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97 selbstrerstiiiidlich erscheinenden Voraussetziing ausgegangen, dass auch die neutralisirte Losung 504 enthalt. Wie aber bereits erwiihnt, bildet sich bei der Sattigung elektrolysirter Schwefelslure mit Alkali ein ii be r s c h w e f e 1 s a 11 r e s Salz. Die Frage, ob so4 indifferent ist, muss demnach dorch neue Versuche entschieden werden l). Juf Grund von Versuchena) habe ich SO4 - was nunmehr auch fur die Ueberschwefelsaure gilt - den Verbindungen vom Typus des Wasserstoffhyperoxgds, den Holoxyden3) angereiht. weil es ersten s sehr leicht Wasserstoffhyperoxyd bildet, zweitens, wie dieees selbst, mit den IIFperorydeii des Bleies, Mangans iind Silbers bei Gegenwart von Siiuren Sauerstoff ent- wickelt, drittens auch in Beriihrung mit Platin. ebenfalls bei Gegenwart rnn Sauren. sich linter -4bgabe ron Sauerstofl' zer- setzt. B er t li e I o t und M B r s h a 1 srlireilen dagegen der Ueberschwefel- saure dieselbe Constitution EU, wit? der Uebermanganskure uod Ueber- chlorsiiure, obgleich diese letzteren j m c fur die Holoxyde charakteri- stischen Reactionen nicht zeigeri , Cebermxngansaure sogar Wasser- stofihyperoxyd energisch zerstiirt, und M a r s h a l selbst gefunden hat, dam iiberschwefelsnures Kaliani niclit isomorph ist mit iiberchloreaurem Kali~rn.~) Be rl i ti, im ,I anuav 1892. 12. F. Xylius uad F. Foerster. Ueber die Beurtheilung der Glasgefasse zu ohemisohem Gebrauohe. (Eingegangen am 13. Januar.) Das Referat hber unsere Arbeit: Ueber die Beurtheilung der Glasgefasse zu chemischem Gebraucbe. Das Verhalten ron Glasoberfliichen zu Wasser (diesib Rerichte XXTV, 89.3 Ref.) bedarf' folgender Erghzung : 1) VorlLufige Versnche mit dcr 1) Ii o s p h n r s :I u re n Ltsung des Kiirpers ?) Diese Berichte XXII, 1615. :) \Vie die Ueberschwefelsiiure beweist . muss eiu Holoxyd nicht noth- rendig indifferent, sondern kann auch sauer sein : dab Charakteristische fur die Holoxyde ist lediglich der Gehalt an zwei in eigenthiimlicher, von mir mehrfach eriirterter Weise gebundcnen Sauerstoffatomen. 4) In einer perscinlich gehaltenen, rein theoretischen, * vorliiufigen Mit- theilungcc meint C a r n o g i e (Chem. News. 64, 150). der in Rede stehende 7 5,-heinen seine indifferente Nxtur zu bestiitipen. Ilc~irlitt~ cl. 1). diem. Gescllwhrt?. .Jrhrg. XXV.

Ueber die Beurtheilung der Glasgefässe zu chemischem Gebrauche

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selbstrerstiiiidlich erscheinenden Voraussetziing ausgegangen, dass auch die n e u t r a l i s i r t e Losung 504 enthalt. Wie aber bereits erwiihnt, bildet sich bei der Sattigung elektrolysirter Schwefelslure mit Alkali ein ii b e r s c h w e f e 1 s a 11 r e s Salz.

Die Frage, o b so4 indifferent ist, muss demnach dorch neue Versuche entschieden werden l).

J u f Grund von Versuchena) habe ich SO4 - was nunmehr auch fur die Ueberschwefelsaure gilt - den Verbindungen vom Typus des Wasserstoffhyperoxgds, den Holoxyden3) angereiht. weil es e r s t e n s sehr l e i c h t W a s s e r s t o f f h y p e r o x y d b i l d e t , z w e i t e n s , w i e d i e e e s s e l b s t , m i t d e n I I F p e r o r y d e i i d e s B l e i e s , M a n g a n s i ind S i l b e r s b e i G e g e n w a r t v o n Si iuren S a u e r s t o f f e n t - w i c k e l t , d r i t t e n s a u c h i n B e r i i h r u n g m i t P l a t i n . ebenfalls bei Gegenwart rnn Sauren. s i c h l i n t e r - 4 b g a b e r o n S a u e r s t o f l ' z e r - s e t z t .

