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213 Iieren, fing ich es in einer Flasche mit destiIIirtem Was- ser auf, und spiiltc nachher mit diescm Wasser die Robre aus, um alles Chlorosmium beisammen zu haben. In trockner Form erhielt ich es durch gclindcs Verdampfen der Fliissigkeit ; es bildete uun ein braunrothcs krystal- Iinisches Pulver, das dem Kaliurn -1ridiumchIorid Shnlich sieht, und sich mit goldgelber Farbe im Wasser liist. XXIII. Ueber die Bestirnmung der Ausdehnung krystalJisirter Kiirper durch die WGrrne; 0072 E. Mitscherlich. (Vorlinfigc No&; aus den Rerichten der K. PreuTs. Academic der Wisscnschaften.) z u dieser Bestimmung wendet der Verfasser cntmeder natiirlichc Zwillinge an, oder legt geschliffenc Krysfnlle nach Art der Zwillinge zusammen, wclchc er vcrmittelst eines Kitts, der die Kochhitze des Wassers vertrzgt, ver- bindet. Von den natiirlichen Zwillingen eignen sich zu diescn Vcrsuchen insbesonderc dic des Gyyses , wclchc durch die Fllichc ff wit einander vcrbunden sind.

Ueber die Bestimmung der Ausdehnung krystallisirter Körper durch die Wärme

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Page 1: Ueber die Bestimmung der Ausdehnung krystallisirter Körper durch die Wärme

213 Iieren, fing ich es in einer Flasche mit destiIIirtem Was- ser auf, und spiiltc nachher mit diescm Wasser die Robre aus, um alles Chlorosmium beisammen zu haben. In trockner Form erhielt ich es durch gclindcs Verdampfen der Fliissigkeit ; es bildete uun ein braunrothcs krystal- Iinisches Pulver, das dem Kaliurn -1ridiumchIorid Shnlich sieht, und sich mit goldgelber Farbe im Wasser liist.

XXIII. Ueber die Bestirnmung der Ausdehnung krystalJisirter Kiirper durch die WGrrne; 0072

E. Mitscherlich. (Vorlinfigc No&; aus den Rerichten der K. PreuTs. Academic der

Wisscnschaften.)

z u dieser Bestimmung wendet der Verfasser cntmeder natiirlichc Zwillinge an, oder legt geschliffenc Krysfnlle nach Art der Zwillinge zusammen, wclchc er vcrmittelst eines Kitts, der die Kochhitze des Wassers vertrzgt, ver- bindet. Von den natiirlichen Zwillingen eignen sich zu diescn Vcrsuchen insbesonderc dic des Gyyses , wclchc durch die Fllichc ff wit einander vcrbunden sind.

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PerpendiculHr gegen die FlHchen ff werden zwei an- dere parallele Flichen C geschliffen ,

so dafs man einen durch die Flliclicn fP C begrZuztcn Kiirper erkilt. Uic Fllichen CC gcben bci der Tciii-

peratur, bci wclchcr sic gcschliffen wcrden, nur eiii Gild.

Erwiiiint oder erkaltet, giebt jedc F l~c l i e zwei Bilder; einc

zeigt cinelr eincpringenden (C : C' ) , die andere einen ausspringendtu Winkel (C" : C"'); da diese Winkel fur cine l'emperaturdifferenz von loo C. ungefihr 1;' betragen, so kann man die ungleiche Ausdehnung dieser Krystalle von 10" zu loo rnit blofsen Augen erkennen.

