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332 Entfirbende Eigensclinft der iitheiischeii Ode. auf mit essigsaurem Bleiosyrl versetzt, das Bleisalz durch Schwefelwnsserstoff zersetzt und die zur Trockne ver- dainpfte klare Fliissigkeit init Aether beh,mdelt, aus dem sich in dcr That beini Verdunsten Aconitsiiure in den ihr eigenthuinlichen warzenforinigen Krystallen abschied. Sie gaben in eincni GlasliBlbchen erhitzt niit Zuriick- lassiing eincr voluminoscn Rohle Tropfen, .welche kry- stallinisch zu Itakonsiiure erstarrten uncl zeigten iin Sil- bersalze analysirt die Zusainmcnsetzung cler Aconitsiiure. (A1177. dev C7iena. u. Phavm. XC. 89 - 99.) G. IIeber die entftirbeiide Eigerscliaft der iitherischen Oele, Wenn Glzser mit Citronen - oder Berganiott - Ocl lan- gere Zeit durcli einen Iiorli vcrschlossen gcwesen sind, so bemerlrt man, dass clas untcre Drittel cles Korkes ge- bleicht erscheint, ungefiihr so, a!s mcnn Snlpetersiiure auf ihn eingewirkt hatte. Durcli diese Erscheinmg aufiiicrksam geniacht liess Dr. Plu in m e r in Richmond in Indiana folgencle atheri- sclie Oele auf eine BnflGsung von Indigoschwefelsiiure einwirken : Oleiina Citri, EbeiLicwli, baccai*. JiinijJeri, Tere- binthinne, Anisi vtilg., Tnmcsti, Nenilz. pip., Rorismavini, scm. CXeiLopodii nnthelmint., Cinnaniomi, Bei*gainottne, Cctrci, Lccr:ni&lae, Ctzvyophyllor., Oi*i,qaui, ~%ibii~,cie, Ailegii, Gad- thei*iae, Smsafrus covtic., I’ii und Conii. TTon cliesen Oelen vcrnrsachten das 01. Gnulthericie und &ssa rcis nur lnngsain eine Farbenabnahnie der blauen In d‘ igoschwcfelsiiurc - Liisung, wiilirend slle iibrigen die blaue Farbe sclinell verschwinilcn machten, so dass die Fliissiglreit Mar und farblos wie Wasser erschien. Am schnellsten bcwirkten dies 01. Tei*ebintl~in., Juniperi, Pini, Beyctinottcie, C h i i und Xevthne pip. Zmci bis drei Tropfen Terpenthind bleicliten einen Yrobircylinder voll des blauen Rengens. Dei den meisteii der obengcnannten Ktherischen Oele geniigte cin mehrinaliges Durdicinanclerscliiitteln ohne Anwendung voii TVarnie, uin die bcschriebene Erschei- nung hervorzubringen, miihrcnd zuglcicli einige durch das Sclititteln milchig wurden, wiilirend anclere von vorn herein durchsichtig bliebcn. Da das kaufliche Terpentliiniil imnier mehr oder weniger oxydirt ist, versuchte Pluininer auch reines Camphen, was ebenfalls rasch bleichend auf die blaue

Ueber die entfärbende Eigenschaft der ätherischen Oele

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332 Entfirbende Eigensclinft der iitheiischeii Ode.

auf mit essigsaurem Bleiosyrl versetzt, das Bleisalz durch Schwefelwnsserstoff zersetzt und die zur Trockne ver- dainpfte klare Fliissigkeit init Aether beh,mdelt, aus dem sich in dcr That beini Verdunsten Aconitsiiure in den ihr eigenthuinlichen warzenforinigen Krystallen abschied. Sie gaben in eincni GlasliBlbchen erhitzt niit Zuriick- lassiing eincr voluminoscn Rohle Tropfen, .welche kry- stallinisch zu Itakonsiiure erstarrten uncl zeigten iin Sil- bersalze analysirt die Zusainmcnsetzung cler Aconitsiiure. (A1177. dev C7iena. u. Phavm. XC. 89 - 99.) G.

IIeber die entftirbeiide Eigerscliaft der iitherischen Oele, Wenn Glzser mit Citronen - oder Berganiott - Ocl lan-

gere Zeit durcli einen Iiorli vcrschlossen gcwesen sind, so bemerlrt man, dass clas untcre Drittel cles Korkes ge- bleicht erscheint, ungefiihr so, a!s mcnn Snlpetersiiure auf ihn eingewirkt hatte.

Durcli diese Erscheinmg aufiiicrksam geniacht liess Dr. P l u in m e r in Richmond in Indiana folgencle atheri- sclie Oele auf eine BnflGsung von Indigoschwefelsiiure einwirken : Oleiina Citri, EbeiLicwli, baccai*. JiinijJeri, Tere- binthinne, Anisi vtilg., Tnmcsti , Nenilz. pip., Rorismavini, scm. CXeiLopodii nnthelmint., Cinnaniomi, Bei*gainottne, Cctrci, Lccr:ni&lae, Ctzvyophyllor., Oi*i,qaui, ~%ibii~,cie, Ailegii, Gad- thei*iae, Smsafrus covtic., I ’ i i und Conii.

TTon cliesen Oelen vcrnrsachten das 01. Gnulthericie und &ssa rcis nur lnngsain eine Farbenabnahnie der blauen In d‘ igoschwcfelsiiurc - Liisung, wiilirend slle iibrigen die blaue Farbe sclinell verschwinilcn machten, so dass die Fliissiglreit Mar und farblos wie Wasser erschien. Am schnellsten bcwirkten dies 01. Tei*ebintl~in., Juniperi, Pini, Beyct inot tc ie , C h i i und X e v t h n e pip. Zmci bis drei Tropfen Terpenthind bleicliten einen Yrobircylinder voll des blauen Rengens.

Dei den meisteii der obengcnannten Ktherischen Oele geniigte cin mehrinaliges Durdicinanclerscliiitteln ohne Anwendung voii TVarnie, uin die bcschriebene Erschei- nung hervorzubringen, miihrcnd zuglcicli einige durch das Sclititteln milchig wurden, wiilirend anclere von vorn herein durchsichtig bliebcn.

Da das kaufliche Terpentliiniil imnier mehr oder weniger oxydirt ist, versuchte Pluininer auch reines Camphen, was ebenfalls rasch bleichend auf die blaue

Dawtellzmg des Glyceriiis i m Grossett. 333

Losung einwirkte. Dasselbe fand bei Citren (Citronyl) statt.

Ferner stellte P 1 u m ni e r Versuche init Copaiva - Bal- sam, der mit seinem gleichcn Theile Indigoschwefels" aure- Losung kalt zusammengcschuttelt, die blaue Farbe nur in grunlich-blau veranderte, welche TVirkung P lu inmer dem atherischcn Oele des Balsams zuschreibt.

01. Lini (gehiirt indessen ebenso wenig zu den athe- rischen Oelen, wie das nachfolgende Glycerin. H.) brachte in dem Verlialtnisse von 8 Th. mi 1 Th. Indigoscliwefel- s#ure-Losung nur eine Verminderung der blauen Farbe hervor. Durch ferncres Schuttelii und Erwiirmen wurde swar die Lebhaftiglieit clersclbeii iiniiier mehr verringert, verschwand aber selbst ain nachsten Tage noch nicht ganz, wiihrend das Oel wie Eigelb crschien.

Glycerin veranderte dns Blau in ein blasses Griin- lich- Blau.

Kampfer einige Minuteii mit Indigoschwefelsaure- Losung gekocht, bemirlite keine Farbenveriinderung.

Pluniiner ist der Ansiclit, dass sich dicsc Reactio- nen der iitherischen Ocle auf Indigoschwefelsiure zur Entdcckung von Verfiilscliungen benutzen lassen werden. So z. B. wiirde das 01. hhbintse iiiitunter gefalscht gefun- den durch einen Zusatz von 01. Jtiiiiperi ligni und 01. Terebiszth. Iteines 01. S a b i ~ e wirkt nun aber kalt auf das blauc Rengens gar nicht ein uiid bleibt dabei klar, wogcgen Wacliholder- und Terpcntliinol grosse Quantitii- ten dcr blauen I'liissigkeit entfarbeii, wobei sie selbst milchig werdcn. (Anzeric. J o z w ~ . of Hiarm. Scpt. i853.)

H.

Darstelliiug des Glycerins im Grossen. C. M o r f i t in Baltimore scliliigt zur Erlangung grosser

Mengen von Glycerin nachstehenden Weg ein, der vor den bisherigen Rereitungsweiscii den Vortheil einer Er- sparniss an Zcit, Arheit und ICostcn voraus hat.

100 Pfd. Talg, Oel oder Schmalz werden in einein tiefen, blank gesclicuertcn cisernen Kessel, nachdem sie durch Dampf fliissig gemacht worden sind, niit 15 Pfd. Aetzlialk, der vorher sorgfiiltig geliischt und init 10 Qrt. Wasser zur l<alkmileh angeruhrt worden ist, versetzt. Hierauf wird der Kcssel bedeckt und dcr Dampf so lange hineingeleitet, bis die Seifenbildung vollstandig beendet ist, was inan als geschehen betrachten kann, sobald