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Bericht : Chemisehe AuMyse anorganiseher Stoffe. 43 9 ml konzentrierter Salzsiure. Um die iVletalle sichtbar zu machen, bespriiht man die Papierstreifen (Whatman Nr. 4) bei 35--38~ mit cssigsaurer Oxychhlolin- 15sung (1 g Oxin in 24 g Eisessig auflSsen und mit 16 g Wasser verdiinnen. Zum Gebrauch vcrdiinnt man diese StammlSsung auf das Dreifache und ffigt 10% Natriumacetat hinzu). Quantitativ bestimmen die Verf. V und Mo nach B. S. EvAnS 1 dutch Titration mit ~BleinitratlSsungin Gegcnwart yon Diphenylcarbazid als Indicator. Da aber wihrend der Chromatographic ein Tell des fiinfwertigen Vana- diums vom Papier zum vierwertigen reduziert und in dieser Form durch die Titra- tion nieht crfagt wird, bewahrt man die Streifen am Schlul3 etwa 1 Std hi Ammo- niakatmosphire auf, worin bei Mlmihlich alkalisch werdender I~eaktion VIV durch den Luftsauerstoff zu VV zurfiekoxydiert wh'd. /)as Papier taucht man in einem kleinen Bceherglas in eine Mischung yon 4,5 ml Wasser und 0,5 ml eialer neutralen PufferlSsung aus 85 ml Wasser, 14 ml Pyridin und 1 ml Salpetersiure (D 1,42) ein (um die bei der Titration crforderliche neutrale Reaktion zu gew~hrleisten), fiigt 0,5 ml Diphenylcarbazidindicator (5 ml einer LSsung yon 1,5 g Diphenylcarbazid ir~ 100 nil AlkohoI vermischt mit 2,5 ml Pyrid~ in 10 mI Wasser und 0,I7 ml Salpetersiure yore spezifischcn Gewieht 1,2) und 3 ml Aeeton hinzu und titriert mit 0,1~oigcr BlcinitratlSsung. Beim Vanadium sehligt die zuerst rosarote Farbe tier LSsung (V-Diphenylearbazidkomplex) in farblos urn. Beim Molybdiin wird umgekehrt die LSsung am Schlug vom ersten Blcifiberschug (Pb-Diphenylcarbazid- komplex) kh'schrot. Mengen yon je ctwa I0 #g V und Mo lasscn sich gut reprodu- zierbar bestimmen. Die Entwieklerfliissigkeit darf kcine komplexbildenden Bestand- teile, etwa Tartrate, enthalten, weft diese die Titration verhindern. F. NEv~iz~N. [3ber die ehemisehen Methoden zur Trennung und Bestimmung der Platin- metalle berichtet 1~. GII~CJ~I~IST ~ zusammenfassend. Bei den traditionellen Me- thoden wcrden besonders die Vor- und Nachtcilc dcr Trennung mit Ammonium- chlorid hervorgchoben. Die Trennung yon Palladium, Rhodium und Iridium yon Platin erfolgt am besten dutch hydrolytische F~llnng untcr Einhaltung bestimmter pHAYerte, die mit Hilfe einiger Indicatoren kontrolliert werden. AnschlieBend kann das Palladium sehr gut mit Dimethylglyoxinl bestimmt werden, l~hodium und Iridium trennt man durch Fallung des metallischen Rhodimns mit Titan(III)- chlorid. Osmium und Ruthenium werden durch Destillation als Tetroxyde ab- getrennt. Die Sehwicrigkeiten und besonderen Bedingungen bei dieser Methode werden erl/~utert. Nach der Trcnnung werden Os und Ru als Metalle zur W~Lgung gebr~eht. Diese ~Vigeform ist fiir Ir, Rh und Pt ebenfalls mOgtich, fiir Rh und Pt kommt gcgebenenfalls vorher die Abseheidung als Sulfid in Frage. Pd kann als Glyoximat ausgcwogeu oder ansehlieBend in metallisehes Palladium umgewandelt werden. BARBARA ~RUTTNER. Eine photometrische Bestimmungsmethode yon Mikrogrammengen Palladium mit fl-Fur~uraldoxim und p-Bromanilin beschreibt E. W. RICE s. Unter den Bedin- gungen der Arbeitsvorschrift ist das LAS~nEt~T-BEEI~sche Gesetz im Bereieh yon 2--6 #g Pd/ml erffillt. Das Farblnaximum wird naeh 50 min erreicht, bleibt ffir 25 rain konstant und verblagt dann langsam. Bromide, Jodide und Cer st6ren. Ag, Hg und Pb mtissen als Chloride abgetrennt werden. AuCI, wird durch das Fillungs- mittel zu metMlisehem Gold reduziert und mug ebenfalls vor der Pd-Ffillnng ent- 1 Analyst (London) 64, 2 (1939); vgl. diese Z. 121, 361 (1941). 2 AnMyt. Chemistry 25, 1617--1621 (1953). Nation. Bur. Standards, Washington, D. C. (USA). a Analyt. Chemistry 24, 1995--1997 (1952). Creighton Univ. School of Medicine, Omaha, Neb. (USA).

