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457 Ferner wird voii Keuis (Sitzungsberichte der Wiener Acadernie 1857) angegeben, dais sich im Prager mineralo- gischen Museum ein Stuck mit Miargyrit von Pribram in Btjhmen befande. Zu diesen drei Fundorten komnien nun noch zwei hinzu, welche bislier uiibekannt waren und von welchen die Frei- berger Sainmlung je ein Stuck besitzt. Das erste Stuck ist von Parenos in Mexico, und zeigt den M. auf Mangarispath aufsitzend; seine Etiquette be- weist. dnfs es B r e i th aut bereits 183.1 in die Sammlung einordtiete. Das zweitct Stuck stainmt ebenfalls aus Mexico und zwar von der Grube Santa Maria Real de Catorce bei Potosi; es wurde 1862 von Hrn. A. Litidner, der dort Iaiigcre Zeit Grubendirector war, acquirirt; der M. sitzt hier auf Braunspath, in welclietn Bleiglanz, gelbe Ziiik- bleiide und Eisenkies eingesprengt erscheinen. Endlich wiirde zu den angefiiiirtcn fiinf Localitaten noch Felstjbanya als sechster Fundort des Miargyrits hinzugefugt werden mussell, falls cine gciiauere Aiinlyse eine weseot- lirhe Verschiedenheit in dcr rhemischen Zusammeasetzuiig Lwischen Kenngottit und Miarlyrit niclit ergeben solltr. Freiberg, den 2. Mai 1865. V. Ueber die KrystaZlfonn des dlbits von dem Roc-tourne' und Don Bonhomme in Savoyen td des dIZbits im dZlgemeinen; aon G, Rose. An mehreren Stellen der westlichen Alpen finden sich in einem dolomitischen Kalkstein eingewachsen , Albitkry- stalle, die durch ihre Lagerung wie durch ihre Form gleich inerkwiirdig sind. Sie sind hier schon seit lPngerer Zeit bekannt; Rroch ant heschrieb sie scbon 1807 in seiner

Ueber die Krystallfrom des Albits von dem Roc-tourné und von Bonhomme in Savoyen und des Albits im Allgemeinen

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457

Ferner wird voii K e u i s (Sitzungsberichte der Wiener Acadernie 1857) angegeben, dais sich im Prager mineralo- gischen Museum ein Stuck mit Miargyrit von Pribram in Btjhmen befande.

Zu diesen drei Fundorten komnien nun noch zwei hinzu, welche bislier uiibekannt waren und von welchen die Frei- berger Sainmlung je ein Stuck besitzt.

Das erste Stuck ist von Parenos in Mexico, und zeigt den M. a u f Mangarispath aufsitzend; seine Etiquette be- weist. dnfs es B r e i th a u t bereits 183.1 in die Sammlung einordtiete. Das zweitct Stuck stainmt ebenfalls aus Mexico und zwar von der Grube Santa Maria Real de Catorce bei Potosi; es wurde 1862 von Hrn. A. L i t i d n e r , der dort Iaiigcre Zeit Grubendirector war, acquirirt; der M. sitzt hier auf Braunspath, in welclietn Bleiglanz, gelbe Ziiik- bleiide und Eisenkies eingesprengt erscheinen.

Endlich wiirde zu den angefiiiirtcn fiinf Localitaten noch Felstjbanya als sechster Fundort des Miargyrits hinzugefugt werden mussell, falls cine gciiauere Aiinlyse eine weseot- lirhe Verschiedenheit in dcr rhemischen Zusammeasetzuiig Lwischen Kenngottit und Miarlyrit niclit ergeben solltr.

Freiberg, den 2. Mai 1865.

V. Ueber die KrystaZlfonn des d l b i t s von dem Roc-tourne' und Don Bonhomme in Savoyen

td des dIZbits i m dZlgemeinen; aon G, R o s e .

A n mehreren Stellen der westlichen Alpen finden sich in einem dolomitischen Kalkstein eingewachsen , Albitkry- stalle, die durch ihre Lagerung wie durch ihre Form gleich inerkwiirdig sind. Sie sind hier schon seit lPngerer Zeit bekannt; R r o c h a n t heschrieb sie scbon 1807 in seiner

