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346 Bericht: 8peeielle analytische Methoden. yon sehwefelsauren Salzen. Ist der Gehalt an letzteren erheblieh, so reassert dieselben dureh Auskoehen mit kohlensaurein Natron entfernt werden. Ist hingegen der Gehalt der Magnesia an Sehwefels~ure -- welehe letztere t~brigens aueh im kohlensauren Natron seIten ganz fehlt -- sehr gering, so gent~gt es, den Gehalt an Sehwefel in der far eine Probe zu verwendenden Gewiehtsinenge beider Pr~tparate zu ermitteln, und hiernaeh das Endresultat zu eorrigiren. Anstatt eines Platintiegels kann man sieh aueh eines Poreellantiegels bedienen; nur muss beinerkt werden, dass in diesem Falle die Yerbrennung- nainentlieh yon Coaks- Inerklieh ver- z6gert wird. Das salpetersaure Aminon soll Init der vollst~tndig erkalte- ten Probe innig verrieben werden, da beim HinzuNgen desselben zur heissen Probe oder bei der Anwendung yon grSberen Staekehen ein partielles Sehinelzen stattfindet, wodureh das Iterausnehmen auk dem Tiegel ersehwert wird. Nach dieser Methode erh~ilt man den gesainmten Schwefelgehalt der Substanz -- auch den in Form yon Gyps vorhandenen -- als schwefel- sauren Baryt; will man nur den nicht in Form yon Gyps vorhandenen Sehwefel bestiininen, so muss man vor Ausf~hrung des angegebenen ¥erfahrens die Substanz Init einer verdiinnten Liisung yon kohlen- saurein Natron koehen, wie dies Fr. Crace Calvert*) vorgesehlagen hat. (H. F.) Ueber die Priifung des sublimirten Schwefels und tier gewaschenen Schwefelblumen auf Arsen Inacht H. H a g e r**) folgende Mittheilungen : ~Naeh der Pharmaeopoea Germ. soll man alas Arsen in dem snbli- Inirten Schwefel und den sogenannten gewasehenen Sehwefelblumen da- dureh nachweisen, dass man diese Init Aetzainmon digerirt und alas Fil- trat mit Salzs~ture tibers~ttigt. Eine eintretende Triibung soll ein Beweis far die Anwesenheit yon Arsen sein. Die Yerfasser der Pharmacopoea gingen jedenfalls yon den irrigen Ansichten aus, dass das Arsen nur als Schwefelarsen in dein Sehwefel enthalten sein kSnne oder dass die arsenige Si~ure bei der Digestion des Sehwefels Init ketzaininon in Sehwefelarsen iibergefahrt werde. In der Wirklichkeit aber liegt die Sache ganz anders und zwar ist alas Arsen in dem sublimirten Sehwefel (dem sehon einige Zeit ge)egenen 8ehwefel) nur in seltenen Fallen als Sehwefelarsen, *) Diese Zei~schrift 12~ 331. **) Pharm. Centralh. 15~ 149.

Ueber die Prüfung des sublimirten Schwefels und der gewaschenen Schwefelblumen auf Arsen

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Page 1: Ueber die Prüfung des sublimirten Schwefels und der gewaschenen Schwefelblumen auf Arsen

346 Bericht: 8peeielle analytische Methoden.

yon sehwefelsauren Salzen. Ist der Gehalt an letzteren erheblieh, so reassert dieselben dureh Auskoehen mit kohlensaurein Natron entfernt werden. Ist hingegen der Gehalt der Magnesia an Sehwefels~ure - - welehe letztere t~brigens aueh im kohlensauren Natron seIten ganz fehlt - - sehr

gering, so gent~gt es, den Gehalt an Sehwefel in der far eine Probe zu verwendenden Gewiehtsinenge beider Pr~tparate zu ermitteln, und hiernaeh

das Endresultat zu eorrigiren. Anstatt eines Platintiegels kann man sieh aueh eines Poreellantiegels bedienen; nur muss beinerkt werden, dass in diesem Falle die Y e r b r e n n u n g - nainentlieh yon C o a k s - Inerklieh ver- z6gert wird. Das salpetersaure Aminon soll Init der vollst~tndig erkalte-

ten Probe innig verrieben werden, da beim HinzuNgen desselben zur heissen Probe oder bei der Anwendung yon grSberen Staekehen ein

partielles Sehinelzen stattfindet, wodureh das Iterausnehmen auk dem Tiegel ersehwert wird.

Nach dieser Methode erh~ilt man den gesainmten Schwefelgehalt der Substanz - - auch den in Form yon Gyps vorhandenen - - als schwefel- sauren Baryt; will man nur den nicht in Form yon Gyps vorhandenen

Sehwefel bestiininen, so muss man vor Ausf~hrung des angegebenen ¥erfahrens die Substanz Init einer verdiinnten Liisung yon kohlen-

saurein Natron koehen, wie dies F r . C r a c e C a l v e r t * ) vorgesehlagen hat. (H. F.)

