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332. F. Beilstein: Ueber die Metall-Derivate des Cyanamids. In Band VI, S. 656 (Heft 10) dieser Berichte beschreibt Herr E. M u l d e r das Silber- und Kupfersalz des Cyanamids. Geuther rind ich haben diese Verbinduugen srhon wr langerer Zrit (1558) untersurht urid ausfuhrlich beschrieben (Ann. Chenr. Pharm. 108, 94). Seitdem sind unsere Beobachtungrn in alle Lehrbiicher ubergegangen (Fittig, organische Chemie S. 197; G e u t h e r , Lehrhrich der Chernie S. 194; G m e l i n , Handbuch der Chernie, Suppl. I. S. 195 u. s. w.). (Eingegangen am 9. October.) 333. F. Baums tark: Untersuchungen uber die Cholraure. (Erste Mitthehug.) (Eingegangen am 11. October.) lm Folgenden erlaube ich tnir, Mittheilung zii machcn iiber den ersten Abschnitt einer Untersuchung iiber die Cholsaure, welche mich schon langere Zeit beschaftigt. Zunachst muss idt fur diesr urid die niichsten Mittheilungen bemerken , dass ich dein fast garizlichen Mange1 an charakteristischen Erkennungsmittrln fiir dip Reinheit und chemische Constanz der zu untersuchenden Substanzen durch sehr oft wiederholte Versuche glaube begrgnet EU sein und auf diesem Wege an dcm so wenig erfreulichen MatiTrial, das so rnancbe bereits zoriick- geschreckt, eiriige Besultate erzielt zu haben. DerngcmRss sind die analytischen Belege, wie ich sie hiwin gebe, Durchschnittswerthe von niehreren, aber in ihren Resultaten sehr nahe aneinander liegenden A nalysen. Die Cholsaure ist eine einbasische, aber zweiatomige Saur e. Dies ergab die Untersuchung der Aether derselben, nachdem schon zur Genuge constatirt, dass nur die Miiglichkeit vorhanden, ein H durch Metal1 irn Atomcomplex C,, H,, 0, zu ersetzen. Zu dem Folgenden muss ich bemerken, dass ich mich im Widersprnch niit einigen Angaben Hoppe-Seyler’s 1) befinde. Cholsiiureathylitther Cg, H,, (C, H5) 05. Dargestellt durch Einleiten von Salzsiiuregas in eine Auflosung von Cholsaure in Aethyl- alkohol, Fallen mit Wasser, Behandeln des Gehllter, mit Sodalosung in der Warme und Aufnahme des riicht von Soda Gelijsteri in Aethcr. Der Aether hinterliess beim Verdunsten eine zunachst weiche, schmierige Masse. die iiber Schwefelsaure bei sehr baufigem Umriihren zu einem colophoniurnartigen Harze austrocknete. In Wasser unloslich , in I) Journ. f. pract. Chem. 89, 272.

Ueber die Metall-Derivate des Cyanamids

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Page 1: Ueber die Metall-Derivate des Cyanamids

332. F. Be i l s t e in : Ueber die Metall-Derivate des Cyanamids.

In Band VI, S. 656 (Heft 10) dieser Berichte beschreibt Herr E. M u l d e r das Silber- und Kupfersalz des Cyanamids. G e u t h e r rind i c h haben diese Verbinduugen srhon w r langerer Zrit (1558) untersurht urid ausfuhrlich beschrieben (Ann. Chenr. Pharm. 108, 94). Seitdem sind unsere Beobachtungrn in alle Lehrbiicher ubergegangen ( F i t t i g , organische Chemie S. 197; G e u t h e r , Lehrhrich der Chernie S. 194; G m e l i n , Handbuch der Chernie, Suppl. I. S. 195 u. s. w.).

(Eingegangen am 9. October.)

333. F. Baums tark: Untersuchungen uber die Cholraure. (Erste Mitthehug.)

(Eingegangen am 11. October.)

l m Folgenden erlaube ich tnir, Mittheilung zii machcn iiber den ersten Abschnitt einer Untersuchung iiber die Cholsaure, welche mich schon langere Zeit beschaftigt. Zunachst muss idt fur diesr urid die niichsten Mittheilungen bemerken , dass ich dein fast garizlichen Mange1 an charakteristischen Erkennungsmittrln fiir dip Reinheit und chemische Constanz der zu untersuchenden Substanzen durch sehr oft wiederholte Versuche glaube begrgnet EU sein und auf diesem Wege an dcm so wenig erfreulichen MatiTrial, das so rnancbe bereits zoriick- geschreckt, eiriige Besultate erzielt zu haben. DerngcmRss sind die analytischen Belege, wie ich sie hiwin gebe, Durchschnittswerthe von niehreren, aber in ihren Resultaten sehr nahe aneinander liegenden A nalysen.

D i e C h o l s a u r e i s t e i n e e i n b a s i s c h e , a b e r z w e i a t o m i g e S a u r e. Dies ergab die Untersuchung der Aether derselben, nachdem schon zur Genuge constatirt, dass nur die Miiglichkeit vorhanden, ein H durch Metal1 irn Atomcomplex C,, H,, 0, zu ersetzen. Zu dem Folgenden muss ich bemerken, dass ich mich im Widersprnch niit einigen Angaben H o p p e - S e y l e r ’ s 1) befinde.

C h o l s i i u r e a t h y l i t t h e r Cg, H , , ( C , H 5 ) 0 5 . Dargestellt durch Einleiten von Salzsiiuregas i n eine Auflosung von Cholsaure in Aethyl- alkohol, Fallen mit Wasser, Behandeln des Gehllter, mit Sodalosung in der Warme und Aufnahme des riicht von Soda Gelijsteri in Aethcr. Der Aether hinterliess beim Verdunsten eine zunachst weiche, schmierige Masse. die iiber Schwefelsaure bei sehr baufigem Umriihren zu einem colophoniurnartigen Harze austrocknete. In Wasser unloslich , in

I ) Journ. f. pract. Chem. 89, 272.