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442 Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw. l~achweis yon Antimon in Antimonit (Sb~S3). Beim Verreiben mit Natrium- oder Kaliumhydroxyd tritt sofort Gelbfarbung auf, die an der Luft allm~hlich in Rotorange fibergeht. In vielen F~llen wird das Mineral zuerst durch Verreiben mit KHS04, AI~(SOa) 3 oder 1~e~(SO4) 3 teilweise aufgeschlossen, wobei man durch Anhauchen sine Spur Feuchtigkeit zufiihrt. Dabei gibt sich Sul/idschwefel durch Gerueh nach Sehwefel- wasserstoff zu erkennen. Bei sehwerer aufschlieIIbareu Mineralien fiihrt meist Ab- rauchen mit einigen Tropfen Schwefels~ure im Mikrotiegel zum Ziel. ~Taehweis yon Blei in Cerussit (PbCOa), Galenit (PbS), AngIesit (PbS04) und anderen Mineralien. Nach AufschluB mit KHSO a zeigt Gelbf~rbung mit Kalium- jodid Blei an. ANTO~L ]~in Schema zum Mikronachweis der Kationen ohne Schwefelwasserstoff haben M. C. ~VAREZ QUEROLund C. L. WILSOI~ 1 aufgestellt. Man versetzt die Unter. suchungslSsung mit 2--3 Tropfen Salzs~ure (1 : 1), erhitzt auf 95~ C und trennt den Pb, Ag, Hg (I) und W enthaltenden Niederschlag ab. ])as Ffltrat wird wiederholt mit konz. HNO 3 eingedampft, mit l%iger Salpeters~ure aufgenommen und hierdurch Sn, Sb, Ti (Mo teflweise) abgeschieden. ])as eingeengte l~iltrat versetzt man mit gleichem Volumen ges~ttigter IqatriumsulfatlSsung und dem 4faehen Volumen Alkohol. Nach etwa 2--3 rain sind Ca, Sr, Ba, Pb (Zr teflweise) abgesehie- den. Nach Verkochen des Alkohols versetzt man mit Ammoniumchlorid und Ammoniak und erhitzt einige Minuten lang auf 95~ C. Dadureh werden Mn, Cr, Fe, A1, Zr, Bi ausgef~llt. Durch Behandeln nfit Natronlauge und Wasserstoff- peroxyd kann man A1 und Cr herauslSsen, wahrend man die anderen Hydroxyde in Salzs~ure 15st und in der LSsung die Metalle nebeneinandernaehweist. Im Filtrat liegen Ni, Co, Zn, Cu, Cd als Amminkomplexe vor und lassen sich durch spszifische R3aktionen feststellen. Aul3erdem mu]~ noeh auf Hg und Mg geprfift werden. Alkalimetalle werden in einer besonderen LSsung naehgewiesen. B. F~Es~.I~r~vS. t~ber die Einwirkung der Natriumcitrate auf Berliner Blau stellte ~. KoH~ 2 neue Versuehe an, welche folgendes ergabeu: In den l~a-Citraten 15st sich Berliner Blau, Fe4[Fe(CN)e] a, unCer Bildung yon Na-l%rroeyanid und Eisen(III)- eitrat, das sieh mit iibersehfissigem Na-Citrat zu Na-Eisen(III)-eitrat vereinigt. Bei der Einwirkung weir geringerer als zur vollen LSsung yon Berliner Blau erforder- licher Mengen der l~a-Citrate ergeben sieh kolloide LSsungen, die als Zwischen- stufen der vollst~ndigen LSsung aufzufassen sind und sich analog der pepti- sierenden Wirkung des KaFe(Cl~)e auf Berliner Blau durch die Bildung sines wasser- 15slichen kolloiden Sa]zes, NaFe[Fe(CN)e], erk~ren lassen. Dem Verhalten der Na- Citrate entspricht aueh das des neutralen sowie des sauren K-0xalates 3 und der neutralen Alkalitartrate 4 gegeniiber Berliner Blau, aus dem sich bei Zusatz kleiner Mengen dieser Salze das wasserlSsliehe kolloide KFe[Fe(CN)6] bildet. ]:)as LSslieh- keitsvermSgen fiir Berliner Blau nimmt yore Tri- zum I)i- un4 welter zum l~Iono- Natriumeitrat betr~chtlieh ab, ]e 100 ml 0,5 molarer LSsungen dieser Salze nahmen 1,29 bzw. 0,5012 bzw. 0,0471 g Berliner Blau auf. Bei der Darstellung yon kolloidem Berliner Blau durch die Einwirkung der Na-Citrate auf das unlSsliche Berliner Blau zeigte sich, dal3 selbst nach der Fiilluug getroeknetes Berliner Blau mit Mono- natriumcitrat noeh kolloide LSsungen zu bilden vermag. A. I:[ERRI~A~I~. 1 Mikrochemie u. Mikrochim. Acta (Wien) 36/87, 224 (1951). Microehem. Labor. Chem. Dep., the Queen's University of Belfast. 2 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 5, 525 (1951). Lab. f. Chemische Technologic anorg. Stoffe an der Techn. Hoehsehule in Wien. KOH~, M., Monatsh. 48, 374 (1922); 66, 398 (1935). KOH~, M., Z. anorg. Chem. 197, 298 (1931).

