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Faksimile und Teil-Transkription von: Klein, R., 1901: Über den täglichen Gang der meteorologischen Elemente bei Nordföhn. Denkschriften der Akademie der Wissenschaften, Wien; Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Bd, 73, 101-113. Ausgeführt für die "Arbeitsgemeinschaft Föhn Rheintal-Bodensee". Quelle: biodiversitylibrary.org, beigesteuert von Harvard University; der Text ist copyright-frei. (Der hier verwendete Text wurde allerdings aus einem Separatdruck zum 50-jährigen Jubiläum der "K.K. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien" [Vorgängerin der ZAMG] kopiert, da dieser eine bessere Qualität aufweist als die originale Publikation. Die Seiten beginnen deshalb mit 1, die Originalseitenzahlen sind jedoch zusätzlich in eckigen Klammern beigefügt.) 1704HR Über den täglichen Gang der meteorologischen Elemente bei Nordföhn Robert Klein

Über den täglichen Gang der meteorologischen …œBER DEN TÄGLICHEN GANG DER METEOROLOGISCHEN ELEMENTE BEI NORDFÖHN VON DR-ROBERT KLEIN • .. DISTRlCTSAllZT IN TRAGÖSS (OBERSTEIERMARK)

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Faksimile und Teil-Transkription von: Klein, R., 1901: Über den täglichen Gang der meteorologischen Elemente bei Nordföhn. Denkschriften der Akademie der Wissenschaften, Wien; Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Bd, 73, 101-113. Ausgeführt für die "Arbeitsgemeinschaft Föhn Rheintal-Bodensee". Quelle: biodiversitylibrary.org, beigesteuert von Harvard University; der Text ist copyright-frei. (Der hier verwendete Text wurde allerdings aus einem Separatdruck zum 50-jährigen Jubiläum der "K.K. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien" [Vorgängerin der ZAMG] kopiert, da dieser eine bessere Qualität aufweist als die originale Publikation. Die Seiten beginnen deshalb mit 1, die Originalseitenzahlen sind jedoch zusätzlich in eckigen Klammern beigefügt.)

1704HR

Über den täglichen Gang der meteorologischen Elemente bei Nordföhn

Robert Klein

R. Klein.

ÜBER DEN TÄGLICHEN GANG DER METEOROLOGISCHEN ELEMENTE BEI NORDFÖHN

VO N

D R- R OBERT KLEIN, DIS"rRICTSAl!ZT IN TRAGÖSS (OBERSTEIERMARK)

J\1it 2 Tafe1n.

BESOllllKRS ABGEDRUCKT AUS DBM LXXltl. ilANDt: DER DENKSCHRfl'TEN DI::R CLASSf: OF.R K,\lSERLICHEl< AoADY..\111i DF.R \ VISSl;NSCHAFTE!\.

DER l<. K. FÜR UND ERDtvlAGNETJSlvlUS IN \!VfEN.

WIEN r901. AUS Ol:: R l<A IS E Rl,lCH-J< ÖN ICLIC AEN HOr· UND STA1\TSl) llU C KEREI.

I N CO MMI SSIO N BEI CARL CEROLO ' S SOHN ,

BUCHHÄSOLBJ! DER !>AISF.:Rl. 10 1-fE!': AKADEMIE DEI! IVISSENSCHAFTI:N.

. . '

' •

ÜBER DEN TÄGLICHEN GANG DER METEOROLOGISCHEN ELEMENTE BEI NORDFÖHN

VON

DR- ROBERT KLEIN • ..

DISTRlCTSAllZT IN TRAGÖSS (OBERSTEIERMARK).

Mit 2 Tafeln.

VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 23. MAI 1901.

Eiilf,lOTREC1l Rf~GI:l

~.ro r;;tcJ:::vs rs Erscheint es auch von vomeherein unwahrscheinlich, dass neue: Mittheilungen über den Föhn von

allgemeinem oder fachlichem Belanges.ein können, nachdem Hanns Untersuchungen diesen Wind seiner vielumstrittenen Art -entkleidet haben, ·so ist doch bislang . keine rechte Gelegenheit gewesen, die Spielart des Nordföhns in 'ihrem Auftreten und ihren Eigentliümiichkeiten auf den Untersuchungstisch des For-schers· zu bannen. Sagt ja auch Billwilller; dass specielle Untersuchungen über Entstehung und Auf· treten des Föhns in bestimmten Fällen und an verschiedenen Orten für die weitere Erforschung seines Wesens, sowie für die Wetterkunde überhaupt fruchtbringend sein können . . In\vieweit die vorliegende Arbeit den Erwartungen des genannten Meteorologen gerecht wird, kann ich als Laie in rebus meteoro- logicis niclit beurtheilen; ich leiste nur der Aufforderung Folge, welche Herr Director Pernter an mich gerichtet · hat, und beuge mich vor der Autorität der Berufenen, nach d_eren Meinung die Beobachtungs-ergebnisse der Tragösser Föhnwarte mehr verdienen, als im Archive· der k. k. Centralanstalt zu vergilben. Und so erfülle ich die angenehme·Pflicht, die Verantwortung für dieses Unterfangen, einen Laien über zünftige Angelegenheiten schreiben zu lassen, auf jene -zu wälzen, die für die Naturforschung keinen ·anderen Befähigungsnachweis.verlangen, als die Regung wissenschaftlichen Geistes; nüchterne Beobach· ' . tungsgabe und die nöthige Begeisterung für eine Arbeit; die gründliche Kenntnis der vier Rechnungsarten und viel- berufsfreie Zeit erfordert. . . ., . . . . ...

Ohne hier in einem Kreise von Fachleuten auf die Entstehung unse_res Nordfohns einzugehen. - es geschieht dies anderen.()rts mit genügender Ausführlichkeit -, lege ich vor allem den Zweiflern zu unbe-fangener Prüfung die Windrosen vor, welche für den zweijährigen Zeitraum vom November 1897 bis October 1.899 berechnet wurden. Zur Übersicht bringe. ich in der folgenden Tabelle die Windrosen der Häufigkeit, des Luftdruckes, der Temperatur; der ,relativen Feuchtigkeit, dann für die Be\völkung und Windstärke. zusammen zur Ansic.ht. Die mittleren Werte sind für die drei an österreichischen Wetterwarten üblichen Beobachtungsstunden: 7 Utir morgens, 2 Uhr nachmittags und 9 .Uhr abends berechnet.

1

0006815 1

2 R. Klein, [102J

Windrose \Vindrosc m./sec. der Barische \\'. Thennischc der relativen Nephische W. dynamische

Häufigkeit w. f'cuchtigkeit \V.

