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280 Bericht: AUgemeine analytische Methoden usw. Neben dieser Abtrennmethode wurde auch die elektrolytische Abscheidung des Astatin auf Silberbleehen versucht. Dabei zeigte sich, dal3 ahnhch der Polonium- gewinnung eine quantitative Abseheidung aus 3n HCIOa mSglieh ist. Organisehes Gewebe wird, wie beschrieben, nal~ verascht, die HNO a abgetrieben. In der 3 n ver- diinnten HCIO~ wird eine Ag-Fohe 30 min gedreht. Die Abscheidungsgeschwindig:- keit wird in einer Tabelle aufgefiihrt. l~ber die Trennung yon Radium D, Radium E und Polonium mit Hilfe der Dithizonate stellten G. ]~OUISSI~RES und CH. FERRADINI1 Versuehe an. Der soge- nannte aktive Niederschlag der Radiumemanation Ra (D ~- E ~- F) (Blei, Bi, Po) wurde bei bekanntem p~-Wert in einem kleinen Schfitteltriehter mit Chloroform einige Minuten geschfittelt und dann getrennt. -- Auf dem Wasserbad wurde ein- gedampft und die Aktivit~t der ~-, /~- oder ~,-Strahlen an entsprechenden Ge- r/~ten gemessen. (~-Strahlenmessung mittels Ionisationskammer und Quadranten- elektrometer.) Es ~-arde siehergestellt, dai] der Verteihmgskoeffizient ftir jedes Radioelement zwischen w/~Briger und organischer Phase gleiehblieb. Ra-D laBt sich bei PH 9 gut extrahieren, bleibt dagegen bei p~ 3 praktisch voll- kommen in w~Briger LSsung. Ra-E. Hier maeht sich auBerdem ein Einflu~ des Anions auf die Ex~raktion bemerkbar. In HCl-saurer LSsung ist die Ausbeute bei pH 1 = 97%, bei p~ 0 abet nur 2%. In salpetersaurer LSsung betr~gt die Extraktion bei p~ 0 noch 80%, bei p~ 4,5 erreieht sie ein Maximum. Po wird bei PH 0--5 mit CHC13 und Dithizon extrahiert. Im Gegensatz zu Bi maeht sich bier kein Untersehied bei der Anwendung yon HC1 oder HNO 3 LSsung bemerkbar. Aus Grund dieser experimentellen Befunde sch]agen die Autoren das Extraktionsverfahren zur Gewinnung des Ra-D aus alten RadonrShren vor un4 beschreiben den Arbeitsgang. Weiterhin wird die Reinigung und Gewinnung yon starken Ra-E-Pr~paraten auf diesem Wege vorgeschlagen, der nach Ansieht der Verfasser einige Vortefle gegeniiber den klassischen Methoden, wie gr5~eren Zeit- gewinn und tr~gerfreie Isolierung bringt. ReinesPolonium gewinnt man durch Extraktion der 0,3~,5n HCl-sauren aktiven L6sung mit Chloroform-Dithizon und nachfolgendem Waschen mit 0,5 n Salzs/~ure. -- Dutch Aussehfitteln der Po-ChloroformlSsung mit 4 n Salzs~ure bekommt man: dieses quantitativ in die Salzs/iure. W. HERR. Chemiluminiscente Indieatoren. F. K~N~Y und R. B. KURTZ 2 fanden, dab das sogenannte Siloxen, ein ttydrolyseprodukt des Calciumsilicides yon der Brutto- formel (SieH603) n als Indicator dienen kann. Es hat die Eigenschaft, in Gegenwart eines Oxydationsmittels Licht auszusenden. Versetzt man die zu titrierende LSsung mit einem ganz kleinen ~berschul3 an Oxydationsmitteln fiber den stSchio- metrischen Endpunkt hinaus, so leuchtet die ganze LSsung auL Zur Herstellung des Indicators versetzt man 5 g rein gepulvertes technisches Calciumsilicid in einem umhiilIten Gef~I] unter Rfihren mit 50 ml konz. Salzs~ure, fiigt nach Be- endigung der heftigen Reaktion weitere 25 ml konz. Salzs~ure zu, erhitzt 5 min lang unter Riihren zum Sieden, verdiinnt mit 150 ml Wasser, erhMt weitere 5 min im Sieden, gieBt die gelbe Suspension yon unzersetztem Caleiumsilieid ab durch einen Biic~N~-Trichter, w~scht zun~chst mit Wasser, dann mit Alkohol und J~ther und trocknet schliel31ieh auf einer porSsen Platte. Das Sfloxen ist trocken nur wenige Tage, unter verdiinnter Salzs~ure etwas langer haltbar. 1 Anal. Chim. Aeta (Amsterdam) 4, 610 (1950). 2 Analytic. Chemistry 22, 693 (1950).