Die bsdehnung uach vewchiedenen Richtungen wurde nach dieser Methode lnit den fiir diese Erschei- nungcn wiclitigsteu Substanzen vorgenommen; mit dem Gyps, dem Kalkspath, dem Bitterspath, dein Arragonit, dein schwefelsauren Baryt u. 6. w. Zur Erwarmung der

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Krystalle dient ein Kasten init doppelten Wrin- den , zwischen wclche Wasser- oder Alkohol- driinpfe geleitet werden; in dein

Kasten ist cin Apparat ziir genaiicn EinsteIlung dcr Kry- stalle angebracht. 1)iircti eiii drcifiifsigcs Fcrnrohr wird das Eild eincr oberhalb der Mitte des Objcctivs befind- lichen erleuclitetcn Smlte , welchcs von den Fliichcn dcr Iiryst.,llc reflecfirt Mird, beobachtet. Die En~fernung dcr von den buden Fliichen reflectirtcn Bilder wcrden veriuittelst zn ei Mikroinetei f&Im gemessen. Aus diesen Entfernuugen wii d die Winkelveranderung Bestitnnit ; bci den eiiizcluen Messuiigen ubersteigen die Unterschiede niclit cine Secunde. I)urcli dieseri Apparat nurdcn die Winkelveriinderiiiigcii dcr KrystalIe vicl gcnaucr bestimnit, als es vorlier durch die Mcssung des ganzcii M h k e l s bei verscbiedcne~i Temperaturen miiglicii war, doch stimin- ten die Versuche genouer, als iiian es h t t e emarten sollen, wit den friiheren Messungen tiberein. Man er- reichtc vermittelst dieser Methode cine so grofse Gensuig- keit, dafs es miiglich war, die Verschiedcnheit dcr Aus- dehnong fur verschicdcne Teinperaiuriiitervalle zu be- stjinincn.

Eine Vergleicliiing zwischen dcr Zusammenziehung, welclie die Krystalle beiin Erkalteii erleiden, und wel- che bei der cheinischen Verbindung s t a t h d e t , zcigt, dafs die Zusainnienzichiing in beiden Fallen stets in der- selben Richlung stattfinde, aber nicht in dcmselben Ver- hdtnifs. Hat udmlich bei der Bildung chemischer Ver- bindungen, 2. B. der kohlensaurcii Kalkerde, und dcr kohlcnsauren Magnesia dieselbe Zusamincnziehung stall- gefunden, odcr licgen Jic Atowe in gleicher Eutfernung,

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216 so verhalten sich die specifischen Gewichte dieser Vcr- bindungen, wie ihrer Atomengewichte also wie 632,46 : 53479; da der Kalkspath ein specifisches Gewicht von 2,721 hat, SO mii€ste das der kolilensauren Magnesia 2,3 betragen, es betriigt jedoch 3,Ol; id der letzteren Ver- bindung liegen die Atoine einander dadurch nkiher. Die Masse ist dichter, es hat also eine Zusamiiienziehung stattgcfunden, und zwar, da der Wiukcl des ICalkspath- rhoinboGders 105O 4', der des P\hombotidcrs der koblen- sauren Magnesia 107O 224' bctrsgt, nach dersclben Kich- tung, nacli welchcr die Zusammenzichunl; durch Erkal- tung stat tfiudet.

XX LV. Analyse eines Antimonerzes porn Nasn- field in Lcipland; oon &I. C. J. Y ' h a u l o w uus Christiania.

D a s Mineral, dessen chemische ~usammensctzung in dcm Folgeuden angefiihrt werden soll, ist bleigrau, me- tallisch gliinzend, und findet sich in gerad- uud gbicli- Iaufend- fasrigen Massen am Nasafjcld, in Lapland. Vor dem Liithrohre verhilt es sich wie eine Verbindung von Schwefelan~imon und Schwefelblei. Das Vorkommen in gerad - uud glcichlaufend - fasrigen Zusammensetzungsstiili- ken liefs vcrniutlien, dnfs das Mineral Jamesonit seyn miichte, aber die Diinnheit der Zusammensetzungsstickc niachte es unmiiglich zu bestimmen, ob es den Hauptcha- rakter des Jamesonit, die Spaltbarkeit rechtwinklig gegen die Axe der Zusammensetzungsstiicke, habe. Aus diescn Grtinden veranlafste mich Hr. Prof. G. Rose cine Ana- lyse von dem Mineral zu unternehiuen, die ich alsdann im Laboratoriuin dcs Hrn. Prof. H. R o s e anstellte.

Die Analyse gescbah vermittelst Chlorgas. Das Mi- neral wurde zu dcln Ende, in eine Glasriihre gebracht,