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117 Ueber die Liislichlteitsverh~lt~~isse von einigen , bei der quantitativen Analyse als Bestimmungsformen ek. dienenden Nieder$chliigen ; voii R. Fresenius *). 1. Loslichkeit des Kulilinll,lutinchlor~~s in Alkohol. a) Bei Abwesenheil 'von freier Salzsaure. a. Ueberschiissiycs, vollig rcines, frisch gefalltes Kaliuniplatin- chlorid, wurde rnit Alkohol von 97,s yC. sechs 'rage lang linter haufipetii Unischiittcln in einer versclilossencn Flasche bei 15 - 20° C. digerirt. - 72,5 Grni. des viillig farb- Ioson Filtrats hinterlicfsen, in eincr Plalitiscliale verdarnpft, 0,0060 Gi~xt. bei ZOOo getrockneten Ruckstnnd. St nacli erfordert 1 Thcil I~~~liutnplatit~clilori~ ziir Liisung 12083 Theile. 8. Derselhe Versuch wurde tnit Weirigeist voil 76 pC. gc- macht. Das Filtrat war so gut wie nicht gefirbt. Boim Ahdampfen schwarzte es sich ein weiiig, daber tler Ruck- stand als Platin bestitnmt wurde. 75,5 Grm. gaben 0,0080 Grm. Plalin, entsprechentl 0,020 Grni. Doppelsalz. Dent- nach liist sich 1 Theil desselben in 3775 Theilen Spiritus von '76 Gewichtsprocenten. Derselbe Versuch wiirde rnit Weingcist von 55 pC. ange- stellt. Das Piltrat war siclitbar gelblich. 63,2 Grin. hin- terliefsen 0,0242 Grin. Platin , etitsprechenrl 0,060 Grm. Doppelsalz. Deinnach 16st sich 1 Theil Lialiuniplatincblori~l in 1053 Tlieilen Wringeist von 55 pC. y. *) Aus dtn annlytischen Belegen in nAnleitung ZUI' qunntitativen chemi- Braurwchweig bei Vie- when Analyse yon Prof. R. Fresenius. weg 1846,u

Ueber die Löslichkeitsverhältnisse von einigen, bei der quantitativen Analyse als Bestimmungsformen etc. dienenden Niederschlägen

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Ueber die Liislichlteitsverh~lt~~isse von einigen , bei der quantitativen Analyse als Bestimmungsformen ek.

dienenden Nieder$chliigen ; voii R. Fresenius *).

1. Loslichkeit des Kulilinll,lutinchlor~~s in Alkohol.

a) Bei Abwesenheil 'von freier Salzsaure. a. Ueberschiissiycs, vollig rcines, frisch gefalltes Kaliuniplatin-

chlorid, wurde rnit Alkohol von 97,s yC. sechs 'rage lang linter haufipetii Unischiittcln in einer versclilossencn Flasche bei 15 - 20° C. digerirt. - 72,5 Grni. des viillig farb- Ioson Filtrats hinterlicfsen, in eincr Plalitiscliale verdarnpft, 0,0060 Gi~xt. bei ZOOo getrockneten Ruckstnnd. St nacli erfordert 1 Thcil I~~~liutnplatit~cli lori~ ziir Liisung 12083 Theile.

8. Derselhe Versuch wurde tnit Weirigeist voil 76 pC. gc- macht. Das Filtrat war so gut wie nicht gefirbt. Boim Ahdampfen schwarzte es sich ein weiiig, daber tler Ruck- stand als Platin bestitnmt wurde. 75,5 Grm. gaben 0,0080 Grm. Plalin, entsprechentl 0,020 Grni. Doppelsalz. Dent- nach liist sich 1 Theil desselben in 3775 Theilen Spiritus von '76 Gewichtsprocenten. Derselbe Versuch wiirde rnit Weingcist von 55 pC. ange- stellt. Das Piltrat war siclitbar gelblich. 63,2 Grin. hin- terliefsen 0,0242 Grin. Platin , etitsprechenrl 0,060 Grm. Doppelsalz. Deinnach 16st sich 1 Theil Lialiuniplatincblori~l in 1053 Tlieilen Wringeist von 55 pC.

y.

