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43 1 zti langc Zeit erforderlicli, uiid die Erscheinulig ist schwach und undcutlich. Ich habc in dem Obigcn allc Versuchc ausgewalilt, welche ich in dieser, glaube ich, iieuen Klasse von Erscheinungeii fur weseiitlich halte. Die Flecke, welche elcktrische Ent- laduiigeii auf leitendeli Korpern und auf Isolatoren (elecfrics) hervorbringcn, sind schon friiher wahrgenommea rind unter- suclit, eine Klasse von Priestley I), eine aiidere von Knrsten uiitf Aiidereii *); allein soviel ich weifs ist in trockeneii Gnsen einc deutliche elektro - cheniische Action, die voii den1 autithetisihen Zustaud der Pole abhungt und eine bestiniinte Beziehung dcr chemischen zu deli elektri- scheii Actioncn in gasigen Medieli darbietet, noch niclit otifgefuntlen. Icli werde nun betracliten, welche Bezie- hung dicsc Resultate zu aiidereii elektrisclien Ersclieinun- gcii Iinben. (Sclilitfs im n5cItsten Heft.) VIIJ. T'eher den Schrnelzpunkl und die Zusnmmen- setzung cles chernisch reincn Stearins; von W. Heintz. 1 Schon im Jahre 1849 babe ich 3, in einer Mittheilung an die Akadeinic der Wissenschaften zu Berlin die Beobachtung hekannt gcniacht, dafs das Stearin, welcbes iiach der voii 1, ecan u gegebenen Vorschrift nus Hammeltalg durcb Um- krgstallisireii aus Acther dargestellt worden ist, wenn es eiiier aIlmHlig sicb steigernden Warme siisgesetzt w i d , 1) History of Elrctricity, 2.' edit. p. 624. 2) Arckives de L'EhdrieitJ, rot. 11. p. 647; r*oI. III. p. 310. (Ann. 3) Bericlite der Bed. Akrdemie 1849, S. 222, Jouro, f. prrct. Chcm. BJ. 65, S. 492, Bd. 58, S. 115 U. Bd. 60, S. 1.) Bd. 48, s. 383+.

Ueber den Schmelzpunkt und die Zusammensetzung des chemisch reinen Stearins

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zti langc Zeit erforderlicli, uiid die Erscheinulig ist schwach und undcutlich.

Ich habc in dem Obigcn allc Versuchc ausgewalilt, welche ich in dieser, glaube ich, iieuen Klasse von Erscheinungeii fur weseiitlich halte. Die Flecke, welche elcktrische Ent- laduiigeii auf leitendeli Korpern und auf Isolatoren (elecfrics) hervorbringcn, sind schon friiher wahrgenommea rind unter- suclit, eine Klasse von P r i e s t l e y I ) , eine aiidere von K n r s t e n uiitf Aiidereii *); allein soviel ich weifs ist in trockeneii Gnsen einc deutliche elektro - cheniische Action, die voii den1 autithetisihen Zustaud der Pole abhungt und eine bestiniinte Beziehung dcr chemischen zu deli elektri- scheii Actioncn in gasigen Medieli darbietet, noch niclit otifgefuntlen. Icli werde nun betracliten, welche Bezie- hung dicsc Resultate zu aiidereii elektrisclien Ersclieinun- gcii Iinben.

( S c l i l i t f s i m n5cItsten Heft . )

VIIJ. T'eher den Schrnelzpunkl und die Zusnmmen- setzung cles chernisch reincn Stearins;

von W. Hein t z .

1

S c h o n im Jahre 1849 babe ich 3, in einer Mittheilung an die Akadeinic der Wissenschaften zu Berlin die Beobachtung hekannt gcniacht, dafs das Stearin, welcbes iiach der voii 1, e c a n u gegebenen Vorschrift nus Hammeltalg durcb Um- krgstallisireii aus Acther dargestellt worden i s t , wenn es eiiier aIlmHlig sicb steigernden Warme siisgesetzt w i d ,

1) History of Elrctricity, 2.' edit. p . 624. 2 ) Arckives de L'EhdrieitJ, rot . 11. p . 647; r*oI. III. p. 310. (Ann.

3) Bericlite der Bed. Akrdemie 1849, S. 222, Jouro, f. prrct. Chcm. BJ. 6 5 , S . 492, Bd. 58, S. 115 U. Bd. 60, S. 1.)

Bd. 48, s. 383+.

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schon bei einer Temperatur von 51O bis 52O C. vollstiindig durcbsichtig erscbeint , d a m aber allmalig seine friihere Undurchsicbtigkeit wieder gewinnt, bis es endlich bei G 2 O his 62O,3 von Neuem durchsicbtig und damit vollkommen fliissig wird. Ich glaubte damals aber nachgewiesen zii haben, daCs das Stearin bei 5l0 bis 52O C. zwar diirch- sichtig, aber durchaus nicht flussig werde, denn ich fand, dafs ein dilnnes Blattchen geschmolzenen und wieder er- starrten Stearins in Wasser von 52" C. getaucht niclit iu einen Tropfen zusammenlliefst , sondern seine Form bei- behalt.