7 '' a.

N 208 694·6 6·6 62 8·3 4'4 s 4S 95·8 1. 3 87 1'5 1. 4

\Vindstillcn 477 95·2 2·6 92 (I· 4 -' .

2 lt P· '

N 349 94·9 J s ·o 47 6·8 4·2 s 208 93 ·9 13·3 so 5' 2 1 ·9

\Vin<lstiUcn 173 94·8 6·7 62 6· 7 -•

9 b P·

• N 195 95. 1 5'1 6o 7·0 4·8 s 35 95·4 2'0 83 5 ' 4 1. 8

\Vindslillen 500 95·7 4·7 91 s. 1 -

Es ergibt sich daraus Folgendes: l. sind die nördlichen Winde ziemlich gleichmäßig auf die verschiedenen Tageszeiten ver-

theilt, während die übrigen - mehr als drei Viertel davon sind Südwinde - ein Maximum um 2" p erreichen und ihr Vorkommen früh und abends ein verschwindend seltenes ist. Dementsprechend ein Mini-num der Windstillen nachmittags. Zur Erklärung der häufigen S zum 2h-Termine diene, dass unser Thal nordsüdlich abdacht. Der S ist also der Thalwind der Gebirgsthäler.

2. infolge der gleichmäßigeren Ver theilung des N lässt sich für die meteorologischen Ele-mente bei Vermeidung größerer Fehler der täg!iche Gang der Elemente erkennen, während dies bei S und \Vindstillen unmöglich ist.

3. Der Luftdr uck steigt bei N vom Morgen bis zum Abend; es ist kein Nachmittags-minimu m zu erkennen.

3. Die Morgen- und Abendtemperaturen sind bei N auffallend hoch, die Nachmittagstemperaturen verhiillnismäßig niedrig, die An1pl itude ist gering. (Der niedrige Wert der 2h-Temperatur bei Wind-stille ist auf den Umstand zurilckzuführen, dass in der warmen Jahreszeit Windstillen um 2h p. selten, in der kalten Jahreszeit dagegen sehr häufig vorkommen. Auch sei hier gleich darauf hingewiesen, dass unter N manche und nicht gering zu wertende örtliche Luftströmungen, als Jocale \Värmeerscheinung, fallen, die mit ihrer hohen 1'emperatur das Mittel um 1-11/2 • erhöhen.)

5. Die relative Feuch tigkeit ist bei N friih und abends absolut und relativ nied rig, der Gang dieses Elementes zeigt eine geringe tägliche Schwankung. (Der filr Nachmittag hoch erscheinende Wert der relativen Feuchtigkeit - 62 - bei Windstille bei gleichzeitig nicht bedeutender Bewöl-kung ist nur wieder der Ausdruck des oben erwähnten Umstandes: Windstillen werden am häufigsten in der kalten Jahreshälfte llnl 2h p. beobachtet.)

6. Die Be\völkung bei N ist durchwegs größer als bei S und \Vindstillen. 7. Die Windstärke ist bei N größer als bei S. Dies ist morgens und abends am auffallendsten. Mit

anderen Worten: die Windstärkc N ist am größten Während der Nachtstunden, untertags am geringsten, ganz in1 Gegensatze zu allen übrigen Beobachtungen des Windes in den Niederungen und ähnlich dem

00068151

(103) Meteorologische Elemente bei Nordföhn. 3

täglichen Gange der Windstärke auf Berggipfeln. Ich lege auf diese Erscheinung im Zusammen· hange mit dem Verschwinden des Nachmittagsminimums im Gange des Luftdruckes das größte Gewicht: entweder verhindert N.das Aufsteigen des Luftstromes oder N ist ein absteigender Luftstron1.

Fassen wir die Eigenthümlichkeiten im täglichen Gange der meteorologischen Elemente bei N zusammen, so ergibt sich: hohe Morgen· und Abendtemperaturen, geringe relative Feuchtigkeit bei gleichwohl starker Be\völkung, Unabhängigkeit von der Tageszeit Di.e Stig1nata für den Fallwind sind somit gegeben: Wärme. und 1'rockenheit. Der \.Vind, Welcher in 1'ragöss als N, NE oder N\.V beob-·achtet wird, ist ein Föhn. Hieraus erklärt sich sonder Zwang der tägliche Gang des Luftdruckes und der Windstärke: nur ein absteigender Luftstrom ist imstande, die strengen Gesetze der atmosphärischen Physik zu durchbrechen oder vielmehr erst recht zu bestätigen, je nach dem, \Velchen Weg man einschlägt, den deductiven oder den inductiven, um Erscheinungen in der Natur zu beurtheilen.

Mit der Erkenntnis, dass die Nordwinde in 'fragöss absteigende Luftströmungen sind, ändert sich die schwerfällige Art der Untersuchung, und ich setze in weiterem Verlaufe für N den Begriff •Föhn•, für welchen ich in Anlehnung an die Windsymbole der Wetterkarten das Zeichen~ verwende, um damil den Ursprung dieses Luftstromes zu versinnlichen. In der nun folgenden Untersuchung sind als Föhntage jene bezeichnet, die an einem der drei Beobachtungstermine ~ hatten, \Vährend die übrigen als föhnlose bezeichnet werden. Wie in jedem Einzelfalle die Diagnose auf Föhn gestellt wird, kann ich hier des Näheren nicht erläutern. Jetzt, wO die Station mit Autographen für Luftdruck, 'femperatur und Feuchtig· keit ausgerüstet ist, sind die von ihnen gezeichneten Curven so eigenartig, dass über die Ursache dieser Eigenthümlichkeit gar kein Zweifel laut \verden kann. Soviel steht aber fest, dass nicht ein einzelnes meteorologisches Element einen Rückschluss auf Föhn gestattet, sondern die Gcsammtheit aller Ele-mente, dass aber wieder das Gesammtbild einer einzelnen Stunde, aus dem Zusammenhange gerissen, keine sichere Diagnose ermöglicht, sondern erst das fertige Curvenbild eines ganzen Tages. \Venn ich trotzdem die drei Beobachtungstermine zur Grundlage nehme, so geschieht dies nur, um Stützpunkte für die nähere, sagen wir mikroskopische, Untersuchung zu finden. So sei denn im folgenden auf Tabelle 1 verwiesen.

