4
280 Ueber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten Von G. STRACKE, Berlin-Dahlem Eingegangen 1941 Marz 27 Unter den in den letzten Jahren entdeckten Planeten sind manche so lichtschwach, daB ihre Bahnen wegen der unvermeidlichen Beschriinkung der Beobachtungen auf einen Teil der Bahn nicht mehr genugend gesichert werden konnen. Nach einer Zusammenstellung der Mittel der Minima und Maxima der Oppositionshelligkeiten kann man emarten, daD die Zahl dieser lichtschwachen Objekte in Zukunft noch starker zunehmen wird. Es wird der Vorschlag gemacht, die- jenigen neuen Planeten, die im Aphel [16~ sind, von jetzt ab erst dann zu numerieren, wenn sie in einer zweiten Opposition beobachtet worden sind. . In der letzten Zeit ist wiederholt der Fall eingetreten, daB der Berechner einer Bahn eines in der Umgebung des Perihels entdeckten Planeten fur die nachste Opposition keine Vorausberechnung gab, da der Planet wegen seiner geringen Helligkeit auDerhalb des Perihels doch nicht gefunden werden konne. Die Beschrankung der Beobachtung auf die Umgebung des Perihels hat zur Folge, daD eine maDig oder stark exzentrische Bahn nicht mehr ausreichend gesichert werden kann. Zwar besteht an sich die Moglichkeit, auch in diesem Fall die Bahn zu sichern, wie die Beispiele 887 Alinda, 944 Hidalgo, 1221 Amor zeigen. Aber es ist zu beachten, daD diese Planeten wegen ihrer ungewohnlichen Bahnen bei den Beobachtern und Rechnern besonders starkes Interesse erweckten. Nur durch eine groDe Zahl von Beobachtungen, die sich auf die weitere Umgebung des Perihels erstreclcen, und durch eine genaue Bearbeitung mit Berucksichtigung der Storungen durch die in Betracht kommenden storenden Planeten ist es moglich gewesen, diese Planeten nach langer Beobachtungspause in der Perihelumgebung wieder zu finden. Trotz aller Bemuhungen durch Beobachter und Rechner wird es aber kaum moglich sein, 719 Albert und die besonders erdnahen Planeten Apollo, Adonis und Hermes durch Suchen jemals wieder zu finden, da sie in der Entdeckungserscheinung nicht lange genug beobachtet werden konnten. Bei der geringen Zahl der zur Verfugung stehenden lichtstarken Instrumente und der Bahnrechner ist es naturlich unmoglich, alle neuentdeckten schwachen Planeten in der gleichen Weise zu behandeln, wie die genannten ungewohnlichen Objekte. Dies um so weniger, als die neuen Aufnahmen zu immer schwacheren Objekten fuhren, wie hier gezeigt werden SOIL Die in dem Jahrbuch ))Kleine Planetenc angegebenen Helligkeiten aller numerierten Planeten sind in folgender Weise gewonnen. Die Helligkeiten der visuell entdeckten Planeten sind in der Haupt- sache nach den SterngroBen der BD geschatzt worden. Fur die auf photographischem Wege auf- gefundenen Planeten wird die Helligkeitsschatzung im allgemeinen durch Vergleichung mit den alteren Planeten ausgefuhrt. Man darf also annehmen, daD die Skala der SterngroBen der Kleinen Planeten eine visuelle ist. Eine Ausnahme machen neuerdings die photographisch bestimmten Helligkeiten der in Turku entdeckten Objekte. Aus dem Mittel der von den Ekobachtern geschatzten GroBen Gr eines neuen Planeten wird die in nKleine Planetencc gegebene absolute GroiDe g nach g=Gr-5(logr+logd) bestimmt. Die dort gleichfalls gegebene mittlere GroDe m,, d. h. diejenige GroRe, die ein Planet in seiner mittleren Entfernung a von der Sonne und der gleichzeitigen Entfernung a-I von der Erde haben wurde, wird berechnet nach m, =g + 5 [loga +log@ - I)] . Mit Hilfe der GroDe g wurden die kleinsten und groRten Oppositionshelligkeiten fur die 1528 gegen- wartig numerierten Planeten berechnet, soweit sie nicht schon in Veroff. Astron. Rechen-Inst. Berlin- Dahlem Nr. 16 (1901) und den Zusammenstellungen der Planetenentdeckungen in der Vjschr. Astron. Ges. veroffentlicht sind. Die Berechnung wird durch folgende Hilfstafeln erleichtert :