Im vorigen Jahre hat P. D u Cfy I), ohne anfanglich von meiner oben erwghnten Mittheilung Kenntnifs zu haben, dieselbe Erscheinung beobachtet. Nach ihm mird aber das Stearin bei 51" bis 5 2 O oder etwas dariiber wirklich flussig. Diese Angabe wird dadurch begriindet, daCs das in ein feines , an beiden Enden offencs Capillarrohr eingesogene Stearin, wenn dieses vollkoinmen in Wasser von einigen und 50' C. untergetaucht mird, uicht allein durchsichtig sondcrn auch von dein eindriiigenden Wasser verdrsngt wird; eiue Thatsache, die nur durch das Flussigwerden des Steariiis seine Erklarung findet.

Bei Versuchen, welche ich zur Priifung der Richtigkeit der Angahe von P. D u f f y angestellt babe, fand ich sie vollkonirnen bestatigt. Es ist daher crwiesen, dafs das Stearin bei einer Temperatur, die 50° C. etwas tibersteigt, wirklich einen Moment flussig, sehr bald aber wieder fest wird, urn dann erst bei etwas uber 60° C. dauernd fliissig zu werden. Das nun geschmolzene Stearin wird beim Erkalten erst uogefahr bei der Temperatur seines ersten Schmelzpunktes wieder fcst.

Trotz der Richtigkeit der Augabe vou P. Duffy ist doch ineine Beobachtung, dafs diiune Lamellell von Stearin in Wasser von 52' C. getaucht nicht ihre Form Budern,

eben- I ) The quarteriy journal of d i e chemical society of London Vol. V,

p. 197+.

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t:I)eiifalls iichtig, nllcin tlcr Sclilulb, dcii ic -11 thralls ziclicii zti diirfcii glaabtc, wird dadurcli aicht hcgriiiitlct. Es cr. liliirt sich ~iiiiiilich dic Erscliciiiuiig folgendcrinafscii. Die duiincii Lniiielleii des Steariris, welclrc icli zu tfcm Versuchr niirveiidctc, \rareti doch iiocli iuiiner 211 click, nls dals die gaiize &lassc der Substanz bei dcr gcriiigcn Leituiigsfiibig- kcit dcs Stenriiis fiir die Wiirinc iii deinselbeii Moment (lie Tcniperntur tles crstcn Scliniclzpuiiktes dicses Kfirpcrs hiitte a~il~cliiiicii Iriiiincii. Zucrst wurdeii daher, wic niicli tlcr Augciiscliciii Iclirte, die iiacli Aufscn gclcgcncn Schicb- ten durclisiclitig uiid dnlier fliissig, wiilirciid die iiincrc RIasac iioch niclit die Teinpcrntur des crstcn Schinelzpuiikts dcs Stenrins ni)gcnoiniiicn Iintte, also iiocli rrndorclisichtig und fcst blieb. T h s gesclimolzeiic Stcnriii bildctc also eiiic. tliiiiiic Hiilic ui i i dcri fcstcn Thcil dcssclhen, konnte da1ic.r 11 i cli t i 11 c i i i c i i Ti.0 1' fc i 1 z usn iii III e ii 11 i c Ts e 11. I I i d c in JIa a (5 (I

nls die Wiiriiic sicli voii AriCsen iiach Iiiiicii fortpflanzte, wurdcii dnii i i nllcrdings die itiiiercn Schicliteii nuch fliissig, indcsscii war nLcr die iiufsere Scliiclit sclioii wieder fest gemordcn und iiuii vcrbiiidertc dicse, \vie vorlier jcne, die Tropfciibiltluug. 1st dime Erklarairg der crwiilinteii Er- scIiciiiuri;. riclitig, so inusscii Laincllcii voii iiufscrstcr Zart- licit, also ctwn voii tlcr Uickc sclir feiiicii l'ostpapicrs, in Wasscr voii 52" C. wirklich zu cineiii Troyfen zusninuieii. fliefscn, uiid dick ist i i i der That tler Fall.

