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196 xXI. Ueber die Krystnllform und Zusammen- sctsung gewisser smircn Sake, und iiler die Cltbcreinslirnmung beider hei grwisscn 0.x~- ilm; tion E. Mitscherlich. (Vorliufige Eotizen, entlehnt aus den Berichten der K. Preufs. Acad. der VVirseoacliaften, 1836, S. 22 rind 42.) 1) Ueher die Ucbereinstirnmung dcr Krystallform nnd der c Ir em i s c h e n 2 u s an1 m e n s e t zu ng d e r Met a 1 I (I I y d e welclic ‘L Proportionen Me~all und 3 Proportionen S au ers to ff cn t 11 a It e n, u n d i hr e r V e r b i n du n ge n. M. erwahnte zuerst kurz die schon bekaiinlc glciche KrF- stallform des EisenoxFds, Cliromoxyds unrl der Thoncrde, so wie die Ilebereins~iinmuii~ der Zusamnicnserzung und der Krystahriu dcr sc~irvefe~sarircn L)oppclsdze, wclcbc das schwefelsaurc Eisenoxyd, Chromoxyd , Manganoxyd stalle, d. h. doppelt so vie1 Wasscr enthdten rls letztere. crsieht dieh aus f’olgender Tafel: Man Bsrytkryrtalle. Gefundcn. Bcrechnet. htomc. Raryt 47,28 46,20 I Wasser 52,72 63,60 10 Strontian 36,24 36,53 1 Waiser 63,76 63,4 7 10 4trontiankrystalle. Dcr Gang der Annlyse war Lei den Rarytkrystallen einrach der, dals sic in Wasser aufgeliist, mit Salzr5ur.e gcsittigt und mit Scliweklsaure niedergeschlagen wurden. Aus dem erlialtenen schwefelsauren Baryt wurde dcr Barytgehalt bercclinet und dierer YOIU Ganzeo abgcmgen, gab das Wasrer. - Bei den Sfrontiankry- stallen wurde im Genzen eben so verfahren, nur hier die Basis Jurch kohlensaures Ammoniak gefzllt. Die analysirtcn Iirystalle waren durch langsames Erkalten heifser Lhungen der rcspectiven Basen erlralten. (Phil. Xug. N. S YI p. 52.) - R’euerdings (a. a. 0. IX) 87 hat J. D. Smith

Ueber die Krystallform und Zusammensetzung gewisser sauren Salze, und über die Uebereinstimmung beider bei gewissen Oxyden

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xXI. Ueber die Krystnllform und Zusammen- sctsung gewisser smircn Sake, und iiler die Cltbcreinslirnmung beider hei grwisscn 0 . x ~ - i l m ; tion E. M i t s c h e r l i c h .

(Vorliufige Eotizen, entlehnt aus den Berichten der K. Preufs. Acad. der VVirseoacliaften, 1836, S. 22 rind 42.)

1) U e h e r d i e U c b e r e i n s t i r n m u n g d c r K r y s t a l l f o r m n n d d e r c Ir e m i s c h e n 2 u s an1 m e n s e t zu ng d e r M e t a 1 I (I I y d e

w e l c l i c ‘L P r o p o r t i o n e n M e ~ a l l u n d 3 P r o p o r t i o n e n S au e r s t o f f c n t 11 a I t e n , u n d i h r e r V e r b i n d u n g e n.

M. erwahnte zuerst kurz die schon bekaiinlc glciche KrF- stallform des EisenoxFds, Cliromoxyds unrl der Thoncrde, so wie die Ilebereins~iinmuii~ der Zusamnicnserzung und der Krystahriu dcr sc~irvefe~sarircn L)oppclsdze, wclcbc das schwefelsaurc Eisenoxyd, Chromoxyd , Manganoxyd

stalle, d. h. doppelt so vie1 Wasscr enthdten r l s letztere. crsieht d ieh aus f’olgender Tafel:

Man

Bsrytkryrtalle. Gefundcn. Bcrechnet. htomc.

