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G. Lunde. Das schwarxe Nickeloxyd. 405 Uber das schwarze Nickeloxyd. Antwort auf die Bemerkung der Herren M. Le Blanc und H. Sachsel) zu meiner Arbeit ,,Uber Existenz und Darstelhng einiger Oxyde der Platin- metalle, mit einem Anhang Uber amorphe Oxyde"2). Von QULBRAND LUNDE. Die Herren LE BLANC und SACHSE schreiben, sie finden es ,,merkwUrdig, da6 ich von der durch ihre Arbeit erfolgten Richtig- stellung der bisher in der Literatur verbreiteten irrigen Anschau- ungen keine Notiz genommen habe". Dazu ist zucrst zu bemerken, da6 meine als Anhang gedruckten Ausfuhrungen iiber amorphe Oxyde nur die ausfuhrlichere VerBffent- lichung einer bereits vor der Arbeit von Le BLANC und SACHSE erschienenen Arbeit darstellen. 3, Beim Durchlesen der Arbeit von LE BLANC und SACHSE~) habe ich angenommen, da6 sie diem erste Publikation nicht gekannt haben, ebensowenig die von CLARK, ASBURY und WICK, was sie in ihrer Bemerkung zu meiner Arbeit (1. c.) auch nicht bestritten haben. Weiter ist zu bemerken, da6 es auf einem MiBverstBndnis be- ruhen mu4 wenn LE BLANC und SACHSE meineo, ich habe uber das schwarze Nickeloxyd eine andere Ansicht als sie. Das von mir untersuchte Ni,O, wurde nach den iilteren Lite- raturangaben dnrgestellt. ,,Das Rontgendiagramm zeigte stark die Linien des NiO." Damit ist gesagt, daS es sich jedenfalls nicht um eine kristdlisierte Verbindung von der Zusammensetzung Ni,O, handelte. Ich betone ja auch in der Einleitung: ,,Die RBntgenunter- suchung der Verbindung bietet das beste Mittel zur Entscheidung, ob der Korper einheitlich ist, und somit, ob eine Verbindung in 3 M. LE BLANC und H. SAOBBE, 2. anorg. u. ang. Chem. 168 (1927), 15. ' ) V. M. GOLDSCHXIDT, T. BABTH und G. LUNDE , Skrifter utgitt u2r Det 3 M. LE BLANC und H. SACESE, 2. Elektroehem. 3% (1926), 204. GULBBAND LUNDE, Z. anorg. u. allg. Chern. 163 (1927), 345. Norske Videnskaps-Akaderni i Oslo, I (1925), Nr. 7, S. 36-37.

Über Das schwarze Nickeloxyd

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Page 1: Über Das schwarze Nickeloxyd

G. Lunde. Das schwarxe Nickeloxyd. 405

Uber das schwarze Nickeloxyd. Antwort auf die Bemerkung der Herren M. Le Blanc und H. Sachsel) zu meiner Arbeit ,,Uber Existenz und Darstelhng einiger Oxyde der Platin-

metalle, mit einem Anhang Uber amorphe Oxyde"2).

Von QULBRAND LUNDE.

Die Herren LE BLANC und SACHSE schreiben, sie finden es ,,merkwUrdig, da6 ich von der durch ihre Arbeit erfolgten Richtig- stellung der bisher in der Literatur verbreiteten irrigen Anschau- ungen keine Notiz genommen habe".

Dazu ist zucrst zu bemerken, da6 meine als Anhang gedruckten Ausfuhrungen iiber amorphe Oxyde nur die ausfuhrlichere VerBffent- lichung einer bereits vor der Arbeit von Le BLANC und SACHSE erschienenen Arbeit darstellen. 3,

Beim Durchlesen der Arbeit von LE BLANC und SACHSE~) habe ich angenommen, da6 sie diem erste Publikation nicht gekannt haben, ebensowenig die von CLARK, ASBURY und WICK, was sie in ihrer Bemerkung zu meiner Arbeit (1. c.) auch nicht bestritten haben.

Weiter ist zu bemerken, da6 es auf einem MiBverstBndnis be- ruhen m u 4 wenn LE BLANC und SACHSE meineo, ich habe uber das schwarze Nickeloxyd eine andere Ansicht als sie.

Das von mir untersuchte Ni,O, wurde nach den iilteren Lite- raturangaben dnrgestellt. ,,Das Rontgendiagramm zeigte stark die Linien des NiO." Damit ist gesagt, daS es sich jedenfalls nicht um eine kristdlisierte Verbindung von der Zusammensetzung Ni,O, handelte.

Ich betone ja auch in der Einleitung: ,,Die RBntgenunter- suchung der Verbindung bietet das beste Mittel zur Entscheidung, ob der Korper einheitlich ist, und somit, ob eine Verbindung in

3 M. LE BLANC und H. SAOBBE, 2. anorg. u. ang. Chem. 168 (1927), 15.

') V. M. GOLDSCHXIDT, T. BABTH und G. LUNDE , Skrifter utgitt u2r Det

3 M. LE BLANC und H. SACESE, 2. Elektroehem. 3% (1926), 204.

GULBBAND LUNDE, Z. anorg. u. allg. Chern. 163 (1927), 345.

Norske Videnskaps-Akaderni i Oslo, I (1925), Nr. 7, S. 36-37.

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kristallinem Zustande existiert, oder ob er vielleicht nur eine feste Lbsung wn zwei Verbindungen darstellt.

Es muB aber ausdrucklich betont werden, da6 die Rontgenunter- suchung uns nur iiber das Auftreten eines bestimmten kristallisierten KGrpers AufschluB zu geben vermag, nicht aber uber das Mengen- verhaltniv der kristallisierten zu den amorphen Korpern."

DaB das von mir untersuchte Nickeloxydpraparat nicht die ge- naue Zusammensetzung NisO, hatte, gebe ich ohne weiteres zu. Der Zweck unserer Untersuchnng war aber, die Darstellung einer k r i s t a l l i s i e r t e n Verbindung Ni,O, zu versuchen. Nach dem Ergebnis der Rontgenuntersuchung unseres Praparats hatte es des- halb fur uns kein weiteres Interesse, die Reindarstellung eines Produktes von der genauen Zusammensetzung Ni20, zu versuchen.

LE BLANC und SACHSE haben j a durch ihre Arbeit ebenfalls den Beweis dafiir geliefert, daB Nickeloxyde mit Sauerstoffgehalten zwischen NiO und NiO, aus NiO bestehen, mit der Beimischung von irgendeinem hoheren Nickeloxyd in wechselnder Menge.

LE BLANC und SACHSE haben aber zweifellos recht, wenn sie den Beweis der Herren CLAEK, ASBURY und WICK^) fur die Existenz einer amorphen, wawerhaltigen Verbindung NiO, sebr schwach finden. DaB CLARK, ASBURY und WICK o h n e we i t e ren Beweis ihre Produkte als wasserhaltige Ni0,-Verbindungen auffassen, war mir entgangen. Die Existenz einer amorphen Verbindung NiO, xH,O ist j a auch nach LE BLANC und SACHSE, die jetzt bei einer derartigen Verbindung Rontgeninterferenzen nacbgewiesen haben 3, aehr unwahrscheinlich gemacht.

l) CLABK, ASBURY und WICK, Journ. Amer. Chem. Soe. 47 (1925), 2661. *) kf. LE BLANC und H. SacHsE, 2. anorg. 26. dig. Chem. 165 (1927), 16.

0610, Mimeraloyisches hsli tut der Universitat.

Bei der Redaktion eingegangen am 25. Dezember 1927.