Was n u i i tlic Erkkiruiig der Thatsncbe aolangt, d n h tlns Stenriii bciui alliniiligeii Erbitzcii zuerst schmilzt, clnnii

wietlcr erstnrrt uiitl eiitllich bei liiihcrcr Teinperatur ~ o i i

Kctiein flussig wird, so koiiiitc dirsclhe dariii begrundet seyii, daCs zwci Rlotlificntiouen dcs Stcnrins esistircii, volt (leiieii die eiiic eiiicii Iriihercii Schinelzpuiikt besitzt a ls dio anderc, eiiie Erscheiiiuiig-, welchc i i i dcr orgnnischen Nntiir lliiiffigc A1in10g.i~ fiudcn diirftc. So sclimilzt die krystalli- sir tc Silviustiurc bei 1.10'' C., w~ilireiid die gcschiiiolzene iiiid wicder crstnrrtc schori Ijci 90" I)is l l O o C. lliissig w i d i\cIinlich vcrhRlt sicli die Pimnrsiitirc nnd cine RIcnge nil- clcrcr Stolfc. Xaclitlciii iclr i i i i d i nhcr c l n l o i i iiberzcojit

PnggmiInrll"i . \nnaI DII. XCIII. B A

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hatte, dafs das vermeintliclle reiile Stearit) iinmer noch eiil

Gemisch vou verschiedenen Fetten ist I), so war die Mirg- lichkeit, dafs eben diese Gemischtheit die Erscheinung des doppelten Schmelzpunkts bedingen kiinne , nicht von tler Hand zu weisen.

P. D u f fy, der diese Miiglichkeit uicht berucksichtigt, hslt sich uninittelbar durch jene Thatsache fur berechtigt, zwei isomere Modificatioiien des Steariris anzunehmeo, oder vielmehr sogar drei. Denn er bcobachtete, dafs Stcarin, dessen zweiter Schinelzyunkt bci 63" C. lag, wenn es 1" oder 2 O iiber diesel1 Schinclzpniilit erhitzt uiid danii bis etwa 61° bis 62O C. erkaltet und hei dieser Ternperatur langere Zeit erhalteil wurde, nicht plirtzlich, sonderii sclir allm3lig rest wird und nun nicht bei 6 3 O C., sondern erst bei 66O,5 C. schmilzt. Uas so behandelte Stearin ist nacli ihrn einc dritte isomere Modification.

Er selbst hat ahcr schon eine Beohachtuiig geinncht, die bexeist, dafs diese vermeintliche dritte Steariumotlifi- cation nicht existirt, und dafs die Erscheiiiung, welche ihn veranlafste, die Existcnz derselben anzuiiehiiien, dadiircli bedingt war, dab das deln Versuch untcrworfeue Steariii noch ein Gemisch verschiedener Fettc war.

P. D u f f y *) fand n#mlich, dafs, wenn mau Steario, desseii zweiter Schmelzpunkt bci 6 3 O C. liegt, vielfacli aus der atherischcn Lbsung uinkrystallisirt, der zweite Schmelz- punkt immer undeutlicher wird, walirend der erste und dritte steigt. Der zweite Schlnelzpuiikt scheint also wesent- lich durch die Beimischung eines andereii Fetts zu deiii Stearin bedingt zu seyu, denii wenn er dem Stearin als solchen angehdrte, so lnufste er mit der Zunahrne der Rein- heit dcsselben imtner deutlicher hervortreten, statt dafs er, wie gesagt, imlner weniger leicht beobachtet werdeii kann. Es liegt daher die Anriahme nahe, dafs aiich der erste oder der dritte Schmelzpunkt m r so lange beobachtet werdeii

1) P o g g e n d . Ann. Bd. 84, S. 231,. 2 ) The guortrr/r j o u r n a l of ihr chemicalsociety of London Y u I . V,

p . 204*.

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iniichte, als das Stearin noch nicht ganz rein ist, dafs das chemisch reine Stearin aber nu r einen Schmelzpunkt besafse. O b die& der Fall ist und welcher Schmelzpunkt das che- inisch rciue Stearin eigentlicli besitzt, diese Fragen solien in dem Folgenden beantwortet werden.

Es ist klar, dafs dieselbeii nu r dailli entschieden beant- wortet werden kdnnen, weiin es gelingt, chemisch reines Stearin darzustellen. Viele Versuche, die ich zu dem Ende austellte, um das a m den natiirlichen Fetten besonders aus den1 Hammelfett darzustelleude Stearin von allen andereii Fetten zu befreien, waren vbllig fruchtlos. Kamentlich gelingt ES nicht, durch hlufiges Unilirystallisiren des Ham- inelfettstearins aus der atherischeii Lbsurig ein Fe t t zu ge- winnen, welches bei seiner Verseifung rciue, d. h. bei G9",,1 bis 69",2 C. schmelzende Stcariiisaure liefert. Dcr Sclimelz- piiiikt der BUS der Seifc micder abgeschiedcneii SGure liegt stets weseutlich niedriger, wie die& aucli aus den Ver- suchen yon P. D u f f y ') hervorgeht.