Ueber die Priifung des sublimirten Schwefels und tier gewaschenen Schwefelblumen auf Arsen Inacht H. H a g e r**) folgende Mittheilungen :

~Naeh der Pharmaeopoea Germ. soll man alas Arsen in dem snbli- Inirten Schwefel und d e n sogenannten gewasehenen Sehwefelblumen da- dureh nachweisen, dass man diese Init Aetzainmon digerirt und alas Fil- trat mit Salzs~ture tibers~ttigt. Eine eintretende Triibung soll ein Beweis far die Anwesenheit yon Arsen sein. Die Yerfasser der Pharmacopoea gingen jedenfalls yon den irrigen Ansichten aus, dass das Arsen nur als Schwefelarsen in dein Sehwefel enthalten sein kSnne oder dass die arsenige Si~ure bei der Digestion des Sehwefels Init ketzaininon in Sehwefelarsen iibergefahrt werde. In der Wirklichkeit aber liegt die Sache ganz anders und zwar ist alas Arsen in dem sublimirten Sehwefel (dem sehon einige Zeit ge)egenen 8ehwefel) nur in seltenen Fallen als Sehwefelarsen,

*) Diese Zei~schrift 12~ 331. **) Pharm. Centralh. 15~ 149.

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1. Auf Lebensmitte], Handel, ][nd~strie e~c. bez['tgliche. 347

gewShnlich aber als arsenige S~ure vorhanden. Schwe~elarsen 15st sich

allerdings leicht in Aetzammon and f/tilt aus dieser LSsung beim Ueber-

s~ttigen mit Salzs~iure auch wieder ale Schwefelarsen ans. Arsenige S~ture 15st sich ebenfatls in Aetzammon~ geht abet trotz der gleiehzeiti- gen Anwesenheit des Schwefels bei der Digestion nicht in Schwefelarsen t~ber. Bei Uebersgttigung dieser LSsung mit Salzs~re kann daber nit eine Fgtlung oder Trt~bung entstehen, denn die freigemachte arsenige

S~ture bleibt in der Flt~ssigkeit gelSst. Die Trtibung wird jedoch sofort

oder in kurzer Zeit nach Znsatz yon Sehwefelwasserstoff eintreten.*)

~ntdeckung einer Yeff~lsehung des Copaivabalsams mit Rici- nu~51. W a y n e * * ) hat mehrfach mit RicinasSl verf~lschten Copaiva- baisam gefnnden. Der verf~lschte Balsam erscheint yon gr6sserer Consi-

stenz und etwas hellerer Farbe ale der echte, namentlich die grSssere Consistenz war es, welche den ¥erdacht einer Yerf~lschung erregte, da Geschmack and Geruch fas~ keinen Anhalt daftir gaben. Ale das sicherste )Iittel zur Entdeckung dieser Verfalschung empfiehlt der Yer[asser das

Petroleum-Benzin, welches reinen Copaivabalsam v61lig 15s~, das RicinusS1 aber nicht.***) Scht~ttelt man einen derartig vcrfiflschten Balsam mit

dem dreifachen Yolumen Benzin in einer Prober6hre, so entsteht eine

rnilchige Mischung, welche sich bald .kl~rt und in zwei Schichten son- dert, deren untere das Oel enthitlt.

Yersuche daraber, ob sich aueh andere Substanzen, die etwa zur Verfalschung des Copaivabalsams dienen k6nnen wie venetianischer Ter-

loentin and fette 0ele auf diese Weise nachweisen lassen, ergaben dem ¥erfasser ein negatives Resultat.

*) Der Gegenstand ist ftir Apo~heker und Apothekenrevisoren yon gleicher Wich~igkei~, denn es sind F/ille denkbar, dass der Apotheker, die Anweisung der Pharmacopoea zur Rich~schnur nehmcnd, seine Schwefelblumen arsenfrei finder der Revisor abet, den alten Untersuchungsmodus befolgend, in denselben Schwefel- blumen eJnen s~arken Arsengehalt ~ntrifft. -- Sind behufs Darstellung des Sulphur depuratum die Schwefelblumea mit Ae~zammon behandelt und gehSrig ausge- wasehen worden, so dfir~te auf die oben ange~o'ebene modificirte Weise kein Arsen naehz~weisen sein, ja es is~ sogar sieher, dass auch dutch einfaches Behandeln lnit Wasser die Schwefelbhmen in den meisten Fallen fasts arsenfrei gemach~ werden kSnnen, weil das Arsen eben gemeiniglich nur ale arsenige Sgm'e vor- handen and diese Siiure in Wasser (nieht kalkhaltigem) lSslich ist.

**) Am. 5ourn. of Pharm. [4] 3~ 326. ** Q Ueber eine andere yon F lii c k i g e r angegebene Methode zur En~deekung

yon RicinusSl im Copaivabalsam ist in dieser Zeitsehrift 6~ 48~ berichtet. F r e s e n i u s ~ Zeltschrnt. XIII. Jahrgang. ~3