Die Grundlage der in dieser Tabelle berechneten Mittel und Werte bilden die Beobachtungen wäh· rend der zwei meteorologischen Jahre 1897 und 1898. In der Zahlensäule 2 sind die Föhntage und dar· unter die Tage ohne Föhn ausgewiesen. Es zeigt sich, dass ganz im Gegensatze zum Südföhn der West-und Mittelalpen unser Nordfohn nicht nur nahezu gleichmäßig über alle Jahreszeiten vertheilt ist, sondern sogar in der warmen Jahreszeit häufiger vorkommt als im \.Vinter! Die Beobachtungsreihe ist allerdings zu kurz, um jetzt schon darüber ein abschließendes Urtheil zu fällen, doch lässt sich daraus soviel entnehmen, dass im Herbste die geringste Föhnneigung besteht. Die Summe der ~-Tage beträgt 334, die der föhn· losen Tage 396. Betrachtet man diese Summen als Gesammtheit, so kann von einem Föhnjahre und einem •föhnlosen Jahre• gesprochen werden. Das ~-Jahr hätte 11 Monate, nämlich 5 \.Vinter- und 6 Sommermonate, das föhnlose Jahr deren J 3, 7 Winter- und 6 Somnlerrnonate. Der Vergleich dieser kl i· matisch verschieden gearteten Jahre ergibt belangreichc Gegensätze, welche näher ge\vürdigt \Verden sollen. Was die einzelnen meteorologischen Elemente anbelangt, so zeigt ihr Gang F'olgendes:

1. Der Gang des Luftdruckes bei ~ ist - unabhängig von der Jahreszeit - nach dem Typus des Ganges auf Berggipfeln beschaffen: Versch\vinden des Nachmittagsminimums und an seiner Stelle ein verspätetes Vormittagsmaximum. Föhnloser 1 Luftdruck zeigt keinerlei Abweichung von dem 'fypus der Niederung, es sei denn eine Vertiefung des Nachmittagsminimums, die mit der beträchtlichen Temperatur-schwankung des Kesselklimas zusammenhängen dürfte.

2. Temperatur. Die Morgentemperaturen bei ~ sind durchwegs absolut und relativ hoch. Hohe Abendtemperatur, die im meteorologischen Winter absolut beträchtlich, im Herbste geringer, in der

1 Gemeint ist natürlich der Lu rtd ruck an fühnlosen Tagen. Dcr Kürze halber wird hier und im folgenden • föhnlosen• in nicht verstandesgemässer Weise Begriffswörtern beigegeben.

••

00068151

4 R. Klei1i, (104]

Tabelle

1 2 3 4 s Zahl l.ufidruck +boo·o der

1'emper11t.ur ° Celsius Relative Feuchtigkeit

Tage 7 1

2 1 9 1

1 • 1 9 7 2 9

. \Vinter .;!:. • . ........... So 94·55 94·94 91J·22 -1·6 r ·6 -1·0 IJS 58 1>8

föhnlos ... . •.... , 100 96·40 95·37 9(·· 36 - 5·8 0·9 -3·9, 94 68 93

l\ . ............ . -20 -1·85 -0·43 -0'14 4·2 0 •7 2·9 -29 -10 -25

Frühling .;!:. ......... , .. 95 92·60 92·68 93·62 3. 1 8·9 4·0 73 47 73 föhn los ......•. 89 92. 1.3 90·74 91 ·47 2·4 J '2. 2 5·3 91 47 88

6„. „ „ „ ... (J 0·47 1 ·94 2·15 0·7 - 3·3 - 1. 3 -18 0 -1s

S<,mmcr .. , ......... 86 95·62 95·96 96·67 II '9 10·3 12. 1 70 48 70 föhnlos ••..••.•. 98 96·67 95·90 96·54 10·7 20·8 12·8 89 47 92

6 .. ' .......... -12 -1·05 o·ob 0' 13 1. 2 -s·s -0·7 - 19 1 -22

Herbst.;!:. ........•.. , .. 73 95·58 95·78 97·24 6• 1 11 • 1 6·7 77 50 74 föhn los ........•. 106 96•83 95·48 91>·30 2·8 12·4 5·4 94 56 94

ß ........ . ..... -36 -1·25 o· 30 0·94 3·3 - t ·3 1 . 3 -17 -b -20

Jahr i-- ... „ ...... „. 334 94·50 94. 74 95·83 4•9 9·6 s·s 71 so 71 föhnlos ...... , •.•. 396 95 ·61 94·49 95·29 2·5 11·7 4·8 92 54 92

0 ............... -62 _,. J 1 0·25 o· 54 2.' 4 - .2 • 1 o· 7 - 21 -4 -21

warmen Jahreszeit aber absolut niedriger ist als die föhnlose Temperatur und nur relativ hoch erscheint. Der Gang der föhnlosen Temperatur gibt das Recht, von einem Beckenklima zu sprechen. Man erkenntein tiefes Morgenminimum, hohe Tageste1nperatur und beträchtlichen Wärmeverlust durch nächtliche Strah-lung. Man beachte im Wintermittel: 6· 7° C. Erwärmung von 7h a. bis 2b p.! Im Frühling: 9·8, Sommer: 10· 1 und im Herbste 9·6!! Bei Föhn beträgt die E1wärmung in derselben 1'ageszeit im Winter: 3·0 (-3·7), Frühling: 5·8 (-4·0), Sommer: 4·4 (-5·7!!), Herbst: 5·0 (-4·6). Der Unterschied der Tages· schwankung zeigt selbst im Jahresmittel noch: 9· 2-4· 7 = 4· 5° C.! Wie man aus der Tabelle entneh-men kann, ist diese geringe Amplitude weniger durch die besondere Höhe der Morgentemperatur bei ~

bedingt - sie ist ja nur im Winterhalbjahre absolut hoch - als durch die nur im Winter relativ, sonst aber auch relativ und ganz besonders absolut niedere Tagestemperatur (ich meine die Nach-1nittagstemperatur)!! Bei all'dem kommt noch in Betracht, dass unter den Mitteln für ~-Tage ja auch viele Termine ver\vertct \Vorden sind, wo es keinen Föhn gab! Das Verhältnis der ~-Tage zu den ~Terminen ist in Colonne 8 veranschaulicht. Da haben wir im Jahresmittel für 7" a. bei 334 Tagen nur 194 wirkliche ~-1'ermine, also 58 von 100 und aber.ds gar nur 54°/0• Die Mittel für 2h p. decken sich ziemlich genau mit den Mitteln wahrer Föhntermine. Hier beträgt die Föhn\vahrscheinlichkeit fast 7/ 8• Dem Verfasser liegt in dieser vorläufigen Mittheilung nur daran, die Thatsache festzustellen: unser Nordföhn hat im Sommer den Charakter einer Bora.