Über die chemischen Methoden zur Trennung und Bestimmung der Platinmetalle

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Page 1: Über die chemischen Methoden zur Trennung und Bestimmung der Platinmetalle

Bericht : Chemisehe AuMyse anorganiseher Stoffe. 43

9 ml konzentrierter Salzsiure. Um die iVletalle sichtbar zu machen, bespriiht man die Papierstreifen (Whatman Nr. 4) bei 35--38~ mit cssigsaurer Oxychhlolin- 15sung (1 g Oxin in 24 g Eisessig auflSsen und mit 16 g Wasser verdiinnen. Zum Gebrauch vcrdiinnt man diese StammlSsung auf das Dreifache und ffigt 10% Natriumacetat hinzu). Quantitativ bestimmen die Verf. V und Mo nach B. S. EvAnS 1 dutch Titration mit ~BleinitratlSsungin Gegcnwart yon Diphenylcarbazid als Indicator. Da aber wihrend der Chromatographic ein Tell des fiinfwertigen Vana- diums vom Papier zum vierwertigen reduziert und in dieser Form durch die Titra- tion nieht crfagt wird, bewahrt man die Streifen am Schlul3 etwa 1 Std hi Ammo- niakatmosphire auf, worin bei Mlmihlich alkalisch werdender I~eaktion VIV durch den Luftsauerstoff zu VV zurfiekoxydiert wh'd. /)as Papier taucht m a n in einem kleinen Bceherglas in eine Mischung yon 4,5 ml Wasser und 0,5 ml eialer neutralen PufferlSsung aus 85 ml Wasser, 14 ml Pyridin und 1 ml Salpetersiure (D 1,42) ein (um die bei der Titration crforderliche neutrale Reaktion zu gew~hrleisten), fiigt 0,5 ml Diphenylcarbazidindicator (5 ml einer LSsung yon 1,5 g Diphenylcarbazid ir~ 100 nil AlkohoI vermischt mit 2,5 ml P y r i d ~ in 10 mI Wasser und 0,I7 ml Salpetersiure yore spezifischcn Gewieht 1,2) und 3 ml Aeeton hinzu und titriert mit 0,1~oigcr BlcinitratlSsung. Beim Vanadium sehligt die zuerst rosarote Farbe tier LSsung (V-Diphenylearbazidkomplex) in farblos urn. Beim Molybdiin wird umgekehrt die LSsung am Schlug vom ersten Blcifiberschug (Pb-Diphenylcarbazid- komplex) kh'schrot. Mengen yon je ctwa I0 #g V und Mo lasscn sich gut reprodu- zierbar bestimmen. Die Entwieklerfliissigkeit darf kcine komplexbildenden Bestand- teile, etwa Tartrate, enthalten, weft diese die Titration verhindern.

F. NEv~iz~N.

[3ber die ehemisehen Methoden zur Trennung und Bestimmung der Platin- metalle berichtet 1~. GII~CJ~I~IST ~ zusammenfassend. Bei den traditionellen Me- thoden wcrden besonders die Vor- und Nachtcilc dcr Trennung mit Ammonium- chlorid hervorgchoben. Die Trennung yon Palladium, Rhodium und Iridium yon Platin erfolgt am besten dutch hydrolytische F~llnng untcr Einhaltung bestimmter pHAYerte, die mit Hilfe einiger Indicatoren kontrolliert werden. AnschlieBend kann das Palladium sehr gut mit Dimethylglyoxinl bestimmt werden, l~hodium und Iridium trennt man durch Fallung des metallischen Rhodimns mit Titan(III)- chlorid. Osmium und Ruthenium werden durch Destillation als Tetroxyde ab- getrennt. Die Sehwicrigkeiten und besonderen Bedingungen bei dieser Methode werden erl/~utert. Nach der Trcnnung werden Os und Ru als Metalle zur W~Lgung gebr~eht. Diese ~Vigeform ist fiir Ir, Rh und Pt ebenfalls mOgtich, fiir Rh und P t kommt gcgebenenfalls vorher die Abseheidung als Sulfid in Frage. Pd kann als Glyoximat ausgcwogeu oder ansehlieBend in metallisehes Palladium umgewandelt werden. BARBARA ~RUTTNER.

Eine photometrische Bestimmungsmethode yon Mikrogrammengen Palladium mit fl-Fur~uraldoxim und p-Bromanilin beschreibt E. W. RICE s. Unter den Bedin- gungen der Arbeitsvorschrift ist das LAS~nEt~T-BEEI~sche Gesetz im Bereieh yon 2- -6 #g Pd/ml erffillt. Das Farblnaximum wird naeh 50 min erreicht, bleibt ffir 25 rain konstant und verblagt dann langsam. Bromide, Jodide und Cer st6ren. Ag, Hg und Pb mtissen als Chloride abgetrennt werden. AuCI, wird durch das Fillungs- mittel zu metMlisehem Gold reduziert und mug ebenfalls vor der Pd-Ffillnng ent-

1 Analyst (London) 64, 2 (1939); vgl. diese Z. 121, 361 (1941). 2 AnMyt. Chemistry 25, 1617--1621 (1953). Nation. Bur. Standards, Washington,

D. C. (USA). a Analyt. Chemistry 24, 1995--1997 (1952). Creighton Univ. School of Medicine,

Omaha, Neb. (USA).