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bion : Absorption des Wasserstoffs iind Kohlenoxyds etc. 497 der er sich bildet. In der Kochsalzflamme erscheint er unge- fdrbt, wig sehr viele andere gelben Kbrper. Ebenso verhalt sich die schbne Rothfdrbung, die dieser Aether mit Morphin und Brucin zeigt. Mit Anilin und seinen Homologen giebt das Bleichlorid gefarbteProducte, die an das Rosanilin und dessen Verwnndte erinnern. LXVI. Ueber clie Absorption cles Wasserstoffs uncl KohlenoxyilB durcli schmelzeiiiles Kupfer. Von Caron. (Compt. rend. t. 88, p. 1129.) Verschiedene Erscheinungen die man beim Garmachen des Kupfers beobachtet , liessen vermutheii , dass schmelzen- des Kupfer die Fiihigkeit habe, Gase zu absorbiren und dass es durch diese Absorption verandert werden k6nnte. Ich schmolz Kupfer in verschiedenen Gasarten uad er- hielt Folgendes. Ein Barren Eupfer, von guter Beschaffenheit, 150 bis 200 Grm. wiegend, wurde in einem glasirten Porcellannachea, der in eine Porceliaarbhre eingesetzt war, einer Temperatur ausgesetzt , die wenig tiber dem Schmelzpunkte des Kupfers lag, wtihrend ein Strom von gut gereinigtem Wasserstoff dartiber geleitet wurde. An den Ende der Rbhre, nn wel- chem der Strom austritt, ist eine mit zwei weiten Oeffnungen versehene Glaskugel, durch die man sehr leicht den Vorgang im Innern des Apparates beobachteu. kann , mgebracht. So lange als das Metal1 fest bleibt , sieht man keinerlei Erschei- nung, aber in dem Angenblicke, wo es zu schmelzen beginnt, bkht es sich auf und es erscheinen zshlreiche Blasen, die auf der Oberfliiche zerplatzen , iihnlich der Erscheinung, die man beobachtet , wenn man ein wasserhaltiges Salz schmilzt. In demselben Augenblicke bemerkt man eine betriichtliche Bil- dung von Wasserdnmpf, der sich in der Glaskugel vcrdichtet. Journ. f. pmkt. Chemie. C. 8. 32

Ueber die Absorption des Wasserstoffs und Kohlenoxyds durch schmelzendes Kupfer

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b i o n : Absorption des Wasserstoffs iind Kohlenoxyds etc. 497

der er sich bildet. In der Kochsalzflamme erscheint er unge- fdrbt, wig sehr viele andere gelben Kbrper. Ebenso verhalt sich die schbne Rothfdrbung, die dieser Aether mit Morphin und Brucin zeigt.

Mit Anilin und seinen Homologen giebt das Bleichlorid gefarbteProducte, die an das Rosanilin und dessen Verwnndte erinnern.

LXVI.

Ueber clie Absorption cles Wasserstoffs uncl KohlenoxyilB durcli schmelzeiiiles Kupfer.

Von

Caron. (Compt. rend. t. 88, p. 1129.)

Verschiedene Erscheinungen die man beim Garmachen des Kupfers beobachtet , liessen vermutheii , dass schmelzen- des Kupfer die Fiihigkeit habe, Gase zu absorbiren und dass es durch diese Absorption verandert werden k6nnte.

Ich schmolz Kupfer in verschiedenen Gasarten uad er- hielt Folgendes.

Ein Barren Eupfer, von guter Beschaffenheit, 150 bis 200 Grm. wiegend, wurde in einem glasirten Porcellannachea, der in eine Porceliaarbhre eingesetzt war, einer Temperatur ausgesetzt , die wenig tiber dem Schmelzpunkte des Kupfers lag, wtihrend ein Strom von gut gereinigtem Wasserstoff dartiber geleitet wurde. An den Ende der Rbhre, nn wel- chem der Strom austritt, ist eine mit zwei weiten Oeffnungen versehene Glaskugel, durch die man sehr leicht den Vorgang im Innern des Apparates beobachteu. kann , mgebracht. So lange als das Metal1 fest bleibt , sieht man keinerlei Erschei- nung, aber in dem Angenblicke, wo es zu schmelzen beginnt, bkht es sich auf und es erscheinen zshlreiche Blasen, die auf der Oberfliiche zerplatzen , iihnlich der Erscheinung, die man beobachtet , wenn man ein wasserhaltiges Salz schmilzt. In demselben Augenblicke bemerkt man eine betriichtliche Bil- dung von Wasserdnmpf, der sich in der Glaskugel vcrdichtet.

Journ. f. pmkt. Chemie. C. 8. 32

498 Caron : Absorption des Waaserstoffs und Kohlenoxyds etc.

Alle Kupfersorten , die ich angewendet haUe , geben dasselbe Resultat, indem das Kupfer des Handels ganz allgemein ein wenig Kupferoxydul zu enthalten scheint *).