Über die Trennung von Radium D, Radium E und Polonium

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Page 1: Über die Trennung von Radium D, Radium E und Polonium

280 Bericht: AUgemeine analytische Methoden usw.

Neben dieser Abtrennmethode wurde auch die elektrolytische Abscheidung des Astatin auf Silberbleehen versucht. Dabei zeigte sich, dal3 ahnhch der Polonium- gewinnung eine quantitative Abseheidung aus 3n HCIO a mSglieh ist. Organisehes Gewebe wird, wie beschrieben, nal~ verascht, die HNO a abgetrieben. In der 3 n ver- diinnten HCIO~ wird eine Ag-Fohe 30 min gedreht. Die Abscheidungsgeschwindig:- keit wird in einer Tabelle aufgefiihrt.

l~ber die Trennung yon Radium D, Radium E und Polonium mit Hilfe der Dithizonate stellten G. ]~OUISSI~RES und CH. FERRADINI 1 Versuehe an. Der soge- nannte aktive Niederschlag der Radiumemanation Ra (D ~- E ~- F) (Blei, Bi, Po) wurde bei bekanntem p~-Wert in einem kleinen Schfitteltriehter mit Chloroform einige Minuten geschfittelt und dann getrennt. - - Auf dem Wasserbad wurde ein- gedampft und die Aktivit~t der ~-, /~- oder ~,-Strahlen an entsprechenden Ge- r/~ten gemessen. (~-Strahlenmessung mittels Ionisationskammer und Quadranten- elektrometer.) Es ~-arde siehergestellt, dai] der Verteihmgskoeffizient ftir jedes Radioelement zwischen w/~Briger und organischer Phase gleiehblieb.

Ra-D laBt sich bei PH 9 gut extrahieren, bleibt dagegen bei p~ 3 praktisch voll- kommen in w~Briger LSsung.

Ra-E. Hier maeht sich auBerdem ein Einflu~ des Anions auf die Ex~raktion bemerkbar. In HCl-saurer LSsung ist die Ausbeute bei pH 1 = 97%, bei p~ 0 abet nur 2%. In salpetersaurer LSsung betr~gt die Extraktion bei p~ 0 noch 80%, bei p~ 4,5 erreieht sie ein Maximum.

Po wird bei PH 0--5 mit CHC13 und Dithizon extrahiert. Im Gegensatz zu Bi maeht sich bier kein Untersehied bei der Anwendung yon HC1 oder HNO 3 LSsung bemerkbar. Aus Grund dieser experimentellen Befunde sch]agen die Autoren das Extraktionsverfahren zur Gewinnung des Ra-D aus alten RadonrShren vor un4 beschreiben den Arbeitsgang. Weiterhin wird die Reinigung und Gewinnung yon starken Ra-E-Pr~paraten auf diesem Wege vorgeschlagen, der nach Ansieht der Verfasser einige Vortefle gegeniiber den klassischen Methoden, wie gr5~eren Zeit- gewinn und tr~gerfreie Isolierung bringt.

ReinesPolonium gewinnt man durch Extraktion der 0 , 3 ~ , 5 n HCl-sauren aktiven L6sung mit Chloroform-Dithizon und nachfolgendem Waschen mit 0,5 n Salzs/~ure. - - Dutch Aussehfitteln der Po-ChloroformlSsung mit 4 n Salzs~ure bekommt man: dieses quanti tat iv in die Salzs/iure. W. HERR.

Chemiluminiscente Indieatoren. F. K~N~Y und R. B. KURTZ 2 fanden, dab das sogenannte Siloxen, ein ttydrolyseprodukt des Calciumsilicides yon der Brutto- formel (SieH603) n als Indicator dienen kann. Es hat die Eigenschaft, in Gegenwart eines Oxydationsmittels Licht auszusenden. Versetzt man die z u titrierende LSsung mit einem ganz kleinen ~berschul3 an Oxydationsmitteln fiber den stSchio- metrischen Endpunkt hinaus, so leuchtet die ganze LSsung auL Zur Herstellung des Indicators versetzt man 5 g rein gepulvertes technisches Calciumsilicid in einem umhiilIten Gef~I] unter Rfihren mit 50 ml konz. Salzs~ure, fiigt nach Be- endigung der heftigen Reaktion weitere 25 ml konz. Salzs~ure zu, erhitzt 5 min lang unter Riihren zum Sieden, verdiinnt mit 150 ml Wasser, erhMt weitere 5 min im Sieden, gieBt die gelbe Suspension yon unzersetztem Caleiumsilieid ab durch einen Bi ic~N~-Trichter , w~scht zun~chst mit Wasser, dann mit Alkohol und J~ther und trocknet schliel31ieh auf einer porSsen Platte. Das Sfloxen ist trocken nur wenige Tage, unter verdiinnter Salzs~ure etwas langer haltbar.

1 Anal. Chim. Aeta (Amsterdam) 4, 610 (1950). 2 Analytic. Chemistry 22, 693 (1950).