B e r t li e I o t und M B r s h a 1 srlireilen dagegen der Ueberschwefel- saure dieselbe Constitution EU, wit? der Uebermanganskure uod Ueber- chlorsiiure, obgleich diese letzteren j m c fur die Holoxyde charakteri- stischen Reactionen nicht zeigeri , Cebermxngansaure sogar Wasser- stofihyperoxyd energisch z e r s t i i r t , und M a r s h a l selbst gefunden hat, dam iiberschwefelsnures Kaliani niclit isomorph ist mit iiberchloreaurem K a l i ~ r n . ~ )

B e rl i ti , im ,I anuav 1892.

12. F. Xylius uad F. Foerster. Ueber die Beurtheilung der Glasgefasse zu ohemisohem Gebrauohe.

(Eingegangen am 13. Januar.) Das Referat hber unsere Arbeit: U e b e r d i e B e u r t h e i l u n g

d e r G l a s g e f a s s e zu c h e m i s c h e m G e b r a u c b e . Das V e r h a l t e n r o n G l a s o b e r f l i i c h e n zu Wasser (diesib Rerichte XXTV, 89.3 Ref.) bedarf' folgender E r g h z u n g :

1) VorlLufige Versnche mit dcr 1) Ii o s p h n r s :I u r e n Ltsung des Kiirpers

?) Diese Berichte XXII, 1615. :) \Vie die Ueberschwefelsiiure beweist . muss eiu Holoxyd nicht noth-

rendig indifferent, sondern kann auch sauer sein : dab Charakteristische fur die Holoxyde ist lediglich der Gehalt an zwei in eigenthiimlicher, von mir mehrfach eriirterter Weise gebundcnen Sauerstoffatomen.

4) In einer perscinlich gehaltenen, rein theoretischen, * vorliiufigen Mit- theilungcc meint Carnogie (Chem. News. 64, 150). der in Rede stehende

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5,-heinen seine indifferente Nxtur zu bestiitipen.

Ilc~irlitt~ cl. 1). diem. Gescllwhrt?. .Jrhrg. XXV.

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Die Gefiiaae, welche sich bei unseren Versuchen iiber die Ein- wirkuug des Waaaera a m widerstandsftihigsten gezeigt baben (von 22 aus dem Handel ala besonders gut bezogenen Sorten), batten gemHss der Analyse die folgende Zusammensetzang. Dieselbe wird hier verglichen mit derjenigen der Gefaase, welche die Herren R. W e b e r und E. Sa uer l ) bei ihrer im heutigen Hefte mitgetheilten Untersuchung a h sebr geeignet fiir den chemischen Oebrauch bezeichnen.

Gefiisse von G e f h e von Xyliiis u. Foere te r Weber ii. S a n e r

Ca 0 9.9 8.85 K:, 0 4.4 4.40 NaaO 9.3 1 1.65

L i 0 1 75.4 i4 .40

100.0 100.00 Rieselsiiure zu Iiieselsiiure zu Kalk zu Alkali Kalk xu Alkali wie 7.2: 1 : 1.1 wie S : 1 : 1.3

Gneere Gefiisse gaben (nnch tlreitiigiger Vorbehandluug mit Wasser) h i einer dreibiigigen Boriihruiig mit Wasser von 20" fiir j e 100 r4cm

I<;rper soi, (wenn maine Xndyson richtig waren) vielleicht cine moleculare Verhindung Sa 07 . Hs 04. Dicse Hypothesc ist t'alsch, da der KBrper bei cinem GoLalt a n Wssserstoffhyporoxyd Uebermangansaure reduziren miisstc. was nicht der Fall ist. C: i rnegie bezmeifelt iiberhaupt, dass dab beim Kochen der r icu t ra l i s i r ten L6sang entstelicnde SO2 sich rum activcn Saucr- h t o f f wic 5 : 1 verhdt. [nzwischen hat jedoch B e r t h e l o t dies Verhiiltoias bereits bestiitigt. Carnegie hBlt ferrict die Anwcsenhcit kohlensaurer Alka- lien bei der Jodbestinimung durch nnterschwefligmurefi Natrium fiir einflusr- 108, vergleiche jedoch .,Mohr Titrirniethode, 5. Auk, 244s und Topf .Zeit- schrift fiir analyt. Cliem. 2G, 137, 2i&, r c i ausdrkklich das Gegenthcil feat- gestellt ist. C a r n e g i e hiilt auch rneine cpantitativc Bestimmung des SO8 lrls Baryumsulfat fir ungenau. Tn (lor einen Analyse batte ich njmlich das Ver- hdtniss von 0 Z I I SO3 - 1 : 5.14, in dcr rweiteu Analyqc mit der Thecirip ihereinstimmcnd= 1 : .i gefnnden. Das wbre, ineint Carnegie , eine Diffe- renz VOD 2.5 pCt.: indessen irtt. er hier in der Bcrwhnung. Denn nimmr m:tn an, dass SO, nicht auch nocli die Restandtheile ( l e ~ Wassers enthiilt, mkre die procentische Zusnmmcnsetzung nach :