Nachdem das Kupfer geschmolzen und das Osydul reducirt ist, zeigt das Metall eine glsinzende und bewegliche Oberfllche Man llsst dann langsam erkaltea Kurz vor dem Erstarren des Metalls sieht man wie die spiegelnde Oberflache sich be- wegt, aufwallt und wie das entmeichende Gas eine Menge kleiner Kupferktigelchen umherwirft. Wlhrend des Fest- werdens des Metalls bilden sich Erhebungen auf der Oberflache.

Wenn man den Barren nach dem Abktihlen untersucht, so bemerkt man an seiner unteren Seite weite und tiefe HGhlungen, die ihn oft ganz durchdringen.

Der obere Theil ist matt, ohne wirkliche Krystallisation und man sieht darauf Auswtichse. Der Bruch zeigt eine grosse Menge von inneren 'Blasen , in denen Wasserstoff ein- geschlossen war ; das spec. Gew. endlich wurde einigemale zu 7,2 anstatt 8,8, welches es vor der Operation hatte, be- stimmt.

Man sieht aus diesem Versuche, dass Kupfer im Schmelxen Wasserstoffgas absorbirt und dass dieses Gas im Augenblicke der Erstarrung des Metalls wieder ausgetrieben wird und dadurch das Kupfer pork macht.

Wendet man an Stelle von Wasserstoff, Kohlenoxyd an, so beobachtet man genau dieselben Wirkungen, nur dass das Aufwallen im Augenblicke des Schmelzens von cler Bildung von Kohlensaure herriihrt. Nach * dem Erkzllten hat das Kupfer dasselbe sahwammige Ansehen und auch die Ab- nahme des Gemichts ist sehr bemerklich. In Ammoniakgas und Kohlenwasserstoffgas ist es ebenso, nur sind die Erschei- nungen vie1 verwickelter.

Wendet man statt des Porcellanschiffchens ein Schiffchen aus Kalk an, so entwickelt sich beim Erkalten kein Gas und man erhiilt ein Kupfer ohne Blasen, dessen Dichtigkeit etwas grbser, als die des gewiSlinlicben ist. Ein Nachen aus Gas- graphit giebt ein lhnliches Resultat.

*) Vergl. iiber den Gehalt des Kupfers an Kupferoxydul. Jonrn. 69, 344. D. Red.

Dies.

Werther: Analyse der Gewiisser des Pregsls und Obei-teichs etc. 499

Anch bei Anwendung eines porbsen Schiffchens aus nicht glasirtcm nnd wenig gebranntem Porcellan *) , erhalt man dichte Barren wie mit Kalk oder Gasgraphit, wahrend jedoch die Dichtigkeit des so geschmolzenen Kupfers nie das Maxi- mum des durch Schmelzen in Gasgraphit oder Kalk erhal- tenen bekommt.

Nach dieser Verschiedenheit der Resultate kbnnte man vermuthen, dsss die Porositat der Substanz hier die Haupt- rolle spiele ; aber die porbsen Materialien verhalten sich in andercn Gascn nicht immer ebenso. So wird Sauerstoff vom Silher ebenso wie Wasserstoff vom Kupfer absorbirt ; Silber nnd Ihpfer lassen das Gas im Momente des Erstarrens ent- weichen und demungeachtet spratzt das Silber ebensowohl in Kalk als aucli in glasii-tem Porcellan.

Die Eigenschnft des Kupfers , Wasserstoff und Kohlen- oxyd wiihrend des Schmelzens zu absorbiren , ist nicht allen Metallen gemein. Wssserstoflgas wirkt auf Antimon gerade wie anf Rupfer, auf Silher nndZinn abei-bleibt es ohne sicht- hare Einwirkung. Die einzige Wirkung auf die letzteren Metdle besteh t darin, dass es ihre Dichtigkeit ein wenig ver- me1ii)t (ohne Zweifel inclem es ihnen die kleine Nenge Saner- stoff, die sie gewbhnlich enthalten, entreisst) und die Bildung grbsserer Krystalle bewirkt.

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LXVII.

Aiialyse cler Gewitsser des Pregels KGiiigsberg.

G. Werther. Von

umd Oherteichs bei

Der Plan, die Stadt Kdnigsberg mit einer WRsserleitung zu versorgen, welche nicht nur ein ftir die Spulung der Strassen, sondern anch fur den Haus- und Kiichengebranch geeignetes

*) Die Iblasse zu den por6sen Schiffchen stellte ich mir aus gleichen Volumen . von Kaolin und Zuckerkohle dar; ich entfernte dann die Kohle, indem ich das Schiffchen in der Yuffel atark ausgliihte.

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