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Ueber das specifische Gewicht der Körper, als Kennzeichen der Mineralien

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Page 1: Ueber das specifische Gewicht der Körper, als Kennzeichen der Mineralien

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XI. ljeber CEns spec@che Geivicht der Kiirppr, nls Kenjtzeiclien der iWinernlim;

von Hrn. I;: S. Beurlr in t . (Annul . de d i m . c t de pliys. XXXP-111. p. 398.)

l v e n n man envSgt, in welchem innigcn Zusnmmcn- hnnge das specifisclic Gewicht mit der Sa tu r dcr Iiik- per steht, so ist man geniithigt, dasselbe fur eiii wicliti- ges Kennzeichen zur nestiiiimung der Mineralspecies an- zuseheii. Untersuclit man iiidefs die in den Lelirbiiclierit der Mineralogie betiiidlichen Aiigabcu, so stiil'st inan halti auf solche hbweichungen , dal's man unrniiglich einigcbs Vertraueii in dieses Keiiiizeichen setzen liann. Wendei man sicli z. B. ziiiii Kalkspath, so iindet man iiber dcs- sen specilisclies Gewicht Angabeii, die zwischen 2,324 und 3,672 schwanken, wonach also die Unterschiedc bci Exemplaren der namlicheii Substanz griirser sind , als bci giinzlich von einnnder vcrschiedeiien Rlineralien.

Diese Sch\viinkuiigcll in dcn Zahleiiirerthen fur das specifische Gewicbt sind iiiir seit 1;inger Zeit aufgefalleir, iind ich habe sie einerseits dein Uiiistande zugeschriebcii, dals der Substanz oft frenidartige Stoffe beigeinischt siiid, und andrerseits dem, dafs das specilische Gewicht Y O U

unterscliicdlichen Personen bestiniuit v ortleu ist, die nicht alle mit gleicher Sorgfalt gewsgt, und iiberdiefs verschie- tlcne Methoden d h i angewandt haben iiliigcn. Ich glaubte daher, d a k die Unterschicde, weniss:cns bei de;i reinen Substaiizen, verschrtiiiden wiirdcn, M eiin Iiian diese Gattung voii Uiitersucliungen abermals voru~i1111~1. r\ls ich selbst indefs das specilische Gcwicht eiiiiger Varicts- ten von verschietleneii Siibstanzen bestiininte, f a d icIi $eichfalls Schwniil,iiiigen, w l c h e zwnr M t i t geriiiger als die voii anderu Mineralogeii bcobnclitetcu waren, sich

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In kleiiieri Krjstallcn

- Grofsbllttrigcr . . . . . . . . . . . ,/

2,i231 In rrgelmiifsig sechssei-

tigcn Prisnieu. - ’ {2,7227 2,7225 2,722 i

h c i - und Urei-Kantner

2,’iom Kleinbllittriger . . . . . . . . . . . P,YO(i l

I<Gi.iiiscr, nber etwas nittercrtltr enthnltcnd . 2.7063 Fasriger, riiit zarleti , geratleii parallelen Fasern 2,iOSG

i 2,7058

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4iG Spccit Gewicht.

Fasriger , init dicken divergirenden Fascrn . 2,7011 %art uild durclicinanderlaufend fasrigcr . . 2,693i Ellittrig,-dichter . . . . . . . . . . . 57102 Fasrig . dichter . . . . . . . . . . . . 2,7092 Dichtcr, von muschlichem Bruch . . . . . 2,7195 Fasrige Stalactiten . . . . . . . . . . 2,7049 Dichte rbhreiifbriiiige Stalactiten . . . . . 2,5239

Die unreinen Abarten sind bald schwerer, bald leichter als die rcinen, dcnen sie sich durch ihre Gestalt oder ihr Gefiigc nshcrn.

