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476 R o s e, iib. d. schwefelsaure Schwefelchlorid. binirt. Die basischen Flbhen Rind off eingefallen. Die Gestal- ten sind eine ziemlich treue Nachahmung der bekannten Com- bination des gemeinhin Grunbleierz genannten Bleispaths. AI- lein bei dieser mtschieden hexagonal ausgebildeten Kryslalli- salion ist die Spaltharkeit die rl~ombendodekablische, ganz mie Bei der natiirlichen Zinkblende; so, dass man das Prisms D sls die EIIlPte des Dodekaeders -, die Basis sls das Viertel des 2 OctaZders - und das Pyramidoeder als ein Viertel des Tessara- 0 4 kontaoctaEders 'Ty (welches an den Iiingeren und kurzeren Ne- 4 benlianten gleiche Winkel hat) ansehen muss. Hieraus erge- ben sicti nun folgende merkwurdige Resultate : 1) Dass bei Substanzen, welche dem tesserirlen Systeme angehiiren , dennoch einaxige Gestalten und selbst Theilgestalten vorliommen, wovon ich schon der Beispiele mehrere aufgefun- den habc. Zugleich wiohtig fur die Progressionstheorie. 2) Dass das Oxysulfuret ewar hexagonal und also einaxig ausge bilde t , 3) dennoch mit dem Sulfuret einerlei Krystallsystem nnd Primiirform besitxt. Noch 'bemerke ich, dass das reine Zinkoxyd als Gicht- schwamm ganz wie das Oxysulfuret krystallisirt ; aber dieses basisch und prismatisch, nicht nach dem rhombischen Dodekat- der, spaltet. Man sollte doch nochmals die nlttiirlichen Zinkblenden, be- sanders die gelben , van denen ivir obnehin lieine brauchbaren Analysen besitzen, darauf untersuehen, ob es nicht auch welche gebe , die etwas Sauerstoff enthielten. CVI. Ceber das schzvefelsnzire Schmefelchlorid Von H. R 0 S E. (Aus den Verhandlnngen der Berliner Academie.) Einige Versuehe, dns schwefelsaure Schwefelchlorid, SCI, -+ .5g, durch Entziehung von SchweElshure in eine dem chrom- A) Vgl. d. J. Bd. IS, 370.

Ueber das schwefelsaure Schwefelchlorid

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Page 1: Ueber das schwefelsaure Schwefelchlorid

476 R o s e , iib. d. schwefelsaure Schwefelchlorid.

binirt. Die basischen Flbhen Rind off eingefallen. Die Gestal- ten sind eine ziemlich treue Nachahmung der bekannten Com- bination des gemeinhin Grunbleierz genannten Bleispaths. AI- lein bei dieser mtschieden hexagonal ausgebildeten Kryslalli- salion ist die Spaltharkeit die rl~ombendodekablische, ganz mie Bei der natiirlichen Zinkblende; so , dass man das Prisms

D sls die EIIlPte des Dodekaeders -, die Basis sls das Viertel des 2

OctaZders - und das Pyramidoeder als ein Viertel des Tessara- 0 4

kontaoctaEders 'Ty (welches an den Iiingeren und kurzeren Ne- 4

benlianten gleiche Winkel hat) ansehen muss. Hieraus erge- ben sicti nun folgende merkwurdige Resultate :

1) Dass bei Substanzen, welche dem tesserirlen Systeme angehiiren , dennoch einaxige Gestalten und selbst Theilgestalten vorliommen, wovon ich schon der Beispiele mehrere aufgefun- den habc. Zugleich wiohtig fur die Progressionstheorie.

2) Dass das Oxysulfuret ewar hexagonal und also einaxig ausge bilde t ,

3) dennoch mit dem Sulfuret einerlei Krystallsystem nnd Primiirform besitxt.

Noch 'bemerke ich, dass das reine Zinkoxyd als Gicht- schwamm ganz wie das Oxysulfuret krystallisirt ; aber dieses basisch und prismatisch, nicht nach dem rhombischen Dodekat- der, spaltet.

Man sollte doch nochmals die nlttiirlichen Zinkblenden, be- sanders die gelben , van denen ivir obnehin lieine brauchbaren Analysen besitzen, darauf untersuehen, ob es nicht auch welche gebe , die etwas Sauerstoff enthielten.

CVI. C e b e r d a s schzve fe l snz i re S c h m e f e l c h l o r i d

V o n H. R 0 S E.

(Aus den Verhandlnngen der Berliner Academie.) Einige Versuehe, dns schwefelsaure Schwefelchlorid, SCI,

-+ .5g, durch Entziehung von SchweElshure in eine dem chrom- A) Vgl. d. J. Bd. IS, 370.