3. Relative Feuchtigkeit. Die Mittel zeigen nichts für Föhn Überraschendes. Es sei darauf hin-gewiesen, dass der Föhn in der warmen Jahreszeit keine besondere Trockenheit aufweist. Ja, ein Sommernachmittag ohne Föhn zeigt sogar größere Trockenheit als bei ~·

000~11~ s1

[101>] 1lfcteorologischc Ele111e11te bei Nordfo/111. -i) I.

" 7 8 - -Bewölkung R e g e n

1 1 ;

1 ' Heitere Tage Trübo Tage \Vahr- 7 2 1 •) ' Höhe 7 2 9

1 in o,„ -1-Zahl

1 i r1 ''' '"

Tage scl1cin· Dichte a) Anzahl. 1 ZRhl in u!o l!chkeit b) in U/0 der 'l'ogi:: . '

7 9 i• . 41 6•4 6 7' s 40 50•0 241•2 57 0·71 3 ·o a) 61 1 67 50 6· 1 4 ·71 4·0 26 2(,·o 29 29·0 95·6 27 0·27 4·0 /J,,' 76 · 5 1 83·8 (•2. s 1·8 l . 7 2·4 - 20 -19· 5 II 21 ·o 145·0 JO 0·44 - l '0

7·7 7. 1 5·8 9 9·4 43 45•3 241. 3 67 0·74 :·5 a) .\9 81 48 6·3 7'5 s·o 14 15·7 39 43·7 250· 5 J8 0.43 6·5 '1)51·6 85•3 5o·5 1. 4 -0·4 0'2 -s - 6· 3 4 1 ·6 -9· :! 29 o· 31 -4·0

8•3 7 ·8 {,•5 4 4•6 42 48•8 292·3 s• 0 bo 3 '4 a) 53 70 ·17 s. 5' , •. 9 5·3 15 16·3 32 32· 7 41;;. 4 49 o· 50 8·4 '1)<11·6 88·4 54•7

1 16. 1 2·8 0·9 1 • 2 - 11 -u·7 10 -121·• 2 o· ro -5·0

8·3 j*O tr 5 6 8·2 40 54·8 313·5 42 0' 57 4"J a) 31 ,, 1 35 7·0 4•8 4·7 23 z 1 • 1 34 31. 2 r67·6 25 0·23 ". 7 b} 42 . 5 S3·6 47 ' 9

1 . 3 2'2 1 ·8 -17 -12 ·9 b 23·() 145·9 17 o· 34 -2 ·4

• S·o 7·0 6',I 25 7·4 165 49·0 1088·3 217 0·65 3'3 a) 1<)4 285 180 0'2 5·9 4·9 78 20 ·0 134 33•8 927. 1 139 0·35 () • 7 b) 58· 1 53·9

1. 8 1 . 1 1 . 41 -53 -12·6 31 15•2 1 161·2 78 0 ·30 .

-3·4 1

1

4. Bewölkung. Im Jahresmittel zeigt sich zwischen ~ und föhnlos kein ausschliessender Gegen-satz. In beiden Klimaten ist die für Niederungen typische Abnahme der ße\völkung vom Morgen bis zun1 Abende ersichtlich. Zieht man aber die Mittel für die einzelnen Jahreszeiten in Betracht und auch den jährlichen Gang der Bewölkung, so drückt sich auch hierin der Gegensatz zwischen auf- und abstei-gender Luftströmung aus. Im ganzen ist ein jährlicher Gang bei ~ nicht kenntlich. Die Be\völkung ist im ganzen Jahre absolut und relativ größer als bei fehlendem Föhn. Ja man kann sogar sagen, die Be1völkung sei bei~ in der •schönen • Jahreszeit an1 stärksten. Im föhnlosen Jahre sind die Verhältnisse etwas

verwickelter: im Herbst und \.Vinter der Typus der Niederung mit starker Wolkendecke tnorgens und stetiger bnahme bis zum Abende. Im Frühling aber. und ganz besonders im Sommer be1virkt der aufsteigende Luftstron1 iiber dem durch Wärmerückstrahlung seitens nach Süden abstürzender Felswände noch stärker und schneller erwännten Thalkessel einen miichtigen aufsteigenden Luftstron1, der sich dann in den Höhen zurWolkendecke \'erdichtet. Das sind unsere föhnlosen Son1mernachmittage mit oft ganz beträcht· lichem S. Gegen . Abend hört das Aufsteigen der Luft auf, und u1n Sonnenuntergang strömt die erkaltete Luft längs .der Berglehnen herab und sammelt sich als Thalwolke über der Niederung, während 50 111 über der Thalrinne am oberen Rande dieser Wolke ein heiterer Sternenhimmel sich 1völbt. Dern entsprechend haben \Vir ein Überwiegen heiterer Wintertage in1 föhnlosen Klima, ihn1 verdanken wir unsere schönen Herbsttage, während der Sommer \vegen der starken Erwärmung bei Ausschalcung des Föhns eine größere Be\völkung zeigt als in der benachbarten Niederung.

5. Regen. Im Föhnjahre fällt Niederschlag in Form von Regen und Schnee gleichmässig in allen Jahreszeiten. Das Hcrbstmaxi1nun1 in der Tabelle l ist zufällig, weil, \vährenct im Septernber l 899 eine

Klein. ., -

000681 5 1

13 R. A· / e i 11 , [ 106)

Depression über Mitteleuropa lag. welche die riesigen Niederschläge in den Ostalpen brachte, Theil· minima über dem Balkan und der Adria lagen, welche Luftdru ckvertheilung häufig Nordföhn verursacht. So wurden in de r Zeit vom 10.-1 3. September 1899 173 · 7 111111 ,gen1essen, wobei mit kurzen Unte rbre· chungen stü rmischer Nordföhn herrschte und die Schneegrenze auf 1000 ·111 sank. Trotz dieser Regenflut ergibt sichfü r 'den Herbst nur eine Regcndichte von 4· 3 111 111, während der Herbst des föhnl osen Jahres, der sich durch geringe Niederschläge auszeichnet, eine Regendichte von 6· 71111n auf\veist. Dns Föhnja hr hat, wenn man von diesem Zufalle absehen will, etwa die gleiche Regen111enge wie das Normaljahr. Dagegen ist die Zahl der Regentage bei '* so g roß, dass unter 100 lFöhntagen 65 Regentage sind. Die Regenwahrscheinlichkeit ist in1 föhnlosen 'eine weit geringere,, nämlich' 3:i: 100. Den1 entspricht eine Reg endichte von .'3 • 3 111111 bei ~' 6 · 7 111111 bei föhnlosen im Jahresdurchschnitte. 54 Procent des Gesammt· niederschages in den zwei Beobachtungsjahren fielen bei ~. von 100 Regentagen waren 60 Föhn tage, während von 100 Beobachtungstagen nur 46 Föhn hatten. Hält man da1nit die geringe relative Feuch, tigkcit zusamn1en, so wird dies paradox erscheinen. Bedenkt man aber, dass infolge der höheren Tempe-ratur