Ueber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten

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280

Ueber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten Von G. STRACKE, Berlin-Dahlem

Eingegangen 1941 Marz 27

Unter den in den letzten Jahren entdeckten Planeten sind manche so lichtschwach, daB ihre Bahnen wegen der unvermeidlichen Beschriinkung der Beobachtungen auf einen Teil der Bahn nicht mehr genugend gesichert werden konnen. Nach einer Zusammenstellung der Mittel der Minima und Maxima der Oppositionshelligkeiten kann man emarten, daD die Zahl dieser lichtschwachen Objekte in Zukunft noch starker zunehmen wird. Es wird der Vorschlag gemacht, die- jenigen neuen Planeten, die im Aphel [ 1 6 ~ sind, von jetzt ab erst dann zu numerieren, wenn sie in einer zweiten Opposition beobachtet worden sind.

. In der letzten Zeit ist wiederholt der Fall eingetreten, daB der Berechner einer Bahn eines in der Umgebung des Perihels entdeckten Planeten fur die nachste Opposition keine Vorausberechnung gab, da der Planet wegen seiner geringen Helligkeit auDerhalb des Perihels doch nicht gefunden werden konne. Die Beschrankung der Beobachtung auf die Umgebung des Perihels hat zur Folge, daD eine maDig oder stark exzentrische Bahn nicht mehr ausreichend gesichert werden kann. Zwar besteht an sich die Moglichkeit, auch in diesem Fall die Bahn zu sichern, wie die Beispiele 887 Alinda, 944 Hidalgo, 1221 Amor zeigen. Aber es ist zu beachten, daD diese Planeten wegen ihrer ungewohnlichen Bahnen bei den Beobachtern und Rechnern besonders starkes Interesse erweckten. Nur durch eine groDe Zahl von Beobachtungen, die sich auf die weitere Umgebung des Perihels erstreclcen, und durch eine genaue Bearbeitung mit Berucksichtigung der Storungen durch die in Betracht kommenden storenden Planeten ist es moglich gewesen, diese Planeten nach langer Beobachtungspause in der Perihelumgebung wieder zu finden. Trotz aller Bemuhungen durch Beobachter und Rechner wird es aber kaum moglich sein, 719 Albert und die besonders erdnahen Planeten Apollo, Adonis und Hermes durch Suchen jemals wieder zu finden, da sie in der Entdeckungserscheinung nicht lange genug beobachtet werden konnten. Bei der geringen Zahl der zur Verfugung stehenden lichtstarken Instrumente und der Bahnrechner ist es naturlich unmoglich, alle neuentdeckten schwachen Planeten in der gleichen Weise zu behandeln, wie die genannten ungewohnlichen Objekte. Dies um so weniger, als die neuen Aufnahmen zu immer schwacheren Objekten fuhren, wie hier gezeigt werden SOIL

Die in dem Jahrbuch ))Kleine Planetenc angegebenen Helligkeiten aller numerierten Planeten sind in folgender Weise gewonnen. Die Helligkeiten der visuell entdeckten Planeten sind in der Haupt- sache nach den SterngroBen der BD geschatzt worden. Fur die auf photographischem Wege auf- gefundenen Planeten wird die Helligkeitsschatzung im allgemeinen durch Vergleichung mit den alteren Planeten ausgefuhrt. Man darf also annehmen, daD die Skala der SterngroBen der Kleinen Planeten eine visuelle ist. Eine Ausnahme machen neuerdings die photographisch bestimmten Helligkeiten der in Turku entdeckten Objekte. Aus dem Mittel der von den Ekobachtern geschatzten GroBen Gr eines neuen Planeten wird die in nKleine Planetencc gegebene absolute GroiDe g nach

g=Gr-5(logr+logd)

bestimmt. Die dort gleichfalls gegebene mittlere GroDe m,, d. h. diejenige GroRe, die ein Planet in seiner mittleren Entfernung a von der Sonne und der gleichzeitigen Entfernung a - I von der Erde haben wurde, wird berechnet nach

m, =g + 5 [loga +log@ - I)] . Mit Hilfe der GroDe g wurden die kleinsten und groRten Oppositionshelligkeiten fur die 1528 gegen- wartig numerierten Planeten berechnet, soweit sie nicht schon in Veroff. Astron. Rechen-Inst. Berlin- Dahlem Nr. 16 (1901) und den Zusammenstellungen der Planetenentdeckungen in der Vjschr. Astron. Ges. veroffentlicht sind. Die Berechnung wird durch folgende Hilfstafeln erleichtert :