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damals vie1 Aufsehen machenden Abhaudlung sur les terruins de transition, qui se rencontrent duns la Tarentuise I ) , hielt sie aber den dalnaligeii Kenntnisscn gemafs fiir Feldspath- krystalle. Als solche zeigte er iiiir die Krystalle von Bon- homme am Montblanc noch 1921 bei ineinem damaligen Aufentlialte in Paris. Die Krystnlle sind hier nur klein, zeigeii aber doch den charakteristischen einspringenden Winliel der Spaltungsflacheu P sehr deritlich; sie finden sich in einein sehr dichten L)oloinit eingewachseu, der dem lithographisrheii Kalksteiu von Solenhofen sehr abn- licli ist, wie auch H e s s e n b e r g anfiihrt, der diese Krp- stalle spater beschrieben hat. Beknnuter wurdeu diesc Kry- stallc erst durch die Verhandluiigeii der geologischen Ge- sellschaft von Fnnkreich, die sich 1961 in Saint Jeaa-de- nlaurienne in der Nshe dcs M o d Cmis versnmineltc, wo die Lagerung deci Dolornits worin sie vorkomiucu der Gc- genstanrl eincr bcsonderri Untersuchuog war. Derselbe fin- det sich hier nach dcin Berichte des Hrn. L o r y ’) auf dem rechten Ufer der Arc bei Villarodin, w o er in einer 150 bleter machtigen Schicbt nusteht, auf Quani t gelagert und von Gyps und talkigern Talkschiefer bedeckt ist. Er ist hier wie auch die eingenieiigteii Albitkrystalle, graulich- schwarz, was von eingeniengten kohligen Theileu hcrriihrt, die mit den Albitkrystallcn bei der Aufliisuug des Dolo- inits in Ch1orwasserstoffs;iure zuruckbleibeu und enthalt etwa 30 Proc kolilensaure Magnesia. Bei dem Fort d’Esei1- Eon hat man in ihni anch einige Muschelversteinerungen ge- fiinden, die den Gattungon Lima und Aoicula augehl)reu, untl es wahrscheinlich ioacben, dab dicser Dolomit zur Trias- formation. gehiire. Weiter aufwlrts wird der Dolomit weirs, feinkGrnig, niid der eingeinengte Albit fast wasser- bell, wie bei Bourget, wo er in einer beinalie scnkrechten Schicht austeht ; in den schbiisten und dnrchsichtigsten Krptalleu tindot er sich nber io eineiu freisteheuden Felsen

I ) Journ. der ntinea 1808, V. 23, y . 3 2 1 . 2 ) Bulletin tie la SOP. geol. de Fraacc, T. 18, p . 742.

bei Boorget, dem Roc-tourne, wo die Krystalle eine Breite voii 5 bis 6 Linien erreichen.

Ich lernte den Doloinit VOII dem Roc-lourne erst im vorigen Jahre durrh ein Stiick keiinen. welches Hr. Prof. Rarner aus Paris iiiitgebracht hatte, uiid welches er mir auf meine Bitte freundlichst zur nahren Untersrichuiig i i lwr- gab; spater erhielt ich noch ein anderes Stuck durch Hrn. S i i n a n n in Paris, a n den ich iiiich deshalb gewandt, und von deni iruch Prof. Ri imer dns seinige erhalten hntte rind t l r . Sainann hatte dit: Giite diesen noch einige Dolomitt. voii andereri Fnndorten hinzuziifiigen, ein Stiick von dein schwiinlichgranen Dolomit voii dem Fort d’ Eseillon, und von dem dichten voii Bonhomme, von dem ich schon r i n Lleines Stuck durch Hrti. B r o c h n n t besak, und endlicli auch noch eineo andern braunlichen Dolomit von d’hste in den Pyrenaen, den ihm Hr. U e s c l o i z e a u x fretindlichst fur mich ijbergeben hatte. Letzterer elithalt, nach dem iibersandten Stcick zu urtheilen, nicht so gut ausgebildete Krystalle wie der Dolomit dcs Roc-tournd; aber er ist in- trressant, wcil er zeigt, dafs der Dolomit mit eingewachseneii Albitkrystallen nocli eiiie grijfsere Verbreitung als nur i n deii Alpen hat.

Die Albitkrystalle i n diescin Uolomit sind grBfstenthcils die gewtihnlicben Zwillingskrystalle, dereu Zwillingsebenc die Laiigsflache M ist I ) . Sic sind, wie die Fig. 1 uiid 1 a

I ) 1 ~ 1 1 wwde liier die Pl jchen dcs Albity rnit den Baclistaben Lezeichnen, dercn i c h niich be; der crstuii Berclircibung drs iilbils i i i G ; I b e r t ’ r hnnalcn lW2 bedient habe, die k‘liirl~en clec rlioinbo’idisclien verticalen Pri,nias also wie dort rnit T iind I . die hbslurnpfung der scharlen Sei- ienkantc iiiil .W, die vori lcre acliiclc EudllSclie muit I ’ , dic Iiiuturrn t t n i l