0

die Luft eine grösserc Menge Wasserdampfes fasst, so ist das Herausfallen in Form von Nieder-schlag erklärlich. Übrigens wäre es eine falsche Vorstellung. wenn n1an glaubte, der Föhn wehe in1mer ohne Unterlass mit unvern1indertcr Heftigkeit. Ganz in1 Gegentheile wechseln Föhnstunden mit Wind· stillen ab, überdies tritt häufig Föhn nach langen und ausgiebigen Niederschlägen ein , eine That-sache, die man in andere Worte kleiden sollte: die Niederschläge hören auf, weil Fühn eintritt. Bei der vorgeschriebenen Registrierung werden nun die Nieqerschlagsn1engen, \\•eiche um a. gemessen werden, zum Vortage geschrieben, der nun. wenn der Föhn selbst erst abends eingetreten \väre, zu den ~.·Tagen gezählt wurde. So erklärt sich die große Regenmenge bei Föhn. Die Regenhäufigkeit wird dadurch nicht angetastet. Sie 1vürde noch auffälliger sein, \venn nicht der Messbarkeit des Regens eine Grenze geäsetzt \\0äre. Es ist nicht allzuselten vorgekommen, dass es einen ganzen Tag stöberte oder Regenböen dahinfegten, ohne dass am folge nden Tage auch nur ein 'fropfen Wasser sich im Auffang-gefässe \'Orgefunden hätte oder eine Regenhöhe von n1ehr als einigen Zehntelmillimetern hätte verzeichne t werden können.

Fassen \vir die Ergebnisse dieser l Jntersuchung kurz zusammen, so lässt sich der Gang der meteoro-logischen Elemente bei Föhn in folgenden Sätzen kennzeichnen.

· 1. Der Gang aller n1eteorologischen Ele1nente wird durch den Föhn erheblich verändert, gegenüber dem nonnalen gestört.

~. Alle diese Störungen erklären sich durch Wegfall des an normalen Tagen stattfindenden Auf· steigens en vürmter Luft über der Niederung.

:3. Durch das Absteigen eines trockenen und relativ \vannen Luftstromes von den Höhen in den . Thalkessel verliert Tragöss s ein Kesselklima, es findet eine • Klima-Umkehr• statt : die W inter werden warm, die Sommer kühl, \v ic es au f fre ien Höhen Gesetz ist.

Das rechte Gebiet für die Föhnforschung ist aber erst eröffnet durch die selbstregistrierenden Appa-rate. Diese g estatten die genauesten Einzelheiten in der Schwankung der Temperatur, des Luftdruckes und der Feuchtigkeit zu beobachten, sie liefern ein photographisch richtiges Bild des Wetters, und an ihnen hat Verfasser Untersuchungen angestellt, die er oben als mikroskopische bezeichnete. Am Ende dieses Aufsatzes finde der Leser den Abdruck solcher Autographenbilder, welche Verfasser n1it grösstmög-licher Genauigkei t von den Originalen abgenommen und zur Übersichtlichkeit synoptisch dargestell t hat. Der Vordruck dieser Blätter ('I'af. 1, Fig. 1, ~).ist der des Thermographen und de1nentsprechend in Grade Celsius eingetheil t. Die fettgedruckte Linie ist die Temperaturcurve, die gestrichelte ist die Curve für die Mitteltemperatur des Monates, \v ie sie aus den 24 stündigen Mitteln berechnet wurde. Oben sind die Curven der re lativen Feud 1tigkeit eingetragen, und zwar stellen je i'> 0 der Einthci!ung 10 Theilstrichc der Feuchtigkeits-Scala dar. Bei 40° C. wolle der Sättigungspunkt angeno1n1ncn werden,. bei 35° 90 Procent, bei 30· 80 Procent II. s. \V, , so dass d ie 11.1° Linie für die Feuchtig kei t 4tl Procent bedeutet. Schliesslich ist

00068151 •'

( IOi] Jfcl'eol'ologiscllc · Eh:.1f1tJ11tt: bei Nord(<.i/111. 7

noch das Barogran1n1 eingezeichnet, und zwar ist die .tes Luftdruckes so gcv.:iihlt, dass die Gr11dzahl der l'emperatur den ;\lillimetern Quecksilbers entspricht, un1 1velche der Druck höher stand, als 670·0111111. Für die Lutldruckscur1•e bedeutet also die 20• Linie= 20 1111-11. + ti70 ·0 = 690· u -111111,

oder 7 · 4 • = 877 · 4 111111.

