11
und nreifnch-,I~odwisinurth. 67 schwarzgrauc (mil rinem Stich in’s Uraunc) , sehr lebhaft glanxcndc Krystallbliitler ,’ hcxagoiiale Tafeln. An dPr Lnft cvliiizl vcvdluc.lilipl cs sicli grolslcnlhrils in l)t*auntw I)anipf‘cn, untcr %uruc3h1assin~g einer kkinen Menge rottibraunen hsi- sclicn Jodwisiriuitts. Von lralleni Wasscr wii d (:s nicht be- inrrklmr vcrnnthirl , hvi dcrri Koclicm nd W’asser aber xu biistsc~lrc~rn .Jotlwisinulti uinge~vantlell , withrend das Wasscr gclb nnd sawr rcagirc)ntl wirtl. I>urcll alzcndc Alkalioil wird (1s sc.lrou in tlt~ Iialte und schncllcr bcirri Erhitzen zmetzl, iiii~(~r Al~sclit~itluiig yon Vl’isrnutlioxyd untl jocisanrem Wis- niuti-ioxyd ; dIirilic:li , abcr langsariicr , wirkon kohlensaim Alhlicn. l~urcli S~l.~welcliillr~lirnc:lalle wirtl cs rasch unter Arisscliridung volt Scliwe~clwismuth zorsetzl. Durch Salz- s;iur(: wirtl (1s nnlrr hrauricr lfarbung ohnc brnicrkbarc Zor- wlzirng gcliist , durcli SalpetersBure unlcr Aussclieidung von Jod zersclxt. IJcber die Einwirkung der Chlor - iind Bromver- bindirngcn dcs Phosphors ad’ das Glycerin ; nach Uertl~elot und Luca. Borthelot und Luca*) hahen, iiri Anschlufs an die Uritc~rsi~chungcri dcs crsteren iiber die nus Chlorwasserstoll’ rind Glycerin sicli hildendcn Verbindungen 3L>g] iind die VW- *) Ann. A. phys. 131 XLVIII, 304. ++) lheue Anniilt~n LXXXVllI, 311 1: und XCII, 302 f. Die hier be- srliricl~eiien V c~l~indung~~n sind das Monoch/orhydrzn C,Ii,CIO, und dns U~c/dor/qdrm C,H,,C1,0,. Aufserdein kiescllrlch Ilcrthelo t noch (Ann. (41. plij s. 131 X1.1 , 299) unter der Ileichnurlg Zf;prkdorhydri+z eiiie Vvi lriurliirig C,II,CIO,, welc lie durch 72 hlirndigcs firtiltLen VOII 5”

Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

und nreifnch-,I~odwisinurth. 67

schwarzgrauc (mil rinem Stich in’s Uraunc) , sehr lebhaft glanxcndc Krystallbliitler ,’ hcxagoiiale Tafeln. An dPr Lnft cvliiizl vcvdluc.lilipl cs sicli grolslcnlhrils in l)t*auntw I)anipf‘cn, untcr %uruc3h1assin~g einer k k i n e n Menge rottibraunen hs i - sclicn Jodwisiriuitts. Von lralleni Wasscr wii d (:s nicht be- inrrklmr vcrnnthirl , h v i dcrri Koclicm nd W’asser aber xu biistsc~lrc~rn .Jotlwisinulti uinge~vantlell , withrend das Wasscr gclb nnd sawr rcagirc)ntl wirtl. I>urcll alzcndc Alkalioil wird (1s sc.lrou in t l t ~ Iialte und schncllcr bcirri Erhitzen z m e t z l , i i i i ~ ( ~ r Al~sclit~itluiig yon Vl’isrnutlioxyd untl jocisanrem Wis- niuti-ioxyd ; dIiril ic:l i , abcr langsariicr , wirkon kohlensaim A l h l i c n . l ~urc l i S~l.~welcliillr~lirnc:lalle wirtl cs rasch unter Arisscliridung volt Scliwe~clwismuth zorsetzl. Durch Salz- s;iur(: wirtl (1s nnlrr hrauricr lfarbung ohnc brnicrkbarc Zor- wlzirng gcliist , durcli SalpetersBure unlcr Aussclieidung von J o d zersclxt.

