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15'7 Aus der Mutterlauge and den ealzeauren Waschtliiseigkeiten echei- den sich nach liingerem Stehenlaeeen dae hcll- und dae dunkelgriine Salz, ersteree in bie 2 Mm. langen Kryetallen aue. Ebeneo 1iefert.dt.r obenerwiihnte Riicketand A bcim Behandeln rnit concentrirter Salzehre in der Kiilte neben dem neuen Roeeosalz auch eine ziemlich betriicht- liche Menge bellgriinee Salz , in geringerer Menge dunkelgriinea und noch weniger schwarzes Salz. Luteochlorid erhielt ich bie jet& nach dieser Methode nicht. Eine auefiihrliche Beechreibung der Daretellung der granen Salze, ale auch der Methoden, deren ich micb rnit Erfolg cur Daretellung des echwarzen Sslzee und der Luteoverbindung bediente, gedenke icb ebenfalle zum Qegenstande einer epllteren Mittheikurg EU machen. Berlin, December 1876. Anorganisches Laboratorium der Kiinigl. Gewerbe-Akademie. 41. Hermann W. Vogel: Ueber die Parpurin-Thanerda Magneaiareaction. (Vorgetragen in der Sitzung vom 15. Jannar.) In meiner ersten Publication iiber die Nachweieung von Tbonerde und Magnesia mittelet Purpurin theilte ich bereite mit, da&e gewime im Handel vorkommende Parpurineorten daa normale Purpurinepectrum nicht geben. Hr. v. L e p e l beitiitigt eolchee (diem Berichte 1X, 5. 1845). Kei genauerer Untersuchung dieeer unreinen Purpurinsortan conetatirte ich, dam sie kleine Mengen Cochenille enthielten. Behandelt man eine kleine Probe dea fraglichen Purpurine mit Aether, 80 16et eich nur dee Purpurin auf, die Cochenille bleibt euriick und kann nacb dem AuS- waechen rnit Aether an ihrem Spectrum eehr bastipnt erkannt wer- den, wenn man eie unter ErwHrrnen in verdhptem Alkobol lbst. Fig. 1. Coobrnille in Akohol. Gochenille + SLure. Gochenille + NH,. Sie zeigt dann dae Spectrum 1 Fig. 1, welchee dumb Zueatc von Saurc in dae No. 1 lihnliche Spectrum 2 iibergeht, durch Zueatz vop N H, aber unter inteneiver Weinrothfarbung der Fliiseigkeit das Spec- trum 3 liefert 1). Der Iitherieche Extract zeigt dagegen hinreichend 1) Daa Spectrum der*rbmrigen Ltisung int diesern Yhnlich, scheint aber YOU der Gegenwut her Spur Alkali abhbgig %II win.

Ueber die Purpurin-Thonerde-Magnesiareaction

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Page 1: Ueber die Purpurin-Thonerde-Magnesiareaction

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Aus der Mutterlauge and den ealzeauren Waschtliiseigkeiten echei- den sich nach liingerem Stehenlaeeen dae hcll- und dae dunkelgriine Salz, ersteree in bie 2 Mm. langen Kryetallen aue. Ebeneo 1iefert.dt.r obenerwiihnte Riicketand A bcim Behandeln rnit concentrirter Salzehre in der Kiilte neben dem neuen Roeeosalz auch eine ziemlich betriicht- liche Menge bellgriinee Salz , in geringerer Menge dunkelgriinea und noch weniger schwarzes Salz. Luteochlorid erhielt ich bie jet& nach dieser Methode nicht.

Eine auefiihrliche Beechreibung der Daretellung der granen Salze, ale auch der Methoden, deren ich micb rnit Erfolg cur Daretellung des echwarzen Sslzee und der Luteoverbindung bediente, gedenke icb ebenfalle zum Qegenstande einer epllteren Mittheikurg EU machen.