2. A r r a g o n i t , r e i n e r k o h l e n s a u r e r Kalk.

2,9167 In kleincn Krystallen . . . . . . . . 2,9439

2,945’7 In grotcn , sichtlich airs kleinen bestellenden,

Iirystallcn . . . . . . . . . . . . { :$:; b

In Zwillingskrystallen yon L c o g a n g . . . 2,9063 2,9OSS 2,90.53 2,9297

- . von A r r a g o n . . . . { * { 2,9287 Fnsriger , niit gcraden parallelen Fasern

. . . 2,9158

nurchcinaiiclcrlaufciid -fasriger . . Fnsrig-dichter . . . . . . . . . . . 2,9283 Korallenartiger, durchsichtigcr, mit Krystall-

Korallenartiger, opaher, init glatter Fltiche punktchcn . . . . . . . . . . . . 2,S321

2,7647

3. M a l a c h i t , r c i n c s g r i i n e s k o h l e n s a u r e s K u p f e r o x y d h j d ra t.

Sehr kleirie Krystalle, voii tlcr Obcrll~iclic ei- iier fasriscn Masse geuouirucii . . . . 3,5907

L)ur(4l

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477 Specif. Gewicht.

Durch Afterbildung entstandener, in Gestalt -

3,3572 des blauen kohlensaur. Kupfers, und von €asrigern Gefijge . . . . . . . . . . { 3,3347

Durch Afterbildung entstandener, in Gestalt dcs Rothkupfcrcrzes . . . . . . . . 3,3496

Fasriger, mit gcraden divergircnden Fasern 3,5734 Fasrig-dichter . . . . . . . . . . . 3,5812

. . 3,5673 Xierfiirmig -schaligcr . . . . . . . 4. Rei i i e s k o h l e n s a u r e s B l e

Kleine durchsichtige Krj-stalle . . . . oxyd.

6,7293 6,7239 / 6,5225

6,7119

Grofse Krystalle . . . . . . . . . . 6,7231

Zwillings -Krystnlle . . . . . . . . . 6,7217 Fasriges, durchsichtig, mit parellelen Fasern Fasriges, opak, mit divergirexiden und etmas

durchcioandcrlaufclldcii k’asern . . . . { 6’7108 6,7102

5 . , Gyps , w a s s e r h a l t i g e r s c h w e f e l s a u r e r Ka lk . Kleine Krystalle . . . . . . . . . . 2,3257

2,3243 c 2,3241 Grofse, durchsichtise, regelmsfsigc Krystalle

2,3121 2,3115 2,3091 2,3057

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Grofse venvitterte KrjstaIle

BlSttriger

Fasriger , rnit kleinen parallelen krurnmcn Fa- scrn . . . . . . . . . . . . 2,2985

Fasriger, mit gofscn krummen Fascrn . . 2,2839 Kreuzfiirmiger . . . . . . . . . . 2,2858 Schneefiirmizer 2,2615 . . . . . . . . . . v

2,3175 2,3112 . . . . . . . . . . . Blattrig-dichter

Fasrig . dichter . . . . . . . . . . . 2,3121 Annal. d. Physik. B.90. St .3 . J. 1625. S t . 11. H h

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478 Specif. Gewiclr~.

6. S ch w e f e l s a u re r S t r o n t i a n.

K1 ei n e K ry s t i1 I I e . 3,9393 . . . . . . . . 3 ,!I 592

Grofsc Krystdle . . . . . . . . . . 3,95iY. 3,9577

DivcrSirend -fawiser . . . . . . . . . 3,9110 l)urclieiiiaiiderlaufeiitl-fasi~ige~ . . . . . . 3,9295

7. R e i 11 e s Scliw e f e 1 b I e i.

ciibisclie . . . . .

octai:drische . . . . I Iileinc Krjstalle

7,7384 7,5299 5,7169 7,6393

. . . . . . . . . . (;rofsse Krystalle

Seclisscitiges Prisma, aus wllstgndiger Zer- setzung des phosphorsaurcrl ClciosJds ent- standen . . . . . . . . . . . . .

Rectangulare Octaeder, aus der Zersetzring von

Grokbliittrigcs . . . . . . . . . . . 7,7406 Kleinbliittrigcs . . . . . . . . . . . 5,5.103 BIittrig . fasriges . . . . . . . . . . . 'i,i398 BlS1trig-dicbtes . . . . . . . . . . . 7 , i 4 S j

{ ;:E liolilens. Oxpd entstanden . . . . . . . 7,603

8. R e i n e r , f a r b I o s c r Quarz .

Kleine Krystalle . . . . . . . . . . 2,6.541 Grofse K r y t a l l e . . . . . . . . . . 2,6538

2.6.X 1 . . . . . . . . . { 2,6530 Durchsicbtige Masse

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Specif. Gewicht. 2,6363 { 2,6338

Fasriger, mit zarten parallelen Fasern . .