- x? I .8 1.9 2.0 2. I 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 3.0 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 4.0 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 5.0 5.' 5.2

+3mo +3.3 +3.6

-2

+3.9 +4.1 +4.4 +4.6 +4.8 +5.0 +5.2 +5.4 +5.6 +5.7 +5.9 +6.0'

+3m3 +3mC +3.6 +3.9 +3.9 4-4.1 +4.1' +4.4 +4.4 I +4.7 +4.6 +4.9 +4.9 +5 .1 +5.1 +5.3 +5.3 ~ 5 . 5 +5.5 .+5.7 +5.6' +5.9 +5.8 +6.1 +6.0 +6.2 +6.1' +6.4 +6.3 +6.5

i

G . STRACKE: uber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten

+ 0%' f 1 . 2 + 1 . 5 + I . 8 f 2 . 1 +2.4 +2.6 +2.9 +3.1 +3.3 +3.5 +3.7 +3.9 +4.1 +4 2 f4.4 +46 +4.7 +4.8' +5.0 + 5 . 1

+5.3 +5.4 +5 .5 +5.6 +5.8 +5.9 +6.0 +6.1 f6.2 +6.3 +6.4 +6.5 +6.6 +6.7

Tabelle I Tafeln zur Berechnung der Hell igkeitsgrenzen

+ 1m3 +1.7 +2.0 +2.3 +2.6 +2.9 +3.1 +3.3 +3.6 '+3.8 +4.0 +4.1' +4.3 +4.5 +4.7 +4.8 +5 .0 + 5 . 1

+5.3 +5.4 +5.5 +5.7 +5.8

+6.0 +6.2 +6.3 +6.4 ~ 6 . 5 +6.6 +67 +6.8 +6.9 +7.0 +7.1

+5.9.

- - I 0"

t 1% t 2.2 t 2.5 t 2.8 t 3.0' +. 3.3 t3 5 t 3.8 t 4.0 t 4.2 4-4.4 t 4.6 t 4.7 t 4.9 t 5.1 +5.2 t5.4 t 5 . 5 +5.7 t 5.8 t5.9 t6.1 t 6.2 t 6.3 t 6.4 t 6.5' t 6.7 +6.8 +6.9 t 7.0 +7.1 f7.2 +7-3 4-7.4 f 7.5

- +26

+3.2 + 3.4' +3.7

+ 2 . 9 +3.a +3.3 +3.5 + 3.8 +4.0

2 5 O I 30" I 35"

+1.8 +1.2 f 2 . 1 +1.5 +2.3 +1.7 f2.6 +z.o +2.8 +2.2 +3.0 +2.4 f3.2 +2.6 f3.4 +2.8 +3.6 +3.0 +3.7 +3.2 +3.9 +3.4 +4.1 +3.5 +4.2 +3.7 +4.4 +3.8' +4.5 +4.0 +4.7 +4.1 +4.8 +4.3 f4.9 +4.4 + S . I +4.5 f 5 . 2 +4.7 +5.3 +4.8 +5.4 +4.9 +5.5 + 5 . 0 +5.6 +5.1 +5.7' +5.2 +5.8' +5.3' +5.9' +5.4' +6.0' +5.5' +6.1' +5.7 +6.2' +5.8

+0.4 +0.7 +I.O +1.3 + 1 . 5 +1.7 +z.o +2.2 +2.4 +2.6 +2.7 +2.9 +3.1 +3.2 +3.4 +3.5' +3.7 +3.8 +4.0 +4 I +4.2 +4-3 +4.5 +4.6 +4.7 +4.8 +4 9 +5 .0 + 5 . 1 f5 .2

= x 1.8 1.9 2.0 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2-9 3.0 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 4.0 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 5.0 5.1 5.2

