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- - - XIV. CTeber die Naiur der Flnmme; uon H. Hefs. ( Aus duo Bulletin der St. Peteiyburger Academic; vom Vert iibersmdt.) Ein in England sehr geachtetes Lehrbuch der Chemie theilte die KSrper in brennbare und verbrennende. Hr. Kemp ') bet einige sehr interessmte Versuchc gemacht, urn zu bemeisen, dak diese Eintheilung zu dem gegen- wsrtigen Zustande unserer Kenntnisse nicht mehr passe, indem, da die Verbrennung aus der gegenseitigen Action beider KUrper entspringe, jeder VOQ ihnen mit Recht als Verbrenner des andern betrachtet werden kame. Hr. K. liefs Sauerstoff in Wasserstoffgas verbrennen, und machte mehre andere analoge Versuche *). Ich habe mehre dieser Versuche .wiederbolt , und, wie zu erwarten stand, mit vollem ErfoIg. Doch babe ick dabei eine sehr ioteressante Eigenthiimlicbkeit beob- achtet, namlicb, dafs der Sauerstoff beim Verbrennen im Wasserstoff eine griine Flamme giebt. Diesc Farbe ist nicht zufzllig; ich habe mich davon iiberzeugt, indem ich Wasserstoff und Sauerstoff im Zustand der Reiuheit und aufserdem nur Apparate von Glas und Platin an- wandte. Die grIine Farbe des im Wasserstoffgas bren- nenden Sauerstoffs zeigte sich unverloderlich. In Kohlenwasserstoff verbrannt, giebt der Sauerstoff dagegen cine gelbe Flamme. Da der Wasserstoff im Sauerstoff verbrannt eine bleiche und etwas gelbliche Flamme giebt, so sieht man, dafs die Flarnme unter andern uon der Naiur der A- mosphare, in welcher die F'erbrennrrng slatgndet, ab- 1) Journ. f. pact. Clrernic, Th. 111 S. 44. 2) Rerrc1iu~'s Jahrctbcricht, XV, p. ii

Ueber die Natur der Flamme

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Page 1: Ueber die Natur der Flamme

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XIV. CTeber die Naiur der Flnmme; uon H. Hefs .

( Aus d u o Bulletin der St. Peteiyburger Academic; vom Vert iibersmdt.)

E i n in England sehr geachtetes Lehrbuch der Chemie theilte die KSrper in brennbare und verbrennende. Hr. K e m p ') bet einige sehr interessmte Versuchc gemacht, urn zu bemeisen, d a k diese Eintheilung zu dem gegen- wsrtigen Zustande unserer Kenntnisse nicht mehr passe, indem, da die Verbrennung aus der gegenseitigen Action beider KUrper entspringe, jeder VOQ ihnen mit Recht als Verbrenner des andern betrachtet werden kame. Hr. K. liefs Sauerstoff in Wasserstoffgas verbrennen, und machte mehre andere analoge Versuche *).

Ich habe mehre dieser Versuche .wiederbolt , und, wie zu erwarten stand, mit vollem ErfoIg. Doch babe ick dabei eine sehr ioteressante Eigenthiimlicbkeit beob- achtet, namlicb, dafs der Sauerstoff beim Verbrennen im Wasserstoff eine griine Flamme giebt. Diesc Farbe ist nicht zufzllig; ich habe mich davon iiberzeugt, indem ich Wasserstoff und Sauerstoff im Zustand der Reiuheit und aufserdem nur Apparate von Glas und Platin an- wandte. Die grIine Farbe des im Wasserstoffgas bren- nenden Sauerstoffs zeigte sich unverloderlich.

In Kohlenwasserstoff verbrannt, giebt der Sauerstoff dagegen cine gelbe Flamme.

Da der Wasserstoff im Sauerstoff verbrannt eine bleiche und etwas gelbliche Flamme giebt, so sieht man, dafs die Flarnme unter andern uon der Naiur der A- mosphare, in welcher die F'erbrennrrng slatgndet, ab-

1) Journ. f. pact. Clrernic, Th. 111 S. 44.

2 ) R e r r c 1 i u ~ ' s Jahrctbcricht, XV, p. i i

Page 2: Ueber die Natur der Flamme

337 hsngt. Auch nimmt die Flamrne nach der Nator der sie unterhaltenden Atmosphzre eine verschiedenartige Aus- dehnung an. Sie ist gr6Eser im reinen Wasserstoffgase als im Kohlenwasserstoffgase, was naturlich davon ab- h h g t , dafs, zur Verbrennung eines gleichen-Volums Sauer- stoffgas, vom Wasserstoffgase ein grbfseres Volum als vom Kohlenwasserstoffgase erforderlich ist.

LliCst man Sauerstoff in eine htmospharo von Was- serstoff oder Kohlenwasserstoff durch eine sehr enge Oeffnung, aber mit verhiiltnifsm2Esig grBfserer Geschwin- digkeit striimen, so hart die Verbrennung auf eine ganz analoge Weise auf, wie man bei einer Gasflamme se- hen kann, wenn man das Ausstriimen des Gaslichts bis zu einetn gewissen Punkt bescbleunigt.

B 17. Ueher die chemGchen Zersetzungen mittelst ein facher hydro - elektrischen Apparate; uon Hrn. B e c q u e t el .

(Cornpi . rcnd. T. VI p. 125.) --

1111 December 1533 beschrieb ich einen hydro -clektri- schen Apparat, mit Hijlfe dessen man ahnliche Zersetzun- gen wie mit der Volta'schen Saule bewirken kann I ) .

Seitdem ist dieser Apparat der Gegenstand der Unter- suchuug mehrer Physiker gewesen. Einige haben die von mir angegebcnen Thatsacben gelzugnet, Andere be- stiilig! '). Vor Kurzem habe ich Gelcgenheit gehabt, die Wirkungsweise dieses Apparates naher zu untersu- chen, und dabei einige fur die elektro-chetnische Theo- rie iiiclit uninteressante Resultate zu erhalten.

1 ) Ann. Dd. XXXVll S. 429.

2 ) Ann. Bd. XXXIX S. 129. Bd. XXM S. 67. Rd. XXXXll S. 76 and 91.