IJcber die Einwirkung der Chlor - iind Bromver- bindirngcn dcs Phosphors a d ’ das Glycerin ;

nach Uertl~elot und Luca.

B o r t h e l o t und Luca*) hahen, iiri Anschlufs an die Uritc~rsi~chungcri dcs crsteren iiber die nus Chlorwasserstoll’ rind Glycerin sicli hildendcn Verbindungen 3L>g] iind die VW-

*) Ann. A. phys. 131 XLVIII, 304. ++) lheue A n n i i l t ~ n L X X X V l l I , 311 1: und XCII, 302 f . Die hier be-

srliricl~eiien V c ~ l ~ i n d u n g ~ ~ n sind das Monoch/orhydrzn C,Ii,CIO, und dns U~c/dor /qdrm C,H,,C1,0,. Aufserdein kiescllrlch Ilcrthelo t noch (Ann. (41. plij s. 131 X1.1 , 299) unter der Ileichnurlg Zf;prkdorhydri+z eiiie V v i lriurliirig C,II,CIO,, welc l i e durch 72 hlirndigcs firtiltLen VOII

5”

Page 2: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

68 B e rtli c lo t u. L u cu, iiber dle Einwirkung der Chlor - suche uber dio Einwirlrung von Jodphosphor auf Glycerin 'k), dia Einwirltung der Chlor - und Brornverbintlungen des rhos- plrors auf Glycorin untersucht.

Einwirkung der Chlorverbindungen des Phosphors auf Glycerin. - Ilic lliriwirkurig dcr Clrlorvc~rl~iridungeii dcs I'lrosplrors i s t der dcr Salzsaure Ihnlich ; die hauptskclilichslen Einwirlrurigsproductc sind die schon L'ruher hcschrieberien Verbindunpen : Dichlorhydrin C,II,C\,O, , Monorhlorhydrin C,H,ClO, und Epichloi hydrin CBII,CIOB. Dic Darslcllung und die Rcinigung (h1sc.r Ycrbiriduiigen werdon in khnlichcr Weise vorgenonuncn , wie es fur die entsprechenden Bromverbin- dungcri i n dcm Folgeriden angegeben ist. Es ist nijthig, die Einwirkung b r i Gcgenwart eincs groI'seri Uoberschusses von Glycorin vor sich p h e n zu lasscn ; dic Aiisbcute an den ge- naiinten drpi Vcrbirtdungcn ist nichl sehr crlieblicli.

Einwirkung der Bromverbindungon des Phosphors ttuf Glycerin. - Die zwei ~romvcrbi r idur~gcn des Phosphors wilkcn aiif Glyccrin in dcrselbcn Wciso ein; os bilderi sich vcrs chic d en c L3romh y dr in o n ach d cr a1 1 ge ni ein cn Formal

11 6,,11h06 + IIIIIBI' - l)II,O2. Uritcr dcn I~irrwiilrungsproductcn liclsen sich iiri reineren

Zustando darstt~llc~n . Moriobromliydtin C,II,BrO, ==. C,H,O, + rln~. - 2 I 1 0 ; Elhomliydrin C,,ll,l%i02 = C,11,0, -1- I I I h - I)ibrotribydtr~~ C~,&,Ih30, = C,II,O, + 2111jr - 4 1 1 0 ; Ilcrnil~roml~ydrin C ~ ~ H ~ I ~ r O ~ = 2C,,II,O, + 11131. - t3 1101 Enie Verbindung C,,H,,BrO,, = GC,11,0, + HBr - 22110;

4 I10 ;

")