Durch die schone Arbeit voii B e r t h e l o t z, iiber dic kiinstliche Erzeugung der Fette aus Glycerin und den fetteu S l u r e n haben wir nun aber ein Mittel gewounen, chemisch reines Steariu darzustellen. Z u diesem Zweck behaiidelte ich eiri Genienge glciclier Tlieile cheinisch reiner Stearin- slure, dereii Schlnelzpunkt bei 69O,1 bis 69",2 C. lag, und weifsen Glycerins gsnz uacli der von B e r t h e l o t ange- gebenen Mcthode. Urn aber die Oxydatiou durch den Sauerstoff der Luft vollkommen zu vermeideo , schmelztc ich die Mischung heider Kbrper in eiu Glasrohr eio, wel- ches init Kohleusaure gefullt war, uud das daiin in einem Metallbade zwanzig und einige Stundeu bis 200° C. erhitzt wurde. Das erkaltete Rohr ward dnraiif geiiffnet, das Gly- cerin eotfernt, die fette Substanz geschmelzt, etwas Aethcr un& dann geliischter Kalk hinzugethan, urn die nicht in

1 ) The guurlerly journal of the rhernicul sociriy of London Val. v. 2 ) Journal de Pharm. t t de Chim. T. 24, p . 259'; Pharm. Ccotr.-BI.

p . 200".

1853, N 46 11. 47" 28 *

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Stearin iimgemaiidcltc fcttc S i t i r t ! abziisclicitlcii. l ) u i ~ t ~ l i

koclieiidcii Aetlier ward dnraii f (Ins gcbilclctc Steariii nus- gezogeii. Nach B e r t lie\ o t sol1 tlcr liijrp(ir, t l t m iiisii I I I I I I

diircb Verdunstcii dcs hethers gcwiiincii L a n i t , einc rciric Substauz, (Ins Monostcarin scyii. h i iiieiiiciii Vcrsuchc schieii es abcr ciii Gemciigc zu scpii voii clieseiii Kiirpcr mit dein wahren Stearin, %vie cs in tlcii Fctteii eiithnltcii ist. Deiin die litlicrisclio l4ihuiig triibtc sicli bciiii Erka l tm, ulld der Absatz besafs, iiaclitlein cr stark p p r c f s t worilcii war, iiahczu deli Iiolicii Scliinelzl)riiikt dcs Stvariiis I ) . I ) i c ftherischc t i h u n g liiiitcrliefs bciin VcIdiiiistcn eiiicii ltci 62",3 c. scliine~zcrideii fcttliliiiliclicii Iiij ipcr, tlcr gcwil's i i i i

weseutliclieii aus Moiiostcariii bcstniltl, tlciii iitir cine kloiiic Meugc Stcarin beigeiiiciigt war. 1)ciiii tlcr 5cliinclzpuiiht des reineii Monosteariiis licgt bei 61" C:.

Um nuii das reiiie Steariii zu gewiiiii(!ii, wrirdc tlicscs i).Ioiiostearin init vicler iiberschussigcr Stcnriiisiiure gcuiisclit und i n ciii iibrigens init l(olilcnsiiurc gcliilltcs Hol ir ciiige- schinelzt, mclches nclit Stuiidcli Inng in riiicin illctalll)ntli* eiuer Temperatiir V O I I 271)" C;. ausgcsetzt wurdc. Die iibcr- scbussige Steariiisiiure l i d s sicli leiclit \vie rorlicr durcli Kalkhydrat und he tber abscheideii, uud nris cler licifscii atheriscben Liisuug souderte sich beim Erkalteii das Stearin

Es wurdc abgeprclst iind bci gcliiider Wiirine voii dem Aether befreit.

Bas so gewouneiie Steariii lieferte bci sciucr Zersetzuug durch Alkalieii uiid der erhalteiien Seife durcli Szuren einc fette Siiure, die i n allen ihren Eigciischaftcii init dcr reiiieir Stearinsatire iibercinkam, deun sclhst dcr Schiiielzpunkt war nicht merklieh gcringer als de r d e r Saure , woraus dns Stearin dargestcllt ' wordeii war. Es hildete iiu geschmol- zenen Ziistande der Erkaltuiig liberlassen ciiic Massc, die dem Stearin BUS kIamiiieltalg durchaus ~hnl ic l i war, nu r erscbien die OberflBch darselbeii frcilich iiur iiufserst tin-

deutlich krystalliniscli.

, Bus.

1 ) Blii diesern Sameo hezeicline iclr clic Verbindung (Ier Stentitisiiurc nrii Jem Glycerin, welrlie in (ten I'ctten enilialtcn ist.,

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bicscs Stciirill bciiiitztc icli, iini tlic k'rage zu IJCiliit- worteii, wclclic ich inir vorgdcgt Iiattc. Es fniitl sich, dnfs cs bei oincr Tciiiperntui. voii 53" C. tliissig wird, I)nltl a l ic I wieder crstnrrt urid untlurchsichtig wirtl uutl i i i m erst wicdcr bci 71 IJ,G C:. scliiiiilzt. Vornussetzciitl, tlds aiicli diescs Steariii nocli nidit rciii iiaiiiciitlicli ~iocli iiiit tlciti lcicht in hetlicr liisliclicn Monostcaiiii gciiiciigt scy , kry- stallisirtc icli es inehriiials aus der :ithcrischcn Liisiiiig uiii.