.L iirial y , iiiiil (lie hbstuiupfiiiigrii ili:r scli5vleicn hatiten T ,’ I’ unil 1 I’ mit p und 0 , uiid cbrr~so wt.ii le i c l i die durt gewahlle Stellung

beibelialten, nach welcher die vorilvrc Vl5ehe T und die obere SIUITI-

ptere Kante P / I links, die vordrre F l k h e 1 und die obere scb&-lerc Kame Pj M dagegeo reclits liegen. D e s c l o i z e a u r , der in seineru Hand-

buche d ~ r Mioeralogie eine sorgfiltige Bcscbreibuog cles hlbits u n d eioc

A r vollsiiiiidige Ucbersiclit der lirystallwiukel desselbeo oaclr oeiici.cn wwir ailt . l i riacli deii iiltereo M e s i u n g w giebl , >tell1 dir Krpt;t l lc so,

460

Taf. IV zeigen, durch Vorherrschen dieser Flache tafefartig und an den Enden derselbeu vorzugsweise mit den Fla- chen P und y begranzt; die Flachen des verticalen Prismns sind nrir ganz klein, so dafs in der Regel die Flachen P rind y vom obern und riiitern Ende sich beruhren. Aher wahrend die Flachen P am obern Eride a n der Zwillings- grlinze einen einspringenden Winkel bilden, machcii die FlAchen 9 auf der hinterii Seite an dieser eineu aussprin- genden Winkel; a n dem rintern Ende verhalten sich diese Flachen ganz ehenso, die FlYchen P machen auch hier ei- neu einspritigenden u n d die Fliichen y einen ausspriugen- deli Wiiikel n n d in dcr hlitte der Llugsflzche 11 siclit inilit

eine durch die Fliichen f gebildete rinnenartige Furche von obcn bis unteii heruiiter loufen. Zerbricht man den Kry- s t a l l parallel den P-Fkichen'), so sieht man, ( lab die SpaI- tuugstliichen auf der hinterii Seite jenseits der Langsriniie nuf ill eiue der vordern entgegengesetzte Lnge haben, deiiu wllirend dieselben auf der vordern Seite einen einsprin- genden Winkel bilden, machen sie auf der hintern Seite einen ausspringenden Wiiikel, so dafs die rechte Flgche P des einspringenden Winkels der linkeii Flache des aus- springenden Winkels, und umgekclirt die linke Flache P des eiiispringenden Winkels der recliteii P des anssprii; genden Winkels parallel ist. Die KrystaIGuppe ist also ein Zwillingskrpstall, dessen Individuen durcheinander ge- wachsen siiid, wie diefs bei vielen Zwillingskrystallen der Fall ist, aber bei den Zwillingskrystallen des Albits noch nicht vorgekommen ist ).

dals die stumpfe hanre P / 1 rechrs liegr, und es lrabcn bri ilim die Fl.icllen

die Bezeichnung p g' t in a' n! b? c! 5' 'g, was ich hier anfGlire, da icli im Verlaiif dieser hrbeit auf die Beschrei- bung von D e s c l o i z e a i r x zuriickzukommen vielhch Gelegenheir liaben werde.

I ) Fig. 2 stellr den Krystall von Fig. I an dein obern Ende parallel den P - E'liichen abgebrochen dar.

2 ) Hr. H e s s e n b e r g , der diese Kr!stalle, wenn auch nur die kleineren

P M T l r y o p f z

46 1

Die verticaleii Fliiclien iitll'ser iH sind wie gesagt iiur

v o i i unbedeutender (&he. es linden sich ineistens niir die lliichen I . uiid so hleiii, dal's dicse Flichen der beiden Intlividuen ; I I I der Zwillingsgriinze in i t den Flaclien P uiid y \ o i l dem oberii und unterii Ende in einer Echt. zusammen- treffen, und von einer Kantc zwischen 1 und 1 a n der Zwil- liiizsgriiiizc selten etwns s i r l i t bar ist. Sie fiiideii sich aber uiin sowolil auf der \-orderseite mie auf der Hinterseite. Iliiufig treteii nuch i1ilc.h der Zwilliugsgr~inzrt zu, die FL- c h m T , iind nach arifieii. nls scliinale hbstumpfungsflii- chtnri cler Knntcn znischeii 1 und 1H die Flichen z hinzu, tlorh sind die erstern Fljichrii in tler Zeiclinring fortgelassen. I~ebe ra l l aber erscheinen nufscr den angegebenrn noch die deii sogennnn~en Rhornhoidfliichen des Feldspatlis eiitspre- clieiideii Fliichen p und o . uiid iiainentlich die Fltichen p . Sie finden sich uber deli hiiiterii Flacheii 9. untl liabeu of t pi i i e v e r h ii I t n i Csms Csi fi bed e 11 t en de G r ii Ts e, w ii 1i re ii d di e Flii ~