Analyse I Analyse I1 Ber. fiir SO4 0 16.29 16.G7 16.67 yCt. S O X S3.71 83.33 63.33 pCt.

Dies i s t eint? Di f fe rcnr v o n kaiini 0.4 ptk. wobei noch xn beriick- sichtigen. dass Barynnisidfat, aus phosphnrsaiirer LBsung geftillt, nur schwierig rein rii erhalten ist. C a r n e g i e ver-pricht hsldige VerBffentlichung vnn nenen Versuchen, auf dic mnn gespannl sein darf.

'j Seite 70.

Oberfliiohe so riel Alkali ab, nls 0.001 mg Natron (XazO) iiquivalent iJ t . Bei dmauf folgender einstiindiger Behandlung mit Wasser SOa erhielt man 0.0061 mg Alkali (als NaZO berechnet).

Dti das von den Herren W e b e r und S a u e r untersuchte autc (+]as in seiner Zusammeiisetzung \-on dem von uns untersuchten et- was abweicht, so lasst sich ein directer Vergleich der Ergebnisse h i d e r Untersuchungen nicht durchffihren. Die Aehnlichkeit in der Zusarnrnensetzung der beiderseitigen Gefasse spricht aber dafiir, dass GlasgrBsse, welche sich gegen Wasser widerstandsfiihig erweisen , :ciich Ton den verschiedenen Reagentien wenig angegriffen werden, und dass man daher durch die von uns untersuchte Methode im Stande ist, die Glasgefiisse auf ihre Brauchbarkeit zii chemischen Zwecken zu prufen. Natiirlich bedarf diese Annahme einer genauen Begriindung. Wir sind daher im Auftrage der Physik.-techn. Reichsanstalt auch mit Yersncben iiber die Einwirkung von Alkalien uud SBuren auf Glas be- whsftigt, deren Abschluss noch einige Zeit in Anspruch nehrnen wird. 1)ies wird bemerkt, d a auch W e b e r und S a u e r die Fortsetzung ihrer Versucba ankhdigen . Ausser den genannten Forschern sind auch noch die Herren F. K o h l r a u s c h und E. P f e i f f e r mit Versuchen iiber die Widerstandsfshigkeit des Glases beschaftigt : es ist natiirlich, dass i b e r einen so wichtigen Gegenstaod von verschiedenen Seiten gearheitet wird.

C h a r l o t t e n b u r g . den 1 3 . Jaiiuar 1892.

113. A. K. Dambergis : U e b e r die Minera lque l len von Aedepsos, (Eingcgangen am 9.3. Koremher: vorgctrsgen von Herrn Gabriel.)

I. A e d e p s o s u n d s e i n e T h e r m e n . Am siidlichen Meeresufer der nordwestlicheri Ecke Eubiiafi. un-

weit des Stadtchens Aedepsos, entapringen die wegen ihrer heil- kriftigen Wirkung beriihmten warmen Quellen v-on Aedepsos.

S d uralter Zeit ist ihr rorziigliches Wasser bekannt und findet Gich hei vielen griechischen Scbriftstellern sngefiihrt; es entspringt a m Quellen, welche l ings einer Spalte der Erdrinde liegen, welche Spalte, iiberaus reich an Thermen , bei Hypate beginnt, durch die Thermopylen und rnn da durch die Siidspitze der Halbinsel Lichm bei Gefalontra rerlfuft und von dort weiter bis Aedepsos; von hirr folgt sie der Siidrichtuiig Eubijas bis Limai. durcbsetzt die Insel Y ~ I Z

I h a i jenseits Mantudion. steht durch das Begiiische Meer xnit Chic).. i t l 1-erbindung ond setzt sich weiter bis Kleinasien fort.

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