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54 R o s e , iiber die Verbindungen Mit Wasser in Beruhrung zersetzt' das Salz sich rasch. Es farbt sich braun, indern Sauerstoff absorbirt wird. Bei 100° C. entweichen die 6 Aeq. Wasser, indern sich das Salz gleichfalls schwach braun farbt. (Fortsetzung in einem der nachsten Hefte.) Ueber die Verbindungen des Tantals mit Schwefel ; von H. Rose*). Das Schwefeltantal ist nach zwei Methoden bereitet wor- den. Entweder wurde die Tantalsaure vermittelst Schwefel- kohlenstoffs oder das Tantalchlorid verniittelst Schwefelwasser- stoffs zersetzt. Die Verwandlung der Tanlalsaure in Schwefeltantal dnrch die Dampfe des Schwefeikohlenstoffs geschieht moglichst voll- standig erst bei einer Temperatur, welche der Weifsgluth sich nahert. Das auf diese Weise erhaltene Schwefelmetall ist grauschwarz ; reibt man es aber in eineni kleinen IMorser von Apt, so wird es stark metallisch glanzend und von sehr deutlich messinggelber Farbe. Es is€ ein guter Leiter der Electricitat. Wird dieses Schwefeltantal der Einwirkung des Chlor- gases ausgesetzt , so wird es bei gewohnlicher Temperatur nicht davon angegriffen ; beim Erhitzen verwandelt es sich in Tautalchlorid und in Chlorschwefel , welche verfluchtigt werden konnen, wahrend eine geringe Menge eines schwarzen wolligen Ruckstands zuriickbleibt , der auch bei starkerem Erhitzen der Einwirkung des Chlorgases widersleht, und der *) Bed. Acad. Ber. 1856, 599.

Ueber die Verbindungen des Tantals mit Schwefel

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54 R o s e , iiber die Verbindungen

Mit Wasser in Beruhrung zersetzt' das Salz sich rasch. Es farbt sich braun, indern Sauerstoff absorbirt wird. Bei 100° C . entweichen die 6 Aeq. Wasser, indern sich das Salz gleichfalls schwach braun farbt.

(Fortsetzung in einem der nachsten Hefte.)

Ueber die Verbindungen des Tantals mit Schwefel ; von H. Rose*).

Das Schwefeltantal ist nach zwei Methoden bereitet wor- den. Entweder wurde die Tantalsaure vermittelst Schwefel- kohlenstoffs oder das Tantalchlorid verniittelst Schwefelwasser- stoffs zersetzt.

Die Verwandlung der Tanlalsaure in Schwefeltantal dnrch die Dampfe des Schwefeikohlenstoffs geschieht moglichst voll- standig erst bei einer Temperatur, welche der Weifsgluth sich nahert. Das auf diese Weise erhaltene Schwefelmetall ist grauschwarz ; reibt man es aber in eineni kleinen IMorser von A p t , so wird es stark metallisch glanzend und von sehr deutlich messinggelber Farbe. Es is€ ein guter Leiter der Electricitat.

Wird dieses Schwefeltantal der Einwirkung des Chlor- gases ausgesetzt , so wird es bei gewohnlicher Temperatur nicht davon angegriffen ; beim Erhitzen verwandelt es sich in Tautalchlorid und in Chlorschwefel , welche verfluchtigt werden konnen, wahrend eine geringe Menge eines schwarzen wolligen Ruckstands zuriickbleibt , der auch bei starkerem Erhitzen der Einwirkung des Chlorgases widersleht, und der

*) Bed. Acad. Ber. 1856, 599.

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wesentlich aus Schwefeltantal von einer grofsen Dichtigkeit besteht. Durch die Analyse vermittelst Chlorgas , so wie auch durch das Rosten des Schwefelmetalls , wodurch sich dasselbe in Tantalsaure verwandelt , ergab sich , dafs das Schwefeltantal nicht der Tantalsaure proportional zusammen- gesetzt ist , sondern weniger Schwefel enthalt. Bei der er- hohten Temperatur , die bei Bereitung des Schwefeltantals angewendet werden mufs, bildet sich wahrscheinlich 2 Ta+ 3 S, welches aber beim langsamen Erkalten in einer Atrnosphare von Schwefelkohlendampf noch etwas Schwefel aufnimmt, aber nie so viel, dafs sich die der Tantalsaure entsprechende Schwefelungsstufe erzeugt.

Wird dieses Schwefeltantal in einem Strome von Wasser- stoffgas erhitzt, so verliert es etwas Schwefel , behalt aber noch die Eigenschaft , im Agatmorser geriehen eine messing- gelbe Farbe zu zeigen.