Dic:hlorhyclrin rnit iibcrschussigem ynlxsaurem Gas in cinem zuge- schiriolzenen Kollwn aiif 100°, Ssttigcii dcv Siiuro init Iidi und Destilliveti , oder ancli durcli Aulliisen vy)n I)ichloiliydi+in in dein 15 - bis 20lhclien Gewiclit rauchender Salxslnre , 15siiiiidigcs Er- hitzen der Liiwig aul tooo, Neutralisiren mit Iialk nnd 1)estilliten erlinlten vvird, und cin farbloses, bei 120 bis 1300 siedendes Oel voii 1,2 bis 1,3 spcc. Gew. darstellt. Diese Anrialen XCll , 306.

Page 3: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

Verschicdene flrichtige Pliissiglceiton

ICine zwisc:hcn 65 untl ( i 7 O iilmgehentle Uronivcrbindung ;

Eine V c r L i i i d u n ~ C~2Hv13r21' = 2 C,H,BrO, + PIJ, - 4I10.

die im lnftverdiinnten Ranme bei 200" nntl r1~1rIiIier iikergchen und Ilromliydrin zu sein scheinen ;

Ae:roIt;in (:4,11,,ox j

Ferncr ~ ~ ~ i i * t i ~ * i i erlialkn : Triliwrnlrytlriti C i j l l s i ~ r 2 =. C,,H,O, + 3llRr - (i 110 ; ISinc: V c : r l ~ i n e l n i i ~ ( ~ , 2 1 1 , , l ~ r N O L = 2Clili,ll~r,02 + "1, - 3HUr; Glyc:cr;triiin C61LlNOk .;-- Ci~l1806 + Nil, -. 2 HO.

% U P 1);irstellurrg rind Trcnnung dcr vorschiedenen Sub- stanzcn bcfolgcn 13 o r t h c 1 o t und L u c a folgeudes Verfahren.

In cincx IColbi!n bringt man 500 Grm. Glycerin und fugt iilliniilig 500 his 6C 3 Grin. flijlssigen Ihwrnphospbor hinzu ; bci jotieni Zrrsatz von Ihmripliosphor findot Warmeentwicke- Inrrg slat1 rind rnul's man den Kolbcn abltiihlen. Die Mischung wird wiihrend 24 Stundon s lehen ge lassen , dann in eine lubulirtc Iletorte gc:bracht und vorsichlig deslillirt , bis der liiicltstand sich aufmbliihcn und zu verkotilcn anfiingt. Das 1)cstillat t'iingt man in eincr gut abgeltiihlten Yorlage auf, ciio init cinorn Kalilijsung enthaltcnden Gcfiil'se communicirt; dio 1)cstillation rriul's irrr Freien oder u n t w eincrn gut ziehen- tlcri Schornstr:i n vor,zonoaimen w erden , dcr Acrol ci'ndiirnp fe wcgen, und diasolbe Vorsiclit ist wiihrentl dcr weileren Opc- rationen zur Trennnrig dcr einzelncn I'rotlucte nothwcndig. Nach bccndctcr Destillalion enthiill dic Vorlago cine ohere wiisscrigc und t:ino unlero sclir diclitr: u n d in Wasser unliis- liclic Scliichto ; durclr Erwiirmen der Vorlage in1 Wasserbade Iiil'st sich otwas Aorolc'in austrcihcn.

noin von Acroloih bt:freilori oder dassvlha noch enthalten- den Iirlialt d e r Vorlagc sctzt inan nun allmiilig Kallcliydrat oder Iinli his zur UcbersBttigiing der Saure und Zerstijrung des Acro- lciiis zu, und trennt die wasserige Schichte von der unteren. Die wiisscrigc Schichtc wild niit Aethcr behandell, rrnd die filtrirle Ithorische Liismng rasch abgedampfl , wo (:in Ruckstand A hleibt. Die unterc, in Wasser unliisliche Schichte wird wah-

Page 4: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

70

rend ciniger Stnnden mit Kalistiicken hchandclt ; sie ist in doin Polgc~ndcn mil Lz bczcichnet.