Raryt 47,28 46,20 I Wasser 52,72 63,60 10

Strontian 36,24 36,53 1 Waiser 63,76 63,4 7 10

4trontiankrystalle.

Dcr Gang der Annlyse war Lei den Rarytkrystallen einrach der , dals sic in W a s s e r aufgeliist, mit Salzr5ur.e gcsittigt und mit Scliweklsaure niedergeschlagen wurden. Aus dem erlialtenen schwefelsauren Baryt wurde dcr Barytgehalt bercclinet und dierer YOIU Ganzeo abgcmgen, gab das Wasrer . - B e i den Sfrontiankry- stallen wurde im Genzen eben so verfahren, n u r hier die Basis Jurch kohlensaures Ammoniak gefzllt.

Die analysirtcn Iirystalle waren durch langsames Erkalten heifser L h u n g e n der rcspectiven Basen erlralten. (Phil. Xug. N. S YI p. 52.) - R’euerdings (a. a. 0. IX) 87 hat J. D. S m i t h

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~ 1 1 1 t l die schwefelsaure Thonerdo mit dcm scliwefelsauren Kali und Ammoniak bilden. AuCser den schon vou ibm bekanut gemachten isomorphen Doppelsalzen dieser Klasse fiihrte er noch niehrere, bisher noch nicht dargestellte seleusaure Doppelsalze au. Als eine neue Zugabe zu dieser Untersuchung beschrieb e r weitltiufig die Krystall- form und die Bestimmung der Zusammensetzung der oxal- sauren Doppelsalze dieser Oxyde, von denen das oxal- saure Chromoxyd-Kali durch T u r n e r und G r e g o r y schon be tannt war. Sechs dieser Doppelsalze haben die- selbe Krystallfonn und die der Form entsprechende Zu- satnmensetzung, nimlich das oxalsaure Chromoxyd-, Thon- crde - und Eisenoxyd- Kali, das oxalsaure Chromoxyd-, Thonerde - und Eisenoxyd-Animoniak. Die anderen Salze, in welchen die zweite Basis Natron ist, sind gIeichfalls alle drei nach .demselben VerhZltnirs zusammeagesetzt uiid haben dieselbc Krystallform; sind aber von den Kali- und Ammoniaksalzen in der Forin, wie dieses tiberhaupt bei den Natronsalzen der Fall ist, und aucb was den Wassergehalt anbetrifft , verschieden. Dicse Doppelsalze siiid so zusammengesctzt, d a k der Sauerstoff beider 13a- sen zusammengenommen sich zum Sauerstoff der Saure \vie 1 : 3 verhglt, und der Sauerstolf dcr Basen gleich ist. Die Eisenoxydsalze M e n eine griine Farbe. Am SchluL erwzhnte e r der bekannten krystallisirten Mine- ralieu, in welchen Eisenoxyd, Chromoxyd und Thonerde sich als Sauren verhdten , und fiihrte lnehrere Versocbe ail , welclie die Verwandtschaft dieser Substanzen zu deu Hasen beweisen; aus kohlensauren Salzen, z. B. aus dem kohlensauren Natron, wird bei der Rothgliihhitze die Satire dadiirch ausgetrieben.

dieselten Krystalle zerlegt, und in Ic iden nur 9 At. WaJser ge'unden. D i e Borytkrystalle, Lngere &it bis 100' C. erhitzt, lieferten ibm cine Verbinduog r o n 1 At. Bar)' mit 2 At. Wasser; gegliilrt verloren siz noch ein Atom Wasscr; dic Struntiankrji rtallr wurden dabei abcr ganz wasserlrei. P.

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198 2) U e b c r d i e K r y s t a l l f o r m unll d i e Z u s a m m e a s c t z u g d e r

s a u r en s c h w e f e l r .I ur I: n , c h I o r i a u r e n , m a n 6 a n s a ur c II

u n d c h r o m r a u r r n Sa1ze d e r A l k a l i e n .