chcn o uber den vordern Flticheii P vie1 kleiner sind. Ein o

de5 einen Individuuins granzt an das p dcs nndern iiber d t . 1 . voii deli Fliclieii f gebildeten LYngFrinne ; sic sclieincu ta.*t i i i eine Ebeiie zii fallen, clocli ist, wihrcnd die Kante /.wischeii den Flliclieii p niid p an der Zwillingsgr,'riize n i i t

vun Iionltomnir S L lion I r l i l i c r b r r c t i v i v b r n h a t , ( 4 b h a n d l . d S e n k r n b e r g i - w h e n i i : .~ i i rkorschendcn l;t,sell\rli 101 F r n i i t T i i r t 2 \I. IY58, 'rh. 11, >, 163) g i e b r d i e Lagc c l e r F l : ichen g a n z r i c h r i g a n , hiilt aber d ie Kry- ,tal le fiir e i n v V e r b i n d o n g z w e i c r g e w h h n l i c t i e n Zwi l l ingskrystal lc nach Clem Geselz , dafs i l irv Zwillirigrare cine auf der Lingsfliclie M senk-

wrltlr L i n i c . t i i i d d e r e n Zii~~niiii~ii~~.tz~inDDSnjiclle dic Qtierflsche i s t , und cbcnso brwlirr ibt ~ i i r l ~ I l r D t - r r l o i , . e a u x d i e e r w a s gi.iiTsel-eo K r y - \ ra l l c von Modone ( R o c - t o u r n r ) i n SAvoyen (ntanuel de m i n e r d o g i e , p .I20 Fig. 1 4 3 ) U.1 :ibt.r ( I i v ent iprecheni len Flic1,t.n in den beiden angeblii hci) Zwilli i igskl.!~tallrrl i r j v p a r a l l r l e I .age Ibaben, so s i n d rs

ke ine dopprltrn sondrim e i n f a r l i v Z w i l l i n g e . D i v s e Ansic l i t d e ~ . K r y s t a l l e Car,te icl, s o g l e i c h a l s icli >ic c r l ~ i c l l . S p j l e r 51711 ich, d a l s a ~ i c h Q n e n -

< t ~ d t in winer > l i o e r o l i i ~ i r ( 2 . A u f l . ) S 230, narh der Bcsc l i r r ibung

yon HCSSCI I h e r g die>,. . i r i s i c l i t yon den l i r y s t a l l c n aufgeste l l t h a t , ohne

sir jcdorth w c i t e r zn brsrhwiben und nus eigener Ansictit 7.11 kennen.

dal icr dadiiri 11 d i e tolgendcri Bciiicrkungerr nirtit uberfliiasig g e r r ~ a c l i l w e r d v n

462

der der Fllchen o und o a n dicser Grliize, weiin Ietzterc Kante sichtbar wird rille gleiclre Richtung hat, der Winkel den die F1:icben p gegen 1M machen, strimpfer nls der, wel- clien die Flacheo o gegen 112 inachen. indem ersterer l 19°31'') letztere I IS" 41' betr:igt, ein Winkelrinterschied, der so grofs ist, dafs aufser ihrer Lage, die Flache p daran leicht zu erkenneii ist.

Icli habe eine groke Menge dieser Albitkrystalle drirch Aufliisung des 1)olomits erlialteu, stets waren die Krystalle von derselbeii A r t ; stets bilden die Fllchen P ail der Zwil- lingsgriinze einen einspringendcn und die F l~chen y einen ausspringenden Winkel, stets findeii sich iiber diesen die FlHchen p nicht 0. Die Zwillingsebene der Krystalle ist

-

1 ) €11.. D c s c I o i z e l ii x giebt in seiner 3lincralogic den erstcn W i r i k c l zii

120° 11' i i r i c l i i l e i h i i p t die Wirikel der Znnr Wr folgendermaafqen a n :

M : x =g' : U ' =: M : o = g ' : h!=lJ3 41 p : , M = c ! : g ' =1?0 11 o : x = 11: 0' = 152

86" ?I' r : p = a' : ef = 153' 28'

40 p : o =c? : b! = 53 52 iibcr g' n 9, >, >> = I 2 6 8 ,, a'.

