3
1818 zeigen, so haben die Nitronaphtole, welche den beschriebenen isomeren Renzenylverbiiidun,en entsprechen, die relativen Constitutionen: I. 11. p -Nitro - a - naphtol a -Nitro- - naphtol Da die letztcre Verbindung bekanntlich leicht zum p-Naphtochinon fuhrt, so soUte man dasselbe auch von dcr erstereii Verbindung er- warten, denn beide Substanzen unterscheiden sich nur dadurch, dass in der einen die Nitrogruppe dort steht, wo in der anderen das Hy- droxyl , und umgekehrt. Dem widerspreclien indessen die Beobach- tungen vori Lieberniann und Jacobson, welche bei Rehandlung d w e-Amido-a-naphtols mit Chromsaureliisung zwar einen orangerothen Niederschlag erhielten, der aber im Gegerisatz zum P-Naphtochinon aiiiorph wid stark chromhaltig war uud nicht von seiiiem starken Aschegehalt befreit werdrn konnte. Bei einer Wiederholung des Ver- suches wurde auch jetzt genau das gleiche Resultat erhalten. Indessen liegt immerhin die Moglichkeit vor, dass hier iiur deshalb das Chinon nirht zu Stande konimt, weil im Gegerisatz ZII dem isomeren Amido- ixrphtol das Srilfat uiid das Chromat des hier benutzten Amidonaphtols sc hr schwer loslich &id, uiid sich daher letzteres ausscheidet , ohne die Oxydationswirkung durch die Chromslure zu erleiden. Berlin, Organ. Laborat. d. Technischen Hochschulr. 359. C. Peal: Ueber die Einwirkung von Acetylchlorid auf Benzaldehyd bei Gegenwart von Zinksteub. (Eingegnngen am 3. August.) Lasst man ZLI einer in einem Bolben befindlichen, mit Zinkstaub versetztcii atherischen Lijsung von Renzaldehyd eine den] angewandten Aldehyd ungefahr gleiche Menge Acetylchlorid durch das Kiihlrohr zufliessen, so tritt heftige Reaction ein, der Aether gerath in starkes Kochen iind man muss den Kolben mit kaltem Wasser abkiihlen. Nachdem alles hcetylchlorid verbraucht ist, wird die braun gehrbte, iitheriche Losung mit Wasser geschuttelt, iim das bei der Reaction gebildete Zinkchlorid zu entferuen, zugleich wird dadurch die atherische Lijsung fast entfiirbt. Diesc Losung wird durch Ablieben vom Wasser gctrennt und langsam verdunstet. Es bleibt eine gelb gefiirbte, halb- krystallinische Masse zuriick, welcho man mit stark verdunntem hlkohol auskocht. Reim Erkalten der Losung setzen sich weisse, zu Riischeln vereinigte Krystalle an den Wiinden des Gefiisses an. Man reinigt

Ueber die Einwirkung von Acetylchlorid auf Benzaldehyd bei Gegenwart von Zinkstaub

  • Upload
    c-paal

  • View
    213

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

1818

zeigen, so haben die Nitronaphtole, welche den beschriebenen isomeren Renzenylverbiiidun,en entsprechen, die relativen Constitutionen:

I. 11.

p -Nitro - a - naphtol a -Nitro- - naphtol Da die letztcre Verbindung bekanntlich leicht zum p-Naphtochinon

fuhrt, so soUte man dasselbe auch von dcr erstereii Verbindung er- warten, denn beide Substanzen unterscheiden sich n u r dadurch, dass in der einen die Nitrogruppe dort steht, wo in der anderen das Hy- droxyl , und umgekehrt. Dem widerspreclien indessen die Beobach- tungen vori L i e b e r n i a n n und J a c o b s o n , welche bei Rehandlung d w e-Amido-a-naphtols mit Chromsaureliisung zwar einen orangerothen Niederschlag erhielten, der aber im Gegerisatz zum P-Naphtochinon aiiiorph wid stark chromhaltig war uud nicht von seiiiem starken Aschegehalt befreit werdrn konnte. Bei einer Wiederholung des Ver- suches wurde auch jetzt genau das gleiche Resultat erhalten. Indessen liegt immerhin die Moglichkeit vor, dass hier i iur deshalb das Chinon nirht zu Stande konimt, weil im Gegerisatz ZII dem isomeren Amido- ixrphtol das Srilfat uiid das Chromat des hier benutzten Amidonaphtols sc hr schwer loslich &id, uiid sich daher letzteres ausscheidet , ohne die Oxydationswirkung durch die Chromslure zu erleiden.