In der Curvc des Luftdruckes sind die sonstigen Beobachtungen n'rit den gc1vühnlichen Syn1bolcn eingezeichnet. Zur Erläuterung der obigen· Auseinandersetzung soll die Witterung des 16.jl 7. Jänners beschrieben werden. Des Nlorgens an1 1 ß. knapp nach 8 11 setzt Föhn ein. Die ·ren1peratur steigt von O · u um Sh auf S·O un1 $)", zugleich plötzliche Abnahme der Feuchtigkeit von fl2"/11 auf t.>6"/0 • Der 4-erreichtseinen Höhepunkt um 12h mittags nlit 9· 7• und 50"/.,. Der Luftdruck zeigt nichts 7" 689·0, Max. 10" 00 ·0, 2" p. 88·fl m111. Der 4- liisst also nach, noch herrscht 11111 2" p. nördlicher Wind, doch sinkt die ·ren1peratur ra:sch von 2- 6" unter den Nullpunkt. \Väh1:end der Nacht sind, nor· m.ale Verhältnisse 1viedergekehrt. Bei bedeckten1 Himn1el und fallendem Barometer erreicht das wlinirnu111 nur ·-3·0° C. Da bricht unvermittelt un1 7" a. den 17. \'vieder der Föhn los, die 'l'e1npcratur schnellt in \venigen J.Vlinuten un1 n11hezu f.1° in die Höhe, die Feuchtigkeit sinkt von 02 auf 50°/0 , der Luftdruck hört zu sinken auf und steigt bei N11 und Regen von 87·0 uni 7" auf 88·2 un1 8h Nach kurzer Dauc1· Abnauen des Föhns, die 1·emperatur sinkt un1 nahezu 4 • von 7-911 a„ die 1-'euchtigkcit erreicht 1vieder nahezu den Sättigungspunkt. Wieder um 101' a. ein ·röhnstoß, es 1viederholt sich dasselbe Spiel, doch nun 1veht der Nord stürmisch fort bis 7" p. Die ·remperatur . bleibt hoch. l•:ine kurze l'ause um 8", die Luft· 1värme sinkt rasch un1 3° und erhalt sich dann trotz Wiedereintritt des Föhns niedrig, Es sind von den Höhen in:;:,vischen kältere Luftmassen nachgerückt, die selbst bein1 Falle von über 1000111. keine Envärmung der Thal-Luft verursachen. Die zeigt ein schwach ausgeprägtes Nachn1ittagsminin1un1 un1 3" p„ steigt dann langsam bis ßh und ungemein steil bis 8 11 p„ 1vo· wieder eine .:\bflachung zu sehen ist. ln1 bunten \Vechsel lasse ich nun einige Föhntage vorüberziehen, die alle irgend et1vas bie-ten. Überall die .scharfzackige Feuchtigkeitscurve und die steil ansteigende breitkuppig verlaufende und dann wieder steil abfallende ·remperaturcurve. Et1vas anders erscheinen die f'öhnfiille in der warmen Jahreszeit. Da bleibt die Temperatur durchwegs unter dem l\litLel, doch ·auch hier der stufenfünnige :\nstieg und die 1vunderlichen Zacken.

Die \venigen Beispiele 1verden genügen, un1 den Witterungscharakter bei NordfüJln zu kennzeich-• nen. Das \Varen aber nur Föhnaphorisn1en, das röhndogn1a hinkt hinten nach. v\lie der Leser aus den

Föhnbildern entnehmen konnte, setzt sich ein Föhntag aus Föhnscunden und föhnlosen zusmnmen. di<! oft unvermittelt in einander übergehen, manchmal \Vieder sich an einander reihen, so z1var, dass tnorgens Föhn einfällt, bis Sonnenunterga.ng 1veht, dann abflaut und völlig aussetzt. N uchtsüber 1drd es kalt, es fällt Thau oder Reif und vormittags zwischen 8 und 10 ist der Föhn 1vieder da. Verfasser hat nun die ein· .r.elnen ·Föhnfälle auf das hin gesichtet und die ·remperaturen der von denen der föhnlo':'en gesondert. Es \Vurden dann in der ge1v()hnlichen Weise l\1ittel gebildet, so dass 1111111 daraus den täglichen . . Gang der l'emperatur bei Föhn in idealer \.Veise verfolgen kann. Gleicl11vertig sind diese ·re1nperattan1ittel einander 1vohl nicht, doch zeigt ju die auf gleiche ge\vonnenc 1·emperaturcurve des Norn1altage"

·ganz getreulich den gesetzmäßigen Verlauf. Und ein Analogieschluss von dieser auf jene ist zu gestatten.

Auf 1"abelle II ('l'af. II, Fig. 3), sind die Temperaturmittel der Föhnstunden für .ien Frühling 1899 berechnet, sowie die l\1ittel der entsprechenden föhnlosen Stunden, schließlich der Unterschied Z\vischen den 1·emperaturen Beider. Was zunächst die Häufigkeit der l;-öhnfälle anbelangt, so ist ein 1vohl aus· geprägter Gang zu erkennen, der sich auch auf1.abelle 111 \Viederholt. Die geringste •Föhndichte• zeigen die Nachtstunden. Das fällt auf 4b früh. Von da an nimn1t die Dichte stetig und rasch bi:? 11 ". dann langsamer bis 2h p. zu, bleibt maxin1al bis 4" nachmittags und fällt ebenso, \vie sie i:ugenommen, anfangs langsan1er, dann rascher bis 81'. Noch ein Aufflackern von kurzer Dauer und \veitcre Abnahn1e der Föhnhäufigkeit bi:; zun1 J.Vlininn1n1. Ich habe die .iV!ittel [ür die J<'öhnstunden des \Vintcrs in ·r11b. 111 (l"af. II, Fig. ·I) ab,;ichllich für z1vei \\/inter (1899 und 1900) berechnet, uni zu be\veisen, dass dieser Gang ·

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der Föhnhäuflgkeit kein Zufall ist, sondern in ursächlichem Zusan1menhange n1il der Föhnerscheinung steht. Graphisch ließe sich die Föhnhiiutlgkeit nJ:.; doppelle Welle darstellen 1nit ei11en1 /l'linimum vor Sonnenaufgang, einem Nachn1ittngsn1aximu1n, Jann cinen1 secundären Abendn1inhnu1n und einem zu1ri Houptminimum absteigenden secundiiren Nnchtmaxin1un1. Ist es ein Zufall, dass die \.Vcllc der Fühn\vahr-scheinlichkeit ganz ähnlich verläuft, wie die Welle des Luftdruckes bei rühn? Liegt nicht viellei<.:ht in Je r Wechselwirkung Z\vischen Luftdrucksch\vankung und \·erticaler Wiirme1·ertheilung der Schlüssel für dic Beantwortung noch ungelöster Föhnfragen ?

Der Temperaturgang des idealen Frühtingsfiihntages zeigt im einzelnen eine Vergrößerung der schon auf Orund der Terminbeobachtungen aufgestellten 1<:igenthilmlichkc.dt. Die Tages:;chwonkung beträgt 4·3" , am Normaltage 13·0. Der Unterschied beträgt hier 8 · 7 ! \,Vieder zeigt es sich. dass dc:r Wänneüberschuss der i\'lorgenstundcn (in1 i\'lax. 2 · 9) geringer ist nls der Wärmeabgang nuf der "l'ageshöhe. Beträgt doch der Unterschied uni 21' p. -7 · 2° C.!! Und auch hier erreicht trotz der starken Temperaturabnahme die \.Värn1c der eines Normaltages nicht den absolut niederen (re lativ aber hohen) Wert der Erst der fortgesetzte Wärmeverlust der Frühstunden bringt einen negati\·en Ausschlag der Normaltempe-ratur. Es ist hier deutlich zu sehen: der Föhn verhindert die volle En,·ärn1ung der Luft durch Convection. er verhindert aber 11uch eine Abkühlung durch nächtliche Strahlung. ln1 Mittel eines sokhen Frühlingstages zeigt sich abel' ein Überwiegen der envärmungshe1nn1enden C0mponente. Thatsächlich be\virkt der röhn irn f<'rühling eine Temptlraturabnahn1e. So is t es auch im Son1n1er.