! f;Z Fnsriger, niit diclien diver$r.enden Fasern

2 , 6 3 1 Kihniger, mchr odcr iniiider dicliter . . . { 2,6-1O,

2,6413

Ich kiinntc hier noch Beobachtunsen Ton mehreren Substanzen initlheilen, allein tlie Resultate sind weiiiger des Vergleiclies Cihig, weil cs fast uniniiglicli ist, sich von diesen Substanzen Vnrictliten zii verscliaffen, die ganz ge- nau die nliinliche Zusamincnsetzuiig Iiirbep : fast in allen iindct inan I~cinienguiigen, dic hiiisicli~lich ihrer ISatiir iind ilirer Meiige bedeulend wrscliiedcn sind. Es folgt also daraiis, MS inan, dainit tlie Ileobachtungeii des spe- ciGschen Gewichts voii Nritzcn sc j en , deli Ein!lds der Beimengiingen in Detraclit zielien niiisse; diefs crfordert eiiie andere Art roil ‘Arheit, deren I’tesultate ich sp3ter- liin anfiihren werdc.

Fiir den Arigeiiblick bep i i ce ich mich init den Tliat- snrhen, welclie die oben erwcihnteii acht Substanzen [nit- telst dcr sc!ion srif 104 gcstiegcnen \Y:igiingen darbieten.

neiiii Stiidium dcr obigen Tafel \\ird man inehrere Thatsaclien bemerken, die mir von recht groCsem Iiiteresse zu seyn scheineii.

1) Vergleicht man die Zahlcn, die sich auf vcrschie- dene hbarten der ii:imlichen Sribslaiiz beziehcn, so sieht n u n klnr, dafs bei dein specifischcti C e n iclite dcrselben behiiclitlichc Abweichuiigen vorkomnien, und d a k man also drrsselbe nicht als wesentliches Keunzeichen betrach- ten darf.

2) Vergleicht man die Zahlcn und zoglcich die vor denselben stehenden Ikmerliungcn. so sieht nian, dafs die Schwanknngen des specitischen Gcwichts mit den ver-

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scliiedeiicii Zustlinden der Substanzcn in Bcziehung stchen, und dafs die Zalilen desto griirser sind, jc mehr die Sub- staiiz sich dein Zustande eiuer regelmrfsigen Krystallisa- tion niihert.

3) Bei allen Substanzcn sind es imiuer die kleinen Krystalle , welche das griifste specifische Gewicht darbic ten, uncl daraus folgt, dafs deren Masse die rneiste HO- iiiogeiiitiit besitzt. I M s crinncrt a n die l i i n p t bekannte l'hatsacl~e, dafs Serade die kleinsten KrTstalle die griilste Schiirfe i n ihren Foi.nien zeigen.

4) h i allcn p f s c n Jirjstallen ist dns specitische Cewiclit gcringer, als bci den klcinen, und zuwcilen ist dcr Uiiterscliied zieirilicli bctrzchtlich. I h r a u s folgt notli- weiitlig, cl;il's die grol'scn Iirystalle mehr oder weniger grofse Hiihlungcn in ihrem liincrn enthalten, und dafs also die Zusalnmeiifugung der l i lci i ip Krystnllc , durch wclche gcinciniglich die grofsen Kr$stalle gebildet wer- dcii, die Regclniiifsigkeit, welchc man roraosgesetzt lint, nicht besitzt , und dafs folglich zwischen dicsen Krystal- l en , sclbst wcnn die Masse die griifste HomogenitSt zu besitzcn sclieiiit, inehr oder weniger betrkhtliche l h m e vorhanden s e p miissen.

5 ) Die Abarten von blzttrigein, fasrigem [I. s. w. Gefiige zeigen mcistens das kleinste specifische Gewiclit, wie iiian diei's ails einem fliichtigen Blick auf dic l'afel ersieht. Wenn man abcr bei jeder Substanz die Unter- scliiede zwischen den specifisclien Gewichten der blattri- gcii, fasrigen u. s. w. Aharten, und deiri dcr kleinen Kry- s t a lk aufsucht, und sic hierauf bei allen Substanzen in dieser Riicksicht rerslciclit, so findet innn die n i c k we- niger merkwiirtlige Thatsache, dafs diese Schwankungeii, bei allen Substanzcn, von fast gleicheiii Werthe sind. M a n l imn diefs aus nachstehendcr Tafel erschen:

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Llittri-

Kalkspath . . . . . 0,0165 0,0161 0,0165 0,0173 0,0176

Arragonit . . . . . . . . Malachit . . . . . . . . . . . liohlensaures Bleioxyd . . .