B e r l i n , Organ. Laborat. d. Technischen Hochschulr.

359. C. Peal : Ueber die Einwirkung von Acety lch lor id auf Benzaldehyd bei Gegenwart von Zinksteub.

(Eingegnngen am 3. August.) Lasst man ZLI einer in einem Bolben befindlichen, mit Zinkstaub

versetztcii atherischen Lijsung von Renzaldehyd eine den] angewandten Aldehyd ungefahr gleiche Menge Acetylchlorid durch das Kiihlrohr zufliessen, so tritt heftige Reaction ein, der Aether gerath in starkes Kochen iind man muss den Kolben mit kaltem Wasser abkiihlen. Nachdem alles hcetylchlorid verbraucht ist, wird die braun gehrbte, iitheriche Losung mit Wasser geschuttelt, iim das bei der Reaction gebildete Zinkchlorid zu entferuen, zugleich wird dadurch die atherische Lijsung fast entfiirbt. Diesc Losung wird durch Ablieben vom Wasser gctrennt und langsam verdunstet. Es bleibt eine gelb gefiirbte, halb- krystallinische Masse zuriick, welcho man mit stark verdunntem hlkohol auskocht. Reim Erkalten der Losung setzen sich weisse, zu Riischeln vereinigte Krystalle an den Wiinden des Gefiisses an. Man reinigt

1819

die Krystalle durch Behandeln mit warmer Sodaliisung von etwae bei- gemengter BenzoGsaure und krystallisirt sie aus einer Mischung von Alkohol und Aether uni. Die Krystalle bilden hiibsche weisse Nadeln; der Schmelzpunkt 125-128O ist nicht ganz scharf. In den gewohu- lichen Liisungsmitteln ist die Substanz leicht 16slich. Von wassrigem Alkali wird die Verbindung auch in der Warme nicht gelost. Die Analyse fiihrte zur Formel CgH~02 .

Gefunden Ber. fiir Cy&Oz C 72.78 72.97 pCt. H 5.79 5.40 ))

Die Reaction vollzieht sich demnach wahrscheinlich in der Weise, dass durch den Zinkstaub aus dem Benzaldehyd und dem Acetyl- chlorid Salzsiiure abgespalten wird.

CsH,COH+CH.qCOCI= Cg&Oa+HCl. Die Verbindong ist moglicherweise CsHs CO CO CH3,

vielleicht ist die Formel abei auch eine verdoppelte oder isomere. Die Benennung des Korpers und die Aufstellung der Constitutionsformel bleibt weiteren Cntersuchungen vorbehalten.

Ich versuchte vorerst die fragliche Substanz zu reduciren. Zink- staub und Salz- oder Essigsiiure wirken auf die Verbindung ein, man erhiilt aber olige Producte, welche ich noch nicht reinigen konnte.

Durch energische Reduction mit Jodwasserstoffsaure und Phosphor, oder durch Destilliren mit Zinkstaub hoffte ich zii einem Kohlen- wasserstoff CsHla zii kommen und auf diese Weise Aufschluss iiber die Constitution der Substanz zu erlangen. Die lteductioii geht aber nicht in so einfacher Weise vor sich. Erhitzt man den durch Ein- wirkung von Acetylchlorid auf Beuzaldehyd dargestellten Korper im Kolbeu am Riickflusskiihler mit Jodwasserstoff&ure und amorphem Phosphor und destillirt das erhaltene Reductionsproduct mit Wasser- dampf iiber, so erhalt man ein Oel, welches nach kurzer Zeit in langen Nadeln oder flachen Tafeln krystallisirt. Aus Aether erhalt man die Substanz in grossen durchsichtigen Krystallen. Krystallform, Schmelz- punkt (52-53O) und Analyse ergaben, dass Dibenzyl vorlag.