-4.8 -3.8 -3.1 -2.5 -2 .0 -1.6 -1.2' -0.9 -0.6 -0.3 -0.1

to.4 t0.6 to.8

t0.2

tI.0 fI.2 t 1.3 + 1 . 5 +1.7 +1.8 t2.0 t2.1 t2.2' +2.4 +2.5 +2.6 +2.7' +2.9 +3.0 +3.1

- - 0"

+ omE + 1.2

+ 1.5 + 1.8 +?.I + 2.4 + 2.6 + 2.9 +3.1 + 3.3 +3.5 + 3-7 + 3.9 +4.1 +4 2 + 4.4 +4.6 +4.7 +4.8' + 5.0 + 5 . 1

c5.3 +5.4 +5.5 +5.6 +5.8 + 5.9 +6.0 +6.1 +6.2 + 6.3 +6.4 + 6.5 + 6.6 +6.7

-

- -

-5m8 -4.6 -3.8 -3.2 -2.7 -2.2 -1.9 -1.5

-0.9 -0.7 -0.4

-

-1.2

-0.2 0.0

+o.z +0.4 +0.6 +0.7' +0.9 + I . I + I . 2 +1.4 + I . 5 + 1.6 + 1.8 +1.9 t 2 . 0 +2.2

+6.2 I +6.4' +6.3 +6.6 +6.5 +6.7 +6.6 +6.9 +6.8 +7.0 +6.9 +7.1 +7.0 +7.3 +7.1 f7.4 f7.2' +7.5 +7.4 +7.6 +7,5 +7.7 +7.6 +7.8 +7.7 +7.9' +7.8 +8.0' '7.9 +%I' +8.0 +8.2' +8.1 +8.3' +8.2 +8.4 +8.3 +8.5 +8.4 +8.6

= 20°

-33 -2.5 - 1.9 - 1.4 -0.9 -0.5

-

-0.2 f O . 1

t 0.4 +0.7 + 1.0 + 1.2 + 1.4 + 1.6 t 1.8 t 2.0 + 2.2 + 2.4 + 2.5' t 2.7 + 2.9 + 3.0 + 3.2 +3.3 +3.4 + 3.6 +3.7 + 3.8 + 3.9 +4.1 +4.2 + 4.3 +4.4 +4.5 +4.6

ttswi

+6.7 +6.8 +7.a +7.1 +7.2 +7.4 +7.5 +7.6 +7.7 +7.8 +8.0 +8.1 +8.2 +8.3 +8.4 +8.5 +8.6 +8.7 +8.7 +8.8

= 25" -- -6m9 -4.9 -3.7 - 2.9 -2.3 - 1.8 -1.4

-0.6 -0.3

t 0.3 +0.5 t 0.8

- 1.0

0.0

t 1.0 + 1.2 t 1.4 t 1.6 f 1.7' + 1.9 +2.I t 2.2' + 2.4 + 2.5' + 2.7 + 2.8 + 3.0 +3.1 +3.2 + 3-3 +3.5 +3.6 + 3.7 +3.8 + 3.9

+5.4 +5.6 +5.7 +5.9 +6.0 +6.2 +6.3 +6.4 +6.5 +6.7 +6.8 +6.9 +7.0 +7.1 +7 2 +7.3 +7.4 +7.5 +7.6 +7.7 +7.8

28 1

+5.8 +5.9 +6.1 +6.2 +6.3 +6.5 +6.6 +6.7 +6.8 +7.a +7.1 +7.2 +7.3 +7.4 +7.5 +7.6 +7.7 +7.8 ~7.9 +8.0 +8.1

I 7m8-7no 1501 16m7-13m8 2 9.0-6.3 1502 14.8-13.8 3 10.0-6.9 1503 14.5-13.3

5 10.9-8.7 1505 14.5-13.0 4 7.0-6.0 1504 15.1-13.2

.kel w die Werte

6 9m5-7m1 1506 16m0-12m9 7 9.6-6.7 1507 16.9-13.8 8 9.8-7.8 1508 17.3-12.0

10 10.1 -8.8 I 1510 15.0-13.3 9 9.6-8.1 1.509 13.9-134

Die Helligkeiten haben also im Zehnermittel seit Beginn der Entdeckungen um volle sechs GroDenklassen abgenom men.

