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33 1 von 24 Kilo wurde von dein Finder ftir eine fabelhafte Surnme an das Pariser Museum verkauft. Thielens be- merkt noch, dafs die Notiz, die Saeinann dem Institut uhergeben hat, Uiirichtigkeiten enthalt; dahin gehort be- sonders, dafs die beiden Steine von zwei entgegengesetz- ten Richtungen uiedergefallen seyen. - Eine oryktogno- stische Beschreibung dieser Localitat ist nicht gegebeu. XI. Ueber die Perrneab2itci't des Eisens bri hoher Temperatur; von H. Sat'nte- Claire Deville. (Compt. rend. T. LYII, p. 965.) Geineinschaftlich mit Hrn, L. Troost habe ich zuin Stu- dium der Permeabilitst des Eisens eioe Beobachtu~gsweise benutzt, welche ich schon bei ineinen Untersuchungen der en- dosmotischen Eigenschaften poroser Korper angewaiidt habe. Wir wiirden init der Veriiffentlichung dieser VeIsuche nicht so lange gezogert haben, wenn uns iiicht das Material dam bisher gefehlt hatte. Wir wurdeii i11 der That iiber das vollkommenste Eisen des Handels eiriige Zweifel ge- hegt haben, da dasselbe nichts 1st als eiii durch Haminern verdichteter Schwamm, wie das gewohiiliche Platin. Allein wir erhielten durch die Giite dcs Capitans Caron ein Rohr von Gufsstahl so arm an Koble, dafs es sich nicht mehr hartete (er ist in Wirklichkeit Gufseisen), so wcicb, dafs man es in der Kalte, ohne Lbthung bis zu einer Wand- dicke von 3 bis 4 Millimeter auszieheii konnte. An dieses Rohr lothete man inittelst Silber zwei Kup- ferrbbren und schob darauf das Ganze in eiii Porcellan- rohr, das man in eiiien Ofen legte. Dieses Systein ver- band marl inittelst Kitt einerseits mit einem Apparat, der

Ueber die Permeabilität des Eisens bei hoher Temperatur

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Page 1: Ueber die Permeabilität des Eisens bei hoher Temperatur

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von 24 Kilo wurde von dein Finder ftir eine fabelhafte Surnme an das Pariser Museum verkauft. T h i e l e n s be- merkt noch, dafs die Notiz, die S a e i n a n n dem Institut uhergeben hat, Uiirichtigkeiten enthalt; dahin gehort be- sonders, dafs die beiden Steine von zwei entgegengesetz- ten Richtungen uiedergefallen seyen. - Eine oryktogno- stische Beschreibung dieser Localitat ist nicht gegebeu.

XI. Ueber die Perrneab2itci't des Eisens bri hoher Temperatur; von H. Sat'nte- Claire D e v i l l e .

(Compt. rend. T . LYII, p . 965.)

Geineinschaftlich mit Hrn, L. T r o o s t habe ich zuin Stu- dium der Permeabilitst des Eisens eioe Beobachtu~gsweise benutzt, welche ich schon bei ineinen Untersuchungen der en- dosmotischen Eigenschaften poroser Korper angewaiidt habe.

Wir wiirden init der Veriiffentlichung dieser VeIsuche nicht so lange gezogert haben, wenn uns iiicht das Material d a m bisher gefehlt hatte. Wir wurdeii i11 der That iiber das vollkommenste Eisen des Handels eiriige Zweifel ge- hegt haben, da dasselbe nichts 1st als eiii durch Haminern verdichteter Schwamm, wie das gewohiiliche Platin. Allein wir erhielten durch die Giite dcs Capitans C a r o n ein Rohr von Gufsstahl so arm an Koble, dafs es sich nicht mehr hartete (er ist i n Wirklichkeit Gufseisen), so wcicb, dafs man es in der Kalte, ohne Lbthung bis zu einer Wand- dicke von 3 bis 4 Millimeter auszieheii konnte.

An dieses Rohr lothete man inittelst Silber zwei Kup- ferrbbren und schob darauf das Ganze in eiii Porcellan- rohr, das man in eiiien Ofen legte. Dieses Systein ver- band marl inittelst Kitt einerseits mit einem Apparat, der

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luftfreies Wasserstoffgas lieferte I ) , und andererseits mit einer rechtwinlilich gebogenen, 80 Centimeter langen Glas- rohre, die in eine kleine Quecksilberwaune tauchte.

