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260 Donnj und Milreshsl. L'trhrr dio Verfilschangeii Wenn atso 5 Grammen gebeuteltes Weizenmehl, bei 100" gelrocknet, inchi. als 0,045 Grm. Asche geben, so ist die voll- konimene Sicherlieit verhandrn, dass es verfilscht sei. Erreicht die Asche niir 0,100, so ist die VerRlschung gewiss nicht diircli cine minernlische Substanz bewirkt, da dies erst bei 2$ lohnen wfirde, so dass die Asclie tlann 0,200-0,250 betragen mirssle. 1st die Asche aher 0,050 Grm. ohne 0,100 zii errk-hen, so ist die Verfllschung wahrscheinlich durch Lrguminosen be- wirkt. was durch die alkalische Reaktion und die mikroskopische Untersuchung, wie clrirch die Behandlung tles wsssrigen AUSZU~S init Essigslure nndi M a r t e n s ganz sicher erwiesen wird. Das gebeutelte Roggenniehl giebt yon so Grm. bei 100" C. getrocknet 0,050-0,055 Grm. Asche. Diese ist stark alkaliscli, zieht Fcuclitigkeit aus der Luft an, obne tliis Pilpier arif tlm rs liegt, au niissetl, wie es (fie Erbsenasrhe unrnittelbar ~liut. Ein AscliengeIialt fiber 6,100 zcigt ririe \'ei-f&chung an. XXIX. Ueber die VerfGlschungen des Mehles und des Brodes. Volt Dmtny and 2rareskq. (Ibid. Bd. I, 560.) Um Buchweizen darin zu erkennen, nialarirt man das Mehl in einem Wasserstrahl auf einem Siebe , wascht das Stlrkemehl welches hindurchgeht , mehreremale, ohne es sich llingere Zeit absetzen zu lassen. Unter der Loupe zeigt das lehI ausser den gewhhnlichen Stlrkekirnern, sehr regelmlssige polyedrische Frag- mente , melche ails zusaiiimengehiiuften sehr kleinen Stlirkek6r- nern gebildet sind, aus den Perispermen des Ruchweizens. Man kann auf diese Weise eine JIenge entdecken, die geringer ist als 1 p. C.

Ueber die Verfälschungen des Mehles und des Brodes

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Page 1: Ueber die Verfälschungen des Mehles und des Brodes

260 Donnj und M i l r e s h s l . L'trhrr d i o V e r f i l s c h a n g e i i

Wenn atso 5 Grammen gebeuteltes Weizenmehl, bei 100" gelrocknet, inchi. als 0,045 Grm. Asche geben, so ist die voll- konimene Sicherlieit verhandrn, dass es verfilscht sei. Erreicht die Asche niir 0,100, so ist die VerRlschung gewiss nicht diircli cine minernlische Substanz bewirkt, da dies erst bei 2$ lohnen wfirde, so dass die Asclie tlann 0,200-0,250 betragen mirssle.

1st die Asche aher 0,050 Grm. ohne 0,100 zii e r rk-hen , so ist die Verfllschung wahrscheinlich durch Lrguminosen be- wirkt. was durch die alkalische Reaktion und die mikroskopische Untersuchung, wie clrirch die Behandlung tles wsssrigen A U S Z U ~ S init Essigslure nndi M a r t e n s ganz sicher erwiesen wird.

Das gebeutelte Roggenniehl giebt yon so Grm. bei 100" C. getrocknet 0,050-0,055 Grm. Asche. Diese ist stark alkaliscli, zieht Fcuclitigkeit aus der Luft a n , obne tliis Pilpier arif t l m r s liegt, au niissetl, wie es (fie Erbsenasrhe unrnittelbar ~ l i u t .

Ein AscliengeIialt fiber 6,100 zcigt ririe \'ei-f&chung an.

XXIX. Ueber die VerfGlschungen des Mehles und

des Brodes. Volt

Dmtny and 2rareskq.

(Ibid. Bd. I, 560.)

Um Buchweizen darin zu erkennen, nialarirt man das Mehl in einem Wasserstrahl auf einem Siebe , wascht das Stlrkemehl welches hindurchgeht , mehreremale, ohne es sich llingere Zeit absetzen zu lassen. Unter der Loupe zeigt das l e h I ausser den gewhhnlichen Stlrkekirnern, sehr regelmlssige polyedrische Frag- mente , melche ails zusaiiimengehiiuften sehr kleinen Stlirkek6r- nern gebildet sind, aus den Perispermen des Ruchweizens. Man kann auf diese Weise eine JIenge entdecken, die geringer ist als 1 p. C.

Page 2: Ueber die Verfälschungen des Mehles und des Brodes

t i e s hlehles w i l d d e s B r o d e s . 26 E Leiiiniehl zeigt niit Wasser vertnischt uiid niit Kulilaugr

von I C E behandelt, unter dem Milikroskop eine grosse Menge regelmiissiger Fragmente yon glasigem Anseheo, kleiner als die Stlirkekugeln , von rdthlicher Farbe und quadratiseher Form, Sie riihren von der Umhdlung des Korns, wo sie in farhloser Membran neben einander gelagert sind.

Verfilschtes Brod und Jlebl zeigi diese Kijrner gleichfalls, selbst bei 1; des Zusatzes.

Da der Oelkuchen des Leiiis nieht vdllig voii Oel befreil ist, so l h t der Grhalt des Oels gleichfalls sich als Kennzeichen benutzen. Man zieht die verdiiclitigta Substanz init Aether aus ; verdanipft diesen, wid behandelt den Riickstand mit rauchender Stickstoffsbure; diese vermandelt das Oel des Roggens in eine feste, schdn rolbe Masse. Man wiischt sie mil Wasser, nimint sie mit wenig kochendem Alkohol voii 360 a u f , und decantirt heiss. Abgedampft liisst er das Leind zuriick, welches, auck bei geringer Fert%lschung, leicht erkennliar ist.

Der Leinsamen entlrLlt eine betrrichtliche Blcnge vegeta- bilischen Schleimes, der in Wasser ldslicli unrl durch basisch - essigsaures Bleioxyd f5llbnr ist. M a r t e n s hat diese Eigenschaft fiir ein gutes Iiennzeichen gehalten ; da je- doch eine Gummildsung dieselben besitzt , und nach E i n - h o f Roggeo 112 davon enthilt, so ist es ein sehr unsicheres Mittel, diese Verfilschung zu erkennen.