Wie verhält sich die Sache im W inter?

\ :Vic schon oben daraur hinge\viesen worden ist, ist die Föhn11·ahrscheinlichkeit in den Friihs1unde11 nm geringsten, nimmt mit Sonnenaufgang zu und erreicht ihr Maxin1um auf der ·r ageshöhc. Das Nach· n1ittogsminimum und das secundäre Nach1maximun1 der Fiihndichte ist nber weniger deutlich ausgeprägt tils im Frühling. W as den Temperaturgang be trifft, so zeigt der \:Vinterfühntag in verkleinertem Nlaßstabe die Eigenthün1lichkeiten des Frühlingsföhntages. Die An1plitude beträgt 1·8, um 4 · 4 \llCniger als n1n Normaltage. Wieder rst die geringe Scll\vankung 11' eniger auf die absolut hohe Nac httemperatur, als \ 'ielmehr auf die r e 1 n t i v niedere iM i t tags 1viirme zur iickzufUhren. Die 1nittlere vVintertempcralur liegt h ier durch\vegs unter den Fühn\Verten, auf der Tageshöhe a llerdings nur um Bn1chtheile eines Grades. hn Winter bewirkt der Föhn also eine Temperaturzunahme, d ie nachts am größten ist, zur Zeit des Tempe-raturgipfels aber nahezu Null und erst nach Sonnenuntergang wieder größer w ird.

i\'lit diesen Ausführungen wäre das Thema in1 \1•eiteren Sinne erschöpft, \vcnn nicht -von ge\vichliger Seite der Einwand erhoben worden wäre, dass all' die und \lv'erte, so i.ibe 1·11eugend auch ihre Fülle sei, doch kein homogenes Ganzes darstellten. Darum sah sich Verfasser noch eine, die engste, Untersuchung vorzunehn1en, die bei der Reichhaltigl<cil des Stoffes ja von vorne he rein Erfolg versprach. Der Weg, welcher dabei eingeschlagen wurde, \Var folgender. Es w urden die Autographen des Jahres 1899 - des e rs ten vollständig bearbeiteten - vorgenommen und jene ·rage ausgezogen, die inner-halb 24 Stunden fortwährend Föhn hatten oder doch nur höchstens 4 föh nlosc Stunden aufv•iesen. Dass hiebei jede Künstelei vermieden \vurde, vers teht sich von selbst. handelte es s ich doch in erster Linie dun1m, eine möglichs t große Anzahl solcher Fi\hntage zu finden. Nahezu 70 1'age 1vurden hiebei. auf-gemerkt und die Zahl später \'legen der leichteren !vlittelberect-.nung auf 60 abgerundet. Diese 60 'l'age sind recht .gleichmäßig auf das Jahr vertheilt, nün1lich !.'> \.Yi nter-. 15 Frühlings·, lll Sommer- und 1 a Herbsttage. Sie geben a lso ein \Virk lich verliissliches Bild eines n1ittleren \virklichen Föhntages im abgezogenen Jahresmi ttel. In der g leichen \.Veise 1vurden dann 120 normale T age aus den Bugen gezogen, Tage, die nicht d ie geringste Störung durch Föhn aufzu1veisen hatten und auch diese zu nahezu je einen1 Viertheil jederJahreszeit entnommen. Verfasser glaubt somit ein vollständig eir11vandfreies gefun-den zu haben und bezeichnet darum die daraus berechneten !'.littel als \virklichen tilglichcn Gnng der n1eteo1·0Jogischen Elemente an eine111 Föhntage. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind aus den ·rabellen V, VI und \'II und den entsprechenden Fig. 6, 7 und 8 auf 1'af. II zu ersehen.

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Tabelle VI (s. 1·ar. II, F'ig. 7 und 8). 'l'äglicher Gang des Luftdn1ckes in Tragöss.

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Der \Virkliche 'J'emper11turgang bei Föhn entspricht ziemlich gcnnu den1 idealen ·re1nperaturgnngc. der auf ·rar. IV ersichtlich gemacht ist, nur ist das l\Httel uni 2- • nach ub\Vilrts verschoben. Es lritt hiebei die abkühlende Componcnte derart in den Vordergrund, dass die höhere \V.ärn1e der Nachtstunden nicht nur ausgeglichen. sondern sogar ausgefällt \vird durch den ge\\'altigen \.Viirmeabgang um die zeit. Wiihrend 6 Stunden. von 12 - 5 " p„ ist ein Föhntag um tnehr als f3° kälter als ein fc\hnloser! De111-cntsprechend bleibt die um 2• hin ter der des !\ormaltages zurück. \·Verden die Tempc· raturordinaten auf eine ideale Mitteltemperaturabscisse construierl. so bietet sich ein \Vahrhart groteskes Bild: die Cur.-c des Nom1altages zei1,rt die Eigenthün1Iichkeit des Temperaturverlaufes in einem Gebirg::.· kes!>el, die An1plitude beträ!,'1 hier 10 ·6° C„ während die Föhncurvc für alles eher angesehen \Verden dürfte. als für das ·r1iem1ognunm eines 'l'halpul'ktes in den Ostalpen F:uropns. Ein Analogon diirflc man

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vielleicht in den Alpen - Neuseelands linden ! Die Amplitude beträgt ganze 2 · 2 • C., es ist hier so ziem-lich alles ausge!'chaltet, was normalerweise den täglichen Gung der Tcn1peratur beeinflusst. Im großen c;anzen 1nuss ube r gesagt \Verden, duss d ie kärglichen Ergebnisse nicht die A{ühe d ieser Unte1·suchung lohnten. Vergleicht inan in Sonderheit den ·idealen• und • \1·irk lichen• Temperaturgang an rohnlosen Tagen niit einander, so ergibt sich z1veifellos, dass auch die heterogenen \Verte zur Construction einer recht genauen Curve genügt hätten.

Anders natürlich 1·erhält es sich niil ,1e1n Luftdrucke, dessen ·rerminbeobachtungen nich t genügen, u1n den täg lichen Gang daraus zu erkennen. Vor allem springt bei der Bctruchtung des täglichen Ganges bei Föhn das ?llorgenminimun1 in die Augen. u1n 4 1' eintritt und das Hauptn1 inimum, \Vie auf Berggipfeln, darstellt . Hierauf rasches Ansteigen zu einem gegen die Nom1 verspäteten Vormittagsmaxi· n1un1 - 11·ieder, wie auf Berggipfeln geringerer Höhe, das Hauptmaximum. Das Nachmittagsminimum ist verflacht und tritt et1vas verspätet ein. Das secundäre ist bereits um 9" p. erreicht, die Ampli· tude ist gering.

