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Mulder, iib. die Leucinsalpetetsiiure. 57 IL 0,05i Gr. gaben 0,866 trockne Harnsiiure ond 0,185 Wasser. 111. 1,021 Gr. gaben 0,841 trockne Rarnsiore und 0,180 Wasser. AuC i00 Ih. Harnsiiure betrrgen diese Mengen Wasser I. 21,81, 11. 21,36 und 111. 21,40; 4 Proportionen Wasser aber wiirden 2i,.t98 betragen ; die Krystalle entsprecheu demnach der Formel: ond enthalten 82,51 p. C. Plarnsiiure und 17,49 1). C. Wasser. Nicht aber diese grossen Brystalle allein sind ein Hydrat der HarnsLure, sondern alle EfnrnsiCure, welche man am verdiinritcn kalten Liisungen durch SIuren niederschliigt, ist dieselbe Vcrbin- dung; je kleiner aber die Krystalle sind, deslo leichter geben sie schon bci der gewohnlichen Temperatur einen Tbeil ihres Wassers sb, und daher kommt es, dass man das Hydrat SO langc verkannt hat. Eben so \vie die grossen braun gefiirbten Krystalle ihre Durchscheinenheit beim Abgeben ihres Krystallrvassers verlie- ren und ein vermittertes Awehen bekommen, ist tliess auch bci den rnikroskopischen Krystallen tler rut' gewijhnlichem Wegc erhaltenen reinen Ifarnsaure der Fall, man kann aber bei ihnen diesc Vetindernng ihrer Textur nur unler dem iMikroskope ge- wahren ; wahrend die dunnen quadratischen Bldttchen des Hy- drirls masserhell, dorchsichtig und glatt sind , haben sic nach dem Trocknen eioe rauhe Oberflache bekommcn und bestehen nun wahrscheinlich aus einem HauI'werke kfeherer, unvollkom- men ausgebildeter Krystalle der wasserfreicn SSure. Auch beim Kochen mit Wasser erleid'en die Krystalle des PIydrats der Harnsiiure dieselben Veriioderungen , und unter gewissen Um- stiinden geben auch die grossen Krystalle bei der gewihlichen Temperatur ihr Wasser ab, wenn sie z. B. von der Bonne be- scbieneii rverden oder unter einer Glocke mit Schwefelsiiure. i5 + 4 ~ q (ijr = c,~N,H,o,), 1x. Ueber die Lezccinsal~etersiiure. Von 6. J. MULDER. Das Lcucin verbindet sich nach B r a c o n n o t mit der Sal- petersiiure und giebt damit eiiie neue Siiure, welche sich mit

Ueber die Leucinsalpetersäure

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Mulder, iib. die Leucinsalpetetsiiure. 57

IL 0,05i Gr. gaben 0,866 trockne Harnsiiure ond 0,185 Wasser.

111. 1,021 Gr. gaben 0,841 trockne Rarnsiore und 0,180 Wasser.

AuC i00 I h . Harnsiiure betrrgen diese Mengen Wasser I. 21,81, 11. 21,36 und 111. 21,40; 4 Proportionen Wasser aber wiirden 2i,.t98 betragen ; die Krystalle entsprecheu demnach der Formel:

ond enthalten 82,51 p. C. Plarnsiiure und 17,49 1). C. Wasser. Nicht aber diese grossen Brystalle allein sind ein Hydrat der

HarnsLure, sondern alle EfnrnsiCure, welche man am verdiinritcn kalten Liisungen durch SIuren niederschliigt, ist dieselbe Vcrbin- dung; je kleiner aber die Krystalle sind, deslo leichter geben sie schon bci der gewohnlichen Temperatur einen Tbeil ihres Wassers sb, und daher kommt es, dass man das Hydrat SO langc verkannt hat.