Aber diese W i n k e l stirnmen nicht untereinender. Getit man von den W i n k e l n gi : 6? und a' : b t aus, so erh5lt man fur die Kante g' / u' i ibrr b6 wie angegebeo 86" 21'.

Bereclinet w i n den Winkel dierer Kante aus den Kjntcn g' / a ' ~ i ~ i d

g' / c + , so erliilt nraii fur sic den W i n k e l : 85' 5s'. Uerechriet man clen W i n k e l 311s den Kanten a' i bt und a ' / c ? , s o

erhi l t man 88'3'. Bercclinct man die Kantcn dieser Zone ails den Grunddimensionen,

w ie sie D e s c l o i a e a u x in seineni W e r k e angiebt, so fiodet man, dafs die drei ersten Winkel richtig und ou r die drei lctzten iinrirhtig sind; diese erlialten niin die Wer t t i e :

I: p = a' : c 4 = 154" 6' p : M = c ? : , 0 1 = 1 1 9 31 p : o = c!: b? = 126 48.

Darau? sirtlt man, daL der Fehler bei D e s c l o i z e a u x dadurcti entstan- den ist, dars er die drei letztern W i n k e l 311s den drei erstern berech- n e t , aber hier aus Versehen vor 46' die 4 weggelassen, und 126" 8' statt 126'48' geschrieben hat. Ebenso sind nun auclr die W i n k e l in

der Zwillingskante p 1 p = c r / cf zu betichtigen; sie betragen nichr 119' 38' u i e anEegeben, sondern 120' 58'. Aiiffallend ist nur, dafs die M u s u n g dieses W i n t e l s von D e s c l o i t e a u r , die 120'4' ergeben hat, besser mit dern falsdicn als rnit derr l richtigen W i n k e l stirnmt.

. i l \o .-lrts n u r die linhe Lingsll$clie JZ. niclit (lie rcclire: (1i:iiu wiiri!Ii (lie lirystiille init tlit:ser Ehene rcrbuiideii, h o

inijl'stcii dies F1;Iclic~n P riiitiii nusspriiigeiidt,ii, rind tiit. Flii- (.lien ,I/ eiiic,ii e i i i ~ ~ ~ r i i ~ g ~ ~ n ~ l ~ ~ i i \Tinkc1 hiltlen r ~ n d iibcr 9 a rch die F1;icIieii u lindeii, b t as ich iiie beobiiclitet liabe.

Ilidessen -iud (loch ( l i t , in den Uoloiiiiteii eingew;icliut,- n t s i i Z \v i I I i I I g. h ry s ts 11 t! i i i c t i t 5 ci i n in I I i c ti e i n erlc i Art . Z IV e i holclie clrircliciiiander gew;icti>eiie Zwillin~slirystiille verbin- c l r n sirti o f t wiccler rcgeliniilsig zii Uoppelzwillingeii, - 0 dafs (lie Zwilliiigsaxe fiir tlie iieiie Grrippe tlie tler L r i i i p t I i i e l i c pnrallcle Soriiiale xur Hauptii\c uiitl c l i o Zu cairiiiierisetxuii;s~l~i~liicllc. die I,,ing.fliiche M ist. w i c l es die Fig. 3 Tnf. 1 \- angicbt: tlic Zwilliiig~krystallc diesel. Grulipc' atehen also untereiiiaiider in tleinselbeu Verhhltnisse n ie die einfncheu Feldspnthlirjstnllc: in den sogenaiinteii Carls- batler %willingskryslallen, u i i d hnbeii wie diese ilire deut- Iic~listeii Spnltungsfliichen ~ dict P-Flicheii . arif c~ntgegeii(;c- ,+tzteii Seittxi zii liegeri. Hier tritt aber stets der eigeu- rtiiinilichc I:nistantl cin, dais die nnch innt)ii liegendeii Krystalle stcts vie1 s(:hui;iIer 31s die beideii iulsurcn siiitl r i i i d gewtilinlicli iiur nls p i i z scliinnle, of t knrini sichtbnre Illittcheii crscheiiieu od(*r i i i der T h a t auch ganz verschwin- t l t w . I)icsc aukerii Krystnllt: bestjlniiien alleiii tlns Aiiscben J 1 . t Griippc.: untl tliese ha t , wciin die iuneren Krystnlle g a r r i i c h t (la >irid? die Forin, wie sie Fig. 4 Taf. I Y in schiefcr u i i d Fig. 4 a i i i horizoiitaler Projectiou darstellen. Die Gruppe h t e h t iiiin ehenfalls noch aus vier Indiriduen, aher es r i n d iiur die Halften der vit.1. Krystalle, die die vollstaii- dige Gruppc darstellvii. Sie iinterscheitlcn sich i n ihrer. .iiisbildung voii den oiiifnrheii Krystallen, dars hei ihiieii Jie Fliicheii p sehi, g i d s und die Flscheri y gewiiliiilicb I i I J i ' ganz lilein sintf. wodiirch die Krpstallc eiiie rhomboidi .;the Gestalt erhalten, irnd nirdriger rind hreiter nls die eiii- fnchen Zwillinge erscheinen. Die Langsriiine in der Mitte der Langsfliichen fiiidet sich wie bei diesen. Vorn tritt aiich hier noch 7' neben 2 hinzu, was in der Zeichuiing i i i v h t wiedergeqebeii ist. :\oLl,t-rdeiii aber uiiterscheideii sie