A 11 ei 11 d i t! si cli n b s ch eid ell d c 11 Port i o ii c ii dicse r Subs t n n z zeigtcn, so of t icli dicse Operation arich wiederliolen inoclitc, stets dieselbeti zivci Scliinelzpuiikte, so dnfs iclr cs als cr- ivicseii hctraclitcn dar f , dnfs dns clieinisch rciuc Stcariii i n dcr That zwci Sclinielzpiiiiktc hesitzt, von dcneii dcr i4 ic bei 53" C., tler nndere bci 5lu,6 C. liegt. Icb habc vcrsiicht, nncli dcr voii 1'. L) u f fy nngegehcuen 3Iethodc aus dicscin Kiirpcr ciiie iiocli scliwcrcr scliuiclzbarc Rlodi- ticatioii zii erzeiigen , abcr vergcbciis, was iiii \-orads zu erwarteii w a r , da sclioii 1). D u f f y heobachtete, tlafs je rciuer dns Stearin wurde, der cine uiid zwar der iiiittlcrc Scliirielzpuiilit sich uin so wcnigcr deiitlicli zeigt.

Wcnn deiniiaclr auch cheiniscb rcines Stearin zwei Scbmclzpunkte bcsitzt, so kann als Grrind fur das Vor- liandeiiseyti zwcicr Schinelzpunktc bci (kin Stcariii nos IIainincltalg niclit inclir die (;ciiiengtlicit diescs Kiirpers niigesehen werden. Ua jcdoch l3 e r t. h elo t cincn Kiirper, das Distenrin, dargestcllt hat, ~vclclies bei 5H" C. sclitnilzt 11ud bei 551' C. fcst wird, so lag es iialie 211 verinutheo, Jars sicli viclleicht dieser Kiirper bei einer Teinperatur VOLI

ciiiigeii uiid 90" C. nus dem Steariii bildeii miichte. In dicsein Falle iiiiifste nber ein Genienge desselben init Stearin- sGurc entstchen. Uin zii uutersuchen, ob diers wirklicli clcr Fall sey, strcute idi etwns des fcin gepulverten Stearius iii Alkobol, dcssen Tcuiperntur ctwas iiber 50" C. war, uiid Iiltrirtc deu Alkohol nb, RIS seinc Teinperatiir aiif 56O C. gesticgen mar. Bcini Erkalten dessclbcii sctztc sich aber kciiic Stcnriiis;iurc ab, soiider~i iiur eiiie Spur tlcs uiivcr- :i::dcrten Stcariiis. ES bleiht dnlicr iiw dic Annnli i i ic iihrig,

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dafs das Steariii ia der That i i i zwei Modiiicatioiien dar- stellbar ist, welche sich nicht durch die chemische Zusammen- aetzuog, wohl aber durch die physikalischeii Eigenschaften iiamentlicli durch den Schinclzpunkt yon einander iinter- scheiden. Die eine entatelit, we1111 das Stearin bis iiber 'ilo,6 C. erhitzt wird uad schncll erkaltend erstarrt, die andere bildet sicli bei Ilngerer Einwirkung eiiier Tempe- ratiir von 56O bis 70" C. auf das Stearin. Jeue Modifica- tion schinilzt hei 55" C., diese bei 71°,6 C.

B e r t h e l o t I ) , dcr in seiner ersteri Arbeit iiber dic Fette das iiatiirliche Stearin Tetrastearin neuut, meil er es fur eiiie Verbiiiduiig FOII vier Atoinen Stearinsiiurehydrat C36 H3 O* mit einein Atom Glyceriii C6Bd Ob halt, nus denen aber sechs Atoine Wasscr ausgetrcten siiid, lndcrt sp%ter ') diesen Kaineii in Tristeariii iini. Hiernach sol1 in diesen Kiirper auf nur drei Atoine Stearinshrehpdrat unter Abscheidung von sechs Atomeii Wasser eiu Atoiu Glycerin eingetreten seyii.

W i e sich B e r t h e l o t von der Hichtigkeit dieser Au- sicht iibcrzeugt hat, wircl jedoch iiicht angegebeo. Durch die Eleineiitaranalyse lakt sich niclit ermitteln, ob diese ober die friihere die richtige ist, da der procentische Gehalt an Kohlenetorf und Wasserstoff nur uninerklich verschieden ist, mag iiian diese oder jene zu Grunde legen. Die beiden Formeln, urn die ee sich fur das Stearin handelt, wtirdeii seyn: 3 ( C 3 6 # 3 5 0 3 + - H O ) + ( C S 6 R 3 5 0 s + c6#30)

und 2(v6 R 3 O3 + H O ) + (CJ6 €€I9 O 3 + C6 0.) Hieroach wurde die Zusammensetzung des Stearius seyn:

Kolilenstoff 76,66 150 C 76,85 114 C Wasserstoff 12,U 146 R 12,36 110 €€ Saiierstoff 10,90 16 0 10,79 1 2 0

100. LOO. . Die bei iaeiiier Analyse des Stearius 3, aue Hammeltalg

gefundenen Zahleii liege11 zwischen beideii in der Mitte,

1) Compt. rend. T. X X X Y I , p. 398. 2) h l i t u t No. 1057, p. 116. 3 ) P o g g e n d . Ann. Btl. 84, S. 230*.

