcltoinnit inan auf dcm Wasscr in tlcr Vorlngc cin Qcl in g;inz gcringcr Mcngc, von clcin scliori B 11 c 11 11 c r gwproclicn hat (licpcrt. Ed. 3 1) ; drircli abcrin;rligo llcstillatioii ubcr eioc schrvaclic Liisang von kohlciisnurein Satron, uud durch sorgfdtigcs 'l'rockncn iibcr Chlorcalcium, crhiilt inan dassclbe rein. Dick Oel ist lie11 griingelb, sehr durclidringend vou Geruch nnd scharf von Gcschniack. Von koliicnsnureii Allialicn wird es nicht versndert, von iitzenden abcr zcrsetzt nnd eine fette SZure daraus abgcschicdcn , wcl- chc der 0cnanths:jure gleich koinmt. sich ails dcm Alkali, mit dein das rohc Ocl dcstillirt wordcn , durch SchwcfelsSure absondcrn. Von Allrohol Diem Snurc lnlssr 1) Annuf. dc chim. et de phys. Qct. 1Y06. (Sielie den vurl~cr- gehenden riufsatz. P.)

Ueber das Oel der aus Getraide destillirten Getränke

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IV. Ueber das Od der UZLS GetraicEe tlesti//irteie GetrGnke; uon G. J. Bfulder.

Die Untcrsuchungcn von L i c b i g und P c 1 o u z c iibcr den Ocnanths%~re- Acthcr ) sclieincn zu dcr Vcrinu- thung zu fuhren, dafs das i therkche O c l dcr 211s Ge- traidc dcstillirten geistigcii Getrsnke deinjcnigcn glcich liornmc, welches man bci der Dcstillation des cigcntli- chen Branntwcins erhnlt. Diese Vcrinuthang habe ich wirklicli bestiitigt grfuntlcn.

Bci rrstcr 1)estillation dcr Flussigkcit aus gcgolirc- nein Gctraitlc blcibt in t I c i n Appnrat, durch w c l c l i c ~ die iibcixlestillirte sc:lirr;iclie Fliissigkcit gcpi i scn ist, einc dunkelbrnnnc, fctte i i n t l iibc1i~icc:hctntlc Suhsinnz znriick, die nacli einer nberinaligcn .Uestillation griinlich ist, voil K up ferg ch a 1 t.

Dcstillirt inn11 dicsc fcttigc Suhstnnz init cincr scbwn- chcn Aiifliisung von kolrlcnsnurcni Nntroii, so bcltoinnit inan auf dcm W a s s c r i n tlcr Vorlngc cin Qcl in g;inz gcringcr Mcngc, von clcin scliori B 11 c 11 11 c r gwproclicn hat (licpcrt. Ed. 3 1) ; drircli abcrin;rligo llcstillatioii ubcr eioc schrvaclic Liisang von kohlciisnurein Satron, uud durch sorgfdtigcs 'l'rockncn iibcr Chlorcalcium, crhiilt inan dassclbe rein.

D i c k Oel ist lie11 griingelb, sehr durclidringend vou Geruch nnd scharf von Gcschniack. Von koliicnsnureii Allialicn wird es nicht versndert , von iitzenden abcr zcrsetzt nnd eine fette SZure daraus abgcschicdcn , wcl- chc der 0cnanths:jure gleich koinmt. sich ails dcm Alkali, mit dein das rohc O c l dcstillirt wordcn , durch SchwcfelsSure absondcrn. Von Allrohol

Diem Snurc lnlssr

1) Annuf . dc chim. et de phys. Q c t . 1Y06. (Sielie den vurl~cr- gehenden riufsatz. P.)

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untl Acther wird das Ocl anfgeliist; scin spcciligchcs Gc- zvicht bci 1 6 O C. ist 0,8854. Fur sich dcstillirt, wird es zum Theil zersctzt. I. 0,2154 voin roh. Oel gab. bei d. rlnalyse 0,601 Kohlens. 1I. 0,206 gaberi 0,211 Wasser 111. 0,224 - 0,620 Kohlens2ure ond 0,230 Wasser IV. 0,2438 - O,G7(i - 0,250 -

Diirnach cirtliiilt es in 100:

I. nnd 11. IIJ . IV. iioiircrlstorf 77,150 7633 1 76,629 Wasserstdf 11,381 11,1109 11,393 Saucrstoff 11,469 12,057 11,978.