4 64

sich von deli einfacheii Zwilliiigen datlurch, daCs sie bald init ihren rechten, bald init ihren linken Seiten verwach- sen sind, was glcich haufig vorkommt. In Fig. 4 Taf. I V siiid die Krystalle niit ihren rechten, i n Fig. 5 mit ihreii linken Seiten verwachsen, wenn inan von der Stellung des einfachen Zwillings in Fig. 1 ausgeht. Die Flache p des einen Individuums liegt also theils zur Rechten, theils zur Linken von dem P dcs niidern. Die boppelzwillinge ver- halten sich demnach vollkoinmen, wie beim Feldspath die Individuen in den Carlsbadcr Zwillingen, die ja auch bald init der rechten, bald init der linken Lhgsfliiche verwach- sen siod, wie diefs W e i r s sclion vor langcr Zeit gezeigt lint. Dic cinfacheii Zwillinge sind aber auch in dieseii l)oppelzwillingeo stets von derselben Art wie die vorhiii beschriebenen; aucli liier sind die einfachen Krystalle stets iuit ihreo linkeu Fldchen verbunden, so dak auch in den Doppelzwilliugen, sie indgen niit ihren rechten oder liiiken Seiteo verwachsen segn, stets die Fliichen P ihren scliarfen Wiukel mit M nacb auswarts gekehrt haben.

Dieselbe Gruppirung init derselben Stellung der Indi- viduen gegeneinander kommt bekanntlich auch bei den auf- gewachsenen Albitkrystallen, z. B. von Schinirn in Tyrol v o r l ) , w o sie schon vor laugerer Zeit von N e u m a n n ganz richtig angegeben ist'), und findet sich auch ebenso bei den eingewachseoeii Krystallen des Oligoklas und La- bradors. Auch hier sind die einfnchen Zwillioge bald mit den rechten und bald mit den linken Langsflacheo ver- wachsen, und die nacli innen lieqendeii Individuen werden oft ganz sclimal, wie diers an einer Griippe von Scbinirn in der Fig. 8 und 9 Taf. IV dargestellt ist, wo zu den Flachen o noch die schiefen Endflachen 5 als schmale Ab- stumpfungsflachen ihrer Kanten untereiiiander hinzugetre-

1 ) Hr. H e s s e n b e r g riilirnt die SchBnheit der Krystalle diuer Art, die oeiierdings zu Nollr in Grnubindten vorgekomrnen rind. ( Abhandl. (1. Senkenbergschen naturforsch. G u . Bd VI, S. 181).

2 ) N. Jahrb. d. Chem. u. Phys. vnn S c h w e i g g e r - S e i d e l von 1831, Bd. 3, S. 4.55.

tell sind. wie diel's gewbhiilich bei diesen aufgewachseneii Krjstalleii der Fall ist: nur sind in allen diesen Fiillen die Krystallc nirht diircheinandcr, sondern nur aneiiiander gr- wa c h se n .