*) Aus dtn annlytischen Belegen in nAnleitung ZUI' qunntitativen chemi- Braurwchweig bei Vie- when Analyse yon Prof. R. Fresenius .

w e g 1846,u

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i 18 Fres en i u s , iiber die Loslichkeitsverhiil~nisse

b) Bei Anwesenheit von freier Mmaure. - Friscli ge- filltes Kaliurnplalinchloritl wurde mit Spiritus von 76 pC., deni etwas Salzsaure zugesetzt war, kall digerirt. 67 Grm. Losung (dieselbe war gelblich gefarht) hinterlieken 0,0146 Grrn. Platin, welche entsprechen 0,0365 Grni. ICaliuinplatinchlorid. Deniiiach loste sich i Tlieil des Doppelsalzes in 1835 Theilen des salz- slurelialtigen Weingeistes.

2. L6slichkeit des Ammoniziap2atinchlor~ds an Alkohol.

a’) Bei Abweseniieit freier Siibsaure. a. Ueberschussiges, viillig reines, friscli gefalltes Ammoniuni-

platinchlorid, wurde wit Alkohol von 97,5 pC. sechs Tagc lang unler hauGgem Urnschutteln in einer versclilosseneii Flasche bei 15 - 20° digerirt.

74,3 Grm. des vollig farblosen Filtrats hinlerlieken , in einer Platinschale verdarnpft, nach deni Gluhen 0,0012 Grin. Platin, entsprechend 0,0028 Grrn. Doppelsalz. 1 Theil desselben erfordert sonach 26535 Theile Alkoliol voii obiger Starke.

p. Derselbe Versuch wurde niit Weingeist von 76 pC. ge- macht. Das Filtrat zeigle eine sichlbare gelbliclie Farbung.

81,75 Grm. hinlerliefsen 0,0257 Grm. Platin, enlspre- chend 0,0584 Grm. Doppelsalz. Also liist sich 1 Theil Platinsalmiak in 1406 Tlieileii Weingeist yon 7G pC.

y. Derselbe Versuch wurde rnit Weiiipeist von 55 pC. ange- stellt. Die Liisung war deutlich gelb. Sie schwarzte sich beini Abdarnpfeii , uiid 56,5 Grrn. derselhen hinterlieken 0,03CA Grrn. Platin , entsprechend 0,08272 Grin. Doppel- salz, demnach erfordert 1 Theil 665 Theile.

b j Bei Anwesenheit von Sabsiiure. - Der in beschrie- bene Versuch wurde mit der Ablnderuiig wiederholt , dafs inan dem Weingeist erst etwas Salzsaure zufugte. 76,5 Grrn. hin- terliefsen 0,0501 Grin. Platin = 0,1139 Grrn. Platinsalrniak.

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von ' &rayen Niederschligen. 119

Demnach hatter 672 Theile des angesluerten Weingeistes 1 Thl. Platinshiak geliist.

3. Loslichkeid des kohlensauren Baryts in Wasser.

a) In kaltem. - VdlIig reinqr, frisch gefillter, kohleiisaurer Baryt fiinf Tage unter haufigem Umschutteln rnit Wasser von 16 - 20° C. digerirt, lieferte ein Filtrat, welches von Schwe- felsiiure sogleich, von Ammoniak erst nach langem Stehen ge- triibt wurde. 84,82 Grrn. Losung hinterliefsen 0,0060 Grrn. kohlensauren Baryt. Demnach lost sich 1 Theil desselben in 14137 Theilen Wasser.