Fur die Gesamtheit der 1528 numerierten Planeten wurden in der chronologischen Reihenfolge der Entdeckungen fur je 50 Planeten die Mittel der kleinsten und grol3ten Oppositionshelligkeit ge- bildet (Tab. 2). Astron. Nachr. Bd. 271 36

Die Tafeln geben mit den Argumenten grol3e Halbachse a und Exzentrizitatswinkel q die Werte dg,i, und Ag,.. , die zur GroDe g addiert werden mussen, um das Minimum und Maximum der Oppo- sitionshelligkeit zu erhalten. Bei den wenigen ungewohnlich groDen Abstanden der Aphele und Perihele von der Ekliptik konnen die Helligkeiten noch bis zu einigen Zehntel Groaenklassen schwacher werden. Die photographisch bestimmten Helligkeiten der in Turku entdeckten Planeten, die in iXleine Pla- netencc kursiv gesetzt sind, sind auf die visuelle Skala durch Subtraktion von 1.2 GroDenklassen reduziert worden. Diese Helligkeitsdifferenz wurde durch Vergleichung einer Anzahl von gleichzeitig erfolgten visuell und photographisch bestimmten Grol3en gewonnen. Auf die Wiedergabe aller Einzelwerte der kleinsten und groaten Oppositionshelligkeiten fur die I 528 numerierten Planeten mu13 hier verzichtet werden. Die eingetretene Wandlung zeigt eine Gegenuberstellung der Helligkeitsgrenzen der Planeten Nr. 1-10 und 1501-1510:

282 G. STRACKE: uber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten

2

3

4 2

1

31 3 2 2 2?

3 3

3 1

2 2

3 3

Bis zur Gruppe 251-300 fuhrte die ausschlieBlich visuelle Ent- deckung auf immer schwiichere Objekte, so daB Ende 1891 die Planeten mit einer mittleren Helligkeit I rmo im wesentlichen als erschopft ange- sehen wurden. Beim Einsetzen der photographischen Entdeckungsmethode trat in diesem Verhalten fur die nkhsten 15 Jahre ein Ruckgang ein. Von da ab brachten die Aufnahmen, von kleineren Schwankungen ab- gesehen, die Entdeckung immer schwkherer neuer Planeten.

Unter den letzten 50 Objekten sind 15 Planeten selbst in den Periheloppositionen [14. GroBe. Das bedeutet, daB etwa 20 der in den letzten Jahren an den Planetenbeobachtungen beteiligten 37 Sternwarten diese schwachen Planeten uberhaupt nicht mehr beobachten konnen. 36 dieser 50 Planeten sind in den Apheloppositionen [ IS . GroBe. Es ist selbst- verstandlich, daB diese lichtschwachen Objekte nur unter besonderen Schwierigkeiten gesichert werden konnen. Denn die, Ausmessung der schwachen Spuren liefert Positionen, deren Genauigkeit im allgemeinen zu wunschen ubrig l a t . 12 der letzten 50 Objekte sind in den Aphel- oppositionen [ 16. GroBe. Ihre Wiederauffindung durfte in dieser Bahn- gegend selbst mit den fur die Planetenbeobachtung zur Verfugung stehen- den lichtstarksten Instrumenten in Bergedorf, Budapest, Heidelberg, Turku, Uccle und Williamsbay nicht gelingen. Erschwerend kommt hinzu, daB die in der Planetenentdeckung gegenwartig an der Spitze liegende Sternwarte Turku wegen der hellen Nachte von Mai bis August ausfallt, und dab auf der Sudhalbkugel fur die am starksten beteiligte Sternwarte Johannesburg Planeten [ 14.5 GroBe unzuganglich sind. Bei maBig und stark exzentrischen Bahnen durfte die Beobachtung der schwkhsten Objekte im allgemeinen auf die Perihelumgebung beschrankt bleiben und deshalb keine sichere Bahnbestimmung zulassen.

Alle numerierten Planeten, deren Bahnen als noch nicht ausreichend gesichert angesehen werden, werden bei der Vorausberechnung in ,Kleine Planetenc durch ein t gekennzeichnet. Es sind Planeten, die entweder seit mehreren Jahren nicht mehr beobachtet sind, oder die in weniger als 4

I931 I937 I939 I934 I929 I933? I937 1935 I940 19361 1934 I937 193' I939 I935 '938 1938 1938

Tabel le 2

Mittel der Hel l igkei tsgrenzen

Nr.