U ic Zusa iniii ens e Lzon g k a 1111 n Is o ausg e driic k t w er den d ur ch :

Atorne.

Kohlenstoff 60 -1586,220 77,11 Wasserstolf LOG 661,419 11,13

700,000 11,76 Saucrstoff 7

5247,639 100,OO. --

Dieses rohe Oel ist indefs cine Verbindung zwcier O d e , w e l c h diirch Destillalion ubcr Actzkali getrcnnt werden konnen; wcnigstens wird eins tlerselben dndurch ausgetricben. Durch wicdcrhoItcs Abziclien iiber hetz- ka1i bekortiint inan in der Vorlagc ein eigenes Ocl, wel- clics einen voni rohcn Oel ganz verschiedenen, dem Phellandriotn cinigermafseri glciclikoinmenden Gerucli be- sitzt. Dieser Gerucli ist indefs selir durchdriiigend , der Gesclimack scharf, die Farbe hell grungelb. Aoch die- scs Oel kann fur sich niclrt ohne Zersetzung destillirt werden.

Dieses Oel bekoinint inan unter zweierlei Gestalten. Dcstillirte icli das rohc Oel uher eiiie verdunnte Kali- laugc (die ein Achtel an Kali enthiilt), und wiederholtc

5s4 dicsc Dc'idillation, so gab es mir iiacli dcm Troclincii iibcr Chlorcalciuin folgende Zusamwensctzung: 1. 0,368 gaben 1,064 Kohlenssure unil 0,360 Wasser

Nach wiederholter De~tillation dcs roben Oels iibcr eine Kalilauge, die .& Kali enthiclt, war dcr Kohlcngcliall ctwas geringer, dcnn: 111. 0,276 gaben 0,785 Kohlcnsiiurc und 0,269 Wnsscr.

Hiernach sind in 100:

11. 0,165 - 0,477 - 0,161 -

I. 11. 111.

Kohlenstoff 79,948 79,936 78,945 Wasserstoff 10,570 10,842 10,829 Saucrs toff 9,152 9,222 10,226.

Bei diescn Dcstillationcn wurdc das Oc! von dcr Kalilaugc nicht aufgcliist, sonderu bildetc fortwslircnd cine Schicht auf dcrsclbcn.

Dic Zusammcnsctzung des Oels schlicfst sich hicr- nach an die folgende:

Atomc.

Kolilcnstoff 42 3210,354 79,33 Wasserstoff 70 436,786 10,79

4047,140 100,06. Saucrsto ff 4 400,000 9,68

Zichen wir dicsc Zusammensetzung von der des ro- bcn Oels ab, so linben wir:

0 6 0, - c, 2 H, 0 0, =c, 8 H3 6 0 3 .

Atomc.

KohIenstoff 18 1375,866 72,39 Wasserstoff 36 224,633 11,52 Sauerstoff 3 300,000 15,79

1900,4 99 100,00. Dick ist abcr die Zusaiiimcnsetziing clcs Ocnantli-

Diircli die sYurc - Acthcrs von L i c big und P c 1 o u z c.

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Dcstillation des rohen Oels iiber Aetzkali ist dieser Aethcr zersetzt und Oenanthsgure gebildet worden, wel- clie ich, wie erwahnt, durch Scbwefelsgnre von dem I b l i abgesondert habe.

Diese fette Saure, durch Wass'er gereinigt und aus Al- koliol krystallisirt, wwde getrocknet und darauf zerlegt.

0,550 gaben 1,476 Kohlensaure und 0,571 Wasser, oder in 100:

Kohlenstoff 74,187 Wasserstoff 11,515 Sauerstoff 14,298.