1)cr Hnckstand in der Rctorlc wird in Wasser vcrtheilt, mil kolrlcnsarrri~in Kali iihershttigt, und mit nether wiederholl gcy,c~ljiitlvlt ; tlic: ;rthcrisolion Ansziige wcrdcn lillrirt und der Aothvr im Wassorbadc abgedarnpft ; clcr zuletzl a u l 100" er- hitzlo lllickstiind ist rriil C bezcichnct.

A bostehl haup1s;iotilich aus den fliichtigstcn Subslanzcn nnd Ephroinhydrin. B bcsteht liaixptslchlich aus Epibrom- tiy d ri ii un d I) ibronih y drin un d enlhiil t such e lwas &:mi h ro in- Iiytlrin. C is1 o ir i Gomengc von Dibrornhydrirr , Monobroni- hydrin nntl verschiodcncn antlcren Subslanzcn.

1)icsc vcrschiedencn Productc werdon dvr fractionit! (:n 1)cstilliltion untcrworl'cn , die bci den vcrschicdenen 'Yein- peraturcn ubcrgcgany e n w Portionen wiedt:rholl fractionirt de- s tillirl , un d ti ie bei den selb cn T ern pcr a t iireii u l ~ e rgc h en d en vcrcinigt und abonnals dostillirt. J{s lassan sich so mehrrre Substanzcw von nalioxii constantcam Sietl(~punlr1 trcnncn. Das, was bci den gowohiriwhcn Dcslilliitionen boi 2400 uoch nichk ubergcht, w i d irn lufiverdunnten liaunic (untcr etwa 0,01 Meter Queclrsilbcrtlruel~) drstillirl, da es bci den zu seiner 1)cslillation u n t w tlcrn gcw(ilinlic-lien Liiltdruck ncilhigcw Wiiiwcgraden zcr- sctzt wnrdo ; itri Iiiftvoriliinnten Ra~iiric destil1it.cn bei 120 his 1600 haiiptsachlich 1)ibromhydrin , bci 160 his 2000 die Ver- bindung C,21L,13r21' und Monobroinhydrin , bci 200 bis 220" syrupar tigc, nivlit gut zu treniiende Substanzen ubtv ; im 1iiicltsl;uitli: b1eihc:n illsdann ein dicker Syrup und cine schwarze kl.sstiiliiriischc! S u l s t a n z , die Verbindung CdoI127UrO14. Die i i n lnfi vcwiurnitcn Ilaurnc iibergepangerien vcrschicdencn Por- tionon wertlcn in tiorselben Weise wiederhollen fractionirtcn I)estillatiorir:n unterworfen.

H e r t h P 1 o t u L ii c 18, uber die Ethwirhui?g dev O l h ~ -

Die auf dieso Weise annghernd rein crhaltencn Yerbin- tirrriqcn sirid :

Page 5: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

und Rromvcrbindungen des Phosphors auf dns Glycerbi. 7 1

Monobronakydrin C,H,BrO, = C,A8OR + HBr - 2H0. 13s ist diescs das bei tien Destillationen im luftverdunnten h u m e gcgcn 1 8 0 0 Ilcbergetiende , eine ncutrale , iilartige, in Aothcr IiislicEic sclrarf und arornatisch schmeckende Sub- stanz, die nicht ganz rclin erhalten wurdc. Analysc? I wurde rri i l 2 rnal , If rni1 3mal irn luftvcrdunnlcn Raume destillirtcr S uh s t m z anges lollt :

Gefunden 1. 11. Bercchaet

JColilcnstolf 22,O - 23,2 Wasscrstofl 3,6 - 4,s Rrom 50,5 51,s 51,6

Coradczu d i i h t zorsetzt cs sich untcr Ausstofsung c h s unangc!nclnnan Gcrochs. Bei 2 12 stiindiger Einwir- kitrig von wjisscripom Kali in vcrsclilosscnon Gcflifscn bci 100° zorscbtzl rs sich unlcr Rildung von Brorrrkalium und Glycerin.