b) In heifsem. - Derselbe kohlensaure Baryt zehn Minnten lang mit reinern destillirtem Wasser gekocht, lieferte ein Filtrat, welches dieselben Reactionen zeigte, wic das ltalt bereitete und beitn Erkalten vollkoiniiien klar blieb. 84,82 Grin. der heirsen Liisung hinterliefsen beim Abdampfen 0,0055 Grin. Demnach liist sich 1 Theil kohlensaurer Baryt in 15421 Theilen sieden- den Wassers.

c] In Ammoniak m d kohlensaures Ammoniah haltendem. - Eine Auflosung von chemisch reinern Clrlorbarium wurde mit Ammoniak und kohlensaurem Anrtnoniak im Ueberschuk versetzt , gelinde erwarmt und zwolf Slunden stehen gelassen. Die abfiltrirte Losung hlieb mit Schwefelsaure vollkommen klar, nach sehr langem Stehen schied sich ein kaum sichtbarer Nie- derschlag ab. 84,82 Grin. dersclben liinterlieben , iir einer kleinen Platinschale abgedanrpft und gelinde gegliiht, 0,0006 Griir.

Demnach hatten 141000 Theile Fliissigkeit 1 Theil SHIZ gelost. Gleiche Resultate (in Bezug auf die Rcaction init Schwefel-

siiure) wurden erhalten, als der Losung vor der Fallwig Salmialc zugesetzt wurda.

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120 Fres enius, iiber die L~slichk~isoerh~lttlivse .

4. Liislichkeit des Kiese@uorbarizrPns in Wasser. a) In reinem.

Q. Frisch gefalltes , vollstindig ausgewasclienes Kieselfluor- barium wurde mit Wasser nnter hiiu6gem Umschiitteln vier Tage hindurch kalt digwirt. Das Filtrat gab rnit ver- dunnter Schwefelsaure sogleich , mit Gypslosung nach ein bis zwei Secunden sehr sichtbare Triibungen, und nach einigem Stehen Niederschlage. 84,82 Grin. desselben hin- terliefsen 0,0223 Grm. scharf getrockneten Ruckstand, also erforderte 1 Theil Salz 3802 Theile Wasser.

@. Frisch gefalltes Kieselfluorbarium , von anderer Bereitung, wurde mit Wasser zum Kochen erhitzt und die Losung erkalten gelassen (wobei sich gelost gewesenes Salz aus- schied). Die mit dem ungelosten Salze alsdann noch lange kalt in Beruhrung gelassene Flussigkeit zeigtc zu Gyps- solution dasselbe Verhalten, wie die in a) genannte. 84,82 Grm. hinterliefsen 0,0250 Grm. Demnach erforderte 1 TIiI.

Salz 3392 Theile Wasser. b] In Salzsaure enthaltendena.

a. Frisch gefiilltes, reines Kieselfluorbarium, wwde mit Was- ser, welches init Salzsaure angesariert war, drei Wochen larig unter hiiufigern Utiischiitteln kalt digerirt. Das Filtrat gab init Schwefelslure einen ziemlicli starken Niederschlag. 84,82 Grm. hinterlieken 0,1 155 Grm. scharf getrockneten Ruckstand. Rechnet man denselben als Kieselfluorbarium, so kominen aiif 1 Theil 733 Theile Fliissigkeit.

8. Frisch gefalltes, reines Kieselfluorbarium, wurde init Was- ser , welches ganz wenig Salzsaure enthielt , zuin Kochen erhitzt. Auf 12O C. erkaltet, hinterliefsen 84,82 Grm. des Filtrats 0,1322 Grm. Ruckstand. Verhiiltnifs wie 1 : 640.

NB. Die LBsung in Salzsaure erfolgt nicht ohne Zerselzung, wenigstens enthielt der Riickstand, auch nach dem Gluhen, ziemlich vie1 Cblorbarium.

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am &&en Niederscklagen. 121

5. L4slichkeit des schwefelsauren Strmtiaics it4 Wusser.

a) In reinem. a. Yon 1 4 O .