Es ist aIso Oenanthslure. Wird bei der Destillation des rohen oder des letz-

tcren Oels die Kalilauge concentrirt angewandt, so liist sich das Oel ganz in Kali auf, zu einer klaren, nicht braunen Fliissigkeit. Destillirt man aber die Kalilauge, nach Hinzufiigung von Wasser, so geht erst Alkohol und dann 'kin fliichtiges Oel uber, das ahnlich aber stSrker als das angewandte riecht und von dickflussiger Consi- stenz ist. Nach Trocknung liber Chlorcalcium wurde es zcrlegt. I. 0,119 gaben 0,366 Kohlensaure und 0,110 Wasser 11. 0,112 - 0,344 - 111. 0,184 - - 0,170 - 1V. 0,199 - 0,617 - 0,185 -

I., 11. und 111. wurden bei Destillation dcs rohen Oels erhalten mit einer Kalilauge, die f Kali enthielt; IV. bekam man bei Destillation des S. 584 erwahnten Oels mit einer Kalilauge, bestehend aus 3 Kali.

Nach Obigem sind in 100:

I. 11. und 111. IV.

Kohlenstoff 85,060 S4,927 85,731 Wasserstoff 10,270 10,266 10,329 Saucrsto ff 1,670 4,807 3,940.

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c, * R , O 0, - c 1 * H , 6 0, = c 2 4 11, p 0. Hienach ist dic Znsamincnsctzung:

Atomc.

Kohlenstoff 22 183 1,188 85,46 Wassersto ff 34 2 12,153 9,88

4 6 6 Sauerstoff 1

2146,G 11 100,OO. ____ 100,000 _ _

Durch cine stsrkere Xalilaugc wird dicscs Ocl in eine braune feste Substanz verwandclt und gnnz zersetzt.

Destillirt man das rohe Oel, so koelit es bei 281" C., wird aber schon bei 150' C. braun. Das iibcrdc- stillirte Oel hat den Geruch der fetteii Sgure, wciin cs durch Dcstillation ubcr kohlcnsaurrn Natron gereinigt worden.

I. DieEs iibcrdestillirtc Ocl wurdc zerlcgt: 0,429 gabeii 1,172 KohlensYurc und 0,L-ll Wasscr

Es enthalt also in ,100: 11. 0,3226 - O,S85 - 0,337 -

1. 11.

Kohlellstoff 75,541 75,955 TVasserstoff 11,122 II,G07 Sauerst off 13,037 12,535.

Bci der Destillation ist also ein Vicitel clcs Ictztc- ren Oels zersetzt worden. Durch wicdcrlioltc Dcstilla- tion bringt man das r o b Ocl in seiner Zusainiiicnsctzul~g dem Ocnanthsiiure - Aether naher.

Das rohe Fuse161 von Malzbranntwcin bcstcht also aus zwei atherisehen Oelen, aus Ocnonrhsiiure - Aether und cinein eignen Oel, welches ich Oleinn siticuin '> nennen m i l l , voii d z o s frrcmenturn. Ich vcrmag iiiclit zu bestimmeo, ob es ein Product der Gshrung odcr eiii Bestandtheil dcs Getraides sey.

Die Forinel fur das rohc Qel des Malzbrai~ntweins ist also :

2 c 1 s II,6 0, 3- d= * Q H , + 0. Qbgleich ich niclit im Stande war, die Resultate die-

ser Analyse zu controliren, da sicli sncli das Oleuln si- ticum niche oline Zersetzring in Danlpf umiv;indeln lii€st, so ist die Zusaminensctzuiig dieser Oelc doc11 durch die genannte correspondireude Analyse ziir Genugc beststigt.

W a s iincli dem Abdestillircq V O I ~ dem rohcn Oel in drr Retorte znruckgcblieben ist (S. 582), e n t h ~ l t ne- ben dcr fettcn Szure und dein iiberscbussigcn Irohlen- ssurcn Matron aucii Kupferoxjitl. Dick Getnenge wit Wasser ausgekoclit, filtrirt und die Flussigkeit wit Schwe- felsiiure gesiittigt, giebt auf der Oberflache cine Lage Fettstoff. Dieser init Wasser abgespult und in Allsohol gelijst, zcigt sicli bciin Verdunsten in drcierlei Gestalten. Gesclticht die Verdunstuug schnell, so bckoiiiiut inan cinen butterartigcn Stoff, welchcr ein Monohydrat von OenanthsSurc ist. Gcschicht die Verdunstung sebr lang- Sam, aus einem hohen Cylinderglase, so bekomlnt inan obenauf cine Lage eines klaren Oels, und unten an die- ser Lage bilden sich Krystalle, denen beim Niedersiu- ken andcre folgcn. Diese Krystalle sind ivasserfreic Ocnnn~hs~iure ; das Oel ist ein Bihydrat dcrselben.