Bei diesen L)oppelzwilliiigeii h a t m m Gelcgenheit norli rine anderc Beobachtung zu macheu, die fur die Krystal- lisation dcs -4lbits uiid vielleicht aiich noch anderer 1 - und I - gliedriger Krystalle von Wichtigkeit ist. Es scheineii hier niimlirh die Flachen P iintl P des ersten iind zweiteii Iiidividuiiins, die eioen einsprin$enden Winke l bilden, (vergl. Fig. 3 'L'af. VI) dann die Fliiclicn 1) und p des dritteir und vierten Individiiums, die eineri iiusspringenden Winke l bil- den, uiid die Llingsfliiche dicses wie des ersten Individuums. vollkommen i n eine Zone zu fallen. Bei den Krystalleii yon dem Roc- tournd, bei welchen die innern lndividuen stets nur als ganz schinale Rliittchen erscheinen, und die Kanten der Zone also eng nebeneinnnder liegen, kann man den Parallelismiis derseben sehr gut beobachteii. Dasselbe sicht inaii nuch hliufig bei deii aafgewachsenen Krystalleii von Schinirn, wo die tirystalle noch glanzender sind, so dafs der Parallelismus noch drirch Messungen init dem Re- Uexionsgoniometer bestatigt werden kann. 1st aber diesel, Parallelismus scharf, so folgt daraus, dafs die ebenen Winkel auf der lJangsfliiche I, welche die Kanten mit P und I einerseits rind mit z iind T andererseits bilden, durchaus gleich sind. Berechnet man diese Winke l nach den Grund- dimensionen wie sie D e s c l o i z e a u x in seinem W e r k e au- gegeben bat, so' findet man, daf.. diefs nicht vollkommerr der Fall ist, indem hieriiach der erste M'inkel 1 1 6 O 26', der letzte Winke l 115" 5.3 betraigt, was eineii Uuterschied voii

3 1 ' macht, um welchen vielleicht, wenn sich jener Paralle- lismus bestatigte, die W i n k e l des Albits, wie sie D e s c l o i- z e a u x angiebt zu bericbtigen waren. Beim Feldspath f i r i -

det bekanntlich die Gleichheit dieser W i n k e l nicht statt, \vie diefs K u p f f e r nachgewiesen hat. Der Unterschied i s t hier sogar sehr betriichtlich. iind betragt fast 2". W i e in

-

Poggenilorll', .\nnnl. R d . C X X \ 30

466

der angegeheiieii Richtung tiiidet beiin Albit auch noch in anderen Rirhtungen eine ahnliche merkwurdige Symmetrie, oder wenigstens eine Annsherung zur Synimetrie statt. Diets ist in der Zone P, M und in der Zone T, I, M der Fall, auf welche beide schon N e u m a n n , dem wir so grijnd- liche Untersuchungen uber die Krystallisation des Alhits verdanken I), aufmerksain gemacht hat. In der ersten Zone sind die Flaclien e und R, die den Flichen des basischeii Prisinas entsprechen, fast rechtwinklig gegeneinander ge- neigt, tinter 90° 3,5’ nach N eumnnn bei der Messung des Krystalls No. 4, uiiter YOo 4’ nach D e s c l o i z e a u x ; die Fla- cben P und M bildeii auf diese Weise fast genaii ein rhom- bisches Prisma, dessen stumpfere und schlrfere Kanten von den Fliichen e und n gerade ahgestumpft werden. Ebenso bil- den die Flichen TI nuch fast ein rhombisches Prislna des- sen scharfe Kanten yon den Fllchen bi gerade abgestumpft werden. Nach den Angnben von D e s c I o i z e a u x betragt

die Neigung von T : 1 = 120° 47‘ U I1 )I M : I = 119 4 0 Y 1) m : T= 119 33

zwischen den letztern Wiukeln fiiidet also nur ein Unter- schied von 7’ statt. Nach den Messungen, die ich in der ersten Beschreibung des Albits gegeben habe z ) , wtirden diese Winkel mehr von einander ahweichen, denu hier- nach betriigt

die Neigung von T : I = 122O 15 I) N Y I : I = 119 52 Y u JJ M : T= 117 53 s,

docb scbeint diese grofse Abweichung allerdings nicht die

1) Abh. d. K . Akrd. d. Wiss . zu Berlin yon 1830, S. 189. 2 ) Ann. d. Phpik Ton G i l b e r t 1823, Bd. 73, SI. 2. 3) Wjhrend die iibrigen Winkel, r o o dcnen ich bri dcr Berecbnung drr

Albitr ausgegangen bin, wenig oder gar nicht rbweichen, wie rus dcr folgenden Zusammenrtellung zu sehen ist:

nrch G. Rose. nrch D r s c l o i z e a u x . P : I = 110°51’ l l O o 50’ P : M = 86 24 86 24 P : 0 = 122 23 122 13.