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spreclicii aber inehr fur die AiiliaImw, daCs das Steariii eiii Tristeariii sey. Icli faiid I ) nlmlich folgeiide Zosammen- sctzung :

Kohlenstoff 76,74 Wasserstoff 1242 Sauerstoff 10,81

100. lndesseii k m i i , wie schon erwYlint, durch die Eleineutar-

niinlyse iiainentlich eiiies iioch nicht ganz reitien Stearins iiicht auf die' walire Zusamiiiensetzuiig des reiiieii Stearius gcschlossen werdeii, uiid diejenigeii altereii Uiitersuchiingeii, wclchc daruber eiiieii ArifschluCs gebeu kihiuen, uamlich die, welche die Menge des aus dem Stearin durch Ver- seifung erhaltendeu Glyceriiis zu bestimmeii bezweckeu, sprechen gerade fur B e r t h e l o t ' s altere Ausicht.

W ~ l i r c i i d iiiiinlicb ein Tetrasteariri bei der Verseifung 96,6 Proc. Stearinslure und 7,S4 Proc. Glycerin lidfern iiiufs, cntstehen bei Verseifung voii 100 Tlieileu eiues Tri- steariiis iiur 93,73 Theile Steariiisaure, dagegeii 10,34 Tbeile Glyceriii. Man sieht hieraus, daEs namentlich durch Be- stiinmuog der diirch Verseifuiig entstehenden Glycerinmenge die Zusaiiimensetzung des Stearins mu€s ermittelt werdeu kiinnen.

C h e v r e u I erhielt aus dein Stearin aus Menschenfett iiur €46 Proc., aus dem des Schweiiiefetts 9,0 Proc., aus dem des Gaiisefetts 8,2 Proc., aus dem Stearin des Rinds- fetts 9,8 Proc,, aus dein des Haminelfetts 9,0 Proc. Glycerin. P a t r i k D u f fy 2, gewann aus dem msglichst gereinigten Stearin aus Hamtneltalg 8,9 Proc. Glyceriu. Ich finde in meiuem Journal zwei ahnlicbe Glycerinbestimmungeu, zu derieu Stearin aus Hammeltalg diente. Sie haben 8,85 und 8,67 Proc. Glycerin ergeben.

In allen Fallen ist also weiiiger Glyceriu gefunden worden, als 10,31 Proc., welche Meoge aus dem Tristea- riti hAtte erhalteri werden mussen, obgleich mati inehr hattc

I ) P o g g e n d . Ann. Bd. 84, S. 230*. 2) Cherrr. Soc. Qucrrl. Jurrrrr. Y. 195.

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erlialtcii iiiiisseii, da ilciii ZLI tlicscii Vcrsrrclicii Imiiitztcil Stearin iioch Pnlinitiii lwigciiieiin t war , tlcsscii Glyceriii- gchalt natiirlich griil'scr scyn ui i i Is. I h c gcl'iindciicii GI?-- ceriulueiigeii koiniiieii clahcr viclmchr iiiit dcr A iisicht zu- sammcn, dafs das Stcariii ciii Tetrastcnriii S P J .

Uiii dcii Zwcifcl Iiicriibcr zii bcscitigcii, hciiutzte icli die kleiiie Menge voii iuir dargcstclltcn and a i i f s(!iiie voll - koinineiie Rciiilieit gcpriifttw Stcarins. Zii dcin Elide wur- den 0,741 Grin, dessclheii al)gcwogeii, i n ciiiciii klciiicii Stehkolbeo iiiit eiiicr init weiiig Wnsser vcrdiiiinteii friscli bercitetcri alkoliolisclirii Lijsuiig voii ctwa 0,s G r i n . clic- iiiisch rciiieii kniistisclien Iinlis so Iaiigc Kckoclit ~ bis das Steariii vollstiiiidig \ crscliwriiitlc!ii iind oiiic klarc Liisiiiig entstaiideii war, die iiricli auf Zusatz voii Wnsscr klar bliel). Darauf wurdc iiach vollstiiiidigci. Vcr~liiiistuiig (lcs hlkoliols so vie1 verdunnte Scliwefclsiiurc hinzugesctzt, tlafs die gc- bildete Scifc gZiizlich zcrsctzt werdcii koniitc. Uic 3li- schung in dclu Kollieii rviirde iiuii wicdcr so Iniige gekocht, bis die gebildetc Stenriiisiiure als eiiie fnrblosc klarc Fliis- sigkeit tiber dcr rbciifalls l ~ l n r c i i wsfsrigcii (;lyccriiiliisiiiig schwaiiim. Nnch driii Erknltcii tlcr Pliissigkcit wiirdc die wafsrige Liisuiig voii cler crstarrtcii Stcariiisiiiire suf ciii Filtrum abgegosseii. Iri cieii Kolbeii wurde kocliciides Wasse r gcgosseii, rvodurcli dic S:iiiro schinolz, die mit dciii

