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Berthelot : Verhind. d. Weiiis. mit zuekerarl. Substsuzen. 157 ten und uber Schwefelsaure getroclrnet aus BaC20H,,03 b estan den. Berechnet. C 50,55 51,68 51,81 €1 5,11 468 475 ha 31,76 33,07 Das Amrno~~iaksnl~, bereitet durch Einleiten trocknen bmmoniakgases in Nrllreriol, wurde durch Aether gewa- schm und stellte lrrystallinische Blatter dar , wenig uber 0" schmelzend und dahei Ammoniak verlierend. Nach des Verf. Versuchen bleibt es zweifelhaft, ob die Formel der Nelkensaure nicht lieber zu verdoppeln urid in C40H1408 umzuimdern sei. Die Einwirkung von Salpetersaure und Phosphorchlorid gsben keine bestirrimten Produkte, die cine Entscheidung der Formel herbeigefuhrt h5tten. Der durch Rehandeln des Nelkenols mit Kali erhal- tene und nochrnals mit Kalilauge geschuttelte und uber Chlorcalciuin getrocknete Kohlenwasserstoff hatte 255O Siedepunkt, den Geruch nach Terpenthinol und die Zu- saminensetzung C201116. XXXIII. Ue ber die Verbindungen der Weinsaure rnit den zuckerartigen Substanzen. von Berthelot. (Conipt. rend. 1857. 1. XLV. (iT, 8.) p. 266.) Im Nachfolgenden werde ich Verbindungen beschrei- ben, welche durch Vcreinigung der Weinsaure rnit Glycose, Milchzucker. Rohrzucker. Sorlsin, Pinit, Quercit und Erythro- glucin entstehen. Eine annloge Verbindung des Mannits mit Weinsaure habe ich schon fruher gefunden (5. dies.

Ueber die Verbindungen der Weinsäure mit den zuckerartigen Substanzen

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Page 1: Ueber die Verbindungen der Weinsäure mit den zuckerartigen Substanzen

Berthelot : Verhind. d. Weiiis. mit zuekerarl. Substsuzen. 157

ten und uber Schwefelsaure getroclrnet aus BaC20H,,03 b es tan den.

Berechnet. C 50,55 51,68 51,81 €1 5,11 468 4 7 5 h a 31,76 33,07

Das A m r n o ~ ~ i a k s n l ~ , bereitet durch Einleiten trocknen bmmoniakgases in Nrllreriol, wurde durch Aether gewa- s c h m und stellte lrrystallinische Blatter dar , wenig uber 0" schmelzend und dahei Ammoniak verlierend.

Nach des Verf. Versuchen bleibt es zweifelhaft, ob die Formel der Nelkensaure nicht lieber zu verdoppeln urid in C40H1408 umzuimdern sei. Die Einwirkung von Salpetersaure und Phosphorchlorid gsben keine bestirrimten Produkte, die cine Entscheidung der Formel herbeigefuhrt h5tten.

Der durch Rehandeln des Nelkenols mit Kali erhal- tene und nochrnals mit Kalilauge geschuttelte und uber Chlorcalciuin getrocknete Kohlenwasserstoff hatte 255O Siedepunkt, den Geruch nach Terpenthinol und die Zu- saminensetzung C201116.

XXXIII. Ue ber die Verbindungen der Weinsaure rnit

den zuckerartigen Substanzen. von

Berthelot. (Conipt. rend. 1857. 1. XLV. (iT, 8.) p . 266.)

Im Nachfolgenden werde ich Verbindungen beschrei- ben, welche durch Vcreinigung der Weinsaure rnit Glycose, Milchzucker. Rohrzucker. Sorlsin, Pinit, Quercit und Erythro- glucin entstehen. Eine annloge Verbindung des Mannits mit Weinsaure habe ich schon fruher gefunden (5. dies.

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Journ. 69. p. 450) ; die Existenz einer Verbindung der Glu- cose mit Citronensaure werde ich gleichfalls im Nachfol- genden angeben.

Alle diese Korper werden nach folgender Methode dargestellt und gereinigt: Man mengt innig gleiche Ge- wichte von Weinsaure und der zuckerartigen Suhstanz und erhitzt das Ganze wahrend 1- 2 Tagen in einer offenen Schale auf 120°. Die erkaltete Masse wird alsdann mit ein wenig Wasser zerrieben und mit kohlensaurem Kalk abgesattigt. Der uberschussig zugesetzte kohlensaure Kalk wird mit dem weinsauren Kalk abfiltrirt.