84,82 Grm., durch viertagige Digestion von frisch nieder- geschlagenem schwefelsaurem Strontian mit Wasser , bei gewohnlicher Temperatur bereitete Losung , hinterliefsen 0,0123 Grin. schwefelsauren Strontian, also lost sich 1 Theil' in 6895 Theilen Wasser.

84,82 Grrn. durch nielirstiindiges Kochen von frisch ge- falltem schwefelsaurem Strontian mit Wasser bereitete Losung, hinterliefsen 0,0088 Grrn., also liist sich i Theil in 9638 Theilen Wasser von 1009

\

6. Von 100°.

b) In Salzsaecre und Schwefelsaure enthaltetadem. a. 84,82 Grm. durch dreitagige Digestion bereitete Liisung,

hinterlieten 0,0077 Grrn. schwefelsauren Strontian. 6. 42,41 Grm. durch viertagige Digestion bereitete Losung,

0,0036 Grm. y. Reiner kohlensaurer Strontian wurde in uberschussiger

SalzsPure geliist, die Losung mit uberschiissiger Schwefel- siiure gefallt und vierzehn Tage in der Kalte stehcn ge- lassen. 84,42 Grm. des Filtrats hinterliefsen 0,0066 Grm.

Nach a) bedarf 1 Theil SrO, SO, 11016 Theile. @) ,, i n n ,, 11780 n

n y ) ,, 1 n n n 12791 ,, Mittel 11862 ,,

6. Loslichkel des kohlensauren Slrontiuns in Wasser.

a) In reinem. - Frisch gefallter, viillig ausgewaschener, kohlensaurer Strontian , wurde niit destillirtein Wasser unter

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123 F r e s e n i u s , iiber die Liislichke~tsveriiiil~t~~se

hiiuligeoi Umschutteln einige Tage lang kalt digerirt. 84,82 Gri~i. Liisung hinterliefsen , abgerlampft , 0,0047 Grni. gegliiliten Riickstand. 1 Theil erforderl somil 16045 Tlieile Wasxr zur Liisung.

b) In Ammoniak und kohbisaures Amnwniak 4albendetn. Eine andere Portion des in a) genannten kohlensamen Stron- tians wurde vier Wocheri lang init der bezeichneten Fliissigkeit digerirt. 84,82 Grin. hinterlieben 0,0015 Grm. kohlensauren Strontian, also erfordert 1 Theil 56545 Theile.

Fallt man Clilorslronliumlosiing rnit kolilensaureni Ammoniak und Ammoniak, so wird das Fillrat, nach Zusatz von Alkohol, durch Schwefelsaure nicht gelrubt.

7. Loslichkeit des kohlensaurera Kalks in Wasser.

a) In kochendem. - Frisch gefallter , kohlensarirer Kalk, wurde mit destillirtem Wasser langere Zeit gekocht. 42,41 Grin. Losung hinterliefsen, beim Abdarnpfen und schwachen Gliihen des Ruckstandes, 0,0048 kohlensauren Kalk, also erfordert 1 Tlieil desselben 8834 Theile siedenden Wassers.

b) In kaltena. - Eine wie in a) he i t bereitete Losung, wurtle vier Wochen unter haufigem Umschiitteln mit dem unge- lost gebliebenen Niederschlag kalt digerirt. 8482 Grm. Filtrat hinterliefsen 0,0060 Grm. kohlensauren Kalk , 1 Theil erfordert deninach 10601 Theile.

c) h Airamoniak und kohleiisarres Arnmoniak enthaltendern. - Reine Chlorcalciumlijsung wurde init kohlenswrein Aininoniak und Ammoniak geQllt, 24 Stiuiilen stehen gelassen, dann fillrirt. 84,62 Grm. hinterliefsen 0,0013 Grm. kohlensauren Kalk , also erfordert 1 Theil 65246 Theile.