Eben so \vie die grossen braun gefiirbten Krystalle ih re Durchscheinenheit beim Abgeben ihres Krystallrvassers verlie- ren und ein vermittertes Awehen bekommen, ist tliess auch bci den rnikroskopischen Krystallen tler rut' gewijhnlichem Wegc erhaltenen reinen Ifarnsaure der Fall, man kann aber bei ihnen diesc Vetindernng ihrer Textur nur unler dem iMikroskope ge- wahren ; wahrend die dunnen quadratischen Bldttchen des Hy- drirls masserhell, dorchsichtig und glatt sind , haben sic nach dem Trocknen eioe rauhe Oberflache bekommcn und bestehen nun wahrscheinlich aus einem HauI'werke kfeherer, unvollkom- men ausgebildeter Krystalle der wasserfreicn SSure. Auch beim Kochen mit Wasser erleid'en die Krystalle des PIydrats der Harnsiiure dieselben Veriioderungen , und unter gewissen Um- stiinden geben auch die grossen Krystalle bei der gewihlichen Temperatur ihr Wasser ab, wenn sie z. B. von der Bonne be- scbieneii rverden oder unter einer Glocke mit Schwefelsiiure.

i5 + 4 ~ q (ijr = c,~N,H,o,),

1x. Ueber d i e L e z c c i n s a l ~ e t e r s i i u r e .

V o n 6. J. M U L D E R .

Das Lcucin verbindet sich nach B r a c o n n o t mit der Sal- petersiiure und giebt damit eiiie neue Siiure, welche sich mit

5 8 81 ul a e r , ub. die Leucinsalpetersiiure.

den Basen verbinden kann Bringt man Leucin bei der gewiihn- lichen Temperatur mit Salpetersaure, ohne dass letztere im Ue- berschusse ist, zusarnmen , so lijst sich das Lencin ohne Gas- entwickelung EU einer dicken durchsichtigen Flissigkeit auf nnd bald drrrauf erstarrt die Leucinsalpetersiiure zu krystallini- schen Kornern, die nach dem Auflijsen i n Wasser und Abdam- pfen bei gelinder Wiirme nadelformige Krystalle liefern. Bei hiiherer Tcmperstur entwickelt sich Gas nnd das ganze Leucin kann zerstiirt und ohne Ruckstand i n gasl'ijrmige Producte ver- wandelt werden. W a s nacb der unvollstindigen Zersebong von fester Substanc iihrig blcibt , ist noch Leucinsalpetersiiure.

Da sich keine anderen Producte bilden und sich kein Gas bei dcr Bildung der neuen Verbindung entwickelt, so muss die Leucinsalpetersfiure aus Leucin und Salpeter plus einer gros- seren oder geringeren Menge Wasser bestehen. Die Analyse gab Polgende Resultate. 0,173 Leucinsalpetersiiure, fiber Schwe- felsfiure getrocknet, lieperten 0,238 Koblensilure und 0,107 Wasser.

Gef. At. Ber. Kohlenstoff 38,03 12 = 917,22 37,69 Wasserstoff 6,87 26 162,23 6,61 Stickstoff 4 354,08 1$,70 Sauerstoff 10 1000,OO 41,OO

2433,53. Diess giebt Ci, HZ4 N, 0, + 3 $- k, oder 1 At. Leucin,

I At. Salpelersfiure und 1 At. Wasser. 0,163 Leucinsalpetersiiure wurden in Barytwasser auPge-

liist, der iiberschussige Baryt durch Kohlensiiure enlfernt und der aufgeloste kohlensaure Baryt durch Siedcn und A bfiltriren. SchwePelsaure, in die Fliissigkeit eingetriiyfeelt, gab 0,102 schwe- felsauren Baryt. Hieraus ergiebt sich das Atomgewicht der Ireucinsalpetersiiure 1 2328.

Aut' 100 Leucinsnlpetersiiure ha(. man 62,6 schwefelsauren nard, in welchem 41,01 Baryt, die nach den Versuche 6,2 Sauerstoff oder ,y5 van 41,OO enthalten.