Natron sowohl als Kali verbinden sich in zwei Ver- Wltnissen mit der Schwefelsaure zu sauren Salzen, und zwar sind diese Salze, als Verbindungen von Schwefel- szurehydrat mit dem neutralen Salze anzusehen. In gut bestimmbaren Krystallen erhalt man das saure schwefel- saure Natron, in welchen die Scbwefelsaure im Hydrat eben so viel betragt, wie die Scliwefelsaure im iieutralen Salz; ferner das saure schwefelsaure Natron, ha 'S++h 'S , in welchem die ScbwefelsBure im Hydrat ein Drittel, und das saure scliwefelsaure Kali, K a S + f as', in welchem die Scliwefelsaure im Hydrat cin Viertel von der Schwe- fels3ure im neutralen Salze betrrgt. Das Ammoniak ver- bindct sicb mit der Schwefelsrure ( W H3 H'S+ 411 s'), SO

wie das Kali mit der Mangansrure (Kal'kn+;#Mn) iiur in einem Verbalhirs zu sauren Salzen, in welcheu das neutrale Salz mit dem Hydrat der Saure verbunden ist, und zwar so, dafs das neutrale Salz drei Ma1 so viel Saure enthalt als das Hydrat. Die sauren chromsaurcn Salze sirid dagegen wirkliche Verbindungen der Chrom- saure mit der Basis; das bekanrite saure chromsaure Kali en thdt bei dersclben Menge Basis zne i Ma1 ein anderes saures Salz, welches man, wenn man dieses saure chrom- saure Salz in Salpetersaure auflijst, aus der concentrirten AuflSsung in Krystallen erhalt, drei Mal, so viel Szure als das neutrale Salz. Das saure selensaure Kali KaSe+GSe hat dieselbe Form wie das entsprechende saure schwe- felsaure Salz. Das saure schwefelsaure Kali hat dieselbe Form wie der Schwefel; geschmolzen bat es eine von dieser durchaus verschiedene Form, welche aber nicht mit der des geschmolzenen Schwefels iibereinstimmt. Das saure inangansaure Kali und saure schmefelsaure Ammo-

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nink liaben dieselbe Fonn, und eiiie Zusammensctzt~ng, welche dieser Form entspriclit.

XXII. Joddarstellung in Schottland.

w h y t e l a w in Scliottland bereitet das Jod auf fol- gende Weise im Groken. Er wendet dazu Kelp ail, welcber an der Westkiiste Irlands durcli Verbrennuiig von Fucus palmatiis gewonuen wir'd. Der Kelp w i d init siedendem Wasser ubergosseo, bis man eine gesst- tigte Liisiiiig erhalten hat. Die geklarte Liisuiig wird er- kalten gelassen, wobei sich vie1 Chlorkaliutn absetzt. So- dann wird sie eingedunstet, und das Kochsalz und koh- leiisaure Natron, welche sich wahrend des Kocbens ab. sclieideii , auf gewiihnliche Weise herausgenommen uiid iiber dein Kesscl abtrapfelu gelassen. Die gebildete Mut- terlauge wird in einen offeneu Bleikessel abgcgosseti, tind nachdein sie in demselbeD erkaltet ist, vorsichtig untl in kleinen Portionen mit uiigefAhr einein Achtel ihres VO- liitns an Schwefelsaure vermischt und 2.1 Stunden lang offeri stehen gelassen. Bei dieser Ziimischuiig gehen Koh- lensaure und SchKefelwasserstoff davon wid gegen das E u d e bekomint das Gemisch den Geruch uach schwelli- ger Saure, welcher indefs spatcrbiu auch aufhiirt; dauu krystallisirt schwefelsaures Natron. Die klare sailre Flus- sigkeit wird in einen bleierueu Destillationsapparat ge- Lhan, dessen Ableituiigsrohr in eine Reihe sogenanirtcr Vorstiifse gelit, ungefihr solcher, als zum Brenneii des Scheidewasscrs angewandt werden. Uer Kessel wird in cineiu Saudbade iingekhr bis +65" C. erhitzt, daiiii Braunstein hiuzugesetzt, das Ableituiigsrohr arigekittet, die Temperalur bis etwa 100" C. erhiiht, init Achtsamkcil, clafs sie uicht biiher steige. Bei dieser Temperatur gcht