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Ueber den Magnetismus organischer Körper

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Page 1: Ueber den Magnetismus organischer Körper

S. Wleiipl u. S. H&ricJtsen. 121

Gleichung (b) lBsst sich z. B. zur Bemchnung des Poten- ticales zweier conaxialer Rollen versohiedelner Dimension aufeinander benutzen; Gleichung (c ) f i r Potentiale einzelner Rollen.

Wenn aucb diese Formeln nicht so bequem scheinen, wie die der Reihenentwickelung, so diirften sie doch ein sehr brauchbares Mittel zur Controle bieten.

B u d a p e s t , im MBrz 1884.

VIII. Uebcr den. Maynetd8rnus organ/iecher K6rper ; von S. WleQgel und 8. He9a9wQch8ert.

(Auszug aus einem Voi,trage gehdten in der Ges. der Wies. eu Ckistiania.)

Die Verfasser haben einige Verbindungen der Alkohol- rttdicale C,H2,+l auf ihren Magnetismus gepriift. Die unter- suchten Karper, die theils von den Verfassern selbst dnrge- stellt, theils von Hrn. K a h l b a u m bezogen sind, wurden alle vor ihrer Verwendung sorgfiltig gereinigt. Behufs der Mes- sungen wurden sie in ein kleines Glasgefass gefiillt. Dasselbe hatte eine lilngliche horizontale Form und wurde bifilar an Coconftlden so auigohangt, dass es zwjschen den zugespitzten Hftlbankern eines grossen hufehenfiirmigen Electromagnetes echwebte. Eine Kette aus 16-18 Bunsen'schen Elementen lieferte den Strom. Der in den K6rpern erregte Magnetis- mus wurde mittelst einer Torsionsmethode mit Spiegelablesung, ahnlich der yon Hrn. G. W iedeman n friiher benutzten, ge- messen. Die Resultate Bind in der folgenden Tabelle zu- sammengestellt; es bedeutet him m den specsschen Magne- tismus, derjenige des Wassers gleich - 100 gesetzt, p den Molecularmagnetismus und 9 das Moleculargewicht. Das negative Vorzeichen gibt Diamagnetismus an. Der Magne- tismus der verdrangten Luft wurde dabei bertlcksichtigt.

Die hier angeftihrten Zahlen sind insofern nur vorlaudg ale richtig anzusehen, ale die Verfaseer die Reinheit der ver- wandten SubstanZen noch einmal prflfen wollen. Indessen

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122 S. Wleiigel u. S. Henrichsen.

sind sie geniigend zuverlassig, um daraus einige interessante Schltisse ziehen zu kijnnen.

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____ Methylalkohol . . . Methyljodid . . . : 58,01 1 8238 Metbylsulfid . . . . hlethylacctat . . . . Aethylalkoliol . . . . Aethyljodid . . . . Aetliylbromid . . . . Aethylsulfid . . . . Propyldkohol . . . . Isopropyl~lkohol . . . Propyljodid. . . . . Propylbromid . . . .

102,54 6345 80,SO 5987

101,09 61,96 68,90

105,48 107,51 107,51 66,65 74,48

4759 9665 7511 9493 6451 6151

11331 9161 7857

12724 8125

11167 1800

142 62 74 46

156 109 90 60 60

170 123 78,5

118 74

116 18

1. Bei der Betrachtung der Reihe p sieht man leicht, dass ein jodes CH,, das in die Verbindung eingefiihrt wird, einen Zuwschs an Molecularmagnetismus hervorbringt, der beinahe constant, und dessen Mittelwcrth - 1640 ist.

2. Lasst man die chemische Formel eines Eorpers zu- gleich seinen specifischen Magnetismus bedeuten, so kann man die folgenden Gleichungen aufstellen:

15 CH, + 17 HO = 32 CH,HO 16 CH, + 127 J = 142 CH,J.

29 C,H, + 17 HO = 46 C,H, . HO 58 C,H, + 32 S = 90 (C,HJ2 S. U. 8. W.

. . . . . . . . . . . . . .

Der Iolecu1,zrmagnetismus des ganzen Karpers iet a ,so gleich der Summe der Partialmagnetismen des Alkoholradi- cals und dcs ubrigen Theils der Verbindung.

3. In diesen Verbindungen zeigen HO, J, Br und S den- selben specifischen Magnetismus, dessen Mittelwerth -44,3 ist.

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J . Elster u. H. Geitel. 128

4. Dagegen scheint sonderbarer Weise CI einen anderen specifischen Magnetismus von ungefahr - 61 zu besitzen; doch ist zu bemerken, dass nur ein einziges Chlorid unter- sucht wurde. Interessant ist es indessen, dass die zwei Ace- tate fiir drts Radical der Essigsaure ungefahr denselben Magnetismus angeben wie oben fur C1 gefunden, niimlich im Mittel -63. Moglicherweise gibt es also eine Gruppe von Radicalen mit dem specifischen Magnetismus ca. ,-62.

5. Propylalkohol und Isopropylalkohol zeigen genau den- selben Werth, und Isobutylalkohol zeigt den Werth, den man fiir Biitylalkohol aus dem Gesetze 1) berechnet. Die Alkoholradicale besitzen also in ihren Isomerien, inaoweit sie schon untersucht sind, denselben Magnetismus.

6. Der Magnetismus der Alkoholradicale for sich setzt sich aus den Atommagnetismen der H und der C zusammen, so dass man, ahnlich wie in l), folgendc Gleichungen auf- s tellen kan n :

15 CH, = 12 C + 3 H 29 C2H5 = 24 C + 5H U. 9. W.

Berechnet man hieraus C und H, findet man far H den ziemlich grossen Werth -780,5, wahrend C nur -5,6 ist. Die letzte Zahl ist gegen -780 nummerisch so klein, dass man ihr keine Bedeutung beilegen kann. Die Glei- chungen werden auch ehenso gut befriedigt durch C = 0 und

Die Untersuchungen werden fortgesetzt, und specie11 wird der Einfluss der Temperstur in das Bereich der Messungen hineingezogen werden.

H = - 807,6.

IX. Ueber die Electr4dtdt der Flamme. E h e Entgeg.nwng vom J. Elster zcnd E. GeJtel.

Vor kurzem’) erschien in diesen Annalen eine Abhand- lung: ,,Ueber das Verhalten der Flamme in electrischer Be-

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1) J. Kol ler t , Wied. Ann. 21. p. 244. 1884.