Eesagtc Krystalle wurden iiber SchwefclsYiire im luftlcercn Ranin getrocknet und dann analysirt. I. 0,372 gaben 1,002 Kohlcns3ure und O,dOO Wasser 11. 0,220 - 0,589 - 0,228 - 111. 0,520 0,559 -

UieCs giebt iii 100: I. 11. 111.

K oh lenst 0 fC 7 ii,4 70 7 4,029 Wasscrstoff 11,948 11,515 11,Sbtl Sauerstoff 13,573 13,456

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oder: Atome.

Kohlenstoff 14 1072,12 7471 Wasserstoff 26 162,23 11,33

200,OO 13,96 Sauerstoff 2 _- 143439 100,OO.

Die Krystalle sind dahcr wasserfreie OenanthsSore. 0,728 derselben eine Stundc lang in einem Stroinc

Ammoniakgas erhalten, nalimen um 0,025 an Gewicht zu. Darnach wiirde das Atomgewicht der SSurc seyn:

3132,l x+= 1561,O. Mit kohIensaurem Natron gckocht, wird dic fetlc

Slure unter Austreibung von KohlcnsYurc aufgcliist. Durcli Hinzufiignng voii Alkohol 16st man das iinantbsaure Na- tron auf, welches bcim Filtriren einc schr klarc Auflii- sung , nnd bei sehr langsainer Erkaltung schiinc silbcr- weirs gkinzende Nadeln giebt.

Zu einer Auflasung von iinanthsaurein Natron in Alkohol fiigte ich neutrales salpetersaurcs Silberoxyd. Es schlug sich ein Silbersalz nicder, welches init Was- scr abgcwascben, iibcr Sclimefclsiiurc im luftlccrcn Raum getrocknct und analysirt wurde.

1,222 dieses Silbersalzes gabcn 2,303 KohIcnsSure und 0,890 Wasscr

1,228 dito gaben 0,333 Silber. Darnach ist die Atomenzahl =3541,6, ond die Zu-

sammcnsctzung in 100:

Kohlcnstoff 73,733 Wasscrstoff 11,411 Sauerstoff 14,556.

Durch Hinzufiigung von essigsaurem Kupfcroxyd odcr cssigsnurem Bleioxyd zur crwShnten Aufliisung dcs iinanth- saureu Natrons erhielt ich ein Kupfer- odcr Blcisalz gc- f a t .

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1,969 des Kupfersalzes gaben 0,242 Kupferoxpd, voraus dns Atoingewicht dcr Saure = 3537,5.

2,493 des Bleisalzes gaben. 0,676 Bleioxyd und 0,175 Blei; darnacli ist das Atomgewicht der S%ure =2631,6.

Einc aiidere Auflosung des Onanthsauren Natrons init salpctersaurem Silberoxyd gcfdlt, gab cin von dem obigen verschiedenes Silbersalz. 0,307 desselben ver- brnnnt, gaben namlich 0,113 Silber, wornach das Atom- gewicht der Satire = 2220,4.

Aus der Uebereinstimmung in der Zusammensetzung dcr fetten Saure des Getraidebranntvveins init der dcs eigentlichen Branntweins ergicbt sich, dah auch die Snlze der erst genannten SYurc derselben Modification ausge- sctzt sind, welche L i c b i g und P e 1 o u z e gefunden haben.

Von den Salzen der Getraide-Saure gaben namlich: erstes Silbersalz 3841,6 x2&= 1616,6 zweites Silbersalz 2220,4 x $= 1480,3 Bleisalz 2 6 3 1 , 6 ~ 4 = 1318,s Kupfersnlz 3537,5 X 2 $ = 1415,O.

koinmen kiiunen. Ein neutralcs iinnntlisanres Salz liabe ich nicht bc-

Das fette Oel, welches bei sehr langsamer Verdun- stung aus dein hlkohol erhalten mird (S. 557), ist durch- sichtig, farblos, und bei 12O C. von 0,SSl spec. Ge- wicht. Es liefert ein intercssantes Beispiel yon einer sehr Iockern cbemischen Verbindung des Wassers mit einem Fcttstoff. Durch gelinde Erwsrmung wird das Wasser ausgetrieben, und die wasserfreie Saure bleibt zuriick. Chlorcalcium bildet auch Krystalle von wasserfreier Saure, und bei einem Ueberschufs dcsselben wird das Oel ganz darin umgewandelt. Selbst dann, wenn man eine PIatte von wasserfreier Siiure hineinbringt , zersetzt man das Oel in Krystalle von wasserfreier Oenanthsaure und in Wasser, auf welchem diese Krystalle schwimmen.