Das Filtrat enthalt das Kalksalz der complexen Slure, gemengt mit der uberschiissigen und nicht verbundenen Zuckerart. Man fallt die Fliissigkeit durch Zusatz ihres doppelten Volumens an gewohnlichem Alkohol , decantirt die Mutterlauge, sammelt den Niederschlag auf einem Filter und wascht ihn rnit einem Gemische von gleichen Volumen Alkohol und Wasser. Durch diese zweite Reihe von Operatianen wird das Kalksalz von dern Uebersehuss der zuckerartigen Substanz befreit.

Darauf wird das Kalksalz in Wasser gelost und ein zweites, dann ein drittes Ma1 durch Alkohol ausgefallt, urn auf diese Weise die letzten Spuren von weinsaurem Kalk und Zucker zu entfernen. Das erhaltene reine Kalksalz der complexen Saure wird in der Leere oder bei llOo gc- trocknet und der Bnalyse unterworfen.

Es genugt dieses Salz in Wasser aufzulosen und.mit der berechneten Menge Oxalsaure zu behandeln, um die complexe Saure selbst darzustellen.

Die Formeln, welche ich fur die von mir darge- stellten und snalysirten Verbindungen angenommen habe, entsprechen den einfachsten Verhaltnissen . zu welchen die analytischen Data fuhren; sie zeigen, dass der zucker- artige Kiirper , einer gewissen Quantitat Wasser berauht, ebenso wie der Alkohol in den schwefelweinsauren Salzen gegenuber der Saure einen Theil der Base ersetzt, welche nothwendig ist, die isolirte Saure zu sattigen. Diese For- meln gehoren meist denselben allgemeinen Typen an wie die neutralen Verbindungen des Glycerins rnit den Sauren.

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Berthelot: Verbitid. d. Weins. init zuckerart. Substanzen. 159

Dieser Analogie zu Folge ist es wahrscheinlich, dass ein uiid diesel he zuckerartige Substanz j e nach Umstanden mehrere saure Verbindungcn niit der Weinsanre bilden kann. Ich werde im Folgenden nur diejenigen angeben, welche ich erhalten habe.

1) Dulcilartrinsawe, entstsnden durch Vereinigung von Dulcin und Weinsaure zu gleichen hequivalenten einba- sich. Analog der Glyceritartrinsaure B e r z e l i u s':

f C8Htj012-2HO.*) Das Kalksalz gotrocknet bei looo= C,4H9Ca0,5, 4HO. 2) Pi~iitortriiLsilurc, aus 1 Aeq. Pinit und 3 Aeq. Wein-

saure entstanden, dreibasisch. Analog der Mannitartrinsaure: C30Hj80~5 =C6H605 + 3C8H6012-6HO.

Kalksalz: C30H15Ca035, 6HO. 3) Qicercitcirlriiuc%irre ensteht durch Vereinigung von 1

Aeq. Quercit mit 2 Aey. Weinsaure;

Kalksalz : CzzH13Ca,0,,, 2HO. 4) E?.!/throylycitn?.trBisdure, aus f Aeq. Erythroglucin

( C l Z enthaltend) und 4 Aeq. Weinsaure entstehend. Analog dem vorhcrgehenden durch die Beziehungen, welche zwi- schcn dem Kohlenstoff der Saure und dem Kohlenstoff des zuckerartigen Korpers, sowie zwischen dem Kalk des Kalk- salzes und den Mengen des eliminirten Wassers stattfinden:

oder:

dreibasisch : C22IIl6027 = C6H605 + 2CsH6042-22HO.

C44Ha5056 = CI 2H15012 4CsH~O12 - 4 H 0 , C,,H,, 1/2028 = 1/2(C12Hf5012) -J- ZC8H60~2 -2110.

Kalksalz : C4~HZ~Ca,j056, 4 H 0 oder

5) Sorbztnrlrirmc%i'nre, entsteht durch Vereinigung von

6) Lactotartrinsdwe, durch Vereinigung von Milchzucker

C22 111 4 1/2Ca3028, 2HO.

Sorhin und Weinsaure bei looo.

mit Weinsaure ; zweibasisch : C34H2G038=3C6H6O6f2CsH6Oi2-- 4HO.

*) Die Dulcinverbindungen k6nnen reprasentirt werden nicht durch Dulciri: C I H T O ~ , sondern durch Dulcinan, CGH,O,, eine mit Mannitan isomereVarbindung, die unter analogen Umstanden entsteht.