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m o n einigen Niederschliigen. i23

8. Ldrlichkdt der reinera Magraesia h a Wasserff).

a) In kaltm. - Viillig reine, wohl lrrystallisirle schwefel- saure Magnesia, wurde in Wasser gelost , die Losung rnit koh- lensaurem nnd kaiistischein Amrnonialr gefdlt , der Niederschlag aufs Vollstandigste ausgesiifst (er enthielt trotzdem noch eine entdeckbare Spur Schwefelsaure), in reiner Salpetersaure init Ver- meidung eines Saureiiberschusses gelbst, neuerdings init kohlen- saurem und reinein Ammoniak gefallt und der Niederschlng wie- derum aufs Vollstiintligste ausgewaschen. Die so pewonnene, viillig reine basiscli kolileiisaiirc Magnesia, wurde in einern Pla- tintiegel bis zu viillig constant blcibendem Gewicht gegliiht, dann mit destillirtem Wasser , welches beim Abclarnpfen keine Spur fixen Riickstand liefs, auch von Chlor vollkorrimen frei war; unter hiiufigem Umscliiittcln 24 Stunden kalt digerirt. a. 84,82 Grm. gaben, vorsichtig in einer I’lalinschale abge-

danrpft , gegluhten Ruckstand 0,0015; dernnach erfordert 1 Theil reine Magnesia . . . . . . : . 56546 Theile kaltes Wasser.

Nachdem die Magnesia noch weitere 48 Stiinden pit dem Wasser digerirt wortlen war, lieferten :

8. 84,82 Grm. 0,0016, demnach erfordert 2 Theil 53012 y. 84,82 Grm. 40015 . . . . . . . . . . 56546

also im Mittel 55368.

Die kalt bereilele Magnesialosung reagirt sctiwach, sber deutlich alkalisch, ilrn deutliclisten ist die Keaction sichtbar, \Venn man sehr sctiwach yeriithete Lackitiusliiictur dainit vermischt, iibrigens liifst sie sich such an schwach gero- thelem Lackinuspapier, sowie an Curcuma- und Georginen-

*) Die aul‘serordentlich ebweichenileri Resultate, welche fruber erhalten worden sind, riihreo siclicr nur daher, dafs zit den Versuchen eine r.icht vollig reine Magnesia verwendet wurde.

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124 Fr e s en iu s, iiber die LBslichkektsverhiiltt~isse

papier recht gut wahrnehmen, soferne man die Papiere nur einige Zeit rnit der Losung in Beruhrung lafsst.

Von kohlensauren Alkalien wirrl die Losung wedcr so, noch beim Kochon getrubt.

Mit phosphorsaureni Nalron bleibt sie ebenfalls klar, setzt man aber Amnioiriak zu, so trubt sie sich nach kur- zem Schutteln und es scheidet sich nach einigem Stehen ein deutlicher Niederschlag von basisch - phosphorsaurer Ammoniakmagnesia ab.

b) In heifsem. - Kocht man reine Magnesia mit Wasser, so erhalt man eine Losung, welche sich in jeder Beziehung \vie eine kalt bereitete verhalt. Beim Erlialten Irubt sie sich nicht, eben so wenig trubt sich eine kalt bereilete Liisiing Iwiin Kochen. 84,82 Grm. kochend bereileter Liisung hinlerlieken 0,0016 Grm. MgO.

9. Liislichkeit des koliletunureic Bleioqds.

a) In reinem Wasser. - Frisch gefalltes, reines und wolil ausgewaschenes Salz, wurde mit Wasser von mittlerer Tempe- ratur acht Tage unter haufigern Umschutteln digerirt. 84,42 Grm. des Filtrats hinterliefsen, unter Zusatz von etwas reiner Schwe- felsaure ahgedampft , 0,0019 Grm. schwefelsaures Bleioxyd, ent- sprechend 0,00167 Grin. lrolilensaurein Bleiosyd. Also lost sich 1 Theil desselben in 50352 Theilen Wasser. Diese Losung blieb, mit Schwefelwasserstofasser versetzt, vollig farblos , so dafs, aach beim Hindurchsehen durch die in einern Probecylinder be- findliche Losung von oben, keirie Farbung bemerkt werden konnte.