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Dick Oel bekoinint inan ebenfalls , wciiii man dcii rohcn kiipferlialtigcn Feltstoff, so wic er aus dcr Malz- braririt~~cin-Bre~ii~erei genoinnicn wird, in cincr Hrtor tct crhitzt. Erst wild W'assrr init dem rolien Fuscliil aus- gctrieben, dann das fcttc Oel und ciidlieh die fettc: S;iure, entn cdcr als Monohydra[, oder w-nsserfrei, odcr 31s eiii Geinisch bcider.

Das Ocl wordc zerlcgt: I. 0,262 voii dcin bci dcr IirystoIlisatiou der was-

serfrrieu Sliure erhaltencn Qele gaLeri 0,606 Koh- 1rns;itire und 0,263 Wasscr.

11. 0,300 von dem bei der Sublimation erlmlkncn O(.Iv gii bit11 0 , 7 0 1 Ki0IiIcns:iurc und 0,300 Wasscr.

Darnacli cii1h;ilt cs in 100:

I. 11.

KoItlciistoCE 63,956 G 1,887 Wasscrstoff 11,154 11,111 Sauerstoff 24,§90 24,112

und hat also dic Ziisainincnsctzung:

Kohlcmtoff 1 t 1070,12 61,57 Wnsser3toff 30 187,19 11,29 Saucrstoff 4 400,OO 2-1,14

1667,31 100,OU.

Diefs Ocl ist also eiii Bihydrat von Ocnanthskwc. Eine Reinigwg voii dciii Wasser oder dcr wasserfrcicn S'jure kann man, oline es zii zersclzen, mit ihin nick vornehmen.

Die subliinirte feste Saiire in Alkoliol aufgcliist, giebt die n:iinliclien Salze, welclie L i e b i g und P e 1 o u z c gc- funden Iiaben. '41s ich einer alkoholischen Lijsung der Saure salpctersaurcs Silberoxyd hinzufugtc, schlug sich ein SaIz niedcr, das mir folgendc fiesultate liefcrtc.

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1,339 gabcn 0,157 Silbcr, wornacli das Atonigewiclit Es ist also ein SaIz von unge-

1,106 Iiievon gabeii bci der Analyse 2,597 I<ohlen-

=10077xf=1439,6. niiliulicher Verbindung.

s s w c unti 1,012 Wasser. D i e t gicbt in 100: KO hlens t off 74,272 Wasserstoff 11,631 Sauerstoff 14,097.

Eine Aufliisung dieaer sublimirten Sliure , init ltoli- lcnsaurem Natron gessttigt, gab, wic die rlufliisuiig clcr h i e n Szure in Alkoliol mit salpctcrsaurcm Silbetoxytl, ein Salz, welches einc dein vorigeii gleiche Ziisaiiiiiiim-

setzung Iialte. Dean 0,570 clcsselben gaben 0,216 SII- her , wornach das Atoingcwiclit der sitbliiiiirlcii Siiorc =2115x;=1410.

Vorliin saglc icli , dafs durch schiielles Abduiistcn ciner alkoliolisclicri Auflikuog dcr fcttcn Siiure dns Mo- nohydrat vou OtnntilhsYurc aus dCR1 Fuselstoffc des Koriibr;iniitwciiis crlialtcn wcrdc. Dicscs war butterar- tig, uiid sah a m wie jenes, welches durch Sublimation des scliwarzen kupferlialtigen Stoffs gewsnncn ward, wid zwar in dein Moment, als in die Vorlage etwas ron dcni Cih~t l ra t ubcrging.

0,200 der nus der alkobolischen Liisung erhaltc- ncii Siiure gaben 0,503 Kohlenszurc und 0,209 Wasscr.

0,565 der subliinirtcn Ssure gaben 1,428 Koh- Icnsaurc und 0,595 Wasscr.

1.

11.