I- 50 5'- I 0 0

101- I50 151- 200 201- 250 251- 300 301- 350 351- 400 401- 450 45'- 500 501- 550 551- 600 601- 650 651- 700 701- 750 751- 800 801- 850 85'- 900 901- 950 951-1000 1001-I050 105'-I100 1101-I150 I 1 5 1-1 200 1201-1 250 I 25 I -1 300 1301-1350 1351-1400 1401-1450 I45 1-1500 1501-1 528

= Mittel Min 10m78

11.87 12.60 12.93 13.60 13.08 12.94 13.05 13.40 13.33 13.61 13.90 '3.78 13.80 '3.71 14.04 14.52 14.30 14.69 14.78 14.73 14.68 14.89 14.85 14.61 14.82 14.90 1 5.05 '5.33 15.56

- 12.02

= !r Hell. Max 8"85 10.16 10.41 10.88 11.37 12.11 '1.55 11.20 11.28 I 1.67 17.54 I 1.91 12.30 12.03 12.14

12.58 12.55 12.31 12.70 12.86 12.92 '2.73 '3.23 13.27 13.19 13.02 13.26 13.45 13.49 13.63

-

12.02

Oppositionen beobachtet sind. Die fur diese Planeten in Betracht kimmenden Beobachter werden regel- mUig auf sie aufmerksam gemacht. Es sind dies die folgenden 7.97 Planeten, bei denen die Zahl (n) der beobachteten Oppositionen und die letzte beobachtete Opposition hinzugefugt sind.

Tabel le 3 Nicht gesicherte Planeten - -

Nr.

I55 285 330 400 452 457 459 461 467 473 493 515 5'8 525 531 561 603 605

- - 1

- I 3 I 2 I

3

7 8i

3

2

I

I I I I 2

3 3

= letzte beob. - OPP. 1875 '938 I 892 I939 I899 I940 1916 '935 I940 1901 I932 I903 I935 I904 I904 I937 I933 I939

= Nr .

608 610 61 2 621 637 649 650 681 682 692 711 719 724 728 730 748 750 802

_-

- - n

5 - 2 I 5 4i 2 I 3 I 0 9 I I I 2 9 I 2

= letzte beob. opp. I932 I933 1906 I933 19301 191 I I907 I937 1909 I935 '935 191 I 191 I 1912 1915 I934 1913 1923

= Nr.

810 816 83 I 833 836 842 843 855 864 867 876 878 879 88 I 902 919 922 934

--

= n - 2 8

5

3

3

8i 6 2i

3 3 6i 3i 6

I

2

I

I

I

- - letzte beob.

'93' I934 1916 I934 1916 1939 1916 1941 I917 19391 1931 19381 1917 1938 I937 I937 19372 I934

opp.

- - Nr.

948 956 962 993 997 998 Ioog

-

I01 I I020 1024 1026 I034 1035 I037 1038 I 040 1045 I050

- - n

4 7 4 4i 4 4i

3i 6 3 3 5

-

I 2

I 2 2 I 3

= letzte beob.

I934 I935 '931 '933 I 928 1938 I923 1939

I935 1939 I938 I935 I924 I932 I 9 4 0 I924 I931

-- OPP.

I930?

- - Nr.

- - n - 3 3 3i

4i 4 5

2

2 2

4

3

3 3

3

2

I

I

2

= letzte beob. opp. 1929 I935 I936 I937 I930 '935 I933 1933 1932 I935 1929 I941 1928 I937 I933 1928 I931 I938

= Nr.

I 138 1'39 I 141 1150 I 1 5 1 1156 I 164 I 170 1178 1 I79 I 190 I 191 I 192 I193 1'95 I 198

I 204 I202

= Nr.

I205 1206 I212 1213 1218 1220 1221 I222

-_

I 229 '233 I234 '235 I238 I250 '253 1258 I 260 1261 1273 1283 1290 I293 I 298 '299 1301 r3ro 1311 1314 1316 1317 1318 132c

I

n - 2 I 4 3

3

3

5 3

2

2

2

2 2 2 3 3

3 3 3 3

3 3 3

4

2

2

2

2 1 2 2 3

= letzte beob.

1935 '931 '935 I935 I939 1938 1940 1938 1933 '935 1936 1935 1937 1936 1937 1938 '935 1939 '935 1936 '937 19362 '937 1936 '937 1938 '935 1936 '933 I938 I935 '939

opp.

