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553 VI. Ueber die Scheidung des Wismuths vom Blei. con A. Stromeyer. D i e Methode, welche Rose dazu in seinem Handbuch der analytischen Cbemie angiebt, namlich die Oxyde der beiden Metalle mit Schwefelslure zii behandeln, wo sich, weon die Slure in hinreichendcr Meuge zugesetzt wird, das schwefelsaure Wismuthoxyd vollkommen aufliist, giebt, wie er selbst bemerkt, wegen der nicht vollkommenen Unaufltislichkeit des schwefelsauren Bleioxyds, keine ganz genauen Resultate, und bat, nach meinen Versuchen, noch das Uoangenehme, dab, wenn man nicht schnell arbeitet, sich auch aus ziemlich verdiinnter L6sung eine Menge schwefelsaures Wismutboxyd in klcinen Krystallen ab- setzt. Ich glaube, ein besscres Miltel zur Trennung in dem kaustiscben Kali gefunden zu haben. Es wird in lnehreren Lehrbticbern angegeben, dah das Wismuthoxyd in den fixen atzenden Alkalien aufliislich sey *); allein diefs ist irrig. Kali, Natron, so wie auch Barytmasser, liisen aucb beim Kocben nicbt die geringste Spur davon auf, da die filtrirten Fliissigkeiten durch Scbwefelwasser- stoff nicbt verandert werden. Kohlensaure Alkalien 15- sen m a r kohleosaures Wismuthoxyd auf; allein kausti- sches Kali zersetzt diese Lbsung unter Fallung von Wis- muthoxydbydrat. Ein etwaiger Gehalt von kohlensaurem Alkali in der Aetzlauge iit daher ohne Nachtheil. - Da nun Bleioxyd, weon auch nicht rcichlich, doch sowohl frei, wie als ein kohlensaures Salz volbldndig von den *) Z. B. B e r r e l i u s , Lehrb. der Chcmie - Artikel Wismutlioxyd. Rose bemerkt indersen schon, dafs der von kaustischem Kali in einer Wirmuthlthng beAktc Niederschlag in cinem Ueber- maafs derselben unrufltrlich sey. Annal.d.Phyrik.Bd.102.St.4. J.1832.St.12. 36

Ueber die Scheidung des Wismuths vom Blei

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VI. Ueber die Scheidung des Wismuths vom Blei.

con A. S t r o m e y e r .

D i e Methode, welche Rose dazu in seinem Handbuch der analytischen Cbemie angiebt, namlich die Oxyde der beiden Metalle mit Schwefelslure zii behandeln, wo sich, weon die Slure in hinreichendcr Meuge zugesetzt wird, das schwefelsaure Wismuthoxyd vollkommen aufliist, giebt, wie er selbst bemerkt, wegen der nicht vollkommenen Unaufltislichkeit des schwefelsauren Bleioxyds, keine ganz genauen Resultate, und bat, nach meinen Versuchen, noch das Uoangenehme, dab, wenn man nicht schnell arbeitet, sich auch aus ziemlich verdiinnter L6sung eine Menge schwefelsaures Wismutboxyd in klcinen Krystallen ab- setzt. Ich glaube, ein besscres Miltel zur Trennung in dem kaustiscben Kali gefunden zu haben. Es wird in lnehreren Lehrbticbern angegeben, dah das Wismuthoxyd in den fixen atzenden Alkalien aufliislich sey *); allein diefs ist irrig. Kali, Natron, so wie auch Barytmasser, liisen aucb beim Kocben nicbt die geringste Spur davon auf, da die filtrirten Fliissigkeiten durch Scbwefelwasser- stoff nicbt verandert werden. Kohlensaure Alkalien 15- sen m a r kohleosaures Wismuthoxyd auf; allein kausti- sches Kali zersetzt diese Lbsung unter Fallung von Wis- muthoxydbydrat. Ein etwaiger Gehalt von kohlensaurem Alkali in der Aetzlauge iit daher ohne Nachtheil. - Da nun Bleioxyd, weon auch nicht rcichlich, doch sowohl frei, wie als ein kohlensaures Salz volbldndig von den

*) Z. B. B e r r e l i u s , Lehrb. der Chcmie - Artikel Wismutlioxyd. Rose bemerkt indersen schon, dafs der von kaustischem Kali in einer Wirmuthlthng b e A k t c Niederschlag in cinem Ueber- maafs derselben unrufltrlich sey. Annal.d.Phyrik.Bd.102.St.4. J.1832.St.12. 36

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fixen kaustischen Alkalien aufgenommen wird, so geben diese ein sehr einfachcs Trennungsmittel ab. - Die Auf- lasung der beideri Mefalle in Salpetersaure wird mit iibcr- schiissiger Kali - oder Natronlauge versetzt, und damit ei- nige Zeit im Sieden erhalten. Das Wismuthoxyd fallt an- fangs als weifses y siiurefreies Hydrat uieder, wird aber vc.%hrend des Kocheus gelb, indem es, wie das Kupfer- oxydhydrat , schon bei dieser Hitze sein Wasser verliert. Diefs geschieht so vollstsudig, dafs man es nach dem Auswaschen nur zu trocknen braucht, indem es dano, bis zum Gliihen erhitzt, kein Wasser mehr ausgiebt. Das kaustische Kali scbeiut mir daher aucli iiberhaupt zur Ausfiillung des Wismuthoxyds selir anwendbar, uud dem von R o s c vorgesclilagenen kolilensaiireii Ammoniak vor- zuziehen. - Das llleioxyd l%Lt sich danu aus der alka- lischen Aufliisung, nacbdcln man sic mit Essigshre bis zur schwacli saiiren Reaction verselzt hat, durch kleesaure Alkalien fillen. - Erforderlich ist ubrigens bei dieser Methode ebenfalls, was R o s e bei der AusBllung durcli koblensaures Ammoniak sclion bemerkt, dafs keiue Clilor- wasserstoffsiiure im Spiele sey, indern sich daun eio basi- scbes Clilorwismuth uiederschlagen wiirde, das von kau- stischem Kali niclit zersetz t wird.

VII. Ueber den Arsenikgehalt tles Stollenrvas- sers zu Reichenstein in Schlesien;

con N. I??? Fischer.

Bekanntlicb wird die grDktc Menge der im Handel vor- kommenden arsenigen Siiure zu Reicheusteiii in Schlesien gewonnen, und dort ails dem brseuikeisen bereitet. Diefs Mineral, welches sich wesentlich von dem Arsenikkies