B e r l i n , December 1876. Anorganisches Laboratorium der Kiinigl. Gewerbe-Akademie.

41. Hermann W. Vogel: Ueber die Parpurin-Thanerda Magneaiareaction.

(Vorgetragen in der Sitzung vom 15. Jannar.) I n meiner ersten Publication iiber die Nachweieung von Tbonerde

und Magnesia mittelet Purpurin theilte ich bereite mit, da&e gewime im Handel vorkommende Parpurineorten daa normale Purpurinepectrum nicht geben. Hr. v. L e p e l beitiitigt eolchee (diem Berichte 1X, 5. 1845). Kei genauerer Untersuchung dieeer unreinen Purpurinsortan conetatirte ich, dam sie kleine Mengen Cochenille enthielten. Behandelt man eine kleine Probe dea fraglichen Purpurine mit Aether, 80 16et eich nur dee Purpurin auf, die Cochenille bleibt euriick und kann nacb dem AuS- waechen rnit Aether an ihrem Spectrum eehr bastipnt erkannt wer- den, wenn man eie unter ErwHrrnen in verdhptem Alkobol lbst.

Fig. 1.

Coobrnille in Akohol.

Gochenille + SLure.

Gochenille + NH,.

Sie zeigt dann dae Spectrum 1 Fig. 1, welchee dumb Zueatc von Saurc in dae No. 1 lihnliche Spectrum 2 iibergeht, durch Zueatz vop N H , aber unter inteneiver Weinrothfarbung der Fliiseigkeit das Spec- trum 3 liefert 1). Der Iitherieche Extract zeigt dagegen hinreichend

1) Daa Spectrum der*rbmrigen Ltisung int diesern Yhnlich, scheint aber YOU der Gegenwut h e r Spur Alkali abhbgig %II win.

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verdiinnt das reine Purpurinspectrum Curve 1 Fig. 2. Schiittelt man eine wasserige Losung des unreinen Purpurins mit Aether, so extra- hirt dieser alles Purpurin, wahrend der Carmin in wiisseriger LBsung zuruckbleibt. Lasst man die Fliiesigkeiten im Reagenzglsse sich setzen, so erkennt man leicht in der unteren das Carmin-, in der oberen das I -winspectrum. Ich glauhe nicht, dass man in einfacherer Weise die Gegenwart beider Korper neben einander erken-

Neuerdings stellte sich heraus, dass das kiiuf lib,, destillirte Wasser, welches ich zu meinen ersten Purpurinuntersuchungen verwendet hatte, eine Spur Kalk enthielt. Es erwies sich bei Wiederholung meiner

kann.

Fig. 2.

Purpurin, alkohol. a concentr., 6 verdiinnt.

Purpurin, wissrig.

d d + NH, C1.

Purpurin + Alann. a concsntr., b verdiinnt. alkohel. Purpurin + NH,.

Versuche, dase dieser eehr geringe Kalkgehelt einen erheblichen Ein- floss bei der Purpurinreaction ausiibt und zwar einen g i i i i s t ige n.

Versetzt man 1 Cbcm. reinen Wassers mit 2 Tropfen gesiittigter Purpurintinctur und einen Tropfen vierfach verdiinnten Ammoniake, so erhtilt man unter Rosafiirbung eine sehr intensive Streifenreaction, die der der Magnesia und Thonerde Iiusserst Bhnlich ist nnd damit verwechselt werden kann (siehe Curve 4, Fig. 2, Q und 6). Setzt man aber zu der Fliissigkeit nur einen Tropfen einer h6chst verdiinnten Kalksalz- lijsung, z. B. Gypswasser, SO verscbwiudet der Streif /3 zwischen D und E nach dem Umschiitteln und es bleibt dann die Reaction Curve 2, Fig. 2. Experimentirt man 3emoach mit reinem Wasser, so lauft man Gefahr die Streifen des alkalischen Purpurins mit Magnesiastreifen zu verwechseln (mit Essigdure verschwinden sowohl die einen wie dic anderen); ist aber eine Spur Kalk gegenwartig, so ist solche Ver- wechfielung unm8glich.