Betrachtet man den täglichen Gani; de:; Luftdruckes an einem föhnlosen Tage, so erscheint er zuvörderst nicht in auffallenden1 Gegens11tze zu' dem allgen1einen in Gebirgsthälern, es sei denn die größere Vertiefung des i\lorgenminimums bemerkens1verl. Das Vorn1ittagsmaximum tritt um 10" ein, also im Vergleiche zur Norm ,·erspiilel. ü berdies ist es e in secundäres :\'laxirnum! Das Nachmittagsminimum - zugleich Hauptsenkung - ist ziemlich tief. 'vVas aber ganz besonders auffallen muss, und wofür eine Erklärung nicht leich t gefunden 1verden dti rfte, ist das Eintreffen des Hauptmaximums um 11 1

' nachts !! Ich habe in der 1.iterutur kein Analogon getroffen. Die An1plitude ist beträchtlich größer als bei Föhn, hält s ich aber in der envnrtetcn Grenze. Den Föhntag kennzeichnet das Eintreten der Hauptextreme an1 Vor-mittage, d ie An1plitude von 1·01 11,ird l'Ormittags durchlaufen, sie übertrifft die Arnplitude der Vormittags· 1velle an föhnl osen Tagen uni 0 · 40 111111. 1vährend in !'!(engstem Gegensatze das Barogramm des föhn losen 1'ages die :\111plitude von 1·32 111111 nachmittags in 7 Stunden durchei lt. S ie übertrifft die Nachmittags-amplitude des Föhntages um 0 ·861nm ! Die ni ittlere Ordinate ist bei Föhn 0 ·24, ohne Föhn 0 ·31.

Herr Hofrath H a n n hatte die außerordentliche Güte, für den tägl ichen Gang des Bnrometers an <lern \Virklichen Föhntage die Bes s el ' sehe Formel zu berechnen, \YOfilr ihm hier nochmals herzlichster Dank ausgesprochen sei. Sie lautet :

694·84+0· 183 (sin. 267!aO+ x) +0·345 (sin. 17 1 !JQ+2 z).

1111 ersten Gliede tritt das vers pätet ein, gegen die Regel in Gebirgsthälern im l\I ittel, An1plitude klein. Im zweiten Gliede l\1axi1num - il>linimun1 verfrüht, An1plitude nonnal.

Üherraschl durch den <3ang des Baro1neters an dein mittleren föhnlosen l'age, sah sich Verfasser angeregt, den corrigierten Gang im Jahresmittel fiir l 8H9 zu berechnen. Das Ergebnis is t auf Tabelle VI ers ichtlich und auf Taf. II , Fig. 7 g raphisch dargestellt. E r verläuft ähnlich 1vie nn1 fi.ihnlosen Tage, nur ist das Morgcnmininn1m nach er, das Hauptmaximu111 ist niedriger und f!lllt auf 1 O" nachts, den1entsprcchend der Ab[all zun1 :\lorgenminimum \1·eniger stei l. Oie Föhntage haben also den Gnng im Jahresmitte l wenig, fas t gar nicht, beeinflusst Er\1 ähnung 1·erdient. dass die riithselhafle Verschiebung des Hauptmaxinn1m;, gegen 11'1itternacht 1vährend der \varn1cn Jahreszeit am stärkstt"n in E rscheinung tritt.

Nicht ohne Heiz schien ei:, die Differenzen i111 liiglichen G11nge bei Föhn und ohne Föhn zu bil-dtin, vergl. Tab. VI c. Stellt n1an den (;ang der Unterschiede graphisch d11.r, so erscheint das Bild einer ·rcn1per11tu rcurve. Abgesehen von der doppelten \.Velle - Hauptminimun1 11 • nachts, secundärcs :\olaxi· mum 2" frü h l'erliiuft 1halsächlich die niittlere J.ahrestemperatur 1-vie diese Diffe.renzcun·e, \'crgl. Taf. II, Fig. 8. Der Vollstiindigkei t hnlber wurde auch der tägliche Gang der Feuchtigkeit berechnet, \'t:rgl. Tabe lle V 11.

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Meteorologische Eleme11te bei NordfiJh1t.

Tabelle VII. Täglicher Gang der relativen Feuchtigkeit (Hydrograph Richard).

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2. An 120 föhnloscn TAgen.

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Innerhalb des mir gesteckten Rahmen!' einer ,·orläufigen l'vlittheilung bin ich 1nit n1einen gen zu Ende. Ein Vergleich der ·rragösser Beobuc:htungsergcl,nisse mit den Bludenzern und lnnsbruckern. die Ha n n und Pern te r eingehend veröffentlicht hnben, dürfte den l'vleteorologen \'Om Far.he eine Anre-gung bieten, dem Nordföhn des Hochschwabgebietes einige Aufmerksan1kcit zuzu\venden. Verfasser glaubte darum der so schmeichelhaften Einladung, diesen kleinen Beitrag zur f''cstschrill zu liefern, folgeleisten zu sollen, umsomehr, ·als die Entstehungsgeschichte der meteorologischen Station ·rragöss von den1 modernen zeugt, der die k. k. Centralanstnlt trotz ihrer 100 Semester erfüllt. Von der Stunde an, da die Bedeutung der 1' ragösser Wettererscheinungen für die Meteorologie erkannt \Vurde, ward n1 it den Mitteln nicht gekargt noch geknausert, die \Varte niit den vorzü&lichcn Apparaten zu versehen, die sie zu einer meteorologischen Station 1. Ordnung gestalteten.

Für die ideelle Unterstützung aber gebürt Herrn Secretär Dr. ·rrabert, der unverdrossen dcn1 Ver-fasser Rede und Ant\vort gestanden hat, fUr die thatkräftige Förderung Herrn Oirector Pern ter und für die jüngst bekundete Theilnahme Herrn Hofrath Hnnn inniger Dank nicht nur des Verfassers, sondern auch der ganzen wissenschaftlichen Welt, und die Anerkennung aller Forscher fiir den Scharfblick, der mit Hintansetzung kleinlicher Kanzleirücksichten Untersuchungen ermöglicht hat, deren Wert fiir die Erforschung der irdischen Lufthülle nicht abgeleugnet \Verden kann.

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