Durch dieseri in eine hohe Teinperatur versetzten Ap- parat liefs inan 8 bis 10 Stunden Wasserstoffgas streichen, so dafs die Wirkung desselben a u f die Eisenw;inde er- schopft, die atmosplrarische Luft und die etwa in der Rohre gebildete Feurhtigkeit ausgetrieben seyn mufste. Alsdann unterbrach inan deli Wasscrstoffstrom, indein uian die Glas- rotire, welche dasselbc herbeifiihrte, vor der Laiiipe zu- schinolz; n u n sah inan in deui in die W a n n e getauchten Glasrohr das Quecksilber steigen, his es eine Hiihe von ‘740 Millimeter erreichte, kaurn verschiedeu voin Rarome- terstande ’), In der ersten Halfte cles Versuclrs sticg das Quecksilber niit einer Geschnindigkeit v o n 3 bis 4 Cen- timeter i n der Minute und diese Eeweguog beschleunigte sich, wenn inan die Teniperatur dcs Ofens erhlihte.

Es bildete sich also im lnnern des Apparats eiii fast vollstandiges Vacuum und das Wasserstoffgas ging, unge- achtet des atinosphlrischen D T I I C ~ S , vermoge der eudosmo- tischen Kraft der Metalltheilchen dorch die Stahlwand. Die Rohrenwand wirkte also wie eine vollkoininene Pumpe, welche den Wasserstoff bis zur Aufsenwand des Rohres trieb, die init der Luft oder vielinehr rnit dern im Porcel- lanrolire enthaltenen Stickstoff in Beriihrung stand. Ein Eisenrohr, gebracht in einen Ofen, wurin sich redacirende Gase befinden, ist also einer der wirksainsteo Apparate, um allen daselbst befindlichen Wasserstoff zu absorbiren.

Es blieb noch iihrig zu wissen, o b das Eisen auch Stick- gas durchlasse. Diefs lehrte UIIS die Analyse der kleinen in u nser em A p pa r a t e zii ruc kg e b I ie b e n en G a sm eoge , eiii e Operation, die wegeii der Schwierigkeit, das Gas ohne Aeuderung seiner Zosammensetzung auszutreiben , nicht leicht ist.

1 ) Diessr W a s e r s t o f f wai vollkonimen absorbirhar diirch Kiipferoxyd. 2 ) Dieset Vetsiich wurdc ruit unvernnderten Resultaten aclr: bis zehn Ma1

wiederholt.

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Das Eisen darf also zur Coiistructioii verschlosscner Apparate, die einei. holieii Tempei,alur ausgesetzt werdeii sollen, nicht angewaiidt werdeii.

Ich hahe in dieseui Moineiit iioclr eirie aiiderc Art ~ 0 1 1

Stiirungen studirt, auf welche ich die Physiker aufinerk- Sam machen will, da sic zur Erklarutig gewisser Natur- Erscheinuugeii sehr iiutzlich seyii kaiin.

Als ich eiii sehr reines Glas, welches Hr. li e b r a y in inei n em Lab o ra to r iu in ails in eb r e ii Ki 1 o gr a ni in en K a 1 k u 11 d Sinaragd in einein Graphittiegel zusammengeschinolzet~ hatte, i n ein rothgluhendes Eisenbecken ausgofs, sah ich im Mo- ment, da die Masse teigig wurde , aus derselben iiberall eiii Gas entweichen, iii grolsen uiid zahlreiclreii Blaseii, die; auf der Oberflacbe platzteii. Sie fiiigen Feuer uiid gabeii eine farhlose schwacli gelbe Flamiiie, durch welche sich ohiie Zweifel ihre wahre Natur verrieth. Es w a r Wasser- stoff, entnoininen eiozig aus den1 Ofeugase, welches durch die porosen Wai ide eiiies wohl versclilosseiicu 'l'iegels ge- druiigen war. Glasinasseu siiid also, wie Silher, Hleiglaite und viele andere Substaiizen, mehre als niau insgeineiii glaubt, iin Stande, Gase aufzuloseu. Einige lassen dieselbeii hei eineni gewissen Grade voii Teigigkeit entweichen, wie das Glas bei oben heschrieberieiii Versnch ; andere halten sie ohne Zweifel fest, wie der Obsidian, der sie i u geringerer Hitze entweichen larst, uiii sich in Biinsteiii zu verwandeln, eiii Phatioineii, das voii ineiiieui Bruder vollstaiidig studirt und, wenu ich iiicht i r re , ebetiso erklart wordeii ist.

Die chetnischeii Eigerischaften glasiger Substanzeii, die, wie mein Bruder gezeigt hat, gliicklicherweise durch eiiie leicht zu messende Eigenschaft, durch die Dichtigkeit cha- rakterisirt sind, lasseii mich noch einigerinahen bezweifelu, o b der Vcrsuch allein eotscheideii k6nne uber die Anwem- dungsweise, die voii ihiieii bei hoher Teinperatur zur Ein- schliefsung voti Gasen zu machen ist.