Wasser gcschiittelt wurdc. N;dr cleiii Erstarren der !%lire wurde das Wasser miedcr auf tlas Filtruiii g e t p c h t urid diefs so oft wiedcrholt, I)is allcs Glyccrin eutferiit seyii mul'ste. Die glyceriiitialtigc wlil'srigc FliissiCkcit wurde nun mit reiiicin kaustisclicii Kali geiiau iiciitralisirt wid anfang- lich iiii Wasserbade, sp:itcr, ibfS iiur wcoig Flussigkcit iihrig war, neben Scliwcfelsiiure iiiitcr dcr Glockc dcr Luftphinpc zur Trockiic ciiigcduustct. Uiii nun sowolil die Stcarin- szure zur WGguiig Z I I briiigcii, nls diis Glyccriii, rvurdcii zwei kleiiie Stehkiilbclicii gciiau gewogcn uird sowohl die tbeils auf dcin Filtruui gcsainiiicltc thcils iri dein zur Ver- seifiing hciiutztcn Kol bcii ziiruckgeblicbeiic Steariiisiiurc als das iii dciii scliwcfehuivii Kali ciitlialtcnc Glvccriii

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i i i nI~.;olutc!iii ;\lkoho!, crsterc i i i tlcr liochliitzc: geliist iiiid

(lurch Filtrntion voii dcin dnriii uiiliisliclicii gescliiedcu. Dnrouf wiirdeii die Kolbeii iiebcii Schrvcfelsiiurc riiitcr die Glochc dcr Luftpiiiiipc gcbrncht. Bnchdcni dcr hlkoliol vo lls t i iidig v erduiis t e t w ;I r, \v t i r deli die l io I bcii w ictle r gc- wogen. Uin dcr vollst~iitligcii Reinlicit tlcs zii diescr Arbcit verwcndetcn destillirten Wnsscre, sowic clcs absoluteii AI- liohols sichcr zii scyii, habe icli bcidc zu dicscii Versochcii in kleiiicr 3Ic:ige nus gliiscriicin Apparnt bci eiiier Tempe- ratur destillirt, bei welclier lieiii eigciitliclies Koclieii ciii- trctcii lil~lllitc.

So crliiclt icli O,Oi67 Grin. Glyccriii uiid 0,5105 Grin. Stcarinssure. Von erstercr QuaiititSt iniisseii aber nocli 0,OOOT Griu. hscheiibcstnndthcilc abgczogen werdeii , tlic beiin Eiiiiiscliern dcs in wsfsriger Lijsuiig iii cineiii gcwo- gciicii Platinticgel gesninincltcii Glyccrins zoruckblicbcii. Es warcii also iiur O,Oi(i Gri i i . Glycwiii crlialteii morden. Aiis 100 Theilcii Stcariii waren also erhalteii wordeii 10,28 Yroc. Glyccriii uiid %,50 Proc. Steariiisjiurc. Uin micll uiiii von dcr vollstindigen Trockenlieit dcr erlialtciieii Sub- staiizen z n uberzeugcn, erliitzte ich sie, iiacbdeiii icli gc- funden Iiattc, dafs sic bci Aiiwciiduiig des l ~ l t l e c r ~ 1 1 Kaiiins

iiicht tnehr ao Gewicht nbiialiineii, iiii Luftbode h i 100" bis I l t ) l j C. 1)atlurch uahiii die Stearinssure iiiclit iiiclir ail

Gewicht ab, trohl obcr das Glycerin. Ich beincrktc jedocb, tlnfs. dabci Ikimpfc aufstiegeo, die keiueiifalls Wasscr odcr Alkoliol seyii koiiiiten, d a k sicli also Glycerin, sey es als solches, sey cs iii Forin irgend eines Zersetzuiigsproductes iblliiielig, freilich iiur sehr langsain, verfluchtigte.

sog icli nus dein Kolbeii die Luft init Hiilfe cines ia deosel- bell eingeschobeiici1 Rohrs atis. Beiin Ausathmen der citi- gesogencu Luft schieii diesdbe triibe, dainpfiihnlich, 1111-

gcnchtet die liohe Somincrteinpcrat[ir (22" his 21' c.) die Oail~pfbilduiig in der ausgentliinctcu Lult uitciiiiglicli inaclite. ..\1icI1 erscliieii der Uampf tlciii Wassertlainpf tlurc!inus iiicht 8liiilicli. I)iefs bewog tnicli, dic Erscheiiiung wcitcr zu