EpiIwomhydrin C81151!r02 = C,II,O, -1- IIUr - 4 HO bildet sioh hi Kinwirkung dor Ihornverbindungrn dos l'hosphors auf Glycerin in grol'ser Mengc ; es ist cine hoi 138O siodende, tioiitral(~ lcicht k)oweglichc , iithwisch ric:cbc!ndc rind dnrch- tlringcnd schrncc~ltendo FI igltcit von 1,6i5 spec:. Gew. bei 140. Dic F w r Conrlr:nsation auf 4 Volurni: cntsprechende I)winpfdichtc w5ro 4,66 ; dic fur 2780 (rirw doin Sicdepunkt wolil noch zu riahe licgcmdo Temperatur) gofiindcuc war 5,78. I)ic AnaIgscn fiir MonobroinhytJriri von vcwchiedt:rtcn Dar- stcllungcn crgabon :

Gefunden I. 11. I h w h n e t

Kohle~~sLofX' - 25,8 26,3 WasserslolT -- 3,3 3,7 U r o in 58,4 51,8 58,4

Das Epibrornhytlrin ist mit dem Broinpropiooyl isomer. Ijci 1 12 stundigem Erhitzcn mit wasscrigcrn K a l ~ auf 100° gicbt cs Uromkaliutn untl Glycerin ; iriit l'euchlcm Silbcroxyd

Page 6: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

12 B e P' t h e l o t u. L G a, uber die &inwirkwng des Chlor - giebt cs h i 1000 ziernlich bald Bromsilber und Glycerin. Mit Phosphorsupcrbrornid behandelt giebt cs diesclben Pro- ductc wie das Dihrornhydrin (vgl. S. 76) > wiihrcnd zugleich ein Theil zersclzt w i d , unlcr Bildung ciricr schwarzcn Subslariz und Eritwiclrelung eines Gcrnenges von Iiohlcnoxyd-, Iiolilenslurc - , WasscrstoB- und Prop ylcngas.

ist das bei Binwirkung der Sromvcrbintlurigcn dcs Phosphors auf GI ycerirr siclr in rcichlichster Mengo bildcritlc Product. Es ist cine n(~i~tralc, in Arther liislichr, dlherisch riechende, boi 2190 sicdcndc Fliissiglteil von 2,111 spoc. Gow. bei 480, wdctie bei liingcrcr IGnwirIwng von wlsscrigcrn Iiali in er- hbhter Ternperatur sich , wic die vorhcrgehcnden Vcrbin- dungen , zu I~ronikaliurn urid Glycerin zcrsctzt. Die Zusain- mensetzung ist

C)ibromh,ydrtrle C,11,Ur20g =. Cfil180fi . 2 IIUr - 4 HO

gefunden Lerechnet IiohlonslofY 16,7 46,s WasscrstofY 2," 2,7 1hY)EI 73)4 73)4

In goringc.rer Rlcngc, als die drci ebcn besprochenen V rrbiridungcn , liridrn sich uriter don Productcn d e r Einwir- Itung dcs BrompliospIiors auf Glycerin noch ~riohrcre andere Snbslanzcn. Daliiri gchort cine k i 65 his G7o sicdoiidc, durchdriiigend iind d i m Allylather Bhnlich riccbende, schwere, n(wtralt3, in Acthttr lijslichc, in Wasscr wonig odcr gar nichl liislichc Pliissigliril, die 32,9 pC. KohlensloD; 5,4 Wasserstoff rind 51,i I3roni ergah. Fcrncr eine uritcr 2000 Uborgcheride noutralc , in Aethcr lijslichc , gegen wiisserigrs liali wic die im Vorstehcnden besprochenen Bronrhydrine sich vertialtcnde Flassigkoit, die von B c r t h e l o t und L u c a als C,,IJ,BrO, = 2 C611806 -k HBr - 8 H O betrachtet iind als Hemzbrom- hydrin bezeichnct wird. Ferner ein krystallinischcr weifser Iiiiryvr, welcber fast bei derselben Temperatur wie das Mono-