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gesetzmafsige zu seyn , uiid clavon henur[ihren, dafs die Flache T i n ihrer Stellung grolseu Schwankungen unter- worfen ist, ,vie N e u i n a n o sowolil als D e s c l o i z e a u x arisdrlicklich anfiihrcn. Arich giebt letzterer an, dafs nnch einem Mittel ai ls vielen Mcssirngen, die sowolil er als $1 a r i g n a c n i i t Krystalleri voin Gotthardt angestellt habe, die Neigung von T gegeii 1 121" 43' betrage I ) , die dein von mir angegebeiien Winke l schori nhher kommt. Aus einer Heobachtung R e u m a n n ' s ? ) , iiach welcher er an eineui schiinen Zwillingskrystall i n dein Berliner mineralogischen Museuin von Miask (d. h. Kiriibinsk) iin Urn1 gefunden habe. dals die Flachen T des eiiieii und 1 des aiidern Kry- stalls des Zwillings in einem Niveau l igeii , kijnnte inaii veranlafst seyn, aiizuiiehmen, dafs in der Lage von T rind 1 gegen M gar kein Unterschied s ta t t fhde . Wiewobl nun N e u m a n n nach diesein einzelnen Falle sich nicht fur be- rechtigt halt, auf die Uebereinstiminung jencr Winke l zu schlielsen, iridein e r sich drirch seine Messungen 811 dew Albit uberzeugt hahe, welche Schwankungen bei deli Krystallcn vorkoinmen, so knnn auch in der That der an- gegebene Fall jene Gleichheit niclit beweisen, da die Flli- chen 1 und T jenes Krystalls, der sich 'iioch i n dein Ber- liner Mriseum befindet, doch nicht glatt Senug s ind , uiii

sich von dein vollkoininiien Parallelisinus beider Flkichen zu uberzeugen. Liifst inan die Flachen T und 1 spiegeln, so kann i~iaii einen Unterschied in der Lage der Flacheii allerdings nicht wahrnehnien, aber die Bilder die inan durch Retlexion erhtilt, haben keine scharfeii Umrisse, die Flache I ist zart vertical gestreift. rind die Fhche T stellenweke parallel der Kante mit P: es kbnnen demnach bei diesem Krystalle kleine Unterschiede in der Lage der Flzcbeii wohl stattiinden, ohne dafs man sie sehen kann. Einen solchen geringen Unterschied in deli Neigungen der Fla- chen T und 1 beweieen andere Krystalle ron Schmirn in Tyrol i n i t nocb glatteren rind gl#nzenderen Seitenflachen

1 ) Manuel de mineraloKic p 31s 2 ) A . a 0 i. 223.

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als sie jener von Neiimanii erwahnte Krystall hat, die ich der Gute des Hrn. Prof. v. K o b c l l vcrdanke. Ich habe von einigcn clieser Krystnlle Zeichnungen in horizou- taler Projectiou gegeben; iiiari sieht bei dein Krystalle Fig. 6 Taf. IV bei a ganz bcstimint einen kleiiien ausspringeuden Winkel zwischen I dcs cintm rind T des andwii Krystalls, bei dern Krystalle-Fig. 7 Taf. I V an den Stellen a eiiien ausspringendcn und bei e einen eiuspringenden Winkel ' ); bei dem Krystnlle Fig. H Taf. IV sieht man auch, dafs dic F1,ichen T des eiuen und 1 des aiidern niclit viillig geiiau parallel sind. Eiu kleiner Untcrschied in dcr 1Yeigiiug von T iind I gegen M sclirint beiin Albite dorchnus stnttzutin- deo. Ob innn nun bei den Winkeln, wie sic Dcsc lo i - z e a u x in der Zone T1M aiigiebt, wird steheu bleiben kdnnen, ob ferner die Winkel e urid n in der Zone P M rechtwinklig gcgeiieinander geneigt siiid, wie Neuma n n cs fur sehr wnhrschcinlich k i l t und ob die v6llige Ueberein- stirnmung in den Keigiingrn der Kanten P M und zM zu den Kanten ZM rind T M wirklich stnttfindet, miissen wei- tere Untersuchungen lehren.

Scliliefslich will ich noch anfubren, dafs man bei den Krystallen von der Roc - tournd 8fter Gelegenheit hat, die Spaltbarkeit parallel dcn Fliichen p ( b t I ) e s c l o i z e a u x ) wahrzriuehmen : die schon friilier 13 r e i t h a u p t heim Albit angegeben hat2). Sie giebt der parallel der F l~c l ie T an Vollkommenheit weuig nach, und ist ebenso wie bei den Albiten des Roc-tourn6 bei den Albiten aller iibrigen Fundorte zu bemerken, was ich him iiur anfiihre, da die Spaltbarkeit drs Albits nnch dieser Richtuiig in rnehreren Handbuchern der Mineralogie nicht angt-geben wird.

I ) Nach rorliufigcn RIessungen fand icli dieirn Winkel bei diesro Kry- Kach den Angaben vnn Descloizeaux wtirde diewr stallen li9O39.

Winkel 179' 53' betragen. 2) Pogg. Anoalen, 1826, Rd. 8, S Y2.