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]86 Bericht: Allgemeine anMytische }fetlloden, analytische : l~ine sieh automatiseh einstellende Pipette empfiehlt E. Greinerl). Dieselbe besteht aus einer gew6hnliehen Vollpipettei deren oberer Cap!llarer T!leil ein wenig umgebogen ist und in den Bauch eines mit einer Gummibirne versehenen Ueberlaufgef~sses hineinragt. Bringt man die Vor- .richtung in eine Fltissigkeit und driickt nun auf die Birne, so entweieht ~lie Luft aus dieser. Beim Nachlassen des Druekes fallt sich die eigent- iiche Pipette vollkommen, wobei ein etwaiger Uebersehuss in das obere GefKss l~tuft. Beim erneuten Zusammendrt~eken der Birne wird die Pipette entleert Einen Brenner fiir 0elgas besehreibt J. Sp i1 ller3) Der gerfasser maeht auf die ungent~gende Luftzuftihrung der gew6hnlichen Brenner fat" Oe!gas aufmerksam und hat deshalb eine Vorriehtung construirt, bei der das Brennerrohr so verstellbar ist, dass es tier GasausstrSmungs- ~ffnung gen~hert oder yon ih'r mehr entfernt werden kann. Die ¥er- .sehiebung des Rohres geschieht dadureh, dass urn letzteres ein Ring gelegt ist, der durch einen horizontalen Arm mit einer tttilse verbunden ist. Letztere schiebt sich an einem senkrechten, mit dem Brennerfuss verbundenen Neta]lstab auf und ab und kann durch eine Schraube be- festigt warden. Ileber die Einwirkung yon 3Iagnesiamixtur auf Glus berichtet L. L. de Koninck. 3) Der Verfasser hat den bei l~tngerem Aufbe- Wahren yon Magnesiamixtur in Glasflasehen sieh bildenden Niedersehlag ~einer quantitativen Untersuehung unterworfen. Die ]ufttroekene Sub- stanz gab bei 100 0 13,5--18 off Wasser ab, ohne dabei ihr ursprting- liehes perlmuttergl~nzendes Aussehen zu ver~tndern. In diesem Zustande ist das Pulver ausserordentlich hygroskopisch und nimmt innerhalb 24: Stunden fast die ganze bei 100 ° verlorene Wassermenge wieder auf. Beim Glt~hen wird die Substanz grau und besitzt dann nieht mehr die tIygroskopic!t~t yon fraher. Die Analyse ergab neben Wasser, Kiesel- s~ure, Magnesiumoxyd und wenig Thonerde, sowie Spuren yon Eisen. Zieht 1nan far die Thonerde eine ~quivalente Menge Magnesia in Reehnung, so ergibt sieh far die lufttrockene Subs!anz eine ziemlich complicirte Formel: 18 MgO, 11 SiO,~, 35 H20. 1~ American chemical Journal 16, 643. 2) Chemiker-Zeitung 19, 602. a) Chemiker-Zeitung 19, 450.

Ueber die Einwirkung von Magnesiamixtur auf Glas

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Page 1: Ueber die Einwirkung von Magnesiamixtur auf Glas

]86 Bericht: Allgemeine anMytische }fetlloden, analytische

: l~ine sieh automatiseh einstellende Pipette empfiehlt E. G r e i n e r l ) . Dieselbe besteht aus einer gew6hnliehen Vollpipettei deren oberer Cap!llarer T!leil ein wenig umgebogen ist und in den Bauch e ines mit einer Gummibirne versehenen Ueberlaufgef~sses hineinragt. Bringt man die Vor- .richtung in eine Fltissigkeit und driickt nun auf die Birne, so entweieht ~lie Luft aus dieser. Beim Nachlassen des Druekes fallt sich die eigent- iiche Pipette vollkommen, wobei ein etwaiger Uebersehuss in das obere GefKss l~tuft. Beim erneuten Zusammendrt~eken der Birne wird die Pipette entleert

Einen Brenner fiir 0elgas besehreibt J. Sp i1 l l e r 3 ) Der gerfasser maeht auf die ungent~gende Luftzuftihrung der gew6hnlichen Brenner fat" Oe!gas aufmerksam und hat deshalb eine Vorriehtung construirt, bei der das Brennerrohr so verstellbar ist, dass es tier GasausstrSmungs- ~ffnung gen~hert oder yon ih'r mehr entfernt werden kann. Die ¥er- .sehiebung des Rohres geschieht dadureh, dass urn letzteres ein Ring gelegt ist, der durch einen horizontalen Arm mit einer tttilse verbunden ist. Letztere schiebt sich an einem senkrechten, mit dem Brennerfuss verbundenen Neta]lstab auf und ab und kann durch eine Schraube be-

• festigt warden.