Ich suchte festzustellen, wieviel Kalk nothig sei, urn diese Reaction des nlkalischen Purpurins zu verhindern und stellte sich heraus, davs schon ein Tropfen einer Losung, die 0.000025 CaCl;, enthielt, hill-

reiqhte, uni die Streifeqreaction des alkalischen Purpurins bei Ein- haltung der angegebenen Verhiiltnisse aufzuheben und die Reaction Curve 2, Fig. 2 herzustelleu.

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Es ist daher gorathen, falls man nicht ohnehin mit Kalkslrlzen zu than hat, zu der Untersuchungsfliissigkeit nach der Farbung mit Purpurin einen Tropfen Glypswasser zu setren. Rarytsalze geben die Reaction der Kalksalze nicht, Strontiansalze konnte ich noch nicht vallig kalkfrei erhalten, urn ihr. Verhalten feetzustellen. Hr. v. L e p e l schreibt dem Kalke, wenn er in grosser Menge vorhauden ist, eine ahnliche Reaction wie d m Magnesia ru (siehe IX, S. 1847, Curve 8). In der That gilt dieses fiir die sogenannten cbemisch reinen Kalksalze des Handels. Ich constatirte jedoch in denselben nach Aasftillung des Kalkes einen geringen Magnesiagehalt und bleibt noch zu untersuchen, inwieweit dieser die v. Lepel’sche Kalkreaction beeinflusst hat. E l e i n e Diffe- renzen in der Stellung der Streifen sind nicht entscheidend, da die Absorptionsstreifen keine so feste Lage haben wie die Linien der Flammenspectren. Gegenwart von Salmiak erachte ich nicht in dein Grade schiidlich wie Hr. v. L e p e l . Es geniigt, bei Gegeiiwart von vie1 Salmiak einige Tropfen mehr von der Purpurintinctur zu nehmen, urn die Reaction von Mg und A1 sehr deutlich zu erhalteii.

Bei dieser Gelegenheit will ich auf eine merkwiirdige Eigenschaft der Liisung von Purpurin iu reinem Wasser aufmerksam machen. Diese zeigt sich namlich bei Gegenwart von ;venig Alkali ausser- ordentlich lichtempfindlich. Andere Losungen thatsachlich lichtempfind- lioher Farbstoffe, wie Fuchsin, Alcannaroth, Sendalin entfarben sich selbst nach mehrtagiger Belichtung nicht (rascher erfolgt die Entfarbung damit gefarbter Stoffe). Die gedachte I’urpurinlasung von der Inten- sitst eiues leichten Rothweines entfiirbte sich aber bei heiterem Wetter schon binnen 10 Minuten und selbst Lampenlicht ist in 20 Ctni. Ent- fernung im Stande, binnen einer halben Stunde dieselbe merklich zu hleichen. Dass hierbei das Absorptiosvermiigen fiir die gelben Strahlen eine Rolle spielt, diirfte nach meinen frfibereo Untersuchiingen wohl als selbstversfindlich erscheinen. Alkalische Carminlosung ist eben- falls liclitempfindlich, doch bei weitem nicht so stark, als alkalische Pu rpurinlosung.

B e r l i n , im Januar 1877.

42. I?. von L e p e l : Ueber den Bachweis des Spectrorkopes.

(Eingagangen am 30. Januar.)

der Magnesia mit Kiilfe

Im Anschluss an meine Mittheilung im 19. Hefte des vorigen Jahrgnrnges dieser Bericbte , betreffend die Erkennung sehr geringer Mengen von Magnesia mit Hiilfe der spectroskopisctieti Purpuriii- Reaction habe ich die Resultate einiger Versuche anzufiihren.