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lm Berthelot : Verbind. d. Wcins. rnit zuckerart. Substanzen

Kalltsalz : C3dE124C:32038, 'LIIO. Dieses Salz reducirl das weinsaure Kupferoxyd -Kali ; mit Salpetersaure behandelt liefert es eine grosse Mengc Schleimsaure. Es ist wahr- scheinlich, class dieses Salz n i c k gcwohnlicheu , sondern modificirten Milchzucker elithalt.

Bei einer Darstellung nach etwas veriinderten Bedingun- gcn erhielt ich ein Salz, das der Formel C22H13Ca3028,4H0 entspricht. Es gehort daher zu dernselben Typus wie der quercitartrinsaure Kalk.

7) Rohraweker und 1b7ek~i1ire (bei looo). Diese Verhin- dung ist analog mit der Glyceritartrin - und Dulcitartrin- s5ure ; sie eiithalt modificirten Rohrziicker und reducirt die Kupferlosung ; einhasisch:

Kallrsalz : Ci4HYCaO16. 8) Gllleoeitri,iFd?ire. Diescr Korper wird wie die vor-

hergehenden dargestcllt. Ich .habe das Kalk- urtd das Magnesiasalz erhalten.

C14H10016=CfiH606 + c ~ H 6 0 1 2 .

9) Saliein und W e i n s a w e . . . . 10, Glpcotartrinsbure, entstehcnd durch Vereinigung von

I Aeq. Glycose mit 'z Bey. Weinsaure; zweibasisch: C22IIfsO2j =CBHSOj 2C8TlsOl2 -4HO.

Kalksalz: C22HltCazOzj,2110 ; reducirt dic Kupferlo- sung, gahrt nicht in Beruhrung rnit Bierhefe. Durch Be- handlung mit verdunnter Schwefels5ure spaltet es sich in Weinsaure und giihrungsfiihigen Zuclrer.

Magnesiasalz : C2z13, hIgZOZ5, 2MgO,2HO ; krystallinisch. Bleisslz: C22TI12Ph02j. Dieses Sslz ist sauer; das neu-

trale Salz ist unloslich. Nach einigen Tersuchen scheint in den Trauhen zur Zeit der Reife eine Rhriliche oder mit der Glycotartrinsiiure ideritische SRure enthalten zu sein.

Nach der angegebcnen Thatsache schliessen sich die von mir dargestellten T'erbindungen der Weinsaure mit den zuckerartigen Substanzen an vier bestimmte Typen an, von denen drci in denselben Verhaltiiissen zusaminen- gesetzt sind wie die neutralen Terbindungen des Glycerins mit den Sburen.

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Berthelot : Verbind. d. Weins. rnit zuckerarl. Substanzen. 162

C4H404-f C ~ I I S O ~ - ~ H O , &lit den1 Monscetin z. B. correspondiren die Sauren

Glyceritartrinsaure ~ ~ ~ 1 ~ 0 ~ ~ t C ~ I I ~ O ~ - ~ H O , Dulcitartrins Sure ~ ~ ~ 1 ~ 0 , ~ + ~ ~ 1 3 ~ 0 ~ - 2 ~ 0 ,

und die durch niodificirten Itohr- zucker entstehcnde Verbindung CsH60i2 f C6H606- 2 H 0 .

Nur die einbasische Essigsaure erzeugt eine neu- trale Verbindung unter Elimination von 2 Aeq. Wasser, wahrend die zweibssische Weinsawe, sau& und einba- sische Verbindungen bildet. Diese Verbindungen sind analog. den schwefelweinsauren Salzen.

Mit dem Diacetin 2C4H404 f CfiH806 -4H0, correspondiren die Sauren Glycctartrinsaure 2C8H6Of2 $- C6H505 - 4H0, zweibw.

Erythroglycitartrinsaure 2CsH,OizS i(C22H15012) -2HO * Und die eine der Lacto-

tartrinsauren .LC8H6OI2f C6Hfi06 -2HO a

Kur die einbasische Essigsaure giebt eine neutrale Verbindung unter Elimination von 4 Bey. Wasser, wah- rend die zweibasische Weinsaure zweihasische und drei- basische saure Verbindungen, ohne Elimination von Wasser bildet.

Quercitartrinsaure 2CsH6012 + CgH605 -2130 i; Q) &

Mit dem Triacetin 3C4H404 + c&06 -6H0, correspondiren die

RIannitartrinsiure und 3C8H6012 -f C S I J ~ O ~ - 6130, Pinitartrinsaure 3CsH6012 + C6II605 -6H0.

Die einbasische Essigsaure giebt eine neutrale Ver- bindung unter Elimination von 6 Aeq. Wasser, wahrend die zweihasische Weinsaure saure und dreibasische Ver- bind u11 gen bi lde t.