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sauren Chromchlorid Cr61, 4- 2& analoge Verbindung xu ver- wandeln , gaben keine geniigenden Resultate. - Behandelt man Chlornatrium mit schwefelsaurem Schwefelchlorid, so verbinden sich beitle zu einer festen durchscheinenden , nicht rauchenden Masse, aus der sich, durch Erhitzung, eine stark nach Chlor riechende Fliissigkeit verfliichtigt, welche indessen unzersetztes schmefelsaures Schwefelchlorid ist, das Chlorgas aufgelost ent- hllt. Unterwirft man dieselbe einer Destillation , so verfliichtigt sich bei der ersten Einwirkung der WBrme das letztere unter Sch3umen. Bci tler Zersetnung des Chlornatriums entweicht ferner zuletzt schweflige Siiure, rnd es bleibt eine Mengung 'von saurein schwefelsaurem Nntron und unzersetztem Chlor- natrium snriicl;.

Das schwefelsaure Schwefelchlorid wird durch einc Tem- peratur, welche bedeutend hoher als der Kochpunct desselben ist, zersetzt. Leitet man die Diimpfe desselben durch eine roth- gliihende Glasriihre, so entwickelt sioh Chiorgas, such woh l schweflige SBure, welche indessen bei Gegenwart von ersterem nicht durch den Geruch mahrgenommen werden kann. Die er- haltene Fliissigkeit indessen zeigt sich bci wiederholten Unter- suchiingen als eine Auflijsung von wasserfreier Schwefelsiure irn schwefelsauren Schwefekhlorid , aus welchem erstere znm Theil durch's Erfialten herauskrystallisirt. Eine Verbindung nach bestimmten Verhiiltnissen von Schwefelchlorid mit mehr Schwe- felsiiure kann aber aue diese Weise nicht erhalten werden.

Das spec. Gew. des Dampfes des schwefelsauren Schwe- felchloritis ergab sich als Mittel BUS 5 Versuchen zu 4,481. Nimmt man in der Verbindung 6 Vol. Chlor (entsprechend 3 Doppclatomen), 2 Vol. Schwcfeldampl' (entsprechend 6 Atomen) und 15 Vol. SauerstoK an, so wiire das berechnete Gewicht des DampTes 46,459 nder 10X4,4489. Letztere Zahl stimmt ziem- lich gut mit dem Resulfate dcr Versuche, menn man annimmt, dass in der Verbindung 23 Vol. zu 10 condensirt sind. Jedes Atom derselbcn entspricht 10 Vol. Dampf.

flr. W a I t e r hat die interessante Ansicht aufgestellt, dass das chromsaure Chromchlorid wie eine Chromdure betrachtet werden kiinne, in welcher 1 At. Sauerstoff durch ein Aequi- valent ChIor ersetzt sei. Wendet man diese Ansicht sue das schwefelsaure Schwefelchlorid an, so wvire dasselbe eine Schme-

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felsiiure, in welcher Q At. Sauerstoff durch 5 Doppelafom Chlor vertreten wire, I n diesem Falle enthielte die Verbindung

Vol. Schwefel, 1 Vol. Chlor und 24- Vol. Sauerstoff, und das berechnete Gewicht des Dampres wi re 7,414. Man mag indessen irgend ein wehrscheinliches Verdich tungsverhiiltniss hier- von annehmen, so wiirde die erhaltene Zahl nicht mit dem gefun- denen Resultate iibereinslimmen , woraus sich wold die Folge- rung ergiebt, dass man das schwefelsaure Schwelelchlorid wie bislier fur eine Verbindung von Schwefelsiiure und eioem nicht isolirt dargestellten Schwefelchloriti zu halten habe.

Das schwefelsaure Schwefelchloritl kann auf einc weit ein- Pachere Weise, als es t'riiher angegeben wurde, bereitet wer- den, wenn man Chlorschwefel unmittelbar mit guter Pl'ojdhCu- scr Schwefelsiiure mengt und das Gemenge bei gelinder Bitsze der Destillalion unterwirft. Man erhhlt es s u f diese Weise mit SchwefelsCurehydrat verunreinigt , von welchem es durch er- neuerte Destillationen getrennt werden kann.

Wcnn man in sehr menig Chlorsehwefcl eine sehr p o s s e Menge von wasserfreier Schwefelsiiure leitet , so erhiilt man eine blauc Verbindung. Da wahrscbeinlicli der Chlorschwefel cine Auflijsung von SchweCel in einem noch nicht isolirt darge- stellten ChIoride des Schwefels, S61, ist, 'so ruhrt die blaue Farbe dcr Verbindung von diesem aufgelijsten Schwefel her, d a beliannllich der Schwefel mit vieler wasserfreier Schwefel- siiure eine blaue Aufliisung giebt.

CVII. C e b e r e i n i g e neue R e a c t i o u e n , t c e l c h e d u s c h

cl e ~ . P l a lin s c h w a mni he 1- v o rye 0 r a c h I 20 er d en.

V o n FR. K U H L l A N X .

CCompt. rend. T. V l I , 1). fiO:.)

Ich habe einige Gntersuchungen iiber die Balpeterbildung angestellt; es haben mich dieselben Bewogen , die Theorie die- ser Erscheinungen von einem neuen Gesichtspuncte am darzu- stellen. Die schijne Enttleckung D 6 b e r e i n er's der Eigensehaft dcs Plalinschwammes, die Verbindung eincs Gemenges von Souer-