Urn nginlich das r\ustrockneii zu beschleunigeii,

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stndireii. Icli brachte deli Kolbeu SO in das Lnftbad, daCs sein oberer deni Halse zunlchst gelegcner Theil voii der Luft utnspiilt wurde, und erliitzte nun den uritercn Theil drirch ein Luftbad auf 100° bis 110" c. iiichrere Stunden lang. Hierbei sanimelte sicli ail dein kiiltereri Theile des Kolbe~ls cine freilich nur geringe Meiige cincr dickeii Flus- sigkeit an, welclre offenbnr Glyceriil war. Es ist j a be- kaont, dal's dieser Kijrper selbst bei stlrkerer Hitze zuui Theil unzersetzt fluchtig ist.

Hieraus folgt, dafs das Glyccriii scbon bci einer keni- peratur von IOO* bis 110'' C., menil aurli iiur iiufserst laiigsarn, fluchtig ist, urid dieser Umstand maclit es erklar- licli, dak C b e v r e u I so weiiig Glyceriu nus seineln Stea- rin erhielt. Allerdings stimint das Hesultnt eiues Versuchs von Y. r) uf fy I ) , bei dein die eben angegcbenc Fehler- quelle verinieden ist, iiiclit init dem tneinigeii ubereiu. Allein ich glaube, dafs hier eiiie andere Fehlerquelle die Abweicliung erkl#rt. D u f fy hat uainlich die Lasuog dcs Glycerins in Wasser init der geriugeu AIeoge iiberschiis- siger Sclirvefelsiiare irii Wasscrbadc bis zur Trocknc? ab- gcdaiiipft uiid dann erst kolilcnsaures Kali zugesetzt, urn die Schwefelsaure zu neutralisircii. Hier konntc einmnl die Schwefelszure, indem sie sich concentrirte, auf das Glyceriu zersetzend wirken , andererseits muCste beiin Ab- dampfeii his zur Trockuc bei hilherer Temperatur Glyce- rin verfliichtigt werden.

Legt man die von rnir gefundeneu Zalileii fur die aus 100 Theilen Stearin ent'steheode Menge GIjcerin und Stea- riusiiure zu Grunde, bei dereii Feststelluiig die genaiinlel~ Fehlerquellen vermiedeii wordeu sind, so uiiifs das Stca- rin als Tristeariu betrachtet werdeo.

Ich crhielt aus 100 Theilen Steariu

Glyceriit 10,22 10,34 1 Atom C6Wa O6 Stearinsaure 95,50 95,73 3 AtorneC, H, 0,

Berechnei.

-- 105,72 106,07.

1 ) Chmi. Suc. Quart. Jourtt. V. 197.

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Dafs diese Vorstelluogs~veiae voii dcr Zusammensetzuiig des cheinisch reinen Stearins die richtige ist, dafur spre- cheii die Bestimlnuogeu der bei der Verscifuug des frei- IicIi nocb nicht ganz reinen Stearins entstehenden Stearin- sauremenge, welche C h e u v r e u l ' ) und P. D u f f y *) aus- gefiilirt haben. Erstercr erhielt 91,9, 9-1,63, 9J,JO, 94,6, %,I Proc. Stearinsaure. Sein Stearin war uoch mit ziem- licli vie1 Palmitin veruureinigt, mufste also etwas zu we- nig tler fetten Sgure liefern. D u f f y , der init nahezu rei- liein Stcarin operirte, fand 95,76, 93,51: 95,50, 95 ,S Pro- ceiit Stearinslure.

Auch ich habe fruher die aus verschicdeneii Probeii noch unreiaen Stearins erhaltene Steariiisauremeiige be- stimmt, und verschiedene Zahlen gefundea, je nach de r Heiiil\cit dessclben. Verscliiedene Proben des aus Men- schcnfett erhaltenen lieferten 94,3, 948, 933 Proc. Stearin- saure. Hier war offenbar Palmitin in reichlicher Menge vorhandeii. Atis dem aus Hammeltalg dargestellten erhielt ich dagegcu 93,60 und 95,65 Proc. Stearinsaure.

Die Forinel fur das Stearin ist 2 ( C36 H3 5 u3 4-H 0) + C96 H 3 5 0 9 + H 3 0).

IX. b'eber die w i r k u n g der Salpetersaure auf Stearinsci'ure; oon W . H e in t z.

S e i t l d Jahreii wird von den Chemikern allgemein augc- -nominen, d a L die Stearins3ure durch Einwirkiiog von Sal- peterslure oder einer Mischung von chromsaurem Kali und etwas verdiiniiter SchwefelsSure also durch oxydireude Mit-

1 ) Recherther s. I. corps gras fluriginr uniiiialr p . C h c or e u I, Pu-

2 ) The quurterly journal uf the ctiemicul society of Lonrlun, Yo/. V, ris 1823, p . 262.*

p . 305.*