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letztere wie Arragonit , docli kann tlkses auch , wie F r n 11 k en- 11 e i m gczeigt hat, in tler Form des Kalkspatlis erhalten wertlcii. Es Iiabei~ iilso Substainen von folgenden verscliiedenen Za- ~ninmensctzungsforineln die Fornien tles Kalkspatlis : tlrs Arragonits : it i.: *) .. nc *;a- is .. I ’11 Bg,-Wb (&+ 2h)& Ne Zihl clcr Fdlc , IVO h i verschieilencr Atoinenzalil eiiiv gleiclie Form vorkommt, niehren sicli deninacli iinnier melir uird nielir ; wenii aucli einigc unter ilitien die Jlcigliclilteit zeigen, ditrcli Aendcrung tlcs Afornc!ngewichts eiiie gleiche Atornenzaltl Iiorziistelleii . so sclicint diess hci andervii durchaus unausfiilir- bar; dennocli sclieitit die Ilutigkeit diesrr FClle zu zeigen, dass sic! iiicht ein Werk Jcs Zufaglls sinti, und sie werden uns n6- tliigen , die Lchre tler Isoinorpliie nus einem hcilieren Gcsichts- Iwiht zu betracliten, der iins aher jetzt nodi gain verborgen ist. XIX, Ueber die Krystaliform der rhombozdri- schen Metalle, namentiich des Wismut hs. Von a. Bore. (Bericlite der Bed. Acndcmie.) Bekanntlicli lasscn sicli die Krystalllbrmen sliinmtlicher Me- talle aus drei Formen ableiten, n~mlicli dem repliren Octader, eineol Rlioiiiboeder von 86- 880, und einem Quadratoctaeder yon l05O 47’ (in den Endkanten). Zu den octa&drischen Me- *) Wobei k alle die bekamtcn niit der Knlkerde isomorphen Basen bedeuien.

Ueber die Krystallform der rhomboëdrischen Metalle, namentlich des Wismuths

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Page 1: Ueber die Krystallform der rhomboëdrischen Metalle, namentlich des Wismuths

letztere wie Arragonit , docli kann tlkses auch , wie F r n 11 k e n - 11 e i m gczeigt hat, in tler Form des Kalkspatlis erhalten wertlcii.

Es Iiabei~ iilso Substainen von folgenden verscliiedenen Za- ~ninmensctzungsforineln die Fornien

tles Kalkspatlis : tlrs Arragonits : it i.: *) .. n c

*;a- is .. I ’ 1 1

Bg,-Wb (&+ 2 h ) & Ne Z i h l clcr Fdlc , IVO h i verschieilencr Atoinenzalil eiiiv

gleiclie Form vorkommt, niehren sicli deninacli iinnier melir uird nielir ; wenii aucli einigc unter ilitien die Jlcigliclilteit zeigen, ditrcli Aendcrung tlcs Afornc!ngewichts eiiie gleiche Atornenzaltl Iiorziistelleii . so sclicint diess hci andervii durchaus unausfiilir- bar ; dennocli sclieitit die Ilutigkeit diesrr FClle zu zeigen, dass sic! iiicht ein Werk Jcs Zufaglls sinti, und sie werden uns n6- tliigen , die Lchre tler Isoinorpliie nus einem hcilieren Gcsichts- I w i h t zu betracliten, der iins aher jetzt nodi gain verborgen ist.

XIX, Ueber die Krystaliform der rhombozdri-

schen Metalle, namentiich des Wismut hs.

Von a. Bore.

(Bericlite der Bed. Acndcmie.)

Bekanntlicli lasscn sicli die Krystalllbrmen sliinmtlicher Me- talle aus drei Formen ableiten, n~mlicl i dem r e p l i r e n Octader , eineol Rlioiiiboeder von 86- 880, und einem Quadratoctaeder yon l 0 5 O 47’ (in den Endkanten). Zu den octa&drischen Me-

*) Wobei k alle die bekamtcn niit der Knlkerde isomorphen Basen bedeuien.