Ileber die Einwirkung yon 3Iagnesiamixtur auf Glus berichtet L. L. de K o n i n c k . 3) Der Verfasser hat den bei l~tngerem Aufbe- Wahren yon Magnesiamixtur in Glasflasehen sieh bildenden Niedersehlag ~einer quantitativen Untersuehung unterworfen. Die ]ufttroekene Sub- stanz gab bei 100 0 13,5--18 off Wasser ab, ohne dabei ihr ursprting- liehes perlmuttergl~nzendes Aussehen zu ver~tndern. In diesem Zustande ist das Pulver ausserordentlich hygroskopisch und nimmt innerhalb 24: Stunden fast die ganze bei 100 ° verlorene Wassermenge wieder auf. Beim Glt~hen wird die Substanz grau und besitzt dann nieht mehr die tIygroskopic!t~t yon fraher. Die Analyse ergab neben Wasser, Kiesel- s~ure, Magnesiumoxyd und wenig Thonerde, sowie Spuren yon Eisen. Zieht 1nan far die Thonerde eine ~quivalente Menge Magnesia in Reehnung, so ergibt sieh far die lufttrockene Subs!anz eine ziemlich complicirte Formel: 18 MgO, 11 SiO,~, 35 H20.

1~ American chemical Journal 16, 643. 2) Chemiker-Zeitung 19, 602. a) Chemiker-Zeitung 19, 450.

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Operationen, Apparate und Reagentien.: 187

Diese Zusammensetzung e ntspricht nahezu der Formel 3 MgO, 2 Si0~, He0, welehe sich nur durch den Wassergehalt yon derjenigen des

Serpentins unterscheidet. l~ei mikroskopischer Untersuchung, auch im polarisirten Lichte,

liessen sich keine Anzeichen daftir gewinnen, dass did Substanz krys- tal]isirt sei.

de K o n i n c k hat verschiedene Gl~iser, in denen Magnesiamixtur aufbewahrt war, hinsichtlich des sich bildenden ~Niederschlags gepraft. Die .Niederschlgge hatten stets die gleiche Zusammensetzung, dagegen bildeten sich dieselben in den verschiedenen Gliisern nicht immer in gleicher Menge und nicht gleich schnell.

Die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyds auf ammoniakalische Kupfersalzl6sungen hat D. Y i t a l i l ) gepr, tift und gefunden, dass eine gewisse Menge einer KupferlSsung eine unbegrenzte Menge Sauerstoff entwiekeln kann, wenn man eine 3-=-4procentige Wasserstoffsuperoxyd- ]Ssung zufi~gt. Folgende Gleichungen stellt V i t a l i zur Erlguterung des wahrscheinliehen Verlaufs der Reaction auf:

2 IS0, (NI~,)~ + (NI~)~ Cu 0] @ ~t~ 02 = [S0, (NI~,~)~ + (Ntt~ Cu)~0] + so, (NI-I,)~ + e ~H~ + i-i~ o + o~

[so, (Nu,)~ + (~H~ Cu)~ 0] + S0, (N~t,)~ + 2 ~H~ ÷ 0 = 2 [S0, (l~H,)~ + (NrI~)~ Cu0].

Der Yerfasser empfiehlt diese Reaction zur Darstellung kleinerer

Mengen Sauerstoff; das Gas muss mittelst Schwefels~ure gewaschen werden.

Ich hatte Gelegenheit, vor dem Bekanntwerden der Reaction durch

¥itali, das interessante Verhalten des Wasserstoffsuperoxyds zu

ammoniakaliseher Kupferl6sung kennen zu lernen, halte aber den ¥0r- schlag zur Sauerstoffdarstellung nicht far vortheilhaft, da man hierzu billigere Verfahren besitzt, wie zum Beispiel die Reduction yon Chrom- s~ure und |Jebermangans~ure dutch Wasserstoffsuperoxydl6sung, wobei also gleichzeitig Sauerstoff aus dem zweiten KSrper gewonnen wird.

W . S . Zur Herstellung l~slieher St~rke erhitzt man nach O. F 6 r s t e r ~)

200--300 c e Wasser und 5 c e Salzsiiure veto specifischen Gewicht 1,124 zum Sieden und l~isst nach Wegnahme der Flamme 20- -30 g mit Wasser gleichm~ssig angeriihrte St~irke in diinnem Strah) und unter fortw~hrendem Rtihren einfliessen. ])as Umr~hren setzt man fort bis das Gauze in

~) Boil. chim. farm. 34, 65; durch Chemiker-Zeitung 19, R. 97. ~) Chemiker-Zeitung 21, ~41.