Dick inacht in 100:

I. 11.

Kohlenstoff 69,541 69,666 Wasserstoff 11,611 11,701 Sauerstoff 16,84S 18,413

wornacli also die Zusaminensetzung ist:

592 htome.

Kohlenstoff 14 1070,12 69,27 Wasscrstoff 28 174,71 11,39

300,OO 19J.1 Sauerstoff 3 -- ____ 154,4,84 100,OO.

Folglich ist dieser Stof€ ein Monohydrat von Oenanth- satire.

Wenn man das Sublimat, welches sich ansclzt, wenn kein fettes 8 e l rnehr ausgetrieben wird, sammelt, so bc- kommt man einen Korper, der mehr Festigkeit hat als lctztgenanntcs. Dcrselbe ist cine Verbindung von 1 At. wasscrfreier Szurc mit 1 At. Monohydrat. Als derselbc ubcr SchwcfelsZure getrocknet U U ~ darauf analysirt wurde, lieferte er folgendc Resultatc: I. 0,594 gabcn 1,561 ICohlcnsYure und 0,652 Wasscr

11. 0,520 - 1,365 - - 0,555 -

Dick giebt in 100: I. 11.

Kohlenstoff 72,665 72,556 Wasscrstoff 12,196 11,S58 Saucrstoff 15,137 15,558.

Nur am Schlussc der Sublimation dieses rohen Fu- sclstoffs habc ich wasserfreie Sliure sublimiren kiinncn, und zwar erst d a m , als durch stzrkere und schnellerc Erbitzung zu Anfange das VC'asser rasch ausgetricben war.

Aus diesen Versuchen folgt, dafs die schiiiie Ent- deckung von L i e b i g und P c 1 o u z e auch uber den Malz- branntwein oder den aus Getraide ,destillirten Weingeist Licht verbreitet, und dafs vermiitblich der Oenanthsaurc- Aether bei alleu WeingYbrungeii gebildet wird. - Irn Branntwein fandcn L i e b i g und P e l o u z c kein bcige- luischtes Oel, indem in dem Getraidespiritus ein cigenes Oel cn(1ilalten ist. Das Fuse131 des Kartoffelbran~tweins

wiir-

593

miirde, iiach B u m as , aus C, H, 0 zusainmengesetzi seyn ).

Den Gehalt des Branntweins und Rlalzbrannt wtiiis an Oenanths~ure-Aether und Oenantlissure kann inau durch Ytzerides und kohlensaures Natron gaiiz leicht be- stiminen. Man destillirt die Flussigkcit init dieser Sub- stanz und fiigt Schwcfelsaurc zu dem Kiicltstande, iil- trirt, und berechiiet aus dein Atoinverhalten des Aethere, der Sgiire und des Oleum siticum die Quantitsten.

5 Kilogrm. Malzbranntwein wiirdcn init 30 Grin. kohlensauren Natrons destillirt. Xachdein die Hiilftc iibergetrieben worden, wurde diesc, wicder iu die Re: torte gcthan und abermals destillirt. Nach Filtration des Hiickstandes, Hinziifiigirng von Schrvefelsiure uud Sainin- lung des Fettes aaf einem Filtruin, blieb an Oenanth- ssure zuriick 0,155 Grm. - Eine Wiederholung des Versuclis gab 0,140 Grin. Oenanthssure.

5 Kilogrin. MaIzbranntweiu mit 10 Grm. Aetznatron destillirt, gabeu 0,189 Grin. Oerlan1hsiiure, bei Wicder- holuug dcs Versuchs 0,182.

Es sind also in 1000 Th. M;ilzbranntwcin: OcnauthsZure , Versuch I. 0,03 1

- - 11.. 0,028 Oenanthather - 1. 0,009

- - XI. 0,009 01. siticum - I 0,005

- 11. 0,005 Diese Versuche mit 5 Kilogrm. franzasischen Brannt-

weins wiederholt, gaben: Oenanthsaure durch kohlensaures Natron 0,056

- atzendes Natron 0,093. In 1000 Th. Franzbranntwein sind also:

Oenanthsaure 0,011 Oenanthlther 0,007.

R o t t e r d a m , Mai 1837. 1) Annalen, Bd. XXXlV S. 335. -

Poggendorff's A n d . Bd. XXXXI. 38