0,0150 Scliwefelsaurer Kalk 0,01G6

Schwefelsaur. Slrontian . . . . . . Bleiglanz

.

. . . . .

fasrigen Oarietiten; Fasern divergi- durqlieioon-

rend. derlsufend. 1

0,0178 0,0193 0,0297

0,0170 . . . 0,@298 0,OlSO . . . 0,0309

0,0153 O,OlilO,OlS5

0,0191 . . . . . . . . - * ' 0,0398 0702s2> *) 0,01&3l0,0296 0.0195

Q u a n . . . . . . . . . Mittelwerthe

:::;q * - 1 0,0176 0,0182

0,0173~0,017 '7 [ 0,01SGi0,0312 p,01s3;0,01s7

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482 inan besonders bei den Miittrig-dicbten und fasrig-dichten u. s. w. Variettiten. Es folgt daraus, dafs der Vergleich, dcii wir so cben bei vcrschiedenen Substanzen von bliittri- ger tind fasriger Structur nngestellt Iiabcn, iiiir fiir den Fall genau seyn kilnii, wo die Dicke der Bltitter uiid Fasern beiderseits glcich ist. Aber dicse Beobaclitung gclit iininer inelir und inelir dnliin, die v o ~ i mir ausge- s1,rochene Meinung zii bcst:ii*ken, dafs bei gleiclicr Structur die Variation iiii specilischcii Gewichte glcich ist, von welcher Pu'ntur die Substanz aucli seyn mag.

7) Die Variatioiicn, welche iiian bei grofsen Kry- stallen beobachtet, sind unrcgelnilifsig, und kiinnen nicht, \vie bei den bhttrigen Vnrietlitcn, von einer Substanz z11r antlcrn vergliclien wcrdcn. Dicse Unregelm:ifsigkeit deli-

tet nothwendig auf etwns Zuf;illiges in der Art, wie sich klcine Krystalle ziir Uildung von grol'sen gruppiren.

8) Die klcinsten specilisclien Gewichte sclicineii sich bei den Afterbildungen der vcrschiedcnen Siibstanzen zu finden; diel's beuierkt man besoiiders bei dcin aus collsthdiger Zersetzung dcs kohlensnureii liiipfcrosyls otlcr des Kupferosyduls entstandenen Mnlacliit, urid bci deiii ails der Zcrsetzung des phosphorsaiiren und kolilcn- saurcn Eleioxyds gebildcten Scliwefclblei. Bci diescii Fiillen von Zcrsetzung wird also das Gefiige ain unre- gclni:il'sigsten, und in der That zeigt sich bci ciiicr TJii-

tersuchung solcber Varictaten diese Unrcgclinlifsigkeit auc]~ gunz sichtlich.

h u s den obigen Beobachtungen gcht also hcrror, dnfs die Mineralsubstanzen in ihrelu specifisclien Gen iclitc Variationen erleidcii liiiiinen , die von der Weise ab1i;in- gig sind, wie sich die Elementar- liryvstollc zur Biltlung yon inchr oder wcnigcr bc~r~ichtliclicn Rlassen a n einan- der i.eihcn. Banach ist einzuselieri, dafs cs in gcn irscn Sribstanzen nichr Poren als in nndcrii gcbeil niusse; allein wcnn tliel's der Fall ist, so miissen allc Variet:itcii das ukd iche spccifisclic Gcwicht z c i p , sobnld m a n di:rcli

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Zerplilverung diem Aggegation zerst6rt. Dieis findet auch wirklich Statt. Alle Substanzen zeigen dann ge- wissennafseil dasselbe absolute specifische GewicIlt, \ve- nigslens fallen die Iloch vorhandencn Uiitcrschiede inner- lialb der Grlinzc dcr bei diesen Operntionen nliiglichen Fehler. Rilnii sieht dieses aus der folgenden 'l'afel, worin ich das specif,sche (3ewicl1t von iirchrcren dcr rorhin {In- tersuchten Varieliiten, iiachdem sic gepiilvert wordcn wa- ren, angegeben habe.