Page 7: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

und BI.om,2rerbindii?a~er~ ides Ylrosphors auf das Glycerin. 7'3

bromhydrin iibcrrgeht, iiftcrs aus den bei 240° noch nicht sich \~c~l.iliialil.igc!nd(!ri I'ortioncn anskrystiillisirt und durch IJttihrystallisirt~rr iius siedcndern Acllicr gcrcinigl gllnzcndc weifsc pristxialisclio lirystalle bildet, dio olrric Zersetzung ver- fliicliligt vvcrdcn lrijnnen in Aclhcr nur wcnig liislich s ind, t l u t ~ l i wiisscrigos Ih l i sclbst bei Iiingercr Einwirltung bei I O O O n i c h l 1)c:tnrcdibar xorsctzl werderr ; d i c Zusamtrtcnselzung cJit:scr Rryst:illc (1. Analysc nicht dcstillirkr, 11. Analyse de- slillirtcr Sni)staoz.) cntspricltt tler Forrnol C,,H,I3r2P und die Ilildung cl(:rsclbcn wirtl MIS auf sccnndlren Zcrselzungen (vgl. S. 691) beruliend betrachtct.

gefunden 1. 11. berechnet

K O I I I CII s l o fl' 25,6 26,6 26,s Wasscrstolf 3,4 3,1 3,3 Brorn 58,s 59,i 58,8 I 'ho~phor - 10,5 11,4.

N;ic:It dcrri IYlorrobrorrthytlrin gelicri in dcrn lul'tverdunnten Rautne gi:gon 200° urid bei liiiltcrer Ternperatur verschiedene tliissigo iind syroptlioko Substanzen iiber , die in Acther liis- licli sind i inti vicl I h i n critlialten. Ilieselben liebcn sicli t i i c l i t von oinantlw f,rcritten, wcrdcn intfcsserr von B e r l h el o t n r r d L i i c a als tJrorrihydrinc von der allgt:ntcinen Formel nC,€I, - 1 ti1110 --{ pIIBr betrachtet. - Dt:r Ruclrstand in dcr Iiotorte bcstehl aus cirior , rnit t:iner syrupartigen Fliissigkcit gi:ti~iirtktzcrr schwarzcn Lrystallinisclien Snbstmz, und durch Wasclicn dessolben r r i i t lrtiltern Aclhcr wird die lclztere reiner (:i.halIon. I)ioso schwarze Irrystallinisclie Siibstanz ist riicht fluclttig und in siodendem Aelhcr nnr wcnig lijslich ; B er- t , l i e lot und L u c a bclracliten sic als C,,,€I,,Ur0,,=GCeHs06 -/- HBr -- 22 HO und bezeichnen sic: als Bromhydrinc hem- 9 ly cirigue

Page 8: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

74 R e r t h e l o t u. L u c a , uber die Einzoirkung der Chlor-

gefunden berechnet Kohlenstoff 50,O 49,7 Wasserstoff 6 3 6:2 Brom 18,6 18,4.

Einwirkung von Ammoniak, von Zinn und von Phosphorsuperbromid auf Dibromhydrin.