Über die Einwirkung der Natriumcitrate auf Berliner Blau

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Page 1: Über die Einwirkung der Natriumcitrate auf Berliner Blau

442 Berieht: Allgemeine analytische Methoden usw.

l~achweis yon Antimon in Antimonit (Sb~S3). Beim Verreiben mit Natrium- oder Kaliumhydroxyd tritt sofort Gelbfarbung auf, die an der Luft allm~hlich in Rotorange fibergeht.

In vielen F~llen wird das Mineral zuerst durch Verreiben mit KHS04, AI~(SOa) 3 oder 1~e~(SO4) 3 teilweise aufgeschlossen, wobei man durch Anhauchen sine Spur Feuchtigkeit zufiihrt. Dabei gibt sich Sul/idschwefel durch Gerueh nach Sehwefel- wasserstoff zu erkennen. Bei sehwerer aufschlieIIbareu Mineralien fiihrt meist Ab- rauchen mit einigen Tropfen Schwefels~ure im Mikrotiegel zum Ziel.

~Taehweis yon Blei in Cerussit (PbCOa), Galenit (PbS), AngIesit (PbS04) und anderen Mineralien. Nach AufschluB mit KHSO a zeigt Gelbf~rbung mit Kalium- jodid Blei an. ANTO~L

]~in Schema zum Mikronachweis der Kationen ohne Schwefelwasserstoff haben M. C. ~VAREZ QUEROL und C. L. WILSOI~ 1 aufgestellt. Man versetzt die Unter. suchungslSsung mit 2--3 Tropfen Salzs~ure (1 : 1), erhitzt auf 95 ~ C und trennt den Pb, Ag, Hg (I) und W enthaltenden Niederschlag ab. ])as Ffltrat wird wiederholt mit konz. HNO 3 eingedampft, mit l%iger Salpeters~ure aufgenommen und hierdurch Sn, Sb, Ti (Mo teflweise) abgeschieden. ])as eingeengte l~iltrat versetzt man mit gleichem Volumen ges~ttigter IqatriumsulfatlSsung und dem 4faehen Volumen Alkohol. Nach etwa 2--3 rain sind Ca, Sr, Ba, Pb (Zr teflweise) abgesehie- den. Nach Verkochen des Alkohols versetzt man mit Ammoniumchlorid und Ammoniak und erhitzt einige Minuten lang auf 95 ~ C. Dadureh werden Mn, Cr, Fe, A1, Zr, Bi ausgef~llt. Durch Behandeln nfit Natronlauge und Wasserstoff- peroxyd kann man A1 und Cr herauslSsen, wahrend man die anderen Hydroxyde in Salzs~ure 15st und in der LSsung die Metalle nebeneinander naehweist. Im Filtrat liegen Ni, Co, Zn, Cu, Cd als Amminkomplexe vor und lassen sich durch spszifische R3aktionen feststellen. Aul3erdem mu]~ noeh auf Hg und Mg geprfift werden. Alkalimetalle werden in einer besonderen LSsung naehgewiesen. B. F~Es~.I~r~vS.

t~ber die Einwirkung der Natriumcitrate auf Berliner Blau stellte ~ . KoH~ 2 neue Versuehe an, welche folgendes ergabeu: In den l~a-Citraten 15st sich Berliner Blau, Fe4[Fe(CN)e] a, unCer Bildung yon Na-l%rroeyanid und Eisen(III)- eitrat, das sieh mit iibersehfissigem Na-Citrat zu Na-Eisen(III)-eitrat vereinigt. Bei der Einwirkung weir geringerer als zur vollen LSsung yon Berliner Blau erforder- licher Mengen der l~a-Citrate ergeben sieh kolloide LSsungen, die als Zwischen- stufen der vollst~ndigen LSsung aufzufassen sind und sich analog der pepti- sierenden Wirkung des KaFe(Cl~)e auf Berliner Blau durch die Bildung sines wasser- 15slichen kolloiden Sa]zes, NaFe[Fe(CN)e], erk~ren lassen. Dem Verhalten der Na- Citrate entspricht aueh das des neutralen sowie des sauren K-0xalates 3 und der neutralen Alkalitartrate 4 gegeniiber Berliner Blau, aus dem sich bei Zusatz kleiner Mengen dieser Salze das wasserlSsliehe kolloide KFe[Fe(CN)6] bildet. ]:)as LSslieh- keitsvermSgen fiir Berliner Blau nimmt yore Tri- zum I)i- un4 welter zum l~Iono- Natriumeitrat betr~chtlieh ab, ]e 100 ml 0,5 molarer LSsungen dieser Salze nahmen 1,29 bzw. 0,5012 bzw. 0,0471 g Berliner Blau auf. Bei der Darstellung yon kolloidem Berliner Blau durch die Einwirkung der Na-Citrate auf das unlSsliche Berliner Blau zeigte sich, dal3 selbst nach der Fiilluug getroeknetes Berliner Blau mit Mono- natriumcitrat noeh kolloide LSsungen zu bilden vermag. A. I:[ERRI~A~I~.

1 Mikrochemie u. Mikrochim. Acta (Wien) 36/87, 224 (1951). Microehem. Labor. Chem. Dep., the Queen's University of Belfast.

2 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 5, 525 (1951). Lab. f. Chemische Technologic anorg. Stoffe an der Techn. Hoehsehule in Wien.

KOH~, M., Monatsh. 48, 374 (1922); 66, 398 (1935). KOH~, M., Z. anorg. Chem. 197, 298 (1931).