Spec. Gewicht i n Berug surdas

Iialkspath, in kleinen Krystallen . . . . . .

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484 Hieraus ist es klar, daL man, wenn man aus dem

specifischcn Gewichte ein vergleichbares und folglich fur die Mineralogie einigermaten wichtiges Kennzeichen ma- chen will, das absolute specifische Gewicht nehmcn nussc, und nicht wie bisher dasjenige Gewicht, welches den1 Zuteren Volumen der Materie entspricht. Dazu braucht man nur die Substanz fein zu pulvern, und sie von dcr Flussigkeit , welche zuin gemeinschaftlichen Maafse dicnt, gut durchziehen zu lassen.

Ich mufs liiebci bcmcrken, dafs man wahrschcinlich bei diesein Verfaliren noch einen lilcinen Feliler bcgclit, und dafs, wenn inan auch vergleichbare Zahlen erhiilt, was ubrigcns fur uns Iiinreichend ist, man doch nicht tins wahre absolute specifische Gewicht der Kiirper belroinint. Untersuclit man nGiiilich die so eben gegebene Tafcl, so wird man beinerken, dafs bei fiinf von den aclit untcr- suchten Substanzen die kleinen Krystalle gepiilvcrt ciiie etwas gcringere Zahl als im ungepiilverten Zustande ge- Iiefcrt haben, was wahrscheinlich davon herriihrt, dafs man beim Zerkleinern der Kiirper einige Rissc in den Theilchen hervorgcbracht hat *). Es folgt daraus, dafs man die Bestimmungen des speciGschen Gewichts lieber von den kleinen Krystallen als von deren Pulver neh- men miisse, allein alsdann entfernt man sich ein wenig von dem, welches man von den andern VarietLten er-

Nach diesen Bemerkungeii glaube ich fur die un- tersuchten acht Substanzen, nach cinein Miltel aus allen Beobachtungen , folgende Zahlen als vergleichbare speci- fische Gewichte festsetzen zu liounen.

huh.

*) Zufolge der Untcrsochuagen der Hrn. G i r a r d , die im Bd. 81. S. 41. d. Ann. mitgethcilt siod, wiirden hier indefs auch Capillar- wirkungen auftreten, und vermogc dcrsrlben die specilisclicn Gc- wiclrte gepiilvcrter Substanzen immer etwas LU klein ausbllcn.

P.

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Kallispatli Arragonit Malachit Kolilcnsarires Bleioxyd Schwefelsaiiren Kalli Schwcfclsnuren Strontian Schwcfcl blei Qiiarz

2,7231 2,9466 3,5904 6,i.290 2,:3:3 16 2,9592 7,7392 2,6640

Diese Zahlen sind fur alle VnriclHten beinahc con- stant, und kiinneii, wenn die Substanzen rein sind, zur Unterscheidung derselben dienen. Es ware zu wunscheu, ’dafs innn alle iibrigen Substanzeii eben so bcarbeitete; intlcfs kann mau bis dahin tinter dcn auf gewiili~~lichcn~ W c g e gefundcnen Zal~len dicjciiiScn zur Xorin nehmen, die sich auf Krystallc, uud bcsouders rtuf kleiiie be- ziehcn.

XII. Ueber einige Rromcerbirdungen und iiber Bromdarstellung; con Carl L ii wig, Procisor

dcr Sclimerles’schen ApotIieke zu Kreuznach.

Quecksi/ber/mmid mil Quccksilleroxyd. Koclit man cine Liisung von Qiieclisilberbromid n i t Qiiecksilber- oxyd, so liist sich lctzteres darin auf. Sach dein Erkal- ten schcidet sich cin citroncngelbes kr3.stallinischkiirniges Salz ab. Dieselbe Vcrbindiing crhdt iiian auch durch Fallung von Quecksilberbroniid mit ciner unziireicheu- den Mcnge rcincn M i ’ s oder h t r o n s , und Kochen des Kicderschlags mit dcr ubcrstehendcn Fliissigkeit. Auch scheint sie sich zu bilden bcilu Ucbergicfscn von Qiieck- silberbromid init Ainmoniak. Sic zcrfiillt, beim Erhitzcll i n einer an einem Ende zu~eschmolzenen Glasriihre, in ein Gcmenge von Bromid und 5romiir, (mclches sich iu