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310Verbindung v.Waseerstoff u, Sauerstoff durch Gahmng. Erhiihun der epec. Wiirme des Rohrznckers, durch den Dieses Verhalten des Znckers gehcst zu der Klasse vou Erscheinungen, auf die H. bereits vor einigen Jah- ren aufmerksam machte, niimlich, dab sich einige Ble- mente, Sauerstoff, Wasserstoff, Chlor, Jod, Fluor und Kohle in zwei verschiedenenproportionen mit der Wfrme vcreinigen lriinnen , und diese verschiedenen ther- mischen Zusthde haufig durch verschiedene Eigenschaf- ten characterisirt wiirden, und dafs dieses mit eur Er- klfrung des so enannten ieomerischen Zustandes fiihre ; so eeigen der 8innstein und das kiinstlioh dargestellte Zinnoxyd, das gemeiae Kochsalz und das Steinsalc, das kiinstliche Eisenoxyd und der Eisenglans verschiedene specifirtche Warme. Die verschiedenen Zuckerarten sind, theoretiech be- trachtet, Kohlenhydrate mit Kohle yon halber und mit Wasser von verschiedener Warmecapacitlt. Das Was- ser des Rohrzucliers und Milchzuckers hat halbe, das des Caramels zwei Drittel nnd das des Honigzuckers Die von H. beobachtete spec. barme der Zuckerarten ist folgende : Rohrzucksr.. . .0,3200 - 0,3410 Milchzucker.. . .0,3318 Caramel.. . . . . .0,4350 Honigzucker.. .0,6850 Einflnb 5 er Wiirme Statt findet. anze Warmecapacitft. Die spec. Warme der Kohle fand H. 0,2550, in allen von ihm untersuchten organischen Verbindungen aber nur 0,1275, die normalc spec. Warme des Wassers = 1,000. Wird nun die speo.Warme der Zuckerarten mit den anwe- gebenen Modificationen der Warmecapacitiit der Kohe und desWassers berechnet, ao erhiilt man fol ende Zahlen : Robreucker init 4550 Proc. Kohle Milchzucker s 45,26 D 8 c 0,3291 Caramel s 42,SO B 8 = 0,4321 Honigzucker s 36,OO D = 0,6840 -- Ueber die Verbindung von Wasserstoffgas md Sauerstoffgas durch Einfluls gahren- der Substanzen. -~ wir verdanken bekanntlich T h. v. S a uss ur e sehr wichtige Arbeiten iiber die hysiologische Chemie und die chemische Beschaffenheit B es Luftkreises. Eine neue Bereicherung sind nachfolgende Resultate einer in des

Ueber die Verbindung von Wasserstoffgas und Sauerstoffgas durch Einfluss gährender Substanzen

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310Verbindung v.Waseerstoff u, Sauerstoff durch Gahmng.

Erhiihun der epec. Wiirme des Rohrznckers, durch den

Dieses Verhalten des Znckers gehcst zu der Klasse vou Erscheinungen, auf die H. bereits vor einigen Jah- ren aufmerksam machte, niimlich, dab sich einige Ble- mente, Sauerstoff, Wasserstoff, Chlor, Jod, Fluor und Kohle in zwei verschiedenenproportionen mit der W f r m e vcreinigen lriinnen , und diese verschiedenen ther- mischen Zusthde haufig durch verschiedene Eigenschaf- ten characterisirt wiirden, und dafs dieses mit eur Er- klfrung des so enannten ieomerischen Zustandes fiihre ; so eeigen der 8innstein und das kiinstlioh dargestellte Zinnoxyd, das gemeiae Kochsalz und das Steinsalc, das kiinstliche Eisenoxyd und der Eisenglans verschiedene specifirtche Warme.

Die verschiedenen Zuckerarten sind, theoretiech be- trachtet, Kohlenhydrate mit Kohle yon halber und mit Wasser von verschiedener Warmecapacitlt. Das Was- ser des Rohrzucliers und Milchzuckers hat halbe, das des Caramels zwei Drittel nnd das des Honigzuckers

Die von H. beobachtete spec. barme der Zuckerarten ist folgende :

Rohrzucksr.. . .0,3200 - 0,3410 Milchzucker.. . .0,3318 Caramel.. . . . . .0,4350 Honigzucker.. .0,6850

Einflnb 5 er Wiirme Statt findet.

anze Warmecapacitft.

Die spec. Warme der Kohle fand H. 0,2550, in allen von ihm untersuchten organischen Verbindungen aber nur 0,1275, die normalc spec. Warme des Wassers = 1,000. W i r d nun die speo. Warme der Zuckerarten mit den anwe- gebenen Modificationen der Warmecapacitiit der K o h e und desWassers berechnet, ao erhiilt man fol ende Zahlen :

Robreucker init 4550 Proc. Kohle Milchzucker s 45,26 D 8 c 0,3291 Caramel s 42,SO B 8 = 0,4321 Honigzucker s 36,OO D = 0,6840 --

Ueber die Verbindung von Wasserstoffgas md Sauerstoffgas durch Einfluls gahren-

der Substanzen. -~ wir verdanken bekanntlich T h. v. S a u s s u r e sehr

wichtige Arbeiten iiber die hysiologische Chemie und die chemische Beschaffenheit B es Luftkreises. Eine neue Bereicherung sind nachfolgende Resultate einer in des

Verbindungv. Waseeretoff u. Sauerstoff durchGahrung.311

Bibliotheque univcrs. de Gendve, F&r. 1838. 380 (vergl. Erdmann's Journ. X I V, 252) enthaltenen Abhandlung.

