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136 Rose: Ueber die Trennung des Nickels vom Kobalt. XVI . Ueber die Trennung des Nickels vorn Kobalt. Von H. Bose. (Aus d. Berichten d. Berl. Academie.) Von den vielen Nethoden, welche man schon seit langer Zeit zur Trennung des Nickels vom Kobalt vorgeschlagen hat, giebt nur die von L i e b i g genaue Resultate. Sie ist indessen rnit einigen Unannehmlichkeiten verkniipft und erfordert viele Vorsichtsmaassregeln. Die Scheidung, welche der Verfasser vorschllgt, beruht darauf, (lass in einer AuflCisung von Kobaltoxyd, welche freie Chlorwasser- stoffsiure enthllt , die ganze Menge des Metalls sich verniittelst Cblorgases in Superchlorid verwandelt , wahrend das Chlornichel sich dadurch in einer sauren AuflBsung nicht verindert. Die Methode ist folgende: Man 1Bst beide 3Ietalle in Chlor- wasserstoffslure a d ; die Auflosiing muss eine hinreichende BIenge von lreier Slure enthalten. Man verdiinnt sie darauf rnit vielein Wasser und leitet durch die AuflBsung mehrere Stunden hin- durch einen Strom von Chlorgas, damit die Fliissigkeit ganz da- rnit geslttigt ist. Man setzt darauf kohlensaure Baryterde iin Ueberschuss hinzu, und unter cifterem Umschiitteln und Uinrilhren hsst man das Ganze in der Iillte 12 bis 18 Stunden stehen. Das gerallte Kobaltsuperoxyd mit der iiberschussigen kohlensauren Baryterde werden mit kaltem Wasser ausgesfisst, in lieisser Cblorwasserstoffsiiire aufgel6st , nach Entfcrnnng der Baryterde vermittelst Schwefelsaure wird atis der Aufliisung das Kobaltoxyd durch Kalihydrataufliisung gehllt und nach dem Aussiissen und Trocknen in einem Platin- oder Porcellantiegel mit Wasserstoff- gas reducirt. Die vom Kobaltsiiperoxyd abfiltrirte Fltissigkeit ist rein grBn. Sie ist vollkommen frei von jeder spur von Iiohaltoxyd. Nach Wegschaffung der Barytel.de verlnitlelst Schwefelsiure wird daS Niclteloxyd durch Kalihydrat gefiillt. Diese oder eine Hhnliche

Ueber die Trennung des Nickels vom Kobalt

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Page 1: Ueber die Trennung des Nickels vom Kobalt

136 R o s e : Ueber d i e T r e n n u n g d e s N i c k e l s v o m K o b a l t .

XVI . Ueber die Trennung des Nickels vorn Kobalt.

Von H. Bose.

(Aus d. Berichten d. Berl. Academie.)

Von den vielen Nethoden, welche man schon seit langer Zeit zur Trennung des Nickels vom Kobalt vorgeschlagen hat, giebt nur die von L i e b i g genaue Resultate. Sie ist indessen rnit einigen Unannehmlichkeiten verkniipft und erfordert viele Vorsichtsmaassregeln.

Die Scheidung, welche der Verfasser vorschllgt, beruht darauf, (lass in einer AuflCisung von Kobaltoxyd, welche freie Chlorwasser- stoffsiure enthllt , die ganze Menge des Metalls sich verniittelst Cblorgases in Superchlorid verwandelt , wahrend das Chlornichel sich dadurch in einer sauren AuflBsung nicht verindert.

Die Methode ist folgende: Man 1Bst beide 3Ietalle in Chlor- wasserstoffslure a d ; die Auflosiing muss eine hinreichende BIenge von lreier S l u r e enthalten. Man verdiinnt sie darauf rnit vielein Wasser und leitet durch die AuflBsung mehrere Stunden hin- durch einen Strom von Chlorgas, damit die Fliissigkeit ganz da- rnit geslttigt ist. Man setzt darauf kohlensaure Baryterde iin Ueberschuss hinzu, und unter cifterem Umschiitteln und Uinrilhren hsst man das Ganze in der Iillte 12 bis 18 Stunden stehen. Das gerallte Kobaltsuperoxyd mit der iiberschussigen kohlensauren Baryterde werden mit kaltem Wasser ausgesfisst, in lieisser Cblorwasserstoffsiiire aufgel6st , nach Entfcrnnng der Baryterde vermittelst Schwefelsaure wird atis der Aufliisung das Kobaltoxyd durch Kalihydrataufliisung gehllt und nach dem Aussiissen und Trocknen in einem Platin- oder Porcellantiegel mit Wasserstoff- gas reducirt.

Die vom Kobaltsiiperoxyd abfiltrirte Fltissigkeit ist rein grBn. Sie ist vollkommen frei von jeder s p u r von Iiohaltoxyd. Nach Wegschaffung der Barytel.de verlnitlelst Schwefelsiure wird daS

Niclteloxyd durch Kalihydrat gefiillt. Diese oder eine Hhnliche

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d u f f i n d n n g e i n e s S o d a g e h a l t e s i n d. r o h e n P o t t a s c h e . 137

Methode kann auch mit Vortheil augewandt werden, um Nickel und Kobalt im reinsten Zoslande darzustellen.

XVII . Aufiindung eines Sodagehaltes in der rohen

Pottasche. P a g e n s t e c h e r veroffentlicht in denfilittheilungen der natur-

forschenden Gesellschaft in Bern No. 65 ein Verfahren, auf einfache urid schnelle Weise eine VerfZlschung der Pottasche mit Soda zu entdecken. In der unverfalscliten Pottasche befindet sich als gewiihnliche Verunreinigung meist nur schwefelsanres Kali (und Chlorkalium) ; eine gessttigte AuflGsung des schwefel- sauren Kali's ist (wie diess bei vielen Salzen der Fall ist) im Stande, noch schwefelsaures Natron in betrichtlicher Menge auf- zul6sen. Diese Eigenscliaft benutzt nun P a g e n s t e c h e r z n seinem Untersuchungsverfahren. Es wird ein bestimmtes Gewicht, etwa 1 Loth, mit Wnsser ubergossen und so lange mit Schaefel- s h e versetzt , bis die Fliissiglteit saiier reagirt ; die Fliissigkeit wird zu T r o c h e abgedampft, der Riickstand geglilht und gewogen. Die aerriebene Salzmasse mird in einem graduirten Cylinder mit dem sechsfachen Gewichte einer concentrirten LBsung von schwefel- saurem Bali fibergossen und umgeriihrt, die Flfissigkeit mit einem Heber von dem Bodensatze abgezogen und von Neuem eine gleiche Blenge schmefelsaure Kalilosung auf den Ruckstand gebracht. Nach eiuiger Zeit wird der Rilckstand auf ein gewogenes Filter gebracht, cler Trichter wZhrend des Filtrirens bedeckt, das Filter, nach- dem es d l i g abgetropft ist, feucht, und s o d m n bei 100" ge- trocknet gewogen. Die DifTcrenz ist das verdunstete Wasser der L6sung des schwefelsauren Bali's, deren Concentration bekannt war. Man weiss daher, wie vie1 von dem Salze in dem verdun- steten Wasser gelost m a r ; diese Menge wird von den1 Gewicht des Salzriickstandes abgezogen. War die Pottasche frei von Soda, so niuss das Gewicht des jetzt ruckslzndigen schwefelsauren Kali's gleich den] zuerst erlialtenen sein. War Natron in der Pottasche, so ist diess als schwefelsaures Natron fortgefiihrt; das Gewicht des