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482 Elsner: Ueber die Darstellung eines allgemein steinsaurem Kali hat ubrigens, SO vie1 uns bekannt ist, noch Nie- mand galvanische Verkupferungs-Versuche angeslellt , welche, wie oben gezeigt worden ist , Resultate gaben, die vor der An- wendung der Doppelchforide unbestreitbare Yorziige haben. Uebkr die galvanische Vergoldung, gleichfalls olane Anwen- dung von Cyankalium , haben wir auch Versuche angestellt iind schon ziemlich geniigende Resultate erhalten , welche wir gleich- falls veroffentlichen werden, sobald wir alle dahin einschlagenden Versuche werden beendipt haben. L. Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren Deckgrundes fur galvanische Vergoldungen un d Versilberungen . Von Dr. L. EZsner. (Aus den Verhandlungen des Vereins zur Bef6rderung des Gewerbfleisses ill Preussen. 6. Lieferung. 1844.) Bei der gaIvanischen Vergoldung siIberner Gegenstiinde kommt sehr haufig der Fall vor, dass nur einzeliie Partien ver- goldet werden sollen, dagegen andere nicht; diejenigen Stellen, welche kein Gold annehmen sollen, miissen deslialb mit einem Ueberzuge (Deckgrund) bedeckt werden. Ein solcher Deck- grund muss aber folgende Eigenschaften besitzen: er muss sich leicht auf die feinsten Ausarbeitungen auftragen lassen; er muss schnell trocknen ; die Rander desselben miissen scharf bleiben ; er darf selbst von der kochenden Vergoldungsflussigkeit nicht angepriffen werden ; muss nach beendigter Yergoldungs-Opera- tion sich leicht wieder entfernen und endlich von jedem Prakti- ker sich ohne Schwierigkeit darstellen lassen. Die mir bekannt gewordenen Deckgrunde entsprechen aber den so eben angefiihrten Anforderungen niir mehr oder weniger; ein Deckgrund jedoch, welcher alle die ohen bezeichneten guten Eigenschaften besitzt, wird also erhalten.

Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren Deckgrundes für galvanische Vergoldungen und Versilberungen

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Page 1: Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren Deckgrundes für galvanische Vergoldungen und Versilberungen

482 E l s n e r : U e b e r die D a r s t e l l u n g e i n e s a l l g e m e i n

steinsaurem Kali hat ubrigens, SO vie1 uns bekannt ist, noch Nie- mand galvanische Verkupferungs-Versuche angeslellt , welche, wie oben gezeigt worden ist , Resultate gaben, die vor der An- wendung der Doppelchforide unbestreitbare Yorziige haben.

Uebkr die galvanische Vergoldung, gleichfalls olane Anwen- dung von Cyankalium , haben wir auch Versuche angestellt iind schon ziemlich geniigende Resultate erhalten , welche wir gleich- falls veroffentlichen werden, sobald wir alle dahin einschlagenden Versuche werden beendipt haben.

L. Ueber die Darstellung eines allgemein brauchbaren

Deckgrundes fur galvanische Vergoldungen un d Versilb er ungen .

Von Dr. L. EZsner.

(Aus den Verhandlungen des Vereins zur Bef6rderung des Gewerbfleisses il l

Preussen. 6. Lieferung. 1844.)

Bei der gaIvanischen Vergoldung siIberner Gegenstiinde kommt sehr haufig der Fall vor, dass nur einzeliie Partien ver- goldet werden sollen, dagegen andere nicht; diejenigen Stellen, welche kein Gold annehmen sollen, miissen deslialb mit einem Ueberzuge (Deckgrund) bedeckt werden. Ein solcher Deck- grund muss aber folgende Eigenschaften besitzen: e r muss sich leicht auf die feinsten Ausarbeitungen auftragen lassen; e r muss schnell trocknen ; die Rander desselben miissen scharf bleiben ; er darf selbst von der kochenden Vergoldungsflussigkeit nicht angepriffen werden ; muss nach beendigter Yergoldungs-Opera- tion sich leicht wieder entfernen und endlich von jedem Prakti- ker sich ohne Schwierigkeit darstellen lassen.

Die mir bekannt gewordenen Deckgrunde entsprechen aber den so eben angefiihrten Anforderungen niir mehr oder weniger; ein Deckgrund jedoch, welcher alle die ohen bezeichneten guten Eigenschaften besitzt, wird also erhalten.

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b r a u c h b a r e n D e c k g r u n d e s etc. 483

Man schmilzt Swei Theile Asphalt und einen Theil gepulver- ten Mastix bei gelinder Warme unter Umriihren so Iange , his die Masse ein gleichformiges Ansehen angenommen hat ; dieselbe wird hierauf auf ein kaltes Hupferblech ausgegossen und kann ohne Veranderung, in Wachspapier eingewickelt, aufbewahrt wer- den. Sie hat im erkalteten Zustande ein schwarzes, gldnzendes Ansehen und ist sehr spriide.

Sol1 nun mit diesem Deckgrunde gedeckt werden, so wird die erforderliche Menge bei gelinder Warme in Terpentinol (gewohn- lich Terpentin-Spiritus genannt) aufgelost, so dass die Auflosung ziemlich eine Sirups-Consistenz erlangt ; mit dieser Flussigkeit werden nun mittelst eines feinen Pinsels diejenigen Partien des Gegenstandes uberzogen , welche nicht vergoldet werden sollen.

Wird hei der Vergoldung mittelst Zinkcontact eine kochende Auflosnng von Gold in Cyankalium angewandt , SO ist es anzura- then , die Ablagerung des Deckgrundes durch wiederholtes Auf- tragen auf den vorhergehenden, aber getrockneten, Ueberzug zu verstarken. Nach erfolgter Vergolduiig kann der Deckgrund durcli schwaches Biirsten yon der Oberflache wieder entfernt wer- den, ohne dass es nothwendig ist, denselben mittelst Terpentinol wieder aufzulosen, welches bei grosseren Gegenstanden mitunter eine sehr unangenehme Operation ist.

Ich habe yon Goldarbeitern mit diesem Deckgrunde Versuche anstellen lassen und sie habeii mir insgesammt die Versiclierung gegeben, dass derselhe allen Anforderungen der Praxis ent- spreche, dass er alle diejenigen Eigenschaften besitze, welche ein fur alle Falle anwendbarer Deckgrund haben muss, weshalb dessen allgemeine Verbreitung sehr zu wiinschen sei ; aus diesem Grunde habe ich nicht unterlassen wollen , die Vorschrift zu sei- ner Darstellung hiermit zu veroffentlichen.

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