b] In Wasser , welches eiu wenig essigsaures Anaiiwiiiak tmd aiifserdcm kohlensaures Ammoniak nebst Ammonzak enthielt. - Eine sehr verdunnte Losung von reincm essigsaurent Blei- oxyd wurde mit kohlcnsaurern Ammoniak und Ammoniak im Ueberschufs versetzt , das Ganze gelinde erwhrnit und mehrere Tage stehen gelessen. 84,42 Grin. Filtrat liititerliefsen , inil ein

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von h i g e n Niederschliigen. 125

wenig Schwefelsiiure abgedampft , 0,0041 Grm. schwefclsaures Bleioxyd, entsprechend 0,0036 Grm. kohlensaurem Salz. 1 Theil dessrlben erfnrdert denrnach 23450 Theile obigen Losungs- mittels. Die Liisung gab init Schwefelwassel.stoffvefelwasserstoff eine beim Durclisehen durch den Prohecylinder von neben kaum, von oben deutlich walirnelirnbare Parbung. Nach langereni Stehen setzen sicd Spuren von Schwefelblei ab.

c] In Wusser , welches niel salpetersaures Ammoniak, aufserdem Isoldensawes Ammoniak und Aetsamnonkk enthielt - Eine sehr verdiinnte Losung von essigsaurem Blei wurde mit Salpeterslure, dann niit kohlensaxem Ammoniak und Am- moniak im Ueberschufs versetzt, gelinde erwarmt und acht Tage stehen gelassen. Das Filtrat init Schwefelwasserstoff versetzt, gab eine boim Hindurchsehen durch den Cylinder von neben wenig, von oben aber deutlicli zu erkennende Braunung. Die Quantitiit des gelosten Bleies belrug unverkennbar etwas mehr als bei b).

10. Loslichkeit des oxulsata-en Bleioxgds.

Eine verdunnte Liisung von essigsaurcrn Bleioxyd wurde init oxalsaurein Ammoniak und Arnnioniak gellillt. Nach langereni Stehen abfiltrirt , zeigte das Filtrat zu Scliwefelwasserstoff ein ganz ahnliches Verhalten , wie das in 9. b) genannte Fillrat, d. h. die Fliissigkeit erschien beirn Hindurchsehen durch den Probecylinder von neben nicht , von oben scliwach braunlich. Ein gleiches Verhalten wurde bei einem z'weiten ahnlichen Ver- suche beobachtel, bei welchein der Losung salpetersaures Am- nioniak zugefiigt worden war.

i 4 . Loslichkeit des schwefelsnuren Bleioxyds.

a) In reinem Wasser. - Vollig ausgewaschenes, schwefel- saures Bleioxyd, wurde noch feucht init Wasser ubei gossen und unter Uitischiilleln fiinf 'rage lany bei 10 - 15" digthrirl. 84,42 Grtrr. Jcs Filtrats hinterlie~sen , bei i 1 O abfiltrirt , 0,0037 Grm.

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schwefelsaures Blei , also erfordert 1 'fheil 22816 Theile reines Wasser von 110.

Die Losung gnb rnit Schwefelwasserstoff eine beim Hin- durchsehen durch den Probecyliiider von neben wenig, von olien deutlich braune FBrbung.

b) In Schwefelsiiure enthaltendena. - Eine sehr verdunnte Losung von essigsauretn Bleioxyd wurde rnit einern Ueberschufs von verdiinnter reiner Schwefelsiiure verselzt, ganz gelinde erwarrnt und der Niederschlag einige Tage hindurch absitzen gelassen. 80,31 Grin. Filtrat hinterlicfsen 0,0022 Grrn. schwefel- saures Bleioxyd , also erfordert 1 Theil 36504 Theile obigen Losungsmiltcls. Diese Losung gab mit Schwefelwasserstoff eine beitti Hindurchsehen durch den Probecylinder von neben farblose, von oben lcaum ein wenig dunkler erscheinende Fliissigkeil.

c) In Amaoniaksalze und Schwefelsaure eiithaltendent. - Eino sehr verdunnte Liisung von essigsaurem Bleioxyd aurdc mit ziemlicli vie1 selpetersaurem Ainnioniak, dann rnit Schwefel- saure im Ueberscliufs verselzt. Nach einigen Tagen abfiltrirt, zeigte sich das Filtrat gegen Schwefelwasserstoffwasser fast vollig intliffwent, voii oben durch den Probecylinder gesehcn, erschien es lcauni msrhlich dunkler als reines Wasser.