Leitet man Ammoniakgas in reines Dibromhydrin , SO

bildet sich sofort eine krystdlinischc Ausscheidung ; bald tritt Erwarmung und Farbung der Massc ein und diese wird zu einem Gemenge von Bromammonium und einer in Wasser, Aether , Alkohol und Essigsiiurehydrat unloslichen Substanz. Nach dem Ausziehen der Masse mit den drei ersteren Lo- sungsmitteln erhllt man cinen mehr oder weniger gefiirbten amorphen Korper C,,FI,,BrN04, welchen sich U e r t h e 1 o t ti. L u ca als nach der Gleichung :

2 C,H,Ur,02 f 4 KI& = C,,H,,BrNO, + 3 NH,Br entstanden dcnken.

gefunden berechneb Kohlenstoff 33,5 34)3 Wasserstoff 5,9 537 Stickstoff 774 637 Brom 38,5 38,i.

Bei dem Erhitzen verkohlt diesor Kiirper unter Ausstorsung des Ceruchs nach verbranntem Horn ; bei starkein Erhitzen mit Kali entwickelt er Ammoniak ; bei Behandlung mit heilser Salpetersaure wird er zu einer gelben Substanz. - Die Bil- dung dieses Korpers scheint fur die Einwirkung von Am- moniak auf Dibromhydrin nicht wesentlich zu sein ; leitet man Ammoniakgas i n eine Losiing von Dibromhydrin in was- serfreiem Alkohol, so bilden sich Bromammonium und das brornwasserstoffsaure Salz einer neuen Base, des Glyceramins

C.,H,Br2Oa + 2 XI& = C,H,NO,, HBr + NH,Br, C,H*NO, = C,H,O, -t R'HS - 2 I10 :

Page 9: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

ulad Bromverbkdwagen des Phosphors auf das G l y W . 75

Das Glyceramin" ist fliissig, leichtloslich in Wasser und in Acthtr; es wird der wasserigen Losung nicht durch Aether entzogen , aber. bei der Xersetzung seines bromwas- serstofrsauren Salzes durch eine hochst concentrirte KalilS- sung scheidet es sich als olige Schichte ab, die sich auf Zusatz von etwas Wasser alsbald auflost. Das salzsaure Salx zieht die Feuchtigkeit der Luft a n ) lost sich nur langsarn in wasserfreiem Alkohol , schwiirzt sich bei dent Erhitzen und aersetzt sich unter Ausslofsung des Geruchs nach gebrann- tem Horn. Das salzsaure Salz wurde dargestellt durch Ein- leiten von Ammoniakgas in die alkoholische Losung von Dibromhydrin) Losen des Products in Alkohol, Fillriren der FlissigkPit und Abdampfen im Wasserbad ) W'~schen des Abdampfruckstarids niit Aether, wiederholtes Behandeln des hierbei ungelost Bleiltenden (welchem der in verdunnter Salzslure liisliche Theil des Abdampfruckstands des zum Aus- waschen gebrauchten Aethers zugefilgt wurde) mit rauchen- der Salzsaure, und Abdampfen irn Wasserbad, urn das brom- wasserston'saure Salz in clilorvvasserstoffsaures iiberzufuhren, Digeriren des letzteren init wasserfreiern Alkohol, in wclchem es sich nur langsarn liist, Abfiltriren vom ungelost bleibenden Chlorammoniurn ) Abdampfen der alkoliolischen Liisung zur Trockne ) abermaliges Liisen in Alkohol, Zusatz von Platin- chlorid, wo sofort und in der ersten Zeit des Verdunstens (bei gewohnlicher Temperatur im Ieeren Raume) sich Platin- salmiak ausscheidet, und nachherigen Zusatz einer Mischung von wasserfreiem Alkohol und Aether zu der hinreicliend con- centrirten Flussigkeit, wo sich das Doppelsalz von Platinchlorid urid salzsaurem Glyceramin in klcinen ordngefarbenen Kor- nern von der Zusammensetzung C,H,NO,, HCI + PtClz aus- scheidet :

Page 10: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

76 Berth e lo t ti. L u c a , uber die Eirmirkerlag der Chlor-

gefunden berechnet Kohlenstoff 13,O 1 2 3 Wasserstoff 279 373 Sticksloff 476 4,7 Platin 32,9 33,3.