Dnrch die Zersetaung der organischen Substanzen wird der atmosphiirischen Luft stets Wasserstoffgas zu- gefiihrt, dennoch betra t die Men e diesesGases in der

stanzen, welche &e Verbindung des Wassersloffs mit Sauerstoff bei gewiihnlicher Temp. bewirken, sind sel- ten, und die Zubereitungen, welche sie erfordern, sei. gen, d a b man durch sie das Verschwinden dea Wasser- stoffs nicht erklaren kann, welcher auf oben bemerkte Weise der dtmosphiire zugefuhrt wird. Auch der Blitli dcr Gemitter und die Entziindun einiger Brennmateriale durften zu einer unausgesetzten5erdichtung dieses Was- serstoff ases nicht ausreichen. Die Versuche, welche

ben, dafs die Entfernung dieses Waslierstoffs eum gro- Ssen Theil bewirkt wird durch die Gahrun der durch-

auf der Oberflache des Bodens ver % reiteten or- ganisc ggn% en Substanzen. Der Raum unserer Blatter ge- stattet uns nicht, die Details der Versuche dieser interes- santen Arbeit des Genfer Gelehrten mitzutheilen, wir verweisen daruber anf das oben angefiihrte Journal. Die wesentlichsten Resultate sind aber folgende :

Der Wasserstoff kann sich mit dem Sauerutoff durch Einflufs gahrender Substansen schon bei der Temp. der Atmoaphare verbinden. Z u solchen Substansen gehiiren die Dammerde und der mit verschiedenen Erden ver- bundene Humus. Die Verbindung geschieht nicht vor dem Eintritt der Giihrung, auch nicht, wenn diese durch ein faulaifewidri es Mittel aufgehalten wird. Das KO&- lenoxydgas, die aohlenwasserstoff ase und das durch

verbinden sich durch den Einflds der Gahrung nicht mit dem Sanerstoffgase. Ge enwart von Stickstoff und

nits der Wasserbildung erfordert, stiiren den Einhufs der gahrenden Substanxen auf die Verbindung des Was- serstoffs und Sanerstoffs su Wasser nicht, eben so we- nig wie die Verbinduno dieser Kb'rper durch ein zu- voc gereinigtes Platinblech dadurch verhindert wird. Dage en verhindcrn Kohlenoxydgas und iilbildendes Gas den #influfs ehrender Substanzen auf die Verbindung des Wasscrstoffwwes und Sauerstoffgases ehen SO, wie sie diese Verbinaung durch Einwirkun des Platins ver- hindern; Stickstoffoxydulgas hindert dief'erbindung nicht, wird aber zum Theil durch die GIhrung zersetzt.

Atrnospbare nicht ein 4 ausendthei f ihres Volurns. Sub-

v. S.' ii % er diesen Gegenstand unternommen hat, erge-

gliihendes Eisen aus Wasser erha 5 tene WasserstoRgas

von mehr Wasserstoff und s auerstoff, als das Verhalt-

312 Kieselsaures Nafron.

Der Einflds der vegetabilischen Erden verhindert also die Ansammlan des Warserstoffgases in der At-

etvffgase der Verbindun des Wasserstoffs mit Sauer-

men dersehen en wenig, als dah sie hier in Betracht kommen lriinnten.

Der Einflufs der giihrenden Kiirper bei diesem Vor- gange scheint dem des Platins analog. 5u sein, welches in gewisssn Gestalten anf die Gase eme Wirkung aus- iibt, die es in einem andern Zustande nicht besitzt. Der Einflulb der Electricitirt auf die Verbindung von Was- smtofp nnd Sanerstoff, und die Baobachtuqgen, aach welchen dieses Fluidum als eine der hauptsachlichsten Ursachen der Giihruno. botrachtet wird, lassen vermu- then, dab eben die aectricitlit in Verbindung mit der Porositat der gZihrungsfahi en Kiirper die neuen Resul- tate bewirkt, welche die d h r u n g darbietet.

mosphfre. Die Hin d srnisse, welche die Kohlenwasser-

etoff entgeoensetzen, sin fi bci dem beschriinkten Vorkom-

- Kry s t allisirt es kieselsaures Na tron. - B e i der Reinigung von roher Soda im Grorsen kann

man nach R. H e r m a n n in Moskau oft centnerweise aus den Mutterlawen ein aus Kieselssure und Natron besteheodes Salz erxalten, welches i n weirsen luflbestln- digen erbsengrohen Rhomboedern krystallisirt, einen iitzenden Geschmack besitzt, in Wasser sich leicht liist, durch SIuren gelatinirt, beim Erhitzen in seinem Kry- stallwasser schmilzt und eine auf equollene weifse Masee

in F l d s ebracht werden kann. Die Zusammensetzung

2 At. Kiesellure .1155 22,9 3 v Natron.. ..... ,1173 23,3

24. 1, Wasser ...... ,2699 633 5027 100.

hinterlffst, die uber der Flamme % er Spirituelampe nicht

dieses Sa f ees ist : ...

Wenn am den Sodamutterlaugen durch Eindampfen nnd Ansscheiden die leichter krystallisirbaren Salze ent- fernt werden, so bleibt zuletet eine gelatiniise Lauge, am welcher nach liingerer Zeit und bei niedriger Temp. die kiiraigen Kryetalle von kiesels. Natrun sich absetzen. (Erdmann's Joum. XZI, 295.)

T e x t v e r b e s s e r u n g. Bd. XVII. S. 317 Z. 7 1. lufttrocknes statt luftfreies. Bd. XVIII. S. 42 2. 27 1. alkoholisclien statt alkalischen. - - S. 161 2. 15 1. uagegliiheten statt ungcfdrbten. P