G. STRACKE: uber die Abnahme der Helligkeiten der Kleinen Planeten

= Nr.

1322 324 '325 1326 1327 1330 '335 1338 1342 I344 '352 '354 '355 I357 1360 1361 I 362 1365 I 367 1370 '371 '372 '373 I374 '377 I 380 1382 I 386 I 387 '391 '395 1 392

= t

- )? I ? 5 1

5 3 3 3 3 3 3

L

2 2 I * i 3 3 2 I

3 3 2 I 2 2

3 3

3 1

2 2

- - letzte beob. g E 1938 1938) I937 1938 I939 I934 I939 I939 I937 '938 1940 I939 ' 940 I940 I935 1939 1940 1938 1938 '935 1938 I937 I937 1935 1938 1938 I939 1938 1935 1940 '938 1939

__ Nr.

1395 I397

I399 1400 1401 I 402 I403 1404 1405 146 I 407 1408 1409 1410 141 I 1412 1413 1414 1415 1416 I417 1420 I 422 I423 I425 1426 1427 1428 1429 1430 143'

1398

- - 1

-

5 3 3 1 2 2 I 2 3 I 2 3 3 3 3 3 2 2 I

3 3

3

3

3

1

2

I

2 2 I I I

= etzte leob.

939 ? ' 940 '939 :936 [940 [937 [936 '939 (938 t 936 1938 1940 I939 '939 t 940 I 940 I939 1938 I937 I940 I940 1937 I940 1938 1939 I937 1938 I 938 I938 1937 1937 I937

2PP.-

= Nr.

432 433 435 436 437 438 439 1440 1441 1442 1443 1444 1445 [446 1447 1448 1449 1450 145' I452 I453 1454 I455 1456 I457 1458 1459 1460 I 462 1463 1464 I465

- - 'I

- 2 I 2

3

3 3

2

I 2

3 2 I 3 I 2 I I I I I 2

3 3

3 2

2 2 I 1

1 I

A

= Nr. - 466 467 1468 [ 470 1471 1472 I473 1474 1475 I 476 1477 1478 1479 1480 148 I 1482 1483 I484 1485 I 486 I 488 I 489 1490 1491 I492 I493 1494 1495 1496 I497 149s I 499

- - ?a

- 2

3

3 I

2 I I 2

4 I 1 I I 2

3 3 2 I I 2 I 1 2 1

1

1 1 1

2

't

- I 2 3 I I I 1 I

3i 2 I 2 1 I 3 3

3 2

2 1 1 I I 3 I 2 I 2 I

283 - etzte >cob. Dpp. ,938 [938 r940 '939 ,939 1939 [939 1939 1938 1940 1939 '939 1939 1940 '939 1 940 1939 1938 '938 '938 1938 1938 1938 1940 1939 1939 1939 1939 1940

Diejenigen Planeten dieser Gruppe, die seit ihrer Entdeckung mindestens einen Umlauf vollendet haben, sind im Aphel im Mittel urn eine GroBenklasse schwkher als die entsprechenden Werte der 5oer Gruppenmittel auf S. 284. Die Ursache fur die nicht ausreichende Beobachtung der Planeten diirfte in der Hauptsache in der geringeren Helligkeit zu suchen sein.

Wenn weiterhin alle, auch die schwachsten Planeten numeriert werden, sobald sie den bisher ublichen Bedingungen genugen, so wird die Zahl der unsicheren Planeten in der Zukunft sehr stark anwachsen. Bei den wenigen zur Verfugung stehenden lichtstarken Instrumenten wiirde ihre syste- matische Aufsuchung nur durch Vernachlassigung der alteren unsicheren Planeten moglich sein. Das liegt nick im Interesse der Sache.

Um das ursprungliche Ziel erreichen zu konnen, nur Planeten mit geniigend gesicherten Bahnen zu numerieren, sei deshalb folgender Vorschlag gemacht : Alle neuentdeckten Planeten, die im Aphel [16m sind, werden erst numeriert, wenn sie in einer zweiten Erscheinung beobachtet worden sind. Wenn gegen diesen Vorschlag von den Entdeckern kein Widerspruch erhoben wird, dann sol1 er von jetzt ab durchgefuhrt werden.