Das Doppelsalz sintert bei dem Erhitzen zusamtnen und zer- setzt sich spater unter betrachtlichem Aufbliihen; es bleibt ein Getnenge yon Platin und Kohle, welche letztere dann plotzlich verbrennt. - Aus den Multerlaugen dieses Doppel- salzes scheidet sich nach Concentrirung zu Syrupconsistenz auf Zusatz einer Mischung von Aether und \vasserfreiem Weingcist ein anderes , kohlenstoffreicheres Doppelsalz aus, das aber eine z lhe Nasse bildet und sich nicht im reineren Zustande erhalten liefs. - Auch das Monochlorhydrin giebt bei Einwirkung yon Arnrnoniak Glyceramin, doch nur in ge- ringer Menge.

Wird das Dibromhydrin mit inetallischern Zinn nuf 1400 erhilzt, so zersetzt es sich unter Bildung von Bromzinn und einer eigenthumlichen, in Wasser unliislichen, in Aether 16s- lichen, Zinn enthaltenden Verbindung, die sich nicht genauer untersuchen l i e k

Wird eine Mischung von Dibromhydrin oder Epibrom- hydrin und Phosphorsupcrbroniid der nestillation unterworfen, und das Product mit Wasser behandelt und dann destillirt, SO geht bei 175 bis 180" Tribromhydrin C,H,Br,, gegen 2100 eine Verbindung C,H,Br,O, uber. - Das Tribromhydrin ist eine schwere, gegen 180° fluchtige Fliissigkeit von der Zu- sammensetzung C,H,Br, = C,H,O, + 3 IfBr - 6 €10 :

Kohlenstoff 11,O 12,s

Brorn 86,2 85,4.

gefunden berechnet

Wasserstoff 2,1 1,8

Page 11: Ueber die Einwirkung der Chlor - und Bromverbindungen des Phosphors auf das Glycerin

wad Brornoehndsnagen des Phosphors auf das Glycerin. 77

Es raucht an der Luft schwach, wird durch Wasser allnialig zersetzt, durch feuchtes Silberoxyd bei 100° unter Wieder- bildung von Glycerin zerlegt. - Die Verbindung C,H,Br,Oz, welche als ein Hydrat des Tribromhydrins, C,H,Br, + 2 HO, oder als eine Bromwasserstoffverbiridung des Dibromhydrins, C,H,Br,O, + NBr, betrachtet werden kann , wird durch feuchtes Silberoxyd bei 1000 in derselben Weise zersetzt ; sic ergab :

gefunden berechnet Kohlenstoff 12,2 12,o Wasscrstoff 237 293 Brom 79,O 80,i.

Ueber die Hornogenitat der L8sungen ; yon Dr. Adolf Lieben.

Die Lasungen, insoferne sie auf der gegenseitigen Eiw wirlrung der Molekiile beruhen, sind yon jeher der Gegen- stand zahlreicher Discussionen gewesen, indem es zweifeihaft war, ob man dieselben als durch die chemische Verwandt- schaft oder durch andere zwischen den kleinsten Theilchen thatige Krafte bedingt betrachten sollle. Die meisten Che- rniker neigen wohl gegenwartig zu der ersteren Arisicht bin und stellen sich demnach vor, dak die Atome des geliisten Korpers mit denen des Losungsmittels durch eine, wenn auch geringe Verwandtschaft verbunden sind, nur d a k , eben weil die Verbindung eine lose ist schon geringe Einwirkungen hinreichen , urn die Bestandlheile rnit ihren eigenthumlichen Eigenschaften wieder daraus abzuscheiden. Nach der zweiten Anschauungsweise hatte man sich die Theilchen des einen Korpers zwischen denen drs anderen vertheilt zu denken,