Wenn Tantalsaure vermittelst des Schwefelkohlenstoffs in Schwefeltantal verwandelt worden ist und man oxydirt letz- teres durch das Gluhen an der Lufl wiederum zu Tantalsaure, so erhalt man genau die Menge der Tantalsaure wieder, die man zu dern Versuche angewandt hat. Es labt sich zwar diefs irn Voraus verrnuthen ; wir werden indessen spater sehen, dafs das Resultab dieses Versuchs von einer gewissen Wichtigkeit ist.

Wenn Tantalsaure in einer Kugelrohre yon Glas in einer Atmosphare von Schwefelkohlenstoffdan~pf gegluht wird , so erhalt man ein Schwefeltantal von minderer Dichtigkeit, wel- ches auch noch etwas Tantalsaure enthalten kann. Die Dich- tigkeit des erhaltenen Schwefeltnetalls ist auch noch ver- schieden, je nachdem man eine Saure angewendet hat, welche aus dem Chlorid erhalten, oder eine, welche aus dem Tantalit durch das Schnielzen niit saurem schwefelsaurem Kali bereitet worden ist.

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Diese Arten des Schwefeltantals erhalten zwar eben so, wie das in der Weibgluth dargestellte Schwefelmetall, eine messinggelbe Farbe durch das Reiben im Agatmorser ; sie unterscheiden sich aber wesentlich von diesem dadurch, dafs sie durch das Gluhen in einern Wasserstoffstrome niehr Schwefel verlieren und dann durch das Reiben irri Agatmorser schwarz bleiben und nicht rnessinggelb werden ; besonders aber zeigen sie ein anderes Verhalten gegen Chlorgas. Sie werden von dernselben schon bei gewohnlicher Temperatur stark angegriffen und hinterlassen nach Verfluchtigung des Chlorschwefels und des Tantalchlorids oft nicht unbedeutende Mengen von Tantalslure.

Ein reines Schwefeltantal yon geringerer Dichtigkeit als das aus der Tantalsaure vermittelst Schwefelkohlenstoffdampfs in der WeiQgluth dargestellte erhalt man, wenn man Tantal- chlorid vermittelst Schwefelwasserstoffgas zersetzt. Bei ge- wohnlicher Temperatur ist die Einwirkung in hohem Grade unbedeutend ; sie findet vorziiglich erst statt , wenn ein Ge- menge von Dampfen des Chlorids und von Schwefelwasser- stoffgas stark gegluht wird; bei minder starker Hitze kann sich das Chlorid im Schwefelwasserstoffgas verfluchtigen, ohne sich stark zu zersetzen. Es bildet sich hierbei keine Spur von Wasser, ein Beweis, dafs das Tantalchloridg wenn es gut bereitet worden, kein Aci-Chlorid enthalt.

Das auf diese Weise erhaltene Schwefeltantal ist von rein schwarzer Farbe, zeigt aber beim Reiben im Agatmorser Metallglanz und eine rnessinggelbe Farbe ; bisweilen erhalt man es auch als krystallinische Krusten von messinggelber Farbe, welche den1 Schwefelkies nicht ganz unahnlich sind. Es ist ein guter Leiter der Electricitat. Vom Chlorgas wird es schon bei gewiihrilicher Temperatur sehr stark angegriffen und hinterlakt nach Abtreibung des Tantalchlorids und des Chlorschwefels nur eine geringe Menge eines weihen Ruck-

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stands von Tantalsaure, die nur dadurch entstanden ist, dafs das Chlorgas schon mit Heftigkeit auf das Schwefelmetall wirkte, als dasselbe zum Theil noch mit atmospharischer Lufl umgeben war.

Bei der Untersuchung zeigte sich, dafs dieses Schwefel- tantal wesentlich aus 2 Ta $. 3 S bestand, nur mit einer etwas geringeren Menge von Schwefel.

Wird uber Tantalsaure wahrend des Gliihens Schwefel- wasserstoffgas geleitet, so bildet sich niir eine hochst geringe Menge von Schwefeltantal. Die Saure wird dadurch grau. - Wenn man die Diimpfe von Schwefelkohlenstoff uber er- hitztes Tantalchlorid leitet , so findet keine Zersetzung statt, da bekanntlich sich Kohle nur sehr mittelbar mit Chlor ver- bindet.

Aus dem Laboratorium in Braunschweig ; von Fr. Jul. Otto.

Zur Milchprbfung.

Wie in den meisten grofseren Stadten hat jetzt auch in der Stadt Braunschweig die Polizei ihre Aufmerksamkeit dem Milchverkauf zugewandt und durch energisches Einschreiten der mafslosen Verdunnung der Milch rnit Wasser , welche sich eingeschlichen hatte, ein Ziel gesetzt. Zur Priifiing der Milch benutzte sie die von den1 Mechanikus D o r f f e l in Berlin construirte Milchwage, deren sich auch die Polizei in Berlin bedient. Ich wurde nun durch Herzogliche Polizei- direction veranlafst, mich gutachtlich dariiber zu aufsern, wie weit das Instrument Zutrauen verdiene und namentlich er-