Gefunden Ber. fiir GlHld C 92.39 92.30 pCt. H 7.78 7.70 2

Bei der Destillation des Korpers CgHcOa mit Zinkstaub sammelte sich in der Vorlage ein Oel, welches krystallinisch erstarrte, ausserdem entwich ein mit hell leuclitender Flamme brennendes Gas. Der er- lialtene feste KBrper wurde aus Aether und Eisessig umkrystallisirt und envies sich durch die Schmelzpunktbestimmug (124O) und die Antllyse nls Stilben.

Gefunden Ber. fiir ClrHin C 93.07 93.54 pct. H 6.83 6.66 ))

1820

Aus der Bildung dieser beiden Kohlenwasserstoffe geht hervor: dass sich bei der Reduction 2 Moleciile C ~ H B O ~ unter Abspaltung der Methylgruppen miteinander vereinigen.

- -. . . -.

Der Schluss des Semesters niithigt mich, die Untersuchung dieses Kiirpers zii unterbrechen. Ich miichte mir durch die vorlaufige Mit- theilung nur die ungestiirte Fortfuhriing der Arbeit sichern.

Schliesslich bemerke ich , dass Acetylchlorid in iihnlicher Weise auch auf Acetaldehyd wirkt. Ich erhielt so ein in Wasser und ver- diinntem Alkali unliisliches Oel , dessen Analyse ziemlich genau zur Porniel C,& 02 fiihrte. Valerylchlorid wirkt gleichfalls auf Acet- und Henzaldehyd eiii und es ist uberhaupt wahrschehlich, dass die hier beschriebenen Reaktionen zwischen SBurechloriden und Aldehyden allgemein stattfinden.

B e r l i n , Organisches Lahoratorium der Technischen Ihchschule.

360. E. Bornstein: Ueber Methylanthrachinon und einige Derivate desselben.

(Eingcgangen am 3. August.)

Rei einer bestimmten technischen Verarbcitungsweise des Anthracens zu Anthrachinon werden gegenwartig viele Tausende von Kilos eiries als Methylanthrachinon angeseherien Nebenprodnctes gewonnen. W a c h e n d o r f f und Z i n c k e l) fiiliren dies Product schoii beilaufig an und H a m m e r s c h l a g 2, hat daraus in der Fabrik von M e i s t e r , L u c i u s und H r i i n i n g bereits Anthrachinoricarbonslure dargestellt. Dennoch kann die Substanz hierdurch nicht als genau festgestellt aii- gesehen werden, da z. B. Aethylanthiachinon dievelbe Eigenschaft haben miisste und sich auch in der %usammensetzung nur wenig vom Methylaiithrachinon unterscheidcn wiirde.

D e r Umstand, dass Hr. Dr. L a n d s h o f f Hrn. Prof. L i e b e r m a n n cine grijssere Menge dieses ~etliylanthrachinoiis 5) zur Verfugung stellte, inachte den Wurisch rege, die am Aiithrachinon keririen gelernten inter- essanten Reductionsformen auch an dem Homologen und namentlich an der Anthrachinoncarbonsaure aufzusuchen. Hierzn musste aber vor

l) Diese Berichte X, 1485. 2) Dicse Berichte XI, 82. 3, Hr. Dr. Lauds h o f f tibersandte inir gleichzeitig einigc daraus pripa-

rativ von ihni in der Fabrik von BrBn n c r in Frankfurt a. M. weiter darge- stellte Priiparate (Mcthylanthrachinonsulfosiiure , Methylanthracensulfosiiurc, Amidomethylanthrachinon), mofiir ich demselben zu Dank vcrpflichtet hin.

L i e b e r man n.