12. Liish'chkeit des Dasisch-kohleiuaziren Zinkoxyds in Wasser.

Viillig reines, frisch (heirs) gefalltes , basisch-kohlensaures Zinkoxyd , w r d e triit destillirteni Wasser erwarrnt , dann vide Wochen unter hiiufigetn Urnscliutteln kalt digerirt. Die klare Lijsung gab in i t Schwefelammonium nicht den geringsten Nie- derschleg, aucli niclit nach langerein Skhen.

84,82 Grin. hinterliefsen 0,0014 Grin. Zinkoxyd, entsp: echend basisch-kohlensanrelri Zinlioxyd (ZnO darin zii 74 pC. angenom- men) 0,001!). Deirinacli wiirde 1 Theil erfordern 44642 Theile.

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von einigen Ndederschlagen. 1 2?

13. Ldslichkeit lies Chlorbariw in absol&tem Alkohol.

a) In kdtena. - Vollig reines, frisch gegliihtes, fein zer- ’riebenes Chlorbarium, wurde in einer mit Glasstopfen versehenen Flasche vierzclin ‘rage lang unter hiufigem Schiitteln mit Alkohol von 99,3 Voluinprocenlen bei durchschnittlich 1 4 O C. digerirf dann (bei 14,50 C.) fillrirt.

24,326 Grm. Liisung hinterlieken, ahgedampft, 0,0030. Grm. Chlorbariuni , also erfordert 1 Theil 8108 Thcile Alkohol von

Dasselhe Chlorbarium wurde mit dem namlichen Alkohol liingere Zeit gekocht, dann auf 14,5O C. erkalten gelassen und filtrirt.

18,5904 Grm. Fillrat hinterliefsen 0,0027 Grm. Chlorbarium

b) In kocheirdem. - Das niiinliche Chlorbarium zehn his funfzehn Minuten init demselben Alkohol gekocht , lieferte , sie- dend abfiltrirt, ein Fillrat, von welchem 27,6874 Grm. 0,0057 Grm. Chlorbariurn liinterliefsen. Also liist sich 1 Theil in 4857 Grm. kochendem Alkohol von 99,3 pC.

\

99,3 pc.

also loste sich 1 Theil in 6885 Theilen.

44. Usk’chhtd des Cldorstrontiums in absolutena Alkohol.

a) In kaltm. - Vdlig reines, frisch gegliihtes, fein zer- riebenes Chlorstrontium, ebenso behandclt wie das in 13. a) genannte Chlorbarium, lieferte ein Filtrat, von dcni 22,9061 Grm. 0,1951 Grm. Chlorstrontiuin hinterliefsen. Somit lost sich 1 Theil in 116,4 Theilen Alkohol von 99,3 pC.

langere Zeit gekocht, dann auf 14,5O C. erkalten gelassen.

slroritiuin, also liist sich i Theil in 111,6 Tlicilen.

Dasselbe Chlorstrontiuin wurde mit dain narnlichen Alkohol

4,7565 Grm. des Filtrats hinterlieken 0,0426 Grin. Clrlor-

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1% Verkaufsanaeage.

b) ha kochendena. - Dasselbe Chlorstrontium wurde eine Viertelstrinde lang rnit dem mehrfach genannten Alkohol gekocht, dann heirs abfiltrirt.

22,069 Grm. Losung hiriterliefsen 0,084i Grm. Salz, also lost sich 1 Theil in 262 Theilen.

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