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tallen gph6ren Gold, Silber , liupfcr, Rlei; zii den rhomboeclri- schen Antinion , Arsenik , Tellur ; ZII den q~~a~l ra toc ta~dr i schen , so vie1 man bis jetzt weiss. nur das Zinn, bei welchem diess ron N i l l e r nachgewiesen ist. Das Wismnth wurde bisher zu den reguliren hletallen gerechnet; diess ist ein Irrthum , cler Verf. hat gefunden, dass es rhombo6drisch sei, und zu dersel- ben Gruppe gehiire wie hrsenik, Antimon und Tellur; und die- ser Uuistand h a t ihm Veranlassung gegeben, nicht allein (lie Formen des Wismuths genauer zu untersircl~en , sondern auch die a l l w tilwigen rhomboedrischen illetalle, um sie mit dcnen tles tVismiiths sergl eiclien zii kbnnen.

1. Antimon. I)er Verf. untersuchte soivolii die durch Schmel/.uiig dargestellten ktinstliclien als aoch die natfirliclien Krjstdle. Von rrstcren erliirlt er durch Giite des Herrn Dr. E Is TI e r , der sie dargestellt hatte, Priparatc mit cine halbe bis eine ganzc Lime grossen Kqslallen. Sie hatten alle die Form tles Hau~~trbonibotders , R , wie dies immer der Fill1 ist, wenn die lirystalle auf diesc Weise dargestellt werden, maren aber tjftcr sehr vielfach in paralleler Stellung so zusammengruppil.t, dass dadurch Formen entstanden, die den gestrickten Forinen des reguliiren Systems entsprecben. Die Krystalle , obgleich nur lilein und nicht sehr glfinzend, konnten indess doch nocli init dem W i t sc h e r 1 i e h’schen Reflexionsgoniomrter gemessen werden. Der Verf. fand den Endkanten - Winkel nach einem Mittel von 6 filessungen, wovon die grBsste Abwrichung 2,17’ betrug, 870 35,3‘, wonach die Hauptaxe den Werth 1,3068 er- hiilt. Der gefundene Winkel weicht nicht sehr von dem Win- kel 870 39‘ a b , der sic11 aus den von Mo h s beim nattirlichen Antinion aogestellten filessungen ableiten l iss t , dagegen etwas mehr von dem Winkel von 87O 28‘, den M a r x bei den kdnst- Lichen Krystallen gefunden hat. Die Krystalle sind sehr ~011- kommen nach der geraden Endfllche, weniger nach den End- kanten spaltbar.

Die natiirlichen Krystalle sind aus derselben Grundform ab- leitbar, sind aber complicirter. M o hs hatte nur die Winkel der Spaltungsflichen der grossk6rnigen Zusamnsensetzungsstticke von Chalanches gemessen ; er beobachtete noch aiisser den angegebenen Spaltungsrichtungen andere unvollkommnere nacli den Flichen- des ersteren spitzeren Rbomboeders 27’ und dem

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zweiten sechsseitigeil P r i m a . In der ncuern Zeit sinil in dim Antlreasberger Giingen selir cornplicirtc Krystalle vorgekonimen, yoti deneri €11.. Fr. A. RG m e r iii Clausthal die Glite halte, deni \-elf. cinige fiir die Untersiicliung zu scliicken. Dcr inieressan- teste Iirystall war eine regelmissige Verwachsung ’ ron 6 Indivi- dueii , tlcrcn jedes eine Combination dcs 1Jaul)trlionibo~ilers L1 niit dem zwciten stumpfern Hhoniboiider t r und tler gwadeii Eiidfliclie c ist; die Fliclien der erstereri gehen bis zu den Seiteokanten des HauptoctaCders, die Entlfliclien sind nur klein. Zwei solche Iiryslalla sind nacli dem Lei deni Rotligiiltigrrze Ilerrscllciitlen Z\villingsgesc?tze mil einander ver\vaclisen; sic lrabeii eine Endkiliitc in gleicher Lnge untl sind mit eincr nuf (lieser reclitwinliligen Fliclic verl~undml; an tlie zmei frcien Endlinnten beider HhornboCiler sind auf gleiclie Weise 2 anderc Illlombo&der angcwaclisen , so tlass also in die Ebene , woriii zwei RliomboEderlliclieri R cler Beiileii ersten Individuen fallen, zuglcicli zivei Il1iooiboi;rlerll~clien von nocli zivei andcrn Indivi- tliien fallen iind tliese Ebeiie also von den H;tuptrliomboi!der- tliclien von 4 Indiviilucn eingenomnien wiril. Die Grenzen tler- selben gegen einander sind durcli kleine Furclien oiler Linieii bezeichnet und durch diesc wird die Zwillingsbildung verratlien. Sonst sind die Winkel niclit niit Genauigkeit zii bestimnien, dii

tlie Fliichen von i r parallel der Combinationskante init It ge- streit‘t und die Fliicheii c nur klein sind.

Die friilier vorgekoninicnen Kryslalle, wie sie sich in der liiesigen KUniglichen Samiiilung befinden, sind gcw6linlich nur Verwachsungen von 6 Individuen, entweder von der Art wie gew6linlich beim Rotligultigerz, so dass an die drei Endkanten eines mittleren RhomboEders 3 andere Individuen angewach- sen sind, oder die Vermachsung ist ringf6rmig und die Indivi- duen haben alle eine Fliche von R in gleicher Lage. Da bei dieser Gruppirung diese gemeinschaftliclie Fliiche R nur klein, die Fliclien c diigegen gross siud, so bilderi diese Fllchen eiue vierllicliige Zuspitzung und die Gruppirung hat das Anselin von eiiiem aufgewachseneii reguliren Octaeder.

2. -4rsenik. Von diesem Metalle konnte der VerL iiur liiinstliche durch Sublimation dargestellte Krystalle messen. Die Erystalle sind tafelartige Combinationen von R mit der .gemden Eiitlfl~clre, zumeilen aucli nocli niit Zr’, uiid liaben 1-3 Liiiien

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K ry s f a I 1 0 , n a m e n t 1 i c h d es W i s m u t 11 161

Durchmesser ; parallel der EnclflZche sind sic fiberaus vollkom- men und geradfllchig spaltbar , noch vollltommncr als hntimon, nach $r' dagegen, ebenso wie Antimon in clieser Elichtung, un- vollkommen und niit gestreiften Fl3chen spaltbar. Gewdhnlicll sind sie nach demselben Gesetze wie das Antinion zwillings- artig verbunden, nur sind die Iiryslalle bald mit einer Fliche von +r', bald mil einer clarauf rechtwinkligen Fldche verbunden, und also nur an einander gewachsen; in anderen Fillen sind sie aucli durclieinander gewachsen.

Die Hrystallc, sind alle schwiirzlichgraii angelaul'en, dessen- ungeachtet aber noch, wenn aucli niclit mit grosscr Genanigkeit rnessbar. Da aher die Krystnlle SO vollkommen nach der End- flliche spaltbar und g e w i h l i c h zwillingsartig vcrwachsen sind, so hat man durch Messung der Spaltungsflichcn beider Indivi- h e n am Zwilling ein Mittel, die Krystalle mit grosser Genauig- keit zu bestirninen. Der Verf. fand jenen Winhel nach einem Mittel von 9 Messungen, wovon die grdsste Abweichung nur 1,38' betrug, 77" 0,78'. Hiernach bcrechnet sich tier Winkel in der Endkante yon R zu 850 4' und der Berth der Haupt- axe zu 1,4025. R r e i t h a u p t hatte schon friiher die Winkel des Arseniks gemessen. Er giebt den Winkel i n der Endkante von R zu 8 5 O 26' an.

3. Teklur. Das gediegene Tellur Itomint zu Facebny bei Zalathna in Siebenbdrgen in den Drosenrilumen yon Quarz in Krystallen vor, die m a r nur lussers t klein, aber bei dem star- ken Glanze und der Glatte der Fllichen noch recht scharf be- stirnmbar sind. Die Krystalle sind prismatisch, und stellen Cambinationen des erstea sechsseitigen Prisma mit dem Haupt- rhonibotider R,, dem CegenrLomboEder f und der geraden End- fliiche e day; bei der Kleiriheit dieser Krystalle, so wie auch dw geringen Gr6sse der Zusammetlselzungssticke der derben Sfessen, in . welchen d a s Tellur gewbhnlich vorkommt, waren die Sp~ltungsflichen nicht ZII beobachten. Die Neiguns von K ZUII

Seitenfliiche fand der Verf. nach einem Mittel yon 10 Messun- ged, wobei die prbsste Abweichung 1,4' betrug 1 4 6 O 55,6'. Hiernach betragt der Winkel von A in d e r Entkante 86O 57', und der Werth fiir die Hauptaxe wird 1,3298.

W. P b i l l ips, der den vom Verf. gemessenen Winkel schon froher bestimint hat, giebt ihn von 147O 36' an.

lourn. 1. prokt. Chernie. TLIX. 3. 11

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162 C;. Rose: Uebcr d i e Krys ta l l l or in d e r r h o m b o e d r i s c h e n

Kfinstlich kann man (lurch Scltmelzung das Tellur sehr leicht wie dns Antimon krystallisirt erhalten. Der Verf. verdankt denr verstorbenen BergFattli We Ii r 1 e in Scliemnita deutliche Kry- stalk der Art; sie hattea genan die Form und Gr6use der kfinst- lich dargestellten Antimonkystalle, doch waren ihre F l b h e n we- niger gllnzend, daher die Messling nicht gennu sein konnte. Sie gab fBr drn Endkantenwinkel 85-86", SO Jass damus docli hervorgeht, dass die Gtwnrlform bei den klinstliehen untl natiir- lichen Krptallen cles Tellurs dieselbe ist. Bei diesen kfinstli- t-lien Krystnllen, da sie gr6sser waren wie die naturlichen, konntcn nber Spaltungsflichen deutlich ~vnlirgenomme~i wcrden ; tlorh wurtlen sie nur parallel den Fliichen des seclisscitigen Prisma uriil der gernden Endfliche wnhrgc~nommeii , so ihss sich also das Tellur hierin verscliieden von dcm Antimon untt Arsenik verlidt. Die erstern sind seirr tletitlicli, die parallel clcr Endfliche iat nitr nnvollkornmen. Oh sich auch eine Spnlt- barlicit nach &r' findet, karintc der Vert'. niclit entscheiden.

4. lYisntu/h. Das Wismulh kornmt in d w Natur niclit deutlich krystallisirt .vor, docli GRer tlerb niil grobkikoigen , i n tnchrwcn Rielitungcn deullich spaltbnren Zur;itninensetzungs- stficken. I)ie Spdtungsnlchen gehen clarin parallel der geratlcn Endfliclie , und parallrl 4,' nntl 2r' ; die Spl tbarkei t nacli tlcr erstern Fl9clie ist cben so vollkommcn; aber die Spaltungslli- che sc~ibst aucli e h m so wcnig glattfliichig wic! heiin getliegenen .liitimon, t h Spahbarkeit irach 21.' ist etmas unvollkommner a k nacli c, docli vie1 dautliclrer a l s nach $*' und auch deutlicher als naclt Jz' bcim Antimon.

Durch Schmelzen kann m a n , wie Q u e s n e v i l l e gezeigt hat, das Wisniuth in sehr grossen und s c h h e n Krystallen dar- stellen, die oft Zoll-GrUsse haben, a e n n gleich ihre Fliclien nicht sehr glattflschig sind und gew6hnlich tricltterartige Vertie- fungen zeigen. Sie sind iminer nur das einfaclie Hauptrhom- bo&der, wie die kiinstlichen Krpstalle des Antimons und Tel- hrs; zuweilen ill der Richtung einer Enclkarite verlhngert. In diesem Falle sind sie aber gewrihnlich Zwiiiingskrystalle ; die In- dividuen siiid, wie bei allen rhomlo6drischen MetaIlen, mit +r' verbunden und erscheinen nun als rhombische Prismen von un- gefihr 87-880, die an den Enden mit einer flachen Zuschiir- fung von ungefshr 1730 versehen sind.

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M e t al l e , n ant c n t I ic h d e s W i s m u t 11s. 163

Die Spalltlarkeit ist bei ilicsen kiinstlichen Iirj stalleii w e bei den natiirlichen; da die Brystalle wolil gross, aber nicht reclit glattflicliig sind, so hi l t es schwer solche zii finden, die sich zu einer nur etwas genaueii Messung eignen. Dies gelingt aucli nur l e i den klcinern, und hier fand der Verf. tleri Wirikel in tler Seitenkante nach eincni Nittel von 5 iCIcssungen, wobei die grbsste Abwcichung aber sclion bia zu 1,85' stieg, 92" 20,3. IIiernach bctriigt aber der Winkel in der Entlkante 87" 39,7', (lie flache Zuschdrfung an dem Zeillingskrystall, welche von einer E'lklie vm R des einen liidividuuins und einer Fliche von It des anderen Individuums gebildet wird, 173O 16', tint1 der IVcrtIi tler Axe wird 1,3035.

Friiher hielt nian t h e Iirystalle fiir HesaCder, utid die Spaltungsfliclien nach der gcraden Endfliche und dem ersten spitzern Rhonlbo@der 21.' fiir einander gleich uncl fiir Spaltungs- tlichen nach dem reguliiren Octacder. Auch sind diese Win- kel weder untereinander, nocli von deiien des reguldren Oc- IilEders sclir vcrscliieclcn ; denn die Rirrltel der Spaltungsflichen des Wismutlis von 2r' gegen c betragen 1980 23', von 2r' ge- gen 2r' in den Seitenkanten 1100 33', des regulgren Octaders 1090 28'; ebenso meichen die Winkel von R von denen des Iiexa&ders aucli nur wenig ab; daher eine Verwechselung ohne Messung der Krystalle wobl mbglieh war. Der ausspringende Winkel ider Zwillingskrystalle, der aucli drn Verf. erst allfniarli- sam mactite, war tibersehen.

5. u. 6. Iridium und osmium. Iridium konimt mit 0 s - miuni in der Natur in mehreren und, wie es scheint, stets be- stiinniten Verldtnissen mit einander verbunden mar. Man kennt durch die hnalysen von B e r z e 1 i u s Verbindungen von 2 -410- men lridiuni mit 1, 3 und 4 Atonicn Osmium. Allc diese Ver- bindungen Iiaben abcr, wie der V w f . bei einer friiheren Ge- legenbeit 'gezeigt hat, ein und dieselbe lirystallform, woraus sich ergiebt, dass auch das reinc Iridium und das reine Osmium die- selbe Form wie die in der Natur vorkomniendcn Verbindungen von Iridium und Osmium haben miissen.

Das Osmium-Iridium findet sich in der Natur in regtlliren sechsseitigen Tafdn, zuweilen mit abgastumpften Endknntrn, wcl- ches die Flichen yon einem HexagondodecaEder sind. Die Win- Lei desselben in den Endkanten betragen 127" 36', in di:n Sci-

11 *

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164 C;. R o s c : U e b e r d i e K r y s t a l l f o r m d e r r h o m b o e d r i s c h e n

tenkanteli 124". Hiernacli sind die Endkanten dieses Hexagon- dodecaeders gpgen die Axe unter einem Winkel von 310 33' geneigt und die abwurhselnden Endkanten warden won einem ebcnso geneigten Rhombo&ler abgesturnpft werden, das yon dem Iihomboi!der des Arseniks, dessen F l b h e n unter einem Winkel yon 310 42' gegen die Axe geneigt sind, n u t wenig rerschieden ist. Man kann daher ein Rhombo&der, Ihnlich wie e s bei den rhoniboiidrischen Dletallen vorkommt , a b Grundform des 0s- miuins und Iridiums betrachten, von welchem das vorkommende Hexagontlodecalder nur eine abgeleitete Form ist. Die Winkel der Endkanten dieses RhomboEders betragen nach den bei dem IIexagondodecaiider gelbndenen Winkeln 8 4 O 52', die Axe er- hilt hiernach den Werth 1,4105, und der Ausdruck des H e n - gondodecaeders wird (# a: # a : $ a : c).

Die Krystalle sind nacli der geraden EndflIche sebr 0011- komnien spaltbar, aber die Spaltungsflkhen bei der grossen K r t e des Osmium-Iridium imrner nur schwer zu erhalten. An- dere als diese SpaItungsflIchen sind nicht beohachtet.

Das Palladium ist von Z i n k e n in kleinen fast mikroskopischen silberweissen sechsseitigen Tafeln auf Gold aufsitzend zu Tillteeode am Harz gefunden worden. Bei der Kleinheit der Krystalle habeo die Winkel derselben nicht ge- messen werden kUnnen , wahrscheinlich jedoch sind die Tafeln regulir und auch ails einein Rhombolder, iihnlich denen der ii1)rigcn rl~orubotdi~isclien Bletalle abzubiten, was indessen erst niit Gewisslicil ausgemacht werden kann, wenn griissere Krystalle mit gegen die Axe geneiglen FlZchen gefunden werden.

7. Palladium.

Atis den] Angeffihrten geht hcrvor. dass es 7 untereinander isoniorphe rhomboedrischc JIetalle giebt , die nach dem Zuneh- incn tlzr Endkantenwinkcl geordriet folgende sind :

Osmium mit einem Rhomboeder von 84* 52' Iridium ,, ,, 1. ,, 84 52

Tellur ,, ,, 86 57 Aiitimon ,, 9 , ,, 87 35

Arscnik ,, ,, 1 , ,, 85 4

Wismuth ,, 7, ,, 87 40 Palladium ,, ,, 9 7 ,, unbestimmt.

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K r y s t a l l c , n a m e n t l i c h des Wismukhs- 165

Iridium und ~ahrscheinl ich auch Palladium sirid, v i c tler Verf. schon friiher gezeigt, dimorph, indein sie auch in llc- saEdern Yorkommen, und so mikhten auch wohl alle iibrigen rhomboedrischen und ocla&drischen Netalle isodimorph sein.

Sehr merkwiirdig ist aber die Uebereinstimmung dieser rhomboiklrischen Rletalle in Rijcksicht der Form mil gewissen Oxyden, die 3 Atome Sauerstoff auf 2 Atome Basis enthalten, wie nanientlicli mit dem Eisenoxyd (Eisenglanz), dern Chrorn- oxyd, der Thonerde (Corund) und dam Titaneisenerz (Eisen- oryd und Titanoxyd) , und diese Uebereinstimmung wird nocli gpi)sser, als es auch unter diesen Oxyden solclie gieht, deren Formen zum rcgulsren Kr~-stallisationsspstem gehciren , wic tlas Autimonoxyd, Telluroxyd und die arsenichte S5ure. Man liat also auch bei diesen Oxpden diesclben 2 Reihen mit octaedri- schen und mit rhoniboedrischen Formen wie bei den Metallen, aber sonderbarcr Weise gehbren die Oxyde zur octaZdrischen Reihe, deren Metalle zur rhoniboi.drischen Reilie gehciren.

Was nun noch das 'CVisniuth betrifl't, so weist der Vcrf. nach, dass, wie es im einfaclien Ziistaiide n i t dem Anti- mon isomorph, es auch in seiner Verbindung mit Schwefcl, als Wismuthglanz , rnit dem aus gleiclier Atomenzahl bestehenden Schwefelantimon, dem Aotimonglanz isomorph ist. Es iut schwer, messbare KryjtalIe von Wismuthglanz zu finden, doch kommen sie zu Gillebeck bei Drammen in Norwegen vor, und diese ha- ben nach den Messungen des Verf. dieselbe Krystallform wie der Antirnonglanz , was auch schon BUS den P 11 I 11 i p s'schen Nessungen des kiinstlichen Schwefelwismuths hervorgeht. Fiir die iibrigen Folgerungen, die der Verf. aus seinen Unterse- chungen zieht